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lext der öesänge Neueste Zrüstlingslieder a) HugoDistler: „Bauernregel für Mai." Der Maienregen auf die Saaten Füllt die Säcke voll Dukaten; Doch bringt der Maien Sonnenschein So wird es nur ein Strumpf voll sein. Georgi bringt den Maien ein, Laßt alle Glocken läuten, Dann wird die Ernte trächtig sein Und schwer das Gras der Weiden. In Wald und Feld, in Hof und Haus, Da sind der Blüten viele, So bieten wir die Maibraut aus Nach altem Maienspiele. b) Hugo Herrmann: „Wirke Gottes Willen." Kirr, kirr, kirr! Immen sind Haußen, nun flieget, Tierchen, her mir. Kirr, kirr, kirr, hm, hm, hm. Frohen Friedens in Gottes Hut sollt ihr heimkommen gut. Sitze Biene, da. Dir gebot es Mutter Maria. Husch verlaub nicht habe du, zu Holze nicht fleug du. Daß du mir nicht entrinnst, dich mir nicht entwindest, sitz immer stille, wirke Gottes Willen, hm. c) Kurt Thomas: „Der Vogel aus dem Leim." Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, kommt er dem Vogel näher, er flattert sehr und kann nicht heim. Weil das so ist, Ein schwarzer Kater schleicht herzu, der Vogel denkt: die Krallen scharf, die Augen glüh, und weil mich doch der Kater frißt, so will ich keine Zeit verlieren, will noch ein wenig guinquilieren nnd lustig pfeifen wie zuvor. Der Vogel, scheint mir, hat Humor! Wilhelm Busch. Neuere ZrWingslieder a) Anton Dvorak: „Es zog manch Lied." Es zog manch Lied ins Herz mir ein, von wannen weiß ich nicht zu sagen; fragst du die taubeglänzte Flur, woher die Halme Perlen tragen Rings schimmert reizvoll die Natur, rings duftet neu erblühtes Leben, bald fühl ich Wonne, fühl ich Lust, bald Wehmut mir die Brust erbeben. Der Tau erstand im Mondenschein, und aus dem Herzen quillt der Born der Lieder drin strömen Freud' dahin und Leid, und neuer Morgen kehret wieder. Birke am grünen Bergcshang. Birke am grünen Bergeshang, gleich wie Geis der Herd' entsprang, kommst du, nach schwerem Winterstraum, munter hervor zum Waldessaum. Virklein im weißen Flügelkleid, schlank wie die jugendzarte Maid, voll süßer Ahnung alles lauscht -er Kunde, die dein Laub durchrauscht. Welch frohe Botschaft mag das sein? Tönend wie Geigen und Schalmetn, wehend aus sanft bewegter Luft, und rings umher aus Blütenduft. Schon stehen prangend Baum und Strauch, geschmückt zum Fest nach altem Brauch, und jedes Zweiglcin, jedes Reis will fingen nun des Schöpfers Preis. Viel Gäste fanden auch sich ein, manch Lied durchhallt den weiten Hain, und eh'' zwei Tage noch vorbei, grüßt alle Welt den schönen Mai.