Text der Gesänge i. Zwei alte Adventslieder a) „Nun sei willkommen“ (11. Jahrhdt.) Nun sei willkommen, Herre Christ, Der du unser aller Herr bist. Nun sei willkommen, lieber Herre, Hier auf Erden also schöne. Kyrie eleison! Nun ist Gott geboren, unser aller Trost, Der der Hölle Pforten mit seinem Kreuz aufstoßt. Die Mutter hat geheißen Maria, Wie in allen Christenbüchern geschrieben steht. Kyrie eleison. b) „Es flog ein Täublein weiße“ (16. Jahrhdt.) Es flog ein Täublein weiße vom Himmel herab, im engelischen Kleide zu einer Jungfrau zart. „Gegrüßet seist du, wunderschöne Magd! Dein Seel’ ist hoch gezieret, gesegnet ist dein Leib.“ Kyrie eleison. Da ward er uns geboren, der wahre Gottessohn, Der uns zu Trost ist worden den Sündern allesamt Ach Gott, warumbe tat er aber das? Er wollt hernieder bringen, was Adam und Eva verbracht. Kyrie eleison. In dulci jubilo Nun singet und seid froh. Unsers Herzens Wonne Leit in praesepio Und leuchtet als die Sonne Matris in gremio. Alpha es et o! / II. Zwei Teile aus dem Weihnachtsoratorium von Kurt Thomas (geh. 1904) für vier- bis sechsstimmigen Chor Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort ward Fleisch und wohnet unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohns vom Vater, voller Gnade und Wahrheit, und wir sahen seine Herrlichkeit. Der Engel Gabriel ward gesandt von Gott in die Stadt Nazareth zu einer Jungfrau, die hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Gegrüßest seist du, Holdselige! Der Herr ist mit dir, Gebenedeiete unter den Weibern. Und da sie ihn sah, erschrak sie, und gedachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst einen Sohn gebären, dess Name sollst du Jesus heißen, der wird groß und ein Sohn des Höchsten genennet werden, und wird ein König sein, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herren Magd, mir geschehe, wie du gesagest hast. Und der Engel schied von ihr. Und da die Zeit erfüllet ward, da machte sich Joseph aus der Stadt Nazareth nach der Stadt Beth lehem mit Maria, seinem vertrautem Weibe. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte, und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn es war sonst kein Raum in der Herberge. 0 Jesu parvule, Ubi sunt gaudia Nach dir ist mir so weh. Nirgend mehr denn da, Trost mir mein Gemüte, Da die Engel singen 0 puer optime, lam nova cantica, Durch alle deine Güte, Wo die Schellen klingen O princeps gloriae, in regis curia. Trahe me post te! Eia, wären wir da! Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebomen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Amen. III. Alte Weihnachtslieder a) Leonhard Schröter: „Hört zu und seid getrost“ für vierst. Chor Hört zu und seid getrost sehr: hoch vom Himmel komm ich her, ich bring euch Freud und gute Mär, die allem Volk soll widerfahrn, denn euch ist heut der Heiland geborn. Welcher genennt wird Jesus Christ, in der Stadt Davids geborn ist von Maria, der Jungfrau schon, des Allerhöchsten Gottes Sohn. Das soll euch ein Zeichen sein: Ihr werdet finden das Kindlein klein; gewickelt in die Windlein zwar und liegen in der Krippen dar.