Volltext Seite (XML)
Richard Wagner (1813-1883; war Kreuzschüler; seine bekanntesten Chöre, wie z. B. den Lateranchor im „Rienzi", wollte er vom „Singechor der Kreuzschule" in der Dresdner Oper gesungen haben.) s) „Wach auf!" aus „Die Meistersinger von Nürnberg" Vack auf, es naket gen den Lag: Ick kür singen im grünen klag Lin wonniglicke I^acktigall, Ikr Stimm durckdringet kerg und pal; Oie blackt neigt sick rum ^krident. Der Lsg gekt auf vom Orient, Die rotdrünstige blorgenrüt Her durck die trüben Voiken gekt. Vack aut, du liebe deutscke Veit! Klick gut rum liieren ldimmelsrelt! Vergangen ist des Vinters bleckt, Oer Lrükling brsust durcks band mit bleckt, bebt dräun der Leinde Unstern Lkor, Oer benr trügt uns das Kenner vor! Oes Keick sollen sie lassen stakn, Oes unsrer Väter Sckwert gewann. b) „Der Glaube lebt, die Taube schwebt" aus „Parsifal" Oer tllaube lebt, b)es Veines genießt Oie Laube sckwebt Und nekmt vom bebensbrote, Oes Heilands kolder Kot«, Selig im Olauben und biebe. Oer tür euck fließt. c) „Erwacht" aus „Rienzi" (Doppelchor im Lateran) Lrwacktl Ikr Sckläfer nak und fern und küret die kroke kotsckakt an, Oaß Komas sckmackerlosckner Stern vom Liimmel neues bickt gewann. Sekt, wie er straklt pnd sonnengleick in ferne biackwelt siegend bricktl 2ur blackt sinkt Sckmack so totenbleick, rum Vonnetag reigt Lreikeitslickt. II. Alte Maienlieder Larlo Gesualdo (1560-1614): „Felice primavera" (Gekommen ist der Frühling) für fllnfstimmigen Chor Oekommen ist der Lrükling I Ls jauckrt das lderr, vergibt den Sckmerr! LIell lackt die goldne blaiensonne, atmet biebe und Vonne. klüten sprießen im baub, es grünt die kleide, glönrt bald im klumenkleide. Olücklein läuten tiek im Laie. Im Valdessckweigen tanren die bl^mpken Keigen mit Hirtenknaben, es rieselt leis' im baub, es rausckt die Quelle, es glünrt so Kelle des kackes murmelnde Veile, und tausend Oükte erfüllen rings die büfte. ,0r>il»ct>er 7ext von lok. kerickoli,! Leonhard Lechner (1525—1604): „Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit" für sechsstimmigen Chor Llerrlick tut mick erfreuen die krüklick Sommerreit, ^11 mein 6eblüt erneuern, der blai viel Vollust beut. Oie berck' tut sick ersckwingen mit ikrem Kellen Sckali, biebllck die Vüglein singen, voraus die blacktigall. Ls grünet in den Väldern, die käume blüken frei, Oie Küslein auf den Leldern von karben msnckerlei. Lin klümlein stekt im Oarten, das keikt Vergibnicktmein, Oas edle Kraut Vegwarten mackt guten ^ugensckein. Oarum lob ick den Sommer, daru den blaien gut, Oer wendt uns allen Kummer und bringt uns kroken btut. Oer Zeit will ick genießen, dieweil ick Pfennig kad', bind wen es tut verdrießen, der fall die Stiegen ab. lVolkdlcd vor Hans Leo Hasler (1564—1612): „Im Kühlen Maien", für drei Chöre lm küklen blaien tun sick all Ding erfreuen, vie klümlein auf dem Leid sick suck erneuern, bind singen d'blaidlein in ikren Keiken: Vill- kommen blaien. 2wei liebe Lierren sind voller Lreud und Sckerreir, Im Sckatten kükl, vergessen alle Sckmerren. Lupido blind, das gar listige Kind, 6'sellt sick daru mit seinem Pfeil gesckwind, Venus allwegen gibt daru ikren Segen, ^uf daß rwei Lierren sick tun in bieb' bewegen Vem nun dies beben tut woklgesallen eben, Oer soll sick okn Verrug der bieb ergeben bind mit den bisidlein singen in Kecken: Vill- kommen blaien.