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L i cht m e ß Zahlt den Jahrlohn, Bauersmann, legt den Laib zu Füßen. Lichtmeß zeigt den Unechten an, daß sie wandern müssen. Herre, steh' den Bauern bei, reiß die Himmel offen, schicke Regen, Sturm und Schnee, laß die Ernte hoffen. 2. kiurt Ikomss: Die Fröscbe, Op. Z l, Nr. Z <««b. iy»4, Ouakquakqciakquakquak Ein großer Teich war zugefroren, die Fröscblcin, in der Tiefe verloren, dursten nicht ferner quaken noch springen versprachen sich aber im halben Traum: Fänden sie nur dort oben Raum, Frühlingsanfang Der Frühling hat sich angezeigt, die Schlüsselblumen blühen, der Schwarzspecht klopft, die Lerche steigt, der Bauer tut sich mühen. So geht das große Stechen an, die bunte» Fahnen fliegen, bald ist der Winter abgetan und muß der Sommer siegen. wie Nachtigallen wollte» sie singen. Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz, nun ruderten sie und landeten stolz und saßen am Ufer weit und breit, und quakten wie in alter Zeit. Ouakquakquak . . . Icch. Wolfgang von Goethe 3. lkermsnn Orsbner: Die Straßburger Münstcrengelchen i«-b. ,886» 4. Paul Oerksr6t: IL-b. 1867» Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! Die kleinen törichten Lngclchen sind viel gescheiter als du. Sie rennen nicht und reden nicht und sitzen auf Stühlchcn nicht und schreiben nicht und dichten nicht und wissen von Haß und Liebe nicht: Stehn bloß so da, aus Srein gehau'n und tun den seligen Himmel anschau'n und loben Gott in guter Ruh' und machen ein lieb deinem Gesicht dazu mit ihren süßen Schnäbeln; o; was sind die törichten Lngelchcn froh, aus Steine, so kleine. Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! Die kleinen törichten Lngclchen sind viel gescheiter als du. D. I. Bierbaum Lob Gottes (Sopransolo: kielmut ^lüller VI-X.) vöglcin im kalten Winter, wo ist dein Nest? Unter dem Himmel! Es gibt noch manch' Ecklein, manch warmes verstecktem; da in Fallen und Spalten, da sindst du dein Nest unter dem Himmel. vöglein im kahlen Felde, wo ist dein Speis? In Gottes Händen. Da liegt manch üörnlcin, manch meßbares Bcerlcin an wegen und Stegen, da sindst du dein' Speis' in Gottes Händen. vöglein auf dürrem Zweige, wo ist dein Sang? Still in dem Herzen: da liegt noch manch Licdlcin, manch singsames Blütlein tief innen im Sinnen. Bald, vöglein, bald Frühlings Anfang: wacht auf dein Sang, lobt Gott von Herzen, bald, ja bald! II!. krsor I.i82t: Fantasie und Fuge über <l8II-,88«> „ Legende: „F^ranz von Paula über die wogen schreitend" l 5 Minuten Pause IV. Drei Liedee für vierstimmigen Thor (rtlavierbeglcittmg: Karl kurtkiksreltl 1. kram 8<chuder1: Airtcnchor t>7»7-i8r8> Hier mit rosigen Wangen, Hirtinnen, eilet zum Tanze herbei, laßt euch die Wonnen des Frühlings umfangen, Liebe und Freude sind ewiger Mai. Hier zu den Füßen, Holde, dir, grüßen, Herrscherin von Arkadien, wir dich; 2. ködert 8ckumann: Zigeunerleben <I8I»-,8S5> I„1 Schatten des Waldes, im Buchcnzweig, da regt's sich und raschelt und flüstert zugleich. Ls flackern die Flammen, cs gaukelt der Schein um bunte Gestalten, um Laub und Gestein. Da ist der Zigeuner bewegliche Schar mit blitzendem Aug' und mit wallendem Haar, gesäugt an des Niles heiliger Flut, gebräunt von Hispanniens südlicher Glut. Ums lodernde "Feuer in schwellendem Grün, da lagern die Männer, verwildert und kühn, da kauern die Weiber und rüsten das Mahl, und füllen geschäftig den alten Pokal. Und Sagen und Lieder ertönen im Rund, wie Spaniens Gärten so blühend und bunt, Flöten, Schalmeien tönen, cs freue» deiner die Fluren, die blühenden, sich. von Jubel erschallen die grünenden Hallen der Höhen, die luftig, der Fluren, die duftig erglänzen und strahlen in Liebe und Lust; (Brust. in schattigen Talen, da schweigen die Dualen der liebenden und magische Sprüche für Not und Gefahr verkündet die Alte der horchenden Schar. Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz, da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz, Ls lockt die Guitarre, die Lymbel klingt, wie wild und wilder der Reigen sich schlingt. Dann ruh'n sie ermüdet vom nächtlichen Reih'n. Ls rauschen die Buchen in Schlummer sie ein. Und die aus der glücklichen Heimat verbannt, sie schauen im Traume das glückliche Land. Doch wie nun im Osten der Morgen erwacht, verlöschen die schönen Gebilde der Nacht, cs scharret das Maultier bei Tagesbcginn, fort zieh » die Gestalten, wer sagt dir wohin?