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erst wieder bei der nächstjährigen Delcgirtenversamm- lung in Kirchberg auf die Tagesordnung setzen will. Da heißt eS also, nur langsam voran. — Dies zur Richtigstellung der Correspondenz au« Schönheide vom 28 er." — Freiberg. Al« am Dienstag Abend in der elften Stunde der Hotelier 3. Fuchs die Fischerstraße entlang ging, sah er einen ihm völlig unbekannten Mann einen kleinen, anscheinend sehr schweren Koffer aus dem Hotel „Rother Hirsch' herauStragen. Schnell entschlossen hielt er den Mann, der nur ungenügende Auskunft ertheilte, sofort fest und rief, da sich der Verdächtige zur Wehr setzte, Hilfe herbei. Nach der Festnahme des Diebes ergab sich, wie der .Freib. Anz." meldet, daß der von diesem aus dem Hausflur keck entführte Koffer eines Reisenden Gold- und Silber- waaren im Wcrthe von etwa 13,000 Mk. enthielt. Der Dieb, ein bis vor kurzem in einem Dorfe bei Nossen beschäftigter, etwa 35 Jahre alter Handarbeiter Domann au« Hosena im preußischen Regierungsbe zirk Liegnitz, kam in sichere« Gewahrsam. — Lengenfeld i. V. In der Nacht zum Dienstag stattete ein recht origineller Einbrecher der hiesigen Bahnhofsrestauration einen Besuch ab. Der Spitzbube, welcher sich schon am Tage daselbst auf hielt, hatte aller Wahrscheinlichkeit nach ein Fenster aufgewirbelt, damit er de« Nachts bequem einsteigen konnte. Auch hatte er sich nach dem Geldkasten uw gesehen und war allerdings arg enttäuscht, al« er in dem Kasten, in welchem er erst ein Loch geschnitten hatte, nur etwas über eine Mark und ein Fernglas fand. Jedenfalls au« Aerger über den schlechten Fang ließ er da« Geld liegen, steckte das Fernglas zu sich und rächte sich an den verschiedenen Likörsorten. Aber Rache ist süß, denn der sonderbare Mensch trank sich ein derartiges Räuschchen an, daß er den Aus weg nicht mehr fand. Er blieb nun im Lokal sitzen und verfiel in eine» sanften Schlaf, so daß ihn die Restaurationswirthin in dem 1 Treppe befindlichen Schlafzimmer schnarchen hörte. Durch da« Geräusch aufmerksam gemacht, ging sie herunter und war nicht wenig erschrocken, als sie den unangenehmen Gast fand. Derselbe stammt aus Niederhaßlau und wurde an das hiesige Amtsgericht abgeliefert. — Scheibenberg. Am 27. September Nach mittags gegen 6 Uhr verunglückten auf dem hiesigen städtischen Basaltstcinbruche der Führer des Bruches und ein Arbeiter desselben auf eine bisher noch unermittelte Weise. Der Erstere ist an beiden Armen und Augen schwer verletzt, während dem Letz teren ebenfalls die Augen beschädigt sind, ihm aber noch das obere Glied des linken Daumens voll ständig zerrissen worden ist. Letztgenannter ist Vater einer zahlreichen Familie. — In Hoheneck bei Stollberg öffnete am 23. d. MtS. die Ehefrau des Gutsbesitzer« Hofmenn, während sie eine Petroleumlampe mit abgebrochenem Cylinder in der Hand trug, die Stubenthür. Durch den Zug explodirte die Lampe, und im Augenblick stand die Frau in Hellen Flammen. Obschon ihr Mann mit Pferdedecken das Feuer zu ersticken suchte, erlitt die Frau am ganzen Körper so schwere Brand wunden, daß sie Tags darauf unter unsäglichen Schmer zen verschieden ist. — Mit dem 1. October d. I. treten für das Königreich Sachsen diejenigen Vorschriften in Kraft, nach welchen beim Schlachten des Groß- wie Klein viehes dem Tödten das Betäuben voranzugehen hat. Nach diesen Bestimmungen ist künftig auch das rituelle Schächten, wie es die Juden üben, verboten. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 30. September. »erbmno. Am 30. September 1882, also vor 30 Jahren, war jene denkwürdige Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin, in welcher der neue preußische Ministerpräsident von Bismarck in der deutschen Frage die historisch bedeutsamen Worte aussprach: Nicht durch Reden, sondern allein durch Blut und Eisen kann man Deutschlands Einheit Herstellen. Wennschon es heute Vieler Art ist, den früheren Reichskanzler kaum noch zu erwähnen, so erfordert es doch die Gerechtigkeit und historische Wahrheit anzucrkennen, daß Bismarck mit dieser seiner Aeußerung nicht allein das Richtige traf, sondern daß er auch der rechte Mann war, die Worte bei der richtigen Ge legenheit in die Thal zu übersetzen. Und das wird ihm stets und imnier in der Geschichte unvergessen sein. I. Oktober. Als sich der große Entdecker Amerikas vor 400 Jahren aus seiner kühnen Entdeckungsreise befand, wußte er, was in den Annalen der Seekunde einzig in seiner Art dastehen dürfte, zu einem sehr merkwürdigen Mittel seine Zuflucht nehmen, um seine Leute bei Laune und guter Zuversicht, schließlich um sie in Schrecken zu halten. So findet man denn in seinem Tage ¬ buche. das er selbst führte die Eintragung, daß sich die Schiffe von de» kanarischen Inseln, dem eigentlichen Ausgangspunkte der Entdeckungsfahrt, weil diese bereits bekannten und besuch ten Inseln die Grenze aller früheren Seefahrten bilden, 585 Meilen (ä 6'/, Klm.) entfernt seien. Neben dieser öffentlichen, der Mannschaft zugänglichen Eintragung vom I. Oktober 1482 haben wir aber noch eine zweite Eintragung in des Columbus Geheimtagebuch, welche die wirkliche Entfernung auf 707 Meilen angiebt. Zu solchen Mitteln mußte der große Entdecker seine Zuflucht nehmen, um seine kleingläubigen Leute über die großen Entfernungen hinwegzuläuschen. 2. Oktober. Während die Welt im Jahre 1870 von den deutsch-fran zösischen Kriegsereignissen erfüllt war, vollzog sich in Italien, und zwar nicht zum wenigsten unter dem Druck der deutschen Siege, eine in heutiger Zeit etwas merkwürdige Abstimmung; um so merkwürdiger, als sie nach französischem Muster vor sich ging, damals Italien noch mehr Frankreich zuneigte und sich diese Abstimmung im Grunde doch auch gegen Frankreich richtete. Am 2. Oktober 1870 wurden in Rom unter sehr starker Betheiligung a» dem sogenannten Plebiscit 133,681 Stimme» für den Anschluß Roms an Italien abgegeben, 1507 Stimmen dagegen. Damit war das Schicksal des Kirchenstaates besiegelt, wennschon es auch ohnehin zur Annexion desselben gekommen wäre. 3. Oktober. Vor 4 Jahren, am 3. Oktober 1888, war es, daß Kaiser Wilhelm II. als Gast des Kaisers von Oesterreich nach Wien kam und dadurch gleichsam vor aller Welt dokumentirte, daß auch der neue Kaiser von Deutschland an dem Bündniß mit Oesterreich-Ungarn festzuhalten gewillt sei. Gerade fünfund- siebenzig Jahre früher, nämlich am 3. Oktober 1813, zur Zeit der Befreiungskriege, fand ein ähnliches Bündniß statt, indem nämlich an diesem Tage die österreichisch-deutsche Legion gegen Napoleon I. errichtet wurde. Vermischte Nachrichten. — Hamburg. Für die Verwirrung, die hier während der Cholerazeit ungenügende Kontrole bei der Führung des Civilstands-RegisterS angerichtet hat, giebt ein Korrespondent der „Bast. Nach." fol gende Beispiele an: Eine Familie ist erkrankt. Mann und Frau wurden nach Eppendorf gebracht, deren drei Kinder nach dem alten allgemeinen Kranken hause. Die Eltern starben und wurden beerdigt (nach der CivilstandSkontrole). Nach 8 Tagen aber wurden Beide als geheilt entlassen, kamen nach der leeren Wohnung, erfuhren den Sachverhalt, bekamen aber vom Beerdigungsübernehmer auch die eigenen Sterbe urkunden und Nummern auSgehändigt, unter welchen die beiden Leichen auf dem Friedhöfe in Ohlsdorf beigesetzt seien! Hierauf geht der Mann sofort nach dem Aufenthaltsort seiner Kinder. Im Bureau wird erklärt, alle drei befinden sich auf dem Wege der Besserung. Der Vater verlangt die Kinder zu sehen, dem Verlangen wird stattgegeben und da stellt sich heraus, daß zwei der Kinder bereit« gestorben und beerdigt, das dritte wirklich besser ist. Ein zweiter Fall. Eines wohlsituirten Ladenbesitzers Frau er krankt, wird der Heilanstalt überwiesen, stirbt dort (nach der Kontrole) und der Mann erhebt in zwei Sterbekassen das Sterbegeld und läßt die Frau auf eigene Kosten beerdigen. Nach 4 Tagen kommt eine Postkarte von der Frau mit der Mittheilung, daß sie sich auf dem Wege der Besserung befinde und in einigen Tagen entlassen werde, was auch richtig ein getroffen ist. Wer ist nun an Stelle der Frau beerdigt und wer hat das zu Unrecht erhobene Sterbe geld wieder zurückzuerstatten? Nach dem Civilstand ist die Frau todt und beerdigt und doch lebt sie. Solche Fälle sind hier viel vorgekommen. — Ein zum Tode verurtheilter Ver brecher erhielt von dem Fürsten aus besonderer Gnade die Erlaubniß, sich selbst die TodeSart zu wählen, nach welcher er gerichtet werden soll. «Nun wohlan,' sagte er, „so laßt mich an Altersschwäche sterben." — Doppelt vorgesehen: Lieber Herr ruft ein Bekannter dem andern zu, warum gehen Sie heute mit zwei Regenschirmen aus? Die Antwort war: Sehen Sie nicht, daß zwei Gewitter am Himmel stehen, eins im Osten, das andere im Westen, — ich muß mich doch für beide Fälle vorsehen! Die 8sickvn-sssbrit< 8. 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T. des Karl Ernst Stemmler, Maurers hier. 52) Ernst Bernhard Hutschenreuter, Waldar beiter auf den Auersberger-HLusern, ehel. S. des Christian Gottlieb Hutschenreuter, Schankwirthschastsbesitzcrs ebendaselbst und Johanne Margarethe Griesbach in Wildenthal, Pflege tochter des Karl August Pilz, ans. Tischlcrmstrs. ebendaselbst. Getraut: 44) Gustav Emil Krauß, Streckenarbeiter in Blauenthal mit Anna Marie geb. Bauer daselbst. 45) Gustav Louis Viehweg. Handarbeiter hier mit AnnaMarie geb. Hutschen reuter hier. 46) Hermann Eduard Winter, Schlosser in Zelle b. Aue mit Minna geb. Oelsner hier. Getauft: 241) Milda Rockstroh in Blauenthal. Begraben: 190) Johanne Hedwig, ehel. T. des Eduard Robert Schierer, ans. Bs. und Maschinenbesitzers hier, 1 I. 2 M. 25 T. 191) Ernestine Friederike Schädlich geb. Mühlmann, nachgel. Wittwe des weil. Karl Ludwig Schädlich, Handarb. hier, 62 I. 7 M. 20 T. Am 18. Sonntage nach Hrinitatis: Vorm. Predigttext: 2. SamueliS 12, 18—23. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. Betstunde. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Bött rich. Nächsten Montag Vorm. 9 Uhr Wochencommu- nion. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Lirchcnnachrichtcn aus Schönheide. Sonntag, den 2. Oktober, (vom. XVI. p. Irin.) Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Diac. Schreiber. Nachher Beichte und heiliges Abendmahl. Derselbe. Mittwoch, den 5. Oktober, Vorm. 10 Uhr Wochen- communion. neu 7 . 7 . Chemnitzer Marktpreise vom 28. September 1892. Weizen ruff. Sorten 8 Mk. - sächs. gelb u.weiß 8 - Weizen Roggen, preuß. Braugerste Futtergerste Hafer, sächst'' 7 - - . 6 - sächsischer, alt 7 , 6 . Kocherbsen 10 - Mahl-u. Futtererbsen 8 > Heu 3 - Stroh 2 - Kartoffeln 3 < Butter 2 . 65 Pf. bis 9Mk. 10 Pf. pr. 80 Kilo 80 » » 8 - 50 — a r M — « L 80 - - 8 - M , 40 - - 8 - — — R — — « a M M 50 - . s - «5 « a , a 65 . . 7 - a , M s 75 - . 8 - 10 « » 90 - . 7 - 10 , M 50 . . 11 , — « a « M 50 . - 8 - 75 - , 65 - - 4 . 45 80 - > 3 . 30 « a a - - F F 3 » 20 « » 30 - - 2 > »0 I - Die Produkt, itak. kauft man gut und billig direkt v. Geflügelhof, Weidenau a. d. Sieg. Man Verl. Preisliste. üin 8-LrM-I.oAs für einen oder zwei Herren ist zn ver- miethen. Wo? sagt die Exped. d. Bl. Oesterreich. Banknoten 1 Mark 70,„ Pf. Zur gefäkkigen Reachtung! Meiner werthen Kundschaft von hier und auswärts zur gefälligen Kenntniß- nahme, daß ich meine Lokalitäten bedeutend vergr-tzert und der Zeit entsprechend nen eingerichtet habe, wodurch ich von nun an im Stande bin, selbst den größten Anforderungen im zu genügen. 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