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II. Walter Rein sgeb. 1893): „Lob der Arbeit", ein Kranz deutscher Lieder s) »Morgenstunde" Morgenstund am Himmel schwebt, und wer in Frieden den Tag erlebt. Höret, was ich euch will sagen: dankt Gott und faß einen frohen Mut Die Glocke hat drei geschlagen, und geht an die Arbeit und halt sich gut. Mein Handwerk fällt mir schwer, drum lieb ichs noch viel mehr, es freuet mich von Herzen, es bringt mir keine Schmerzen. Die Schnur, die ziehn wir auf nach rechtem Handwerksbrauch. Den Zirkel zum Abstechen, den Zollstock zum Abmessen, b) „Lied der Zimmerleute" die rechte Höh und Breit, die Läng ist auch dabei. Wo kommen Kirchen her? Ja, Schlösser noch viel mehr? Die Brücken auf den Flüssen, die wir aufschlagen müssen! Zu Wasser und zu Land ist unser Werk bekannt. Ist nun der Bau vorbei so gibts auch Schmauserei, gut Essen und gut Trinken, gebacknen Fisch und Schinken, aut Bier und kühlen Wein, da wolln wir lustig sein! c) „Der Schäfer" Der Schäfer trägt Sorgen des Morgens früh. Des Abends spät nieder, des Morgens früh auf, seine Schäslein zu versorgen, hat niemals kein Ruh. und Sorgen bis zum Morgen, die Wecken ihn aus. ck) „Die Bauern Im Märzen der Bauer sein Rößlein einspannt, er setzt seine Felder und Wiesen instand; er Pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände früh morgens und spät. Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn, sie haben im Garten und im Haus zu tun, sie graben und rechen und singen ein Lied, sie freun sich, wenn alles schön grünet und blüht. So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei, da erntet der Bauer das duftende Heu; er mäht das Getreide, dann drischt er es aus, im Winter, da gibt es manch fröhlichen Schmaus. -e) „Das Tagewerk ist abgetan" Das Tagewerk ist abgetan. wir taten nach Vermögen. Gib Vater deinen Segen. Die holde Nacht umhüllt die Welt, Nun dürfen wir der Ruhe nahn; und Stille herrscht in Dorf und Feld. Pause III. Neuere Krühlingslieder „Geh aus, mein Herz, und suche Zreud" für vierstimmigen Thor Geh aus, mein Herz, und suche Freud In dieser schönen Sommerzeit An deines Gottes Gaben. Schau an der schönen Gärten Zier Und siehe, wie sie mir und dir Sich ausgeschmücket haben. Die Bäume stehen voller Laub Das Erdreich decket seinen Staub Mit einem grünen Kleide. Narzissen und die Tulipan Die ziehen sich viel schöner an. Als Salomonis Seide. Die Lerche schwingt sich in die Luft. Das Täublein fleugt aus seiner Kluft Und macht sich in die Wälder. Die hochbegabte Nachtigall Ergötzt und füllt nut ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder. ch selber kann und mag nicht ruhn, es großen Gottes großes Tun Erweckt mir alle Sinnen; Ich singe mit, wenn alles singt. Und lasse, was dem Höchsten klingt. Aus meinem Herzen rinnen. (Paul Gerhardt). Mar Bruch s1838-i920j: „Waldpsaim" für achtstimmigen Chor Auf zu Psallieren im frohen Choral! Pförtner, erschließe des Klosters Portal! Frühling ist kommen voll sprossender Lust, schmücket, ihr Brüder, mit Veilchen die Brust! Wandelt lobsingend zum Buchwald hinaus, denn auch der Wald ist der Gottheit ein Haus! Wandelt zur Lichtung der Höhe empor! Das ist der Waldesbasilika Chor. Felsen, zu Steintisch und Bänken geschichtet, stehen dort kunstreich im Fünfeck errichtet. Heil dir, o Platz! der Erholung geweiht, buchenumfriedete Einsamkeit! Stimmet die Lauten und Cimbeln nun rein! Vöglein im Laubversteck, fallet mit ein! Schalle ernstkräftig, du Waldespsalm, auf! Wirble wie Weihrauch zum Himmel hinauf! Ehre und Preis sei dem Bauherrn der Welt, der sich zum Tempel den Wald hat bestellt! (I. B. Scheffel.)