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Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 01.08.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194508013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung
-
Jahr
1945
-
Monat
1945-08
- Tag 1945-08-01
-
Monat
1945-08
-
Jahr
1945
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Die Post im Walde Wer einen Radioapparat aufstellen und be nutzen will, braucht dazu die Genehmigung der Post. Wohnt er zufällig im Bereich des Post amtes 21 und meldet dort seinen Wunsch an, so erhält er ein Antragsformular, auf dem er (laut Vordruck) an erster Stelle die Versicherung ab zugeben hat, „daß wederichnochdieson- stigen mit mir in Wohnungsgemein schaft lebenden Personen Juden oder jüdische Mischlinge sind oder als Juden gelten". — Liegt das Postamt 21 im Urwalde und ist die Kunde davon, daß Hitlers „Drittes Reich" zusammengebrochen, seine vö1kerverhetzende Rassenideo logie entlarvt und alles an Gesetzen und Ver ordnungen, was sich darauf aufbaute, ungültig ist, noch nicht bis dorthin gedrungen? Das ist kaum anzunehmen. Wenn also noch alte An tragsformulare, auf denen die obenerwähnte Floskel ist, ausgegeben werden, so bedeutet das entweder eine Schlamperei oder eine Her ausforderung. Das festzustellen und für die Beseitigung des unzeitgemäßen Passus oder des unzeitgemäßen Beamten zu sorgen, ist nach unserem Erachten die Aufgabe der Postverwal tung. pm. Wipplers haben es geschafft Als ich kürzlich durch Hosterwitz kam, fiel mir der Neubau eines Bäckerladens auf. „Wie ist es möglich, in dieser Zeit", so erlaubte ich mir zu fragen, „ein Ladengebäude, dem sich sogar neue Teile eines Wohn- und Werkstättenhauses angliedern, zu errichten?" Es ist sehr wohl zu schaffen, wenn man sich an der Familie des Bäckermeisters Max Wipp- ler, auf deren Initiative der Bau zurückzuführen ist, ein Beispiel nimmt. Wipplers verloren ihre Bäckerei durch den Bombenangriff vom 13. Februar. Der Altmeister wurde dabei verschüttet. Rippen- und Fuß knöchelbrüche zwangen ihn lange Zeit auf das Krankenlager. Inzwischen betrieb der Sohn, gleichfalls Bäckermeister, den Wiederaufbau. Er wartete nicht, bis fremde Hilfe kam, befragte zu nächst keinen Sachverständigen, ließ sich nicht zu- und abraten, sondern unternahm es, den Schutt wegzuräumen, zusammen mit seiner Frau, tage-, wochenlang. Bis mit dem Bau begonnen werden konnte, vergingen Monate. Es wäre eher möglich ge wesen, wenn die zugehörige Genehmigung nicht hätte auf sich warten lassen. Bevor ein Amts schreiben den Instanzenweg durchläuft, das braucht, in der Regel „nun einmal seine Zeit". Nach dem Einmarsch der Roten Armee rückte Im Elbtal reiten die Reben Der Stand der Reben im sächsischen Wein baugebiet, das sich an den Hängen der Elbe von Pillnitz bis Seußlitz in einer Ausdehnung von über 50 Kilometer hinzieht, ist nach den übereinstimmenden Mitteilungen erfahrener Weinbauern zufriedenstellend, so daß mit einem Im Weinberg gibt es für den Winzer bis zur Weinernte viel Arbeit — Die Reben werden ge spritzt gegen die Blattfallkrankheit und gegen den Sauerwurm. ' Aufn. Zeitschel guten Ertrag gerechnet werden kann. Der Mangel an Düngemitteln ist durch besondere Mühe beim Hacken, Schneiden und Binden der Rebstöcke, beim Ausbrechen und Aufheften der Triebe und beim Spritzen gegen Schädlinge zum größten Teil ausgeglichen worflen. Nun geht es an die Ernte und das Keltern. Es ist also noch viel Mühe und Arbeit notwendig, bevor der Jahrgang 1945 im Faß sein wird. An weißen Weinen erzeugt der sächsische Weinbau zahlreiche Sorten, vorwiegend Gut edel, Müller - Thurgau, Silvaner, Ruhländer und Traminer, an roten Weinen Portugieser und Burgunder. In manchen Sorten werden Spitzenweine von edlem Gehalt erreicht, namentlich in den guten Lagen der Lößnitz und der Meißner Gegend. Die sächsi schen Weine kommen in ihrem Charakter der heutigen Geschmacksrichtung, die spritzige Weine bevorzugt, stark entgegen. Einer Wiederholung der Reblauskatastrophe von 1890, die eine vollständige Vernichtung der Rebstöcke und ein viele Jahre währendes Brach liegen des sächsischen Weinbaues zur Folge hatte, ist man dadurch begegnet, daß beim Neu anbau der Weinberge, womit vor etwa 25 Jahren in größerem Umfange begonnen wurde, nur reb laussichere Rebstöcke auf amerikanischer Grund lage verwendet wurden. Die Ausweitung des sächsischen Weinbaues, der bis 1890 dem Umfange nach an dritter Stelle aller Weinbaugebiete Deutschlands stand, ist durch landwirtschaftliche und organisatorische Fehlmaßnahmen des Hitler-Regimes stark be hindert gewesen. Die sächsischen Winzer sind froh, daß die Zeit des nazistischen Druckes und Zwanges vorbei ist, und daß sie sich nunmehr ungehindert der Wiederaufbauarbeit widmen können, die sie mit allen Mitteln und Kräften fördern werden. Fradu. Bekämpfung des Kartoffelkäfers Um die Ausbreitung des Kartoffel käfers zu verhüten, der in den westlichen und südwestlichen Grenzgebieten Sachsens be reits aufgetreten ist, hat die Landesverwaltung Sachsen, Abt. Ernährung und Landwirtschaft, angeordnet, daß Schulkinder für einen von den Landräten und Oberbürgermeistern durchzufüh renden Suchdienst, insbesondere für Kar toffel- und Tomatenpflanzungen, eingesetzt wer den. Gartenbaubetriebe und Kleingärten haben das Absuchen selbst vorzunehmen. Werden Kartoffelkäfer festgestellt, so ist sofort das Pflanzenschutzamt Dresden-Laubegast, Iglauer Straße 6, zu benachrichtigen. Zugleich sind dort hin gutverpackte Käferproben zu senden. Das Amt erteilt gern alle einschlägigen Auskünfte. bald der Zeitpunkt nahe, wo es galt, Maschinen zu beschaffen, wie sie eine moderne Bäckerei braucht. Da war guter Rat solange teuer, bis ein Landkreis „Dipps“ im Aufbau Mehlreisender (a. D. oder z. b. V.?) auf einen gleichfalls äusgebombten Bäcker Naumann in der Dresdner Reinhardstraße „tippte". Dessen Ma schinen waren jedoch bereits nach Mickten ge bracht worden. Dort wurden sie in einer Turn halle entdeckt. Schließlich war alles einigermaßen bei sammen. Ehe dies gelang, gab es Stunden, in denen sich die Bäckerfamilie darüber freute, daß sie wenigstens eine Anzahl Kuchenbleche auf getrieben hatte. Als der Betrieb eröffnet wurde, mußten Wipplers noch ohne Ladentafel aus kommen. Doch Schönheitsfehler sind belanglos, wenn es darum geht, ein inmitten von Wirr nissen aus eigener Kraft begonnenes Werk ziel bewußt zu Ende zu führen. Georg Joachimsthal Theater, Koitiert Kammerkonzert -in Klotzsche Das Lucke-Quartett hat unter Führung seines geigerisch und musikalisch hervorragenden Primgeigers bereits eine solche Vollendung im Zu sammenspiel erreicht und ist in seinen Gliedern so ausgezeichnet besetzt, daß man es schon jetzt den besten der existierenden Quartettvereinigungen bei zählen kann. Die beiden dargebotenen D-dur-Quar- tette aus der frühen Schaffenszeit der beiden großen Meister Beethoven und Tschaikowsky brachten den Hörern interessanteste Gegensätze: auf der einen Seite der fast durchweg nur vierstimmig gehaltene, kontrapunktisch klare und in seiner Heiter keit und Innigkeil, an Mozarts Quartette gemahnende Beethoven, der aber schon hier und da den kommen den Titanen ahnen läßt — auf der anderen der mehr harmonisch flächige, oft bis zur orchestralen Viel stimmigkeit gesteigerte Tschaikowsky voll farbig- Die Ernte und das Flüchtlingsp Wer die Erzgebirgler kennt, weiß, daß sie ehrsame Menschen sind, die das Herz am rechten Fleck haben, und die darum auch mit den schwierigsten Problemen fertig werden. Auch heute ist die mühsame Arbeit dieses fleißigen Volkes gesegnet. Die Ernte stand cjut und ist in den niedrigeren Lagen bis zu 400 Meter in vollem Gange. Wenn man durch den Landkreis Dippoldiswalde fährt, gewinnt man die Zuver sicht, daß alles wieder wird und wir alle wieder unser Brot zu essen haben werden. Die Ernährung ist nun einmal das bren nendste Problem. Es steht auch auf dem Arbeits plan des neuen Landrates an erster Stelle. Im „Dippser" Amt sitzen wir einem 38jährigen, und Kleinkunst lands- und Hirtenthemen zu einer starken Leuchtkraft. Rudolf Wedel gestaltet mit seinem strahlenden Tenor eindrucksvoll die Rolle des Pedro. Klangvoll und von dramatischer Größe war Elly Doerrers Martha. Horst Falke als brutaler und rechthaberischer Sebastiano ver dient mit seinem gut gelungenen „Hüll in die Man- tille" ein besonderes Lob. Recht ansprechend auch die Rollen der Pepa (Lichtenberg), Antonia (Tannert) und Rosalie (Senff-Thieß). Scharm und feine Schalk haftigkeit hatte Dora Schürers Nuri. Die Inszenierung (R. Meyer-Walden) und das Bühnenbild (P. Meinig) des Werkes stellten eine be merkenswerte Leistung dar. Nur fehlte dem Vor spiel durch die mangelnde Bühnentiefe des Advent- havses die perspektivisch-plastische Wirkung der Berge. — Ein wahrer Beifallssturm und zahlreiche Hervorrufe waren die Anerkennung für diese, aus gezeichnete ,,Tiefland“-Aufführung. Herbert Keil roblem stehen im Vordergrund elastischen Sohn des Städtchens Schmiedeberg, Rudolf Grimmer, gegenüber. Sein Weg vom ein fachen Grubenschlosser zum Landrat führte über die unermüdliche Arbeit für die antifaschistische Idee. Für die 89 Gemeinden des Kreises einschließ lich der sieben Städte Dippoldiswalde, Frauen stein, Glashütte, Bärenstein, Altenberg, Lauen stein und Geising gründete er bald nach seinem Amtsantritt einen Arbeitsausschuß, dem die Wiederherstellung sämtlicher noch vorhandener Erntemaschinen oblag. Sobald der angeforderte Treibstoff eintrifft, sind sie restlos benutzbar. Im übrigen sind fast alle Flüchtlinge, deren Zahl nahezu die Einwohnerzahl des Kreises,vor dem Kriege erreicht, für die Einbringung des Ge treides eingesetzt. Und wo das Zugvieh nicht ausreicht, fällt keinem ein Zacken aus der Krone, wenn er mal in die Speichen des Ernte wagens greift. Die Flüchtlingsfrage bereitet im übrigen das meiste Kopfzerbrechen. Da der Zustrom in der irrtümlich verbreiteten Meinung, in „Dipps" be fände sich ein Sammellager, ständig wächst, hat der neue Landrat mit den anderen Kreisen Sachsens Fühlung aufgenommen, um einer weite ren Uebervölkerung des nicht mehr aufnahme fähigen Gebietes zu steuern. Durch eine verant wortungsbewußte Lenkung muß dem ziellosen und menschenunwürdigen Hin- und Herziehen der Ausgewiesenen endlich Einhalt geboten werden. Wenn man erfährt, daß allein das Städtchen Glashütte 61 feinmechanische Klein- und Mittel betriebe besaß, so wirft diese Tatsache auf die industrielle Bedeutung des Kreises ein ent sprechendes Licht. Ein Teil dieser Betriebe läuft sinnlichem Klangzauber, in dem slawische Schwermut mit rassig-nationaler Rhythmik wechseln. Die Wieder gabe ließ kaum einen Wunsch offen. Zwischen den beiden Quartetten bot Arno Schellenberg die „Dichterliebe" von Robert Schumann, die man schon neulich anderenorts von ihm hören konnte. Es erübrigt sich, zum Lobe dieses großen Liedgestalters unter den Dresdner Sängern etwas hinzuzufügen. An dem Erfolg hatte der ausgezeichnete Begleiter Karl Köhler großen An teil. Kurt Schöne Bunter Abend im Stadttheater Bautzen . Das Städtische Orchester unter Erhard Melzer zeigte in Opern- und Operettenmusik erneut fein beherrschtes Können und erbrachte mit der von Hans Schwarzer (Cello) gebotenen „Berceuse de Jocelyn" (Godard) den Beweis für die ausgereifte Kunst seiner Solisten. Hildegard Schwarzer ersang sich einen schönen Erfolg mit Liedern aus Grothes Operette „Blonde Carmen". Luise S c h 1 o i t e erfreute im „Frühlingsstimmen-Walzer" (Strauß) mit ihrer glockenreinen Koloratur, während T he a Neumann mit ihrem übermütigen Spitzen step eine aparte Leistung bot. Zum Gelingen der vielseitigen Spielfolge trugen bei: Johanna Barklin (mimisch leider nicht einwandfrei), Gustav Promper, Elsa Noack, Ruth Brühl, Hanna Bosselmann und Alfred Borchert. Rudolf S t r ü m p e war ein fein sinniger Begleiter. Horst Rauch Chemnitzer Oper spielt „Tiefland“ War bereits dem Städtischen Theater mit Verdis „Rigoletto" ein schöner Auftakt gelungen, so ist die Aufführung von d'Alberts „Tiefland" ein weiterer stolzer Erfolg der Chemnitzer Oper. Das Orchester unter der bewährten Leitung Ludwig Spendet Bücher für das SPD-Archiv Die Hitlerbanditen haben ungeheure Mengen wert voller marxistischer Literatur vernichtet, unsere Bibliotheken zerstört, wir müssen aus dem Nichts zum Neuaufbau unserer Bibliotheken schreiten. Wir bitten unsere Freunde und Anhänger, uns aus ihren ge retteten Beständen entbehrliche Literatur und Propa gandamaterial aus der Zeit vor 1933 zum Aufbau unseres Archivs zur Verfügung zu stellen. Sozialdemokratische Partei Deutschlands — Landesgruppe Sachsen —■, Dresden N 6, Königsbrücker Straße 8. — Buchwitz, Sekretär. „Lieder und Tänze der Völker" Mittwoch, 1. August, 18.30 Uhr, Junghansschule, Junghansstraße 30. Doris Winkler, Leny Reitz, Renate Posegga-Baum. Karten bei Nestler, Bautzner Str. 17: Lorz, Bautzner Str. 20; Hille, Plattleite 51; Karlowa, Schillerplatz, und Abend kasse. Künstler-Spielgemeinschaft Dresden. Lachende Kleinkunst: Studentenhaus, Dresden A 24, Mommsenstraße 3: Mittwoch, 1., und Sonntag, 5. August, 17 Uhr.- Vorverkauf: Studentenhaus, Zim mer 21a; Theaterkassen Lorz, Mockritzör Straße 4 und andere Stadtteile, und Abendkasse. — Donaths Neue Welt, Dresden A 44, Alttolkewitz 26: Don nerstag, 2.. Freitag, 3., und Freitag, 10. August, 18 Uhr. Vorverkauf: E. Rudolph, Laubegast, Leubenef Str. 6; Pfotenhauer, Laubegast, Oesterreicher Str. 29; Mit tasch, Laubegast, Schulze-Delitzsch-Str. 8, und Abend kasse. Dresdner Künstler-Studio. Unser Augustprogramm: „Von 8 bis um 8 " Eine lustige Sache . . . Harry Weißnicht mit seinen Rhythmikern und der Sängerin Lilo Opitz Täglich 19 Uhr, außer montags; sonntags allmählich wieder auf Hochtouren. Dies trifft in erster Linie auf die Mühlen- und Holzbetriebe zu, in denen wohl kaum ein Rad stillsteht. Die Initiative der Unternehmer, denen das am 23. Juli wieder eröffnete Arbeitsamt in Dippoldis walde die entsprechenden Kräfte zuweist, räumt die noch vorhandenen Schwierigkeiten tatkräftig aus dem Wege. Und noch ein Wort zu den sozialen Maß nahmen. Für die schwer betroffene Bevölkerung der Stadt Altenberg wurde eine Sammelaktion durchgeführt, zu der die Gemeinde Reichstädt bereits einen Betrag von über 1760 Mark ab geführt hat. In Dönschten entstand ein Hilfs krankenhaus. Das Wettinstift in „Dipps" wird demnächst seiner Altersheimbestimmung über geben. Der Dreierausschuß für die Betreuung der Flüchtlinge ist unermüdlich am Werk. Zu sammenfassend kann gesagt werden, daß der Kreis Dippoldiswalde im redlichen Bemühen des Wiederaufbaues kaum einen Wunsch offen lassen wird. — nk. Spott und Spiel Vereinssportfest im Stadion Der I. und II. Verwaltungsbezirk (13. bis 19. Stadtbezirk) veranstaltet am 4. und 5. August sein erstes Vereinssportfest im Stadion Dresden N, Bärns- dcrfer Straße. Leichtathletische Wettkämpfe, Staffel läufe, Hand- und Fußballspiele, dabei ein Auswahl spiel der besten Spieler der Neustadt gegen die der Altstadt werden gezeigt. Die Radfahrer treten mit Punkt- und Mannschaftsfahren auf den Plan, und ein Fußballspiel des seither noch ungeschlagenen 15. Stadtbezirkes (Neustadt) gegen die 1. Mannschaft des 26. Stadtbezirks (DSV) wird die Wettkämpfe be- Leschetitzkys verhalf den eindrucksvollen Hoch- auch 15.30 Uhr, im Elbhotel Demnitz, Loschwitz. schließen. Scheinarbeit „Arbeitseinsatz kommt für mich nicht In Frage, Frau Schulze, mein Mann hat mich als seine Sekretärin angestellt." „So, was ist denn Ihr Mann?" „Er ist stiller Teilhaber einer Klubsessel« iabrlk." Baustoff sichergestellt Wichtige Verordnung des Rates der Stadt Wir berichteten bereits in unserem Gespräch, das wir mit Bürgermeister Welz führten, daß die Stadt Dresden Maßnahmen getroffen hat zur Auswertung des Bauschuttes der riesigen Ruinenfelder. Nunmehr erläßt der Rat der Stadt Dresden unter dem 31. Juli eine entscheidende Verordnung über „Sicher stellung und Bergung von Bau stoffen aus bombenbeschädigten Grundstücke n". Die Verordnung bestimmt, daß die erwähnten Baustoffe (Holz, Ziegel, Dach steine, Schiefer, eiserne Träger, Rohre, Heizungs anlagen, Oefen, Bleche, Nägel, Beschläge, Glas, Leichtbauplatten, Dachpappe, Isolierstoffe usw.) sowie alle in Panzersperren und Befestigungs anlagen eingebauten Stoffe sofort für den Wiederaufbau der Stadt Dresden sichergestellt werden. Jede Verfügung über diese Baustoffe ohne Genehmigung der Abteilung V (Bauwesen) ist verboten. Die Eigentümer der bomben beschädigten Grundstücke können Anträge auf Genehmigung der Bergung binnen zwei Wochen nach der Bekanntgabe dieser Verordnung bei ihrer zuständigen Bezirksbauverwaltung stellen. Wird innerhalb dieser Frist vom Eigentümer keia solcher Antrag eingereicht, kann die Baustoff stelle einem Dritten die Genehmigung erteilen, die obengenannten Baustoffe zu bergen und zu verwenden. Die näheren Bestimmungen über diese Ver ordnung enthält die nächste Ausgabe des Amt lichen Nachrichtenblattes (Nr. 8). Mit dieser Verordnung besteht die Möglichkeit, den Bau schutt auch der privaten Initiative zur Aus wertung zu übergeben. Rasche Maßnahmen sind notwendig, ehe Wind, Wetter und Winter die Auswertung unmöglich machen. Ltz. Amtliche Bekanntmachungen Bezug von Heizmaterial § 1 Haushaltungen und Untermieter Verbraucher, die einen Haushaltpaß ohne den Ver merk „Kem eigener Haushalt" besitzen, erhalten in. den nächsten Tagen von den amtlichen Lebensmittel kartenverteilern einen Anhang zum Haushaltpaß für den Bezug von Haushaltkohlen. Untermieter, die einen Haushaltpaß mit dem Vei- merk „Kein eigener Haushalt" besitzen, aber über em heizbares Zimmer verfügen, erhalten den Kohlen bezugsausweis für Untermieter. § 2. Meldefrist Die vorgenannten Verbraucher melden sich spä testens bis zum Montag, dem 6. August 1945, unter Vorlage der obengenannten Ausweise bei einem ihrer Wohnung am nächsten gelegenen Kohlenhändler zwecks Eintragung in die Kundenliste. § 3. Zentralheizungen Haushaltungen und Untermieter, welche in zentral beheizten Häusern wohnen *und keine Kohlenkoch gelegenheit haben, erhalten keinen Bezugsausweis. Für diese Haushalte erfolgt die Anmeldung für das zentralbeheizte Haus beim nächstgelegenen Kohlen händler durch den Hausbesitzer oder dessen Haus- verwaltet unter Vorlage des letzten Bezugsauswerse^ für Kohlen. § 4. Gewerbebetriebe, Landwirtschaft und Gärtnereien Alle Gewerbebetiiebe einschließlich der landwirt schaftlichen Betriebe und der Gärtnereien melden unter Vorlage des bisherigen Bezugsausweises ihren Bedarf unter Berücksichtigung einer vielleicht ein-' getretenen Einschränkung ihres Betriebes ebenfalls beim nächstgelegenen Kohlenhändler. § 5. Industriebetriebe, Behörden und öffentliche Anstalten Die Erfassung und Zuweisung der vorgenannten Betriebe bleibt einer späteren Regelung Vorbehalten. Diese Betriebe melden bis dahin ihien dringendsten Monatsbedarf dem Wirtschaftsamt, Abteilung Kohle, Dresden N 6, Bautzner Straße 23, II. Der Rat der Stadt Dresden. Dr. Albrecht Preisänderung für Kaffee-Ersatzmittel Die bei der Herstellung von Kaffee-Ersatz zur Verwendung kommenden Rübenschnitzel sind zur Zeit knapp, so daß eine Aenderung der bisherigen Mischung von Malz und Rübenschnitzeln durch Er höhung des Malzanteils erfolgen muß, um die Rübenschnitzelbestände zu strecken. Hiermit ist elfte Qualitätsverbesserung der Mischung ver bunden. Sie bedingt auch eine geringfügige Erhöhung der Verkaufspreise. Die 250-g-Packung wird künftig statt 23 Rpf. nun 25 Rpf. kosten. Wirtschaftskammer Dresden Hauptschriftleiter W. A. P*han
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