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fertigen Emigranten nicht in de» Sinn kam, dazu der Staat finanziell fast riiinirt; aus der anderen Seite die gährendc BollSmasse, empört über den lange genug ertragenen Druck, aus ihre „Menschenrechte" pochend und eine Anzahl für die Freiheit und Wahrheit erglühender Männer nebst einer viel größeren Anzahl Alle» wagender Abenteueren War es nicht natürlich, daß am 7. November nun auch der Antrag, den Prozeß gegen den König zu eröffnen, gestellt wurde? Die Königstreuen mußten schweigen, wenn ihnen das eigene Leben lieb war, die Zaghaften wurden mit fortgewissen und die echten Revolutionäre jubelten. Vermischte Nachrichten. — In Berlin stand kürzlich ein Kaufmann vor Gericht, weil die bei ihm entnommene Butter sich zu hinein Drittel mit Margarine verfälscht erwies. Der Angeklagte entschuldigte sich damit, daß er nicht Sachverständiger genug sei, um eine Unter suchung der Butter vornehmen zu können. Der Ge- richlschemiker k)r. Bischoff gab ein höchst einfache« Mittel an, wie jeder Laie wenigsten« annähernd eine Verfälschung der Naturbutter mit Margarine fcststellen könne. Im Interesse aller Butterhändler wie Käufer liege e«, daß diese Methode eine möglichst weite Ver breitung finde. Wenn man nämlich ein Stück reiner Naturbutter in einem Glase zum Schmelzen bringe, so werde sich ein Bodensatz von Wasser und Salz bilden. Die darüber befindliche Schicht flüssiger Butter werde klar und durchsichtig sein, falls es reine Natur- butter war. Schmelze man in einem andern Glase ein gleich große« Stück Margarine, so werde die flüs sige Schicht milchig und undurchsichtig sein. Ein Gemisch von Natur- und Kunstbutter müsse demnach eine mehr oder weniger starke Trübung zeigen, je nach dem Prozentsatz Margarine, den da« Gemisch enthält. Beim Schmelzen einer verdächtigen Butter würde eine einigermaßen empfindliche Nase auch den eigcn- thllmlichen Geruch der Margarine herauskennen. Der Sachverständige fügte hinzu, daß die Verfälschungen von Butter in erschreckender Weise zunehmen. Nach einer kürzlich angestellten umfangreichen Untersuchung müsse etwa ein Drittel aller Butter verfälscht sein. — Ein seltener Vorfall hak sich im Wild park des ReinhardSwaldeS (Hannover) zugetragen. Der königliche Förster Becker zu Vaake fand gelegent lich eines Ganges durch sein Revier unweit eines bedeutenden Brunftplatzes im Forstrevier Vaake zwei Edelhirsche, einen kapitalen Zwölfender und einen Achtender mit bravem Geweih, welche aus Eifersucht in der Brunstzeit in Kampf gerathen waren und sich mit den Geweihen derart verkämpft hatten, daß an ein Auseinanderkommen nicht zu denken war. Der stärkere Zwölfender war während des Kampfes in einen tiefen Graben gefallen und hat hier alsbald verenden müssen. Der Achtender war zwar Sieger I geblieben, konnte sich aber von dem tobten Gegner nicht losmachen und hätte sein Leben zweifellos durch , Hungert odt enden müssen, wenn nicht ein wohlgezielter Schuß de« Förster« ihn au« seiner Lage erlöst hätte. Der Zwölfender war bereit« stark in Verwesung über gegangen; e« ist daher anzunehmen, daß die beiden Hirsche 8 bi« Ks'Tage aneinandergehaugen haben. — Wer ist ein Bauer? Die „Th. Z." schreibt: „Bauer," der stolze- urreutsche Name, verschwindet immer mehr. „Landwirlh" oder „Oekonom" heißt e« jetzt, das klingt zeitgemäßer. Und doch ist der Land wirlh noch lange kein Bauer. Landwirth kann man sein, ohne eine Elle Felv sein Eigen zu nennen; der Bauer (vom althochdeutschen „Bur" gleich „eingesrie- digter Hof") ist aber der Besitzer eines Hofes. Drum halte, wer wirklich Bauer ist, seinen Namen hoch, er ist der bessere, besser jedenfalls, als das fremdländische „Oekonom." — Gastfreundliches Anerbieten. Beiden Koreanern ist es Sitte, Gastfreunden Alles, was nur möglich ist, zu Gefallen zu thun. Bei der Anwesen heit des Admirals Shufeldt in Korea zur Abschließ ung eines Vertrages, kam seiner Tochter ein Arm band abhanden und der Verdacht lenkte sich auf zwei Eingeborene, die längere Zeit an Bord des Schiffes gewesen waren. Die koreanischen Behörden leiteten auf Verlangen des Admirals eine Untersuchung gegen die beiden armen Teufel ein, die aber deren vollstän dige Unschuld ergab. Die Behörden theilten dies dem Admiral mit und fügten hinzu: „Wünscht es jedoch die Dame, so werden wir die beiden Männer augenblicklich köpfen." Ball-Seidenstoffe von 75 Pfge. bis 18.65 per Meter — sowie schwarze, weiße und fariige Seidenstoffe von 75 Pf. bis Alk. 18.K5 per Meter — glatt, gestreift, iarrirt, gemustert, Damaste !c. (ca. 240 verseh. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins re.) Porto- und zollfrei. Muster umgehend. 8villsn-frtbriir L. llsnnsdsi'g (ß.v. ß. lloS.),Türivk. Mur Mortheile «ringt öle Anwendung. Griina in Sachsen, Kreishauptinannschaft Zwickau. Nach zeitweiligem Gebrauch der Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen (ä Schachtel Mk. I.— in den Apotheken) bestätige ich Ihnen, daß mir selbige sehr gute Dienste bei meiner Appetitlosigkeit, Leibesverstopsung, sowie Schwindel thun; ich kann daher einem Jeden Ihre Schwcizerpillen sür derartige Leiden auss Beste empsehlen. Wilh. Wolf. (Unterschrift vom Gemeindevorstande beglaubigt). — Man achte beim Einkauf stets auf das weiße Kreuz in rothem Grunde. Kirchliche Nachrichten aus der parochie LidrnftoL vom 30. Oktober bis 8. November 1892. Aufgeboten 86) Anton Köhler, Maurer hier, ehel. S. de« weil. Franz Köhler, Steinmetzen« in Gängerhäuseln i. Böhmen und Anna Emilie Liebold hier, ehel. T. des Friedrich Ludwig Liebold, Handarbeiters hier. Getraut: 48) Ernst Bernhard Hutschenreuter, Waldarbeiter auf den Auersberger-Häusern mit Johanne Margarethe ged. Griesbach in Wildenthal. 49) Ernst Julius Neubert, Maschi nensticker hier mit Ida Albine geb. Stemmler hier. 80) Richard Georg Dürigen, König!. Hauptzollamts-Assistent in Leipzig mit Margarethe Helene geb. Walther hier. 81) Paul Eugen Schudart, Büchbindereigeschästsgehilfe hier mit Emma geb. Dörffel hier. 52) Hermann August Eißmann, Gutsbesitzer hier mit Anna Marie geb. Knoll hier. Getauft: 278) Anna Margarethe Reiß. 279) Max Erich Staab. 280) Curt Emil Flach. 281) Paul Willy Schmalsuß. 282) Johanne Helene Pöhlanb. 283) Max Willy Martin. 284) Valeska Helene Wagner. 283) Karl Max Voigtmann. 286) Curt Helmuth Brückner. 287) Max Georg Witscher. 288) Ernst Hermann Eißmann. 289) Clara Elsa Stark. Begraben: 213) Anna, ehel. T. des Karl Albin Mark scheffel, Färbers hier, 8 T. 214) Karl Friedrich Baumann, Waldarbeiter hier, ein Wittwer, 80 I. 18 T. 218) Todtgeb. T. des Wilhelni Alphons Max Schmidt, Schuhmachermstrs. in Wildenthal. 216) Karl Wilhelm, ehel. S. des Emil Dörffel, Maschinensticker hier, 7 M. 2 T. 217) Alfred Richard, ehel. S. des Ludwig Gustav Baumann, Steinmetzens hier, 11 M. 218) Fritz Conrad, ehel. S. des Friedrich Louis Schönfeldcr, Tischlers hier, 2 M. 29 T. Am 2t. Sonntage nach Hrinitatir: Vorm. Predigttext: Ruth I, 15—17. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. 1 Uhr Betstunde. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Sirchrnnachrichtcil aas LchöicheiLr. Sonntag, den 6. November (vom. XXI. s>. Trio.), Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Diac. Schreiber. Nachher Beichte und heiliges Abend mahl. Derselbe. Chemnitzer Marktpreise vom 2. November 1892. Weizen ruff. Sorten 8 Mk. 10 Pf. bis 8 Mk. 60 Pf. Pr. 50 Kilo. - sächs.gelbu.weiß 7 - 90 - - 8 - 15 - » » Weizen Roggen, preuß. 7 - — r s 7 < 25 - - sächsischer . russischer 6 - 80 > * 7 - 25 » Braugerste 7 . 35 - s 9 > — r Futtergerstc 6 . 65 . s 7 - — » Hafer, sächsischer, alt 7 - 75 . 8 - 10 - » - neu 6 - 80 - s 7 > 30 - Kocherbsen 10 - 50 . s 11 - — r Mahl-u. Futtererbsen 8 - 50 . s 8 - 75 - Heu 3 - 90 . s 4 - 70 - Stroh 2 - 80 . 3 » 20 - Kartoffeln 2 - 40 - 2 . 90 . Butter 2 - 40 . r 2 - 95 . 1 Nächsten Montag, von Vormittags 9 Ahr an Gerichtstag in Schönheide. .AcikchH in großer Auswahl «/. breit 50 Pf. Lamas, °/« breit, neueste Muster 60 „ Halblamas, '/« breit 40 „ Wolldicks, Rocklänge 25 „ Kemcöper, Rocklänge 40 „ Schwanenboy zu Unter rocken, alle Farben 80 „ Hemdenbarchend 15 „ bis zu den schwersten Qualitäten Neglige Barchende in un übertroffener Musterwahl 25 „ Bettzeuge, alle möglichen Muster, "/« breit 15 „ "/« breit 20 „ Steppbettzeuge 26 „ Kaiserbettzeug, neu und unverwüstlich 35 „ In allen andern Baumwoll- und Leinen - Waaren, sowie Hand tücher, Tischtücher, Gedecke rc. führe stets großes Sortiment und stelle in allen gewünschten Artikeln unerreicht billige Preise. T. LnIItLki MachAgr. Die Berichtigung der Kirchenquatember auf >892 wird hiermit in Erinnerung gebracht. Eidenstock, d. 4. Novbr. 1892. Siel»«»«». Nächsten Sonnabend, den 5. Novbr-, Abends 8 Uhr HaUptNersalUNllUNg, wozu die geehrten stimmberechtigten Mitglieder ganz ergebenst eingeladen werden. lax-vsorllnuux: Punkt 1) Richtigsprechung der Jahresrechnung für 1890/91. „ 2) Rechnungsablegung für 1891/92. „ 3) Vorlegung und Berathung des Haushaltplanes für 1892/93. „ 4) Vortrag über den Stand der Weinkasse. . b) „ „ „ „ „ Bierkaffe. „ 6) Ausloosung von Billard- und Kegelactien. „ 7) Neuwahl des Direktoriums und der betr. Ausschußmitglieder. Slb.-s..«, L «-»-»- I«W. . gas Direktorium der Gesellschaft Union. Carl Julius Dörffel, j. Z. Vorsteher. AWNWNWKWGGWDlGWGrWGOWKOWAiKrWZ) Damen-Möntel, Ckpes Umhange, Radmöntel Damen-Jaguetts Kinder - Möntel re. sind in großartiger Auswahl cingetroffen und em pfehle solche von den billigsten bis zu den elegantesten Neuheiten der Saison. A «l LaiitAki UaokÜKr. Wermiethung. Die halbe Etage in meinem Hause ist zu vermiethen und kann sofort be zogen werden. Lidknstock. It. Ott, Baumeister. 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