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Drei Reiter am Tore Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus, ade! Und der uns scheidet, das ist der Tod, ade! Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus, ade! Er scheidet so manches Mündlein rot, ade! Und wenn es denn soll geschieden sein, Er scheidet so manchen Mann vom Weib, so reich mir dein goldenes Ringelein! die konnten stch machen viel Zeitvertreib. Ade, ade! Scheiden und Meiden tut weh. Ade, ade! Scheiden und Meiden tut weh. Er scheidet das Kindlcin in der Wieg'n, ade! Wann werd ich mein schwarzbraunes Mädel noch krieg'n? ade Und ist's nicht morgen, ach wär es doch heut! Es macht uns allbeiden gar große Freud'. Ade, ade l Scheiden und Meiden tut weh Nun leb woh^ du kleine Gasse Nun leb wohl, du kleine Gaffe, nun ade, du stilles Dach! Vater, Mutter, sahn mir traurig und die Liebste sah mir nach. Hier in weiter, weiter Ferne, wie's mich nach der Heimat zieht! Lustig singen die Gesellen, doch es ist ein falsches Lied. Jetzt gang i ans Brünneli Jetzt gang i ans Brünneli, trink aber net, Jetzt leg i mt nieder aufs Heu und aufs Stroh, do such i mein herztausige Schatz, findn aber net. do falle drei Röselein mir in den Schoß. Do laß i meine Äugelein um und um gehn, Und diese drei Röselein sind blutig rot, do siehn i mein herztausige Schatz bei m' en andre stehn, setzt weiß i nit, lebt mein Schatz, oder ist er tot. Der Wachtelschlag Horch, wie schallt's dorten so lieblich hervor! Wieder bedeutet ihr hüpfender Schlag: „^Fürchte Gott!" ruft mir die Wachtel ins Ohr. „Lobe Gott!" der dich zu lohnen vermag! Sitzend im Grünen, von Halmen umhüllt, Siehst du die herrlichen Früchte im Feld, mahnt sie den Horcher am Saatengefild': Sieh' sie mit Rührung, Bewohner der Welt. „Liebe Gott! Er ist so gütig und mild!" „Danke Gott! der dich ernährt und erhält". Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur: „Bitte Gott!" und er verschonet die Flur. Machen die künftigen Tage dich bang', Tröste dich wieder der Wachtelgesang! „Traue Gott! deutet ihr lieblicher Klang". Als einst im Maien Als einst im Maien die Nachtigall schlug, lang ist's her, lang ist's her. Purpurne Röslein der Dornenbusch trug. Lam ist's her. Amsel im Walde, wo's still grünt und traut, heimlich ihr Nestlein aus Halmen sich baut, lockend den Wand'rer mit lieblichem Laut, lang ist es her. Als ich noch ruhte in Mütterleins Arm, lang ist's her, lang ist's her. Sicher geborgen, fo innig und warm, lang ist's her. Wo ich mit Englein noch spielte im Traum, Mütterlein wiegte das Bettlein von Flaum, kannte das Leben nicht, Zeit nicht noch Raum, lang ist es her. Frühling, o Frühling, du goldene Zeit, lang ist's her, lang ist's her. Kindheit, o Kmdhcit, du Traum ohne Leid, lang ist's her. Warum vergeht ihr so flüchtig und schnell, wo's doch so wonnig, so sonnig und hell, wehmutsvoll klagt einst ein trüber Gesell, lang ist es her. Wie herrlich ist's im Wald Wie herrlich ist's im Wald, im grünen Wald! Der Jägcraufenthalt, im grünen Wald! Wenn fröhliche Hörner erklingen, Er rauscht mit gewaltigen Zweigen, wie regt sich die Lust hier zu singen, die alle zum Gruße sich neigen, zu singen im grünen Wald! der grüne Wald! Wie ringsum alles hallt, im grünen Wald! Das Echo gibt alle die Lieder der fröhlichen Jäger dann wieder im grünen Wald!