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Wo kommen Kirchen her? Schlösser noch viel mehr? Die Brücken auf den Flüssen, die wir aufschlagen müssen! Zu Wasser und zu Land ist unser Werk bekannt. Ist nun der Bau vorbei, so gibts auch Schmausrei, gut Essen und gut Trinken, gebacknen Fisch und Schinken, gut Bier und kühlen Wein, da wolln wir lustig sein! c) „Der Schäfer“ Der Schäfer trägt Sorgen des Morgens früh, schon seine Schäflein zu versorgen hat niemals kein Ruh. Des Abends spät nieder, des Morgens früh auf, und die Sorgen bis zum Morgen die wecken ihn auf. d) „Die Bauern“ Im Märzen der Bauer sein Rösslein einspannt, er setzt seine Felder und Wiesen instand; er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände frühmorgens und spät. Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn, sie haben im Haus und im Garten zu tun, sie graben und rechen und singen ein Lied, sie freun sich, wenn alles schön grünet und blüht. So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei, da erntet der Bauer das duftende Heu; er mäht das Getreide, dann drischt er es aus, im Winter da gibt es manch frölichen Schmaus. e) „Das Tagewerk ist abgetan“ Das Tagewerk ist abgetan. Gib Vater deinen Segen. Nun dürfen wir der Ruhe nahn; wir taten nach Vermögen. Die holde Nacht um hüllt die Welt, und Stille herrscht in Dorf und Welt. III. Volkslieder JULIUS RÖNTGEN (geb. 1855) : „Spielmann und Mägdelein' Ein Spielmann stimmt sein Saitenspaei, kling, klang, Früh am Morgen wandert er aus, kling, klang. Ein artig Mägdlein hört sein Spiel, läuft geschwind zu ihm hinaus. Da sprach das Mägdelein: „Kommt herein, stimmt an, spielt auf ein Tänzchen fein. Lass uns spielen, lass uns singen manch lustgen Sang, lass uns tanzen, lass uns springen, mit Kling und Klangl Lohn sollt ihr finden und schönen Dank, und auch edn Küsschen obendrein, klinge, klang!” (Nach einem niederländischen Volkslied umi 1600.)