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Frühlingslieder aus alter Zeit Der kühle Maien Der kühle Maien tut Hirt und Schäftlein mit seinen Blümelein jetztund erfreuen. Frau Nachtigall läßt ihren Schall im grünen Wald anhören, all Vögelein mit stimmen ein, die Waldmustk vermehren. Auch uns anblicket die Sonn' mit ihrem Schein. Ein kühles Lüstelein das Herz erquicket. Die Bächlein hell Hinrauschen schnell, die Freude größer machen. Ja, Laub und Gras ohn' Unterlaß den Maien gleich anlachen. Viel schöner Blümelein Viel schöner Blümelein, Mund von neuem im kühlen Maien hervorgewachsen sein. Von diesen Blümlein allen tun mir die zwei gefallen, Jelängrjeliebr, Vergißnichtmein. Die Blümlein beid' aufgehen in Phyllis Herzen, ohn alles Scherzen, sehr wohl geraten stehn. Die ste mir präsentieret in Ehr'n, wie sichs gebühr«, aus Lieb' zu ihrm Wurzgärtlein schön. Herzlieb, zu Dir allein Herzlieb, zu dir allein steht Tag und Nacht mein Sinn; dein rotes Mündelein nimmt mir all's Trauren hin. Dir Hab ich mich ergeben, dein Eigen will ich sein, mit dir in Freud zu leben bis an das Ende mein. Tanzen und Springen Tanzen und Springen, Singen und Klingen, fa la la! Lauten und Geigen soll'n auch nicht schweigen, zu mustzieren und jubilieren, steht mir all mein Sinn. Fa la la! Schöne Jungfrauen in grünen Auen, fa la la! Mit ihn' spazieren und konversieren, freundlich zu scherzen, freut mich im Herzen vor Silber und Gold. Fa la la! Deutsche Volkslieder Vöglein im hohen Baum Vöglein im hohen Baum, klein ist's, man steht es kaum, stngt doch so schön, daß wohl von nah und fern alle die Leute gern horchen und stehn. Wäfferlein fließt so fort, immer von Ort zu Ott, nieder ins Tal. Dürstet nun Men sch und Vieh, kommen zum Bächlein sie, trinken zumal. Blümlein im Wiesengrund blühen so lieb und bunt, tausend zugleich. Wenn ihr vorüber geht, wenn ihr die Farben seht, freuet ihr euch. Habt ihr es auch bedacht, wer hat so schön gemacht alle die drei? Gott, der Herr machte ste, daß sich nun spät und früh jedes dran freut.