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Amts- Md Anzeigedlatt für den MZ- Wrk des Amtsgerichts Eibmßolk MAZ sertionSprei«: die kleinsp. . - ten, sowie bei allen ReichS- Zele lO Pf UNd dtffw WMgeVUNg. P°stanst°l en Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. rs. ISS. Dienstag, den 18. Oktober L8SS. Auf Anordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau wirv wegen Verbreitung der Maul- u. Klauenseuche über mehrere Gehöfte zu Raschau die Abhaltung des für den 19. dieses Monat« in Raschau anstehenden Vieh- marktes gemäß 8 28 des Reichsgesetzes, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betr. vom 23. Juni 1880 in Verbindung mit 8 71 der Ausführ ungsverordnung dazu vom 9. Mai 1881 hiermit Verboten. Schwarzenberg, am 14. Oktober 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Unter dem Rindviehbestande der Besitzung Nr. 395 des BrandcatasterS in Schönheide ist die Maul- und Klauenseuche auSgebrochcn. Schwarzenberg, am 15. Oktober 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Wglr. Erledigt hat sich das im 111. Stücke dieses Blattes hinter dem Eisendreher und Weber aus Obersachsenfeld erlassene Ausschreiben durch Werner'« Verhaftung. Eibenstock, am 15. Oktober 1892. Der Königliche Amtsanwalt. Warneck. 13. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 19. Hkloöer 1892, Mends '/-8 Uhr im Rathhaussaale. Eibenstock, den 17. Oktober 1892. Der Stadtverordneten - Vorsteher. Richard Hertel. 1) Schulhausbau. 2) Herstellung de« neuen Windischweg«. 3) Zuwahl von 3 Mitgliedern in die Einschätzungscommission. 4) Richtigsprechung der Schulgelderrechnung 1889/90. 5) Vorlegung des Entwurf« einer neuen Geschäftsordnung. 6) Eventuell Weiteres. Bekanntmachung. Die in dem Hausgrundstücke Brühl 12 Hierselbst unter dem Rinderbestande ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Eibenstock, den 17. Oktober 1892. Der Stadtrath. In Stellvertretung: Land rock. HanS. Sonnabend, den 22. Oktober 18S2, Vormittags 11 Uhr sollen im hiesigen Amtsgerichtsgebäude ein Spiegel mit Marmorplatte und ein Kronleuchter gegen Baarzahlnng versteigert werden. Eiden stock, am 14. Oktober 1892. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Liebmann. Kotz-Versteigerung aus Kundshüvl'er Staatssorstrevier. Im Gasthose z. Eisenhammer in Ncidhardtsthal kommen Montag, -en 24. Oktober 1882, von Vorm. 8 Uhr an 1194 w. Stämme von 10—26 cm Mittenstärke, 4264 „ Klötzer „ 13 — 69 „ Oberslärke, 3,s in L., /Durchforstungen 7944 „Stangenklötzer „ 8 — 12 „ 3,s—4,o inL.,rund Einzelhölzer 5862 „ Derbstangen „ 10—15 „ Unterstärke, lin allen Theilen 22 Rm. w. Nutzknüppel, i des ReviereS, 1 „ „ Nutzscheike, / sowie im Mölkel'schcn Gasthosc zur Linde in Hundshübcl Dienstag, den 25. Oktober 1882, von Borm. 8 Uhr an 188 Rm. w. Brennscheite, I 380 Rm. w. Brennäste, 352 „ „ Brennknüppel, I 46,so Hdrt. w. Wellenreisig und 127 Rm. w. Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kgt. Iorstrevierverwaltung Kundshübet und Kgt. Iorstrentamt Eibenstock, Heger. am 12. Oktober 1892. Woifframm. Eine neue russische Anleihe. Wenn man sich darüber gewundert hat, daß in einem Theile der russischen Presse neuerdings wieder ein mehr deutsch-freundlicher Wind weht, so kommt jetzt auch die Erklärung für den Witterungsumschlag: Rußland will wieder einmal eine größere Staatsan leihe machen und hofft dabei stark auf den deutschen Kapitalmarkt. Für das russische Selbstgefühl scheint das keineswegs verletzend zu sein; auch finden sich in Deutschland wohl immer noch Bankier« und Banken, die gern Geld hergebcn, d. h. nicht etwa ihr eigene«, sondern da« ihrer Auftraggeber, die sie für .ausländische Anleihen" wohlgeneigt zu machen verstehen. Rußland braucht Geld, sehr viel Geld. Der Nothstand de« Vorjahres, der sich in vielen Gouver nement« in diesem Jahre wiederholt hat, verschlang Unsummen. Nicht etwa, daß die Hungernden allzu viel erhalten hätten! Wa« sollten die auch damit, — die »ragen ja doch alles Baargeld in die SchnapS- Ineipe und da« Saatgetreide verkaufen sie; nein, nicht die Bedürftigen haben viel erhalten. Aber wa« in Rußland alle« so an den Fingern kleben bleibt, ehe eS an seinen Bestimmungsort gelangt! Man kennt das zur Genüge. Nicht nur der Hunger, sondern auch die Cholera hat — besonder« im Wolga gebiet — schweren Schaden gethan und für den Staatssäckel macht sich da« in den kolossalen Steuer- auSsällen äußerst bemerkbar; denn wo nicht« ist, hat selbst in Rußland der Kaiser sein Recht verloren. Nun würde vielleicht alle« noch so ziemlich ab gehen, aber Rußland braucht wirklich ganz noth- wendig ein neue« Armeekorps, daS in der Umgegend von Petersburg ausgestellt werden soll. Die Sache ist vielleicht ungeschickterweise zu früh verrathen wor den, aber an der festen Absicht ist nicht mehr zu zweifeln. Da die in Deutschland geplante starke HecrcSvermehrung eine der Ursachen mit sein mag, daß in Rußland da« Bedürfniß nach einem neuen Armeekorps so lebhaft empfunden wird, so ist es wohl nicht mehr als billig, daß auch deutsche Kapi talisten ihr Geld nach Rußland schicken, damit „Väter chen" sein Armeekorps ausstellen kann. DaS soll ja natürlich nicht umsonst geschehen. Von den Zinsen und dem billigen Preise de« zu er wartenden neuen PapiercS sprechen wir nicht. Nein, Deutschland im allgemeinen — auch derjenige Theil, der keine russischen Papiere kauft, soll Vortheil dabei haben. Die Handelsvertragsverhandlungen ziehen sich zwar endlos hin; das kommt aber nur daher, weil der neue Handelsminister die einzelnen Fragen erst „studiren" muß. Dann brauchen wir nur unseren Getreidezoll auf 3,so Mark auch Rußland gegenüber zu ermäßigen und dafür erhalten wir dann Zoller mäßigungen auf Maschinen, Werkzeuge, chemische Artikel und sonstige Jndustrieerzeugnisse. Daß Rußland bei seiner diesmaligen Anleihe be sonders auf deutsches Kapital spekulirt, geht au« dem Zinsfuß von vier vom Hundert deutlich hervor, der in Deutschland mehr beliebt ist, als in Frankreich, woselbst man lieber drei Prozent nimmt, dafür aber da« Papier recht billig habe» will. Der Pariser Rotbschild soll von der vorigen Anleihe noch für mehr als 100 Millionen Nennwerth Ladenhüter haben und wenn trotzdem verlautet, daß schon wieder mit ihm verhandelt werde, so mag allein der russische Wunsch der Vater des schönen Gedankens sein. Vom Fürsten Bismarck noch stammt daS Verbot an die Reichsbank, russische Werthpapiere zu beleihen, — ein Verbot, da« auch unter dem „neuen Kur«" bi« heute noch nicht aufgehoben worden ist. Sollte die» jetzt etwa geschehen, so wäre da» ein großer poli tischer Fehler; aber erfreulicher Weise ist kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß derselbe begangen wird. Durch da« Lombardverbot ist Deutschland von russischen Werthen so ziemlich gesäubert worden und e« ist wenig Aussicht vorhanden, daß sich deutsche Kapitalisten bereit finden werden, ihr Geld nach Ruß land zu geben. Ein Appell an den Patriotismus dürste in Geldsachen ungchört verhallen; gesetzliche Verbote sind natürlich nicht zu erwarten. Vielleicht aber ist die nüchterne Ucberlegung stark genug, um zu verhindern, raß ein fremdes Land seine uns be drohende Kriegsrllstung auf deutsche Kosten noch ver stärkt. Denn sollte e« je zum Kriege kommen, so sind die deutschen Kapitalien verloren! Der siegreiche Russe würde dem deutschen Gläu biger keinen Rubel zurückzahlen; der besiegte Russe kann es nicht. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Bonner Handelskammer strebt bekanntlich eine Erweiterung des Postschalter- diensteS während der Vormittagsstunden der Sonn - und Feiertage an. ES haben in dieser Angelegen heit auf Veranlassung des Reichskanzlers Erhebungen stattgefunden. Wie verlautet, ist deren Ergebniß derart, daß die Bedürfnißfrage zum mindesten für solche Orte, in denen ein bedeutender gewerblicher und industrieller Verkehr vorhanden ist, nicht schlechtweg verneint werden kann. Es ist daher anzunehmen, daß wenigsten« für solche Plätze die gewünschte Erweiterung zum Theile eintreten wird. Bestimmte Entschließ ungen in dieser Hinsicht stehen jedoch noch aus. — Der Distanzritt Berlin-Wien findet in der russischen Presse eine für die Deutschen wenig schmeichelhafte Beleuchtung. Die „Nowosti" freut sich gewaltig darüber, daß die „kriegerischen Brandenburger eine erste Lektion erhalten haben." Dann heißt e« weiter: „Man habe in Berlin, al« man den Wettstreit anregte, gehofft, daß die berühm ten „preußischen Ulanen" auf derselben Stufe stehen, wie die österreichischen Reiteroffiziere, aber ach — e« gab ein ganz andere-, die Eitelkeit der Brandenburger verletzende« Resultat, die Eitelkeit, die seit den Siegen