Volltext Seite (XML)
I. <6k8. ,SL4>. II. 7^771 NLKIOS iSLS. I»I7>. <^Okbk1b für 4 Solostiininen und )6stimmigen Thor u cnppella, Op. 62 Soli: Hanna Rüger (Sopran), Elisabeth Raymann-Stein (Alt), Otto Schneider (Tenor), Gerhard Hofmann (Baß) Die Schöpfung ist zur Ruh' gegangen, o wach in mir! Ls will der Schlaf auch mich umfangen, o wach in mir! Du Auge, dag am Himmel wachet mit Sternenblick, wenn mir die Augen zugegangen, o wach in mir! Du Licht, im Aether höher strahlend als Sonn' und Mond; wenn Sonn' und Mond ist aufgegangen, o wach in mir! wenn sich der Sinne Tor geschloffen der Außenwelt, so laß die Seel' in sich nicht bangen, o wach in mir! Laß nicht die Macht der Finsternisse, das Graun der Nacht Sieg übers innere Licht erlangen, o wach in mir! O laß im feuchten Hauch der Nächte, im Schattcndust nicht sprossen sündiges verlangen, o wach in mir! Laß aus dem Duft von Edens Zweigen in meinem Traum die Frucht des Lebens niederhangen, o wach in mir! L> zeige mir, mich zu erquicken, im Traum das Werk vollendet, das ich angefangen, o wach in mir! Zn deinem Schoße will ich schlummern, bis neu mich weckt die Morgenröte deiner Wangen, o wach in mir! Zricdr ducken nach Texten von Walter Flcx (Uraufführung) I. Der Tag kommt Zm Osten über schroffster wand schwingt der Morgen Sen lodernden Brand, das Fcucrsignal: Merkt auf in: Tal, der König kommt über die Berge ins Land! Lin Windstoß. Lin Bote auf schnaubendem Roß braust vom Berge. Lin Zweiter. Hurtig, Genoß! vorüber auch der .... Und nun braust er daher, der Tag mit seinem lärmenden Troß! 2.. wohin? Flog ein vögelein über mich hin zwitschernd ins weite, blieb mir sein Schatten im kranken Sinn, daß ich die Arme — weiß nicht wohin — sehnsüchtig breite, Möchte so gerne ins weite ziehn, bis ich dich finde, Stunden verrinnen und Monde fliehn, Sommervöglein, wohin, wohin fuhrst du im winde — —7 z. Unrast Mir ist, ich habe etwas geträumt, weiß nur nicht was — mir ist, ich habe etwas versäumt, weiß nur nicht was — Mir ist, man wartet mein irgendwo, wüßt ich nur wer — Jetzt weiß ich's! Mein Herze, du wartest so, du bist so leer! 4. Lebensfahrt Über den Mond zog ein silbernes wölklein. Tauchte auf, tauchte nieder in Nacht und zieht einsam mit lastender Fracht über schweigende Himmel, wohin -7 z. Orakel Unter dem blühenden Lindcnbaum lag ich in: schwellenden Moose, Erde und Himmel rührten sich kaum, nur der Kuckuck, der lose, rief ohne Ruh, immerzu, Erde, o Erde, wie schön bist du! Fiel mir die alte Torheit ein, die wir so oft getrieben, rief in den dämmernden Wald hinein: Darf ich noch leben und lieben? Kuckuck, sag wahr, wieviele Jahr -7 Kuckuck, du loser verstummst du gar? Lrde und Himmel rührten sich kaum. Kuckuck, was soll dein Schweigen? Horch, da regt sichs im Lindenbaum, Amsel singt aus den Zweigen, singt ohne Ruh, immerzu, Leben, o Leben, wie kurz bist du -7 Und ich hatte so seltsamen Traum, träumte, ich läge im Grunde, über mir sänge der Vogel im Baum leise zur Abendstunde. Sang ohne Ruh, immerzu, Leben, wie schön, wie kurz bist du —!