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Die Lerche schwingt sich in die Luft. Das Täublein fleugt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder. Die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder. Ich selber bann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Hinnen; ich singe mit, wenn alles singt und lasse, was dem Höchsten blingt, aus meinem Herzen rinnen. (Paul Gerhardt) Mx Bruch (I6S6»«1920): „Blalüpsalm" für achtstimmigen Thor Nus zu psallieren im frohen Choral! Pförtner, erschließe des Klosters Portal! Frühling ist bommen voll sprossender Lust, schmücket, ihr Brüder, mit Veilchen die Brust! Wandelt lobsingend zum Buchwald hinaus, denn auch der Wald ist der Gottheit ein Haus! Wandelt zur Lichtung der Höhe empor! Das ist der Waldesbasiliba Chor. Felsen, zu Steintisch und Bänben geschichtet, stehen dort kunstreich im Fünfeck errichtet. Heil dir, o Platz! der Erholung geweiht, buchenumsriedete Einsambeit! Stimmet die Lauten und Cimbeln nun rein! Döglein im Laubversteck, fallet mit ein! Schalle ernstbräftig, du Waldespsalm, auf! Wirble wie Weihrauch zum Himmel hinauf! Ehre und Preis sei dem Bauherrn der Welt, der sich zum Tempel den Wald hat bestellt! (I. V. Scheffel.) Tarl Löwe (1796»<1669): „Im Krutzling" für vierstimmigen Thor An ihren bunten Liedern klettert Da sind, so weit die Blicke gleiten, die Lerche selig in die Luft; Altäre festlich aufgebaut; ein Iubelchor von Gängern schmettert und all die tausend Herzen läuten im Walde voller Blüt und Duft. zur Liebesfeier dringend laut. Der Lenz hat Nosen angezündet an Leuchtern von Smaragd im Dom, unh jede Stelle schwillt und mündet hinüber in den Gpferstrom. (Nikolaus Lenau.) Peter Cornelius (1824»« 1874): Bas "Tanzlied: «Alemi Wir hinausziehn" für vierstimmigen Thor Wenn wir hinausziehn am Frühlingssonntag, singend unser Tanzlied, dann hüpft das Herz schon den jungen Mädchen; alle Burschen sreun sich. Leis hebt es an, doch mählich tönt es lauter, immer Heller, schnell und schneller Bub und Maid im Kranze fliegt zum Tanze, wenn das Lied so lockend anhebt: La, la, la! Ist wo ein Mägdlein, daß fern dem Tanze blieb, weil der Liebfte fern ist, dann vor der Heimkehr tönt ihr zum Ständchen Hoffnung unser Tanzlied. Es tönt so süß: „G Mägdlein laß dein Zagen! Bald vergangen ist dein Bangen, führt dich Lieb im Kranze froh zum Tanze! C> wie tönt es dann ins Herz dir: La, la, la, la, lo! Iiehn wir dann heimwärts und glänzt im Goldlicht Waldespfad und Woge, dann grüßt noch einmal das Lied die Mondnacht; Zauber übt sein Hauch dann; denn seht am Stromrand, welch ein Reigen! Elfenleutchen, Wogen- Kräutchen find gepaart im Mondenglanze froh zum Tanze und nun tönts wie Elfenmärlein: La, la, la la la! (Peter Cornelius.) IV. Hellere Lieder und Volkslieder s) „Bie Beredsamkeit" von Joseph Hagdn (17S2"1809) Freunde, Wasser macht stumm. Lernet dieses von den Fischen! Doch beim Weine kehrt sichs um. Dieses lernt an unfern Tischen! Was für Redner sind wir nicht, wenn der Rheinwein aus uns spricht! Wir ermahnen, streiten, lehren, keiner will den anderen hören. Was für Redner sind wir nicht, wenn der Rheinwein aus uns spricht! (Lessing)