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Mars gegen Venus Mars gegen Venus in Zorn einst entbrannt, und laut zum Kampf des Gottes Ruf erklang, setzt' auf den Helm und hoch die Lanze schwang, Bei Olymps Pforten hoch er schwor den Lid: auf dann zu dem Olymp die Schritte er wanot' Venus, sie sterb', denn sie tat mir ein Leid! Mach mir ein lustig Liedelein Mach mir ein lustiges Liedelein Darfst nicht viel drinnen observieren Dern weder viel noch wenig sein, Den Ton, wie sich sonst will gebühren, Die solches können singen, Machs nur schlecht nach der Paus hinein, Und sollten sie drob zerspringen. Wie es dir fetzt mag fallen ein, Doch daß man darnach tanzen kann, Doch daß man darnach tanzen kann, So wirds gefallen ledermann. So wirds gefallen jedermann. Spazieren wollt ich reiten Spazieren wollt ich reiten der Liebsten vor die Tür; Sie blickt nach mir von Weitem und.sprach mit großer Freud: „Seht dort meines Herzens Zier, wie trabt er her zu mir!" ' Den Zaum, den ließ ich schießen und sprengte hin zu ihr, Ich tät sie freundlich grüßen und sprach mir Worten süß: „Mein Schatz, mein höchste Zier, was macht ihr vor der Tür?" Vom Rößlein mein ich spränge und band es an die Tür, Tät freundlich sie umfangen, die Zeit ward uns nicht lang, Im Garten gingen wir mit liebender Begier. Wir setzten uns darnieder wohl in das grüne Gras Und sangen her und wieder die alten Liebeslieder, Bis uns die Äuglein naß, von wegen der Kläffer Haß. Fahr wohl Fahr wohl, o Vöglein, das nun wandern soll; Fahr wohl, o Blättlein, das nun fallen soll; der Sommer fährt von hinnen, dich hat rot angestrahlet du willst mit ihm entrinnen: der Herbst den Tod gemalet: Fahr wohl! Fahr wohl! Fahr wohl, all Liebes, das nun scheiden soll! Und ob es so geschehe, daß ich nicht mehr dich sehe: Fahr wohl! Vöglein im kalten Winter Vöglein im kalten Winter, wo ist dein Nest? Unter dem Himmel! Es gibt noch manch' Ecklein, manch warmes Vcrstecklein; da >n Falten und Spalten, da sinkst du dein Nest unter dem Himmel. Vöglein im kahlen Felde, wo ist dein Speis'? In Gones Händen. Da liegt manch Körnlein, manch meßbares Beerlein an Wegen und Stegen, da sinkst du dein Speis in Gottes Händen. Vöglein auf dürrem Zweige, wo ist dein Sang? Still in dem Herzen: da liegt noch manch Liedlein, manch singsames Blütlein rief innen im Sinnen. Bald, Vöglein, bald Frühlings Anfang: wacht auf dein Sang, lobt Gon von Herzen,