Suche löschen...
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 28.07.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194507287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung
-
Jahr
1945
-
Monat
1945-07
- Tag 1945-07-28
-
Monat
1945-07
-
Jahr
1945
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
258 Seite 4 TAGESZEITUNG 28. Juli 1945 Ziegel klopfen Es ist eine Sache, sich auszumalen wie Dres den einmal aussehen wird, und eine andere Sache, im Kleinen mit dem Aufbau zu beginnen. Pläne sind schön, Taten sind besser. Auf unseren Schreibtischen in der Redaktion häufen sich die Vorschläge, kluge und romantische Utopien, Dresden im amerikanischen Maßstab entworfen, Dresden als Gartenstadt, mit Laubenganghäusern, phantastischen Parks, gewaltigen Plätzen usw. Alles sehr schön und sehr kostspielig, aber nur leider ein bißchen abstrakt und zeitfremd. Einem Hungernden serviert man keine Austern. Uns allen brennt die nackte Not auf den Nägeln. Tau sende sorgen sich um das bloße Dach, das sie bis zum Winter über dem Kopf haben müssen, wenn sie nicht erfrieren wollen. Verschieben wir die bemerkenswerten Pläne ruhig auf die günstigere Zukunft, packen wir das Zunächsl- liegende an, daß heißt: in halbzerstörten Häusern Wände ziehen, Fenster und Türen einsetzen. Dä cher abdichten, ehe der Herbstregen alles ruiniert. Seltsam: diese einfachste Existenzfrage be rührt kein Einsender. Sie bauen ihr Utopia mit Mitteln, die wir nicht haben, und nach Maß stäben, die sich ein verarmtes Land nicht leisten kann. Doch halt, einer ist dabei, der hat be griffen, worauf es heute ankommt. Ein Forstmann ist es, ein Mann der Praxis. Unser Vorschlag, halb zerstörte Häuser mit künftigen Mietern und notfalls mit deren Angehörigen instand zu setzen, gefiel ihm, ja, er geht weiter und schlägt vor, für jede reparaturfähige Haus ruine sozusagen P a t e n zu suchen, Baupaten, und er schreibt dazu: „Da aber die graue Theorie nicht hilft, er kläre ich mich gern bereit, etwa in der Gegend Saloppe bis Neustädter Bahnhof i n meiner Freizeit, unterstützt von meinem 16jährigen Aeltesten, Ziegel oder dergleichen abzu putzen. Ich bitte, mir einen solchen Platz zu benennen und mich dort anzulernen." Der Mann imponiert uns. Zehn von der Art dieses Forstmeisters helfen dem Aufbau mehr als hundert kluge und weise Theoretiker. Lutz Schulbeginn in Annaberg Der Kreis Annaberg arbeitet daran, recht bald mit dem Schulunterricht beginnen zu können. Zur Zeit wird ein den gegenwärtigen Verhält nissen entsprechender Stoffplan entworfen, nach dem der Unterricht stattfinden soll. Auch die politische Säuberung des Lehrkörpers ist bereits abgeschlossen. Als Termin des Unterrichts beginns ist der 1. August vorgesehen. Einige Schulbezirke haben von sich aus in eige ner Initiative die Schuljugend unter die Obhut der Lehrer genommen und in Form von Lehr wanderungen und Kräutersamm lungen eine Art Schulbetreuung vorgenom men. Sie wurde jedoch wieder bis zur Eröffnung des allgemeinen Schulbetriebes eingestellt. B.W. Spott und Spiel Bezirk Mitte Fußball 28. Juli, lö Uhr: Striesen AH.—Südost AH. (vor verlegt). 29. Juli, 16.30 Uhr: Striesen 1.—Südost 1.; 15 Uhr: Striesen 2.—Südost 2.; 9 Uhr: Striesen 1. Jgd. gegen Löbtau 3. Jgd.? 10 Uhr: Striesen Knaben gegen Pieschen Knaben in Pieschen. Johannstadt spielt in Cossebaude Ab früh 7 Uhr bis mittags 1 Uhr erster Arbeitstag aller ‘Sportler des Bezirkes Mitte. Stellplätze: Pohlandschule und Fürstenplatz. Löbtau mit verstärkten Kräften Am Sonnabend, 18.30 Uhr, spielt in Löbtau, Stolle straße, die 1. Mannschaft von Löbtau gegen die Mannschaft des 1. Verwaltungsbezirkes. Es gilt für Löbtau eine Niederlage gutzumachen. Vor 14 Tagen verloren sie in Neustadt 11:0. Dies kennzeichnet am besten die Spielstärke der Neustädter. Löbtau tritt mit Verstärkung an. Börsenspiele am 29. Juli 19. Stadtbezirk 1. gegen Hainsberg 1., Loscbwitz (17); Hainsberg 1. gegen Wurgwitz 1., Hainsberg (10); Kleinnaundorf-Cunnersdorf 1. gegen Freital-West/ Deuben 1., Kleinnaundoif (18); Pirna-Mitte 1. gegen Weixdorf 1., Weixdorf (16); Radebeul-Ost 1. gegen Meißen 1., Waldpark (17); Reichenberg 1. gegen Klotzsche 1., Reichenberg (18); 3./4. Stadtbezirk 2. Tsdiaikowskys Fünfte/ Sinfoniekonzert in Chemnitz Ein Rundgang durch Chemnitzer Betriebe Umstellung auf Gemüsebau — Mützenfabrikation macht Fortschritte Abgedeckte Scheunen, ein schwerbeschädig tes Wohnhaus, zahlreiche Bombentrichter und Verwüstungen auf den 5 Hektar Land — das war am 6. Februar d. J. das sichtbare Ergebnis des Hitlerkrieges auf dem Grundstück des Chemnitzer Gärtners und Garten gestalters Kretzschmar. Doch Kretzsch- mar ging mit ungebrochener Kraft an den Wieder aufbau. Auch mit der Beseitigung der Kriegs schäden auf den Feldern wurde sofort begonnen. Nach dem Abtransport der ausländischen Arbeiter hat sich bereits wieder ein Stamm ge lernter Gärtner und solche, die es werden wollen, zusammengefunden, die überall fleißig bei der Arbeit sind und sich „nicht nur der Beeren sträucher besonders annehmen"! Kretzschmars Aufgabe war es früher, in Chemnitz und Um gebung Gärten zu gestalten, verschiedenste Blu men zu züchten und eine hochwertige Baum schule zu entwickeln. Auch jetzt pflanzt er noch Blumen, Blütensträucher und Heckenpflanzen zur unentbehrlichen Freude des Auges in den Gärten und Wohnungen und auf den letzten Ruhestätten, auch die Zucht von Nadelholz und Obstsorten wird beibehalten, aber die Umstellung auf Gemüseb ^u macht weitere gute Fortschritte, so daß über die Lieferung von Frischgemüse hinaus auch zahlreichen Kleingärtnern Gemüsesetzlinge abgegeben werden können. Natürlich ist auch der Gartenbau nicht frei von Problemen und Schwierigkeiten. „Weniger ist es", so wies Kretzschmar auf allgemein berufs ständische Fragen hin, „die Saatfrage, als die der intensiven Bodenbewirtschaftung, vor allem die Düngemittelfrage. Denn wer sorgt berufs ständisch für den Gartenbau — es wird z. B. Koks für die Gewächshäuser gebraucht —, wir Gärtner wollen nicht mehr das fünfte Rad an einem Wagen sein. Und wie wird man den Gartengestaltern die Möglichkeit an der Mit gestaltung der neu aufzubauenden Städte geben? ..." 100 Zentner Gemüsesalat täglich In einer kaum durch Bomben und Beschuß beschädigten Straße wird die Fleischsalat- und M a y o n n a i s e n f a b r i k Kurt Bald- auf Erben besucht. Das erste, was dem Be richterstatter sofort auffällt, ist, daß mehr als zwanzig Menschen, zumeist Frauen aller Alters klassen, und auch Kinder damit beschäftigt sind, Mohrrüben zu putzen. Wie mir Frau Dathe, eine langjährige Betriebskraft und jetzt Mitglied des Betriebsrates, erzählt, sind dies die Haus bewohner, die immer dann, wenn „Not am Mann" ist, d. h. wenn Gemüse vor dem Verderben geschützt wer gegen 22. Stadtbezirk 2., Johannstadt (10); 10. Stadt bezirk 2. gegen Radebeul-Ost 2., Löbtau (10); 8. Stadt bezirk AH gegen 17. Stadtbezirk AH, Cotta (9.30); 10. Stadtbezirk AH gegen Wurgwitz AH, Löbtau (16.30). Jugendspiele 13. Stadtbezirk 1. gegen Dölzschen 1., Geibelstraße (10); 15. Stadtbezirk 1. gegen 9. Stadtbezirk 1., Bärns- dorfer Straße (9); 25. Stadtbezirk 1. gegen 10. Stadt bezirk 3., Südost (9); 19. Stadtbezirk 1.. gegen Hains berg 1., Loschwitz (15.30); Hainsberg 1. gegen Wurg witz 1., Hainsberg (10); Radebeul-Ost 1. gegen Meißen 1., Waidpark (8.30); Reichenberg 1. gegen Klotzsche 1., Reichenberg (16.30); Weixdorf 1. gegen Pirna-Nord 1., Weixdorf (15); Ottendorf-Okrilla 2. gegen Hellerau 2., Ottendorf (9); Radebeul-Ost 2. gegen 14. Stadtbezirk 2., Waldpark (15.30); 15. Stadt bezirk 1. Knaben, gegen 3./4. Stadtbezirk 1. Knaben, Bärnsdorfer Straße (17); 7. Stadtbezirk 1. Knaben gegen 13. Stadtbezirk 1. Knaben, Cossebaude (10); Radebeul 1. Knaben gegen Meißen 1. Knaben, Wald park (9.30); Reichenberg 1. Knaben gegen Klotzsche 1. Knaben, Reichenberg (15.30); 15. Stadtbezirk 2. Knaben gegen 3./4. Stadtbezirk 2. Knaben, Bärns dorfer Straße (16). Handball am 29. Juli 10. Stadtbezirk 1. gegen 21. Stadtbezirk 1., Stolle straße (18.45); Radebeul-West 1. gegen 24. Stadt bezirk, v.-Otto-Straße (17); 10. Stadtbezirk 1. Frauen gegen Freital-West 1. Frauen, Stollestraße (9.15); 25. Stadtbezirk 2. Frauen gegen 10. Stadtbezirk 2. Frauen, Südost (10.45). Die stattliche Reihe kultureller Veranstaltungen wurde mit dem 2. Sinfoniekonzert fortgesetzt. An der Spitze der bereits, wieder zu einem beachtlichen Klangkörper von Format zusammengeschweißten Städtischen Kapelle bewährte sich erneut der Chem nitzer Generalmusikdirektor Ludwig Leschetizky. Höhepunkt war wiederum Tschaikowsky, diesmal mit der 5. Sinfonie in e-moll, in der sich feinsinnige Lyrik und explosive Dramatik in schönster Harmonie vereinigen. Krönung des Werkes wie auch der Wie dergabe ist der zu einem überschäumenden Finale gesteigerte 4. Satz, bei dem man dem Dirigenten allerdings noch etwas mehr Schwung und Elan ge wünscht hätte. Klarheit und absolute Werktreue bewies Lesche tizky auch bei der Interpretation der bezaubernden 2. Orchestersuite zu A. Daudets Drama „L’Arlesienne ‘ von Georges Bizet. Das stimmungsvolle Intermezzo und das liebenswürdig-heitere Menuetto waren kleine künstlerische Kabinettstücke. Zwischen diesen beiden Werken stand das ebenso klassizistische wie moderne Konzert für Cello und Orchester von Bizets Landsmann, Charles Camille Saint-Saäns, der zu den genialen, ausgeprägt franzö sischen Tondichtern gehört. Während Leschetizky be müht war, die ganze Farbigkeit des Orchesters, her vorzuheben, stellte sich Konzertmeister Erwin Walda als zuchtvoller, wahrhaft virtuoser Cellist vor, dem es gelang, das Werk von Saint-Saens auch dem brei ten Hörerkreis verständlich zu machen. Heinz Beyer Eigenes Orchester in Kreischa ln dem vor den Toren von Dresden gelegenen Kreischa, das durch Zuzug von Bombengeschädigten und Flüchtlingen eine bedeutende Steigerung der Ein wohnerzahl aufweist, ist auf Veranlassung von Bür germeister Olschewski ein Streichorchester von 12 Mann unter Leitung von Kapellmeister Karl Reichel gegründet worden. Es wird laufend Konzerte mit ausgewähltem Programm, deren erstes großen Erfolg hatte, veranstalten. Es wurde auch ein Gesangverein ins Leben gerrfen, der demnächst erst malig mit einer öffentlichen Veranstaltung hervor treten wird. Fradu Künstler-Spielgemeinschaft Dresden Olympia-Lichtspiele, Strehlen, Dohnaer Straße 57. Sonntag, 29. Juli, 10 Uhr: „Lachende Klein kunst." Neues Programm. Mitwirkende u. a.: Char- lott Iren, Kammersänger Hanns H. Friedrichs. Intendant Friedrich Schiffermüller. Karten bei Lorz, Mockritzer Str. 4, Hähne, Wasaplatz, Schröter, Finkenfangstr. 31, und Kasse. Der für Sonntag, 29. Juli, angekündigte Kla vierabend Else Liebe-Zipfel wird auf Sonntag, 5. August, 17 Uhr, verlegt. Die Dresdner Bruckner-Vereinigung, die sich durch ihre Pflege der Werke Anton Bruckners Ansehen und Verdienste erworben hat, beabsichtigt in Kürze ihre Veranstaltungen wieder aufzunehmen. Generalmusik direktor Joseph Keilberth hat mit Unterstützung der Bruckner-Vereinigung die Aufführung sämtlicher Bruckner-Sintonien vorgesehen. Als Auftakt kommt das Bruckner-Quintett in einer demnächst stattfinden den Veranstaltung der Vereinigung zur Aufführung. Die Mitglieder werden um Bekanntgabe ihre neuen Anschrift an die Geschäftsstelle der Dresdner Bruckner-Vereinigung, Dresden A 16, Lipsiusstr. 12, gebeten, die auch Neuanmeldungen entgegennimmt. den muß, als gute Geister helfend einspringe n. Dies sei ja auch kein Wunder bei dem immer hilfsbereiten und fürsorglichen Chef. Die Produktion von Fleischsalat und Mayon naise ist selbstverständlich während des Krieges zunächst verringert und dann ganz eingestellt worden. Es erfolgte eine Umstellung auf die Fabrikation von Gemüse- und Heringssalat. Da die Rohstoffrage in diesem Betrieb kein Problem ist, mit Ausnahme der Heringe, kann die Pro duktion laufend gesteigert werden. In 46stündi- ger Arbeitszeit stellt die 14köpfige Belegschaft, alle mit hohen Stiefeln und Schürzen aus Gummi ausgerüstet, wöchentlich 600 Zentner Ge müsesalat her, wozu 550 Zentner Rohgemüse und 50 Zentner Mehl, Essig, Senf, Gewürze usw. erforderlich sind. 2000 Mützen in der Woche Es wird keiner verkennen, daß die Rohstoff frage auch in der Mützenindustrie einer Lösung bedarf. Der Chemnitzer Mützenmachermeister Diettrich ging nach der Niederlage Nazi deutschlands sofort daran, seine stark gelichtete Belegschaft zu ergänzen. So würden schon wenige Tage, nachdem Ruhe und Ordnung in Chemnitz eingezogen waren, wieder Mützen fabriziert. 20 Arbeiterinnen stellen wöchent lich 2000 Mützen her. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden die hier in einem fortschrittlichen Betrieb von fleißigen Frauen händen gefertigten sauberen Mützen der Chem nitzer Bevölkerung zugeführt werden können. Habec. Tradition einer Berufsarbeit führte mich dieser Tage nach Fr«iberg. Frühzeitig kam ich dort an. Die Sonne stand noch gar nicht hoch am Himmel. Aber die Freiberger sind wohl Frühaufsteher. Von eifrigen Hausfrauen wurden die Straßen vor den Häusern blankgefegt. Wer frühmorgens zur Arbeit ging, der konnte sich nicht nur des blauen Sommermorgens, sondern auch seiner blitzblanken Stadt freuen. .Und eines schönen Grußes dazu. Die Freiberger nämlich sind zu dem alten lieben Bergmannsgruß zurück gekehrt. „Glück auf!... Glück auf!", so schallt es allenthalben in den Straßen, wenn zwei, die sich kennen, einander begegnen. . Es ist ein schöner und sinnvoller Gruß, dieses „Glück auf!” Heimisch ist er in den Straßen dieser Stadt seit Hunderten von Jahren; seit der Zeit, da Freiberg durch seinen Bergbau die reichste Stadt des Landes und der Wettiner fürsten „liebstes Kind" war. Und es klingt heute wie ehedem und wird noch manche Zeiten über dauern, dieses Wort, das für jeden einen so guten Wunsch enthält. Ein freundlich Geleit für den ganzen Tag liegt in diesem „Glück auf!" Möge dir dein Werk gelingen, Freund; mögest du alles vor wärtstreiben, was deiner Hand, begegnet; und wo du in Not und Sorge verstrickt bist, da möge ein gutes Geschick dich wieder hinauf führen: „Glück auf!" Ich ging am Dom vorbei, hörte den Organisten die alte Silbermannorgel spielen und stand lange unter der „Goldenen Pforte". Durch die Park anlagen rings ums Schloß Freudenstein führte mich mein Weg, und die mächtigen, hohen Bäume rauschten die geheimnisvolle Mär vom Ab und Auf, vom Leid und Glück dieser Stadt, über die sich an diesem Tage ein ungetrübt blauer Sommerhimmel spannte. In den Straßen der Innenstadt blieb ich an manchem Laden stehen, freute mich der Auslagen und des offen baren Eifers der Freiberger, mit dem sie ihre Geschäfte betreiben und mit neuem Mut in die neue Zeit hineinsteuern. An den Plakatsäulen las ich Ankündigungen von Theater, Konzert und Variete. Die Freiberger bleifeen ihrer Tradi tion treu und 1 werden den Ruf ihrer alten Berg stadt, die zugleich das Kulturzentrum des unte ren Erzgebirges war, aufs neue festigen. Achtung] Vorhang auf! Das Kleine Theater Dresden (Direktion Walter Felden) spielt täglich das reizende Lustspiel in 3 Akten „Hochzeitsreise ohne Mann von Le.o Lenz. Eröffnung: Sonnabend, 4. August 1945, in Dresden-Reick, Reicker Straße 89, Schule, Linie 9 bis Lohrmannstraße. „In Musik gesetzte frohe Laune." Die unter die sem Motto stattfindenden nächsten Konzerte des Or chesters Will Bellmann unter Mitwirkung der Operettensoubrette Mara Jakisch finden näch sten Sonnabend und Sonntag, 4. und 5. August, im großen Saal der „Constantia", Cotta (Linien 19 und 20), statt. Die Vorverkaufsstellen sind aus den an geschlagenen Plakaten ersichtlich. * Artistik. Alle Dresdner Artisten, Artistenunter nehmer und -Vermittler werden gebeten, sich bei der Berufsgruppe „Artistik" im Verband der Freien Deut schen Gewerkschaften zu melden. Konzessionen haben ab 1. August nur dann noch Gültigkeit, wenn sie von der Berufsgruppe „Artistik” geprüft und vom Kulturamt neu bestätigt sind. — Arbeitsausweise für Künstler können nur von der Berufsgruppe ausgestellt werden. Büro der „Artistik": Dresden N 6, Görlitzer Str. 6. Bürozeit: 9—12 Uhr täglich (außer sonntags). Künstlerstudio Artistik. Am 2. Sonntag eines jeden Monats — erstmalig am 12. August — findet vormittags 10 Uhr in einem noch von uns bekannt zugebenden Varieteunternehmen eine öffentliche Vor stellung des Künstlerstudios Artistik statt. Junge Künstler vom Gastspiel und Kabarett, neue Nummern des Varietes, besonders Attraktionen des Zirkus, wer den gebeten, sich für diese Vorstellung im Büro der „Artistik' anzumelden. Der Erlös der Vorstellung fließt in einen Hilfsfonds zur Unterstützung junger Künstler. Artistik im Verband der Freien Deutschen Gewerkschaften, Abt. Bühnenangehörige Hans Zimmer Sport erhält jung =^r- ft A. „Du, Max, meine Schwester hat sich auch dazu gemeldet. Ihr haf der Arzt viel Freiübungen verordnet." „Nur für Werktätige“ Auf der Kleinbahn Hainsberg — Kips dorf ist eine begrüßenswerte Neuerung ge schaffen worden. Wegen des umfangreichen Be rufsverkehrs auf dieser auch sonst stark be setzten Linie führt der Zug in Zukunft zwei Wagen, die ausschließlich für Werktätige mit Zeitkarten bestimmt sind. Der von auswärts nach Dresden, Freital und Hainsberg kommende Arbeiter erhält dadurch wohl stets einen Sitzplatz. H. B. alten Bergstadt Als ich abends auf dem Wege zum Bahnhof noch einmal die Innenstadt durchschritt, kam ich an jenem alten, steinernen Bergmann vorbei. „Glück auf!" schien er zu schmun zeln, und ich machte ihm verstohlen meine Reverenz und dachte dabei ein ebenso herzliches „Glück auf!", das der alten, lieben Stadt und ihrem Weg in die neue Zeit galt. Leke Amtliche Bekanntmachungen Transport von Frischmilch und Molkerei produkten Die Ausübung des Kleinhandels mit Frischmilch und Molkerei-Erzeugnissen unter Benutzung von Fahr zeugen oder durch sonstigen Transport der Waren in die Privathausbalte wird mit sofortiger Wirkung ver boten. Zuwiderhandlungen werden nach dem Milch gesetz vom 31. Juli 1930 bestraft. Der Rat der Stadt Dresden, Gewerbewesen Pollack Aufbewahrter Hausrat muß abgeholt werden Die Stadtverwaltung hat nach den Fliegerangriffen in erheblichem Umfange geborgenen Hausrat in Ver wahrung genommen. Bei dem großen Raumbedarf muß dieser jetzt unbedingt abgeholt werden. Die Besitzer werden hiermit aufgefordert, dies spätestens bis zum 15. August 1945 zu tun. Ueber diesen Tag hinaus kön nen die Sachen nicht länger verwahrt werden und werden dann als he'rrenloses Gut erklärt und zum Besten Notleidender verwertet. Der Rat zu Dresden, Abteilung Soziale Verwaltung Fenske Stadtbibliothek Dresden Entliehene Bücher bitte bald zurück zugeben nach Dresden N, Melanchthonstraße 9, Zim mer 17. Abgabezeit: werktags von 8 bis 16 Uhr. Verwaltung der Stadtbibliothek — I.A.: Oertel * Kirchennachrichten der evang.-lutherischem Landeskirche vom Sonntag, 29. Juli, bis mit Sonnabend, 4. August (Die Namen der Prediger sind nur mit Anfangs buchstaben bezeichnet. + = Beichte und Heil. Abendmahl. Zeiten an Werktagen beziehen sich meist auf Bibelstunden.) Annenk.: 9.30 Br. — Apostelk.: 9 + Kr., 17.30 mus. Vesper, Fr. 18 Au. — Auferstehungsk.: 9 +, Schw., 18 -+- R., Mi. 18 Ae. — Christusk.: 9.30 + Le., Do. 19.30 Le. — Dreikönigk.: 9.30 + L., Do. 17 Schn. — Emmausk. (Altkaditz): 9 + Si., Mi. 19.30 Si., (Mickten) 8.30 + Sa., Mi. 18 Si. — Friedensk.: 7.30 Friedh.-Feier H., 9 + H., Mi. 18 H. — Heilandsk.: 9 + Dr. H. — Hoffnungsk.: 7.30 Friedh.-Feier H., 9 -f- P., Do. 19 P. — Lukask.: 9.30 + W. — Mar- kusk.: 9 + R., 18 (Friedh.-And.) N. — Martin-Luther- K.: 8 Waldg. (Heidepark) Tr., 9.30 + Lic Lau (unter Mitwirkung d. Kreuzch., Ltg. Prof. Mauersberger), 18 -!- Tr., Mo. 18 Lic. L., Di. 18 Dr. B., Do. 18 R., So. 18 Tr. — Matthäusk.: 9 Da. — St.-Pauli-K.: 9 G., Mi. 17 Si. — St.-Petri-K.: 9.30 + J„ 17 + J. — St.- Thomas-K.: 8 Morgen!. (Rothermundtpark) Bu., 9.30 + Bu. — Trinitatisk.: 9. 30 Go. (Friedh.). — Ver- söhnungsk.: 9.30 Ka., 18 Geistl. Abendra., Mi. 19 Kn. — Weinbergsk.: 9 Re. — ßfasewitz: 9 Wa„ 17 Vesp.- Gottesd., Mi. 19 Mi. — Briesnitz: 9 + Le.. Mi. 18 Le., Mi. 19.30 (Omsew.) Ha. — Bühlau: 9.30 Ru. — Gitter see: 9 Dr. Sch., Di. 18 Dr. Sch. — Gorbitz: 9 + Kö., Do. 19 Kö. — Leuben (Himmelfahrtsk.): 9 + A., 9.30 A., (Leub. Str. 6) 9 K., 16 Ra, Mi. 17 Wa„ (Alt seidnitz 12) 9.30 Ri., (Tolkew.) 9 Ra., (Niedersedl.) 17 Ho. — Leubn.-Neuostra: 9 CL, Mi. 18 Bi, (Kaitz) Do. 18 CL, (Prohlis) 17 CI. — Lockw.: 9 + L., Di. 18 L., (Röhrsd.) 9 Leseg. — Loschw.: 9.30 + Mi. — Weißer H.: 9 + Dr. Hä. — Zschachw.: 9 Si., 10.30 + Ri., Mi. 17 Ri„ Fr. 17 Si. Fr.-Deuben: 9 + Z. (Konf.-E.-Gottesd.). — Fr.- Döhlen: 9.30 + Bö. — Fr.-Potsch.: 9.30 + Schm., Mi, 19 mus. Vesper. — Hosterw.: 9 (Weinb.-K. Pill nitz) Mo.. Di. 19.30, (Hosterw.) Mo. — Radebeul 1 (Lutherk.): 9 ’+ Str., tägl. 18 And. — Radebeul 2: (Friedensk.) 9 + OKR. Li., 17 mus. Vesper, Mi. 18 Fr., tägl. 9 Morgenand., (Johanniskap.) 9 Fr., Db. 19 Ri., (Wichernsaal) 9 Ri. — Wilschd.: 8.30 Fa., (Hel lerau-Rähnitz) 10 Fa. Haupt,Schriftleiter W. A. Ruban NS — 0077 faaeTa naflaeTca IIojiHTynpaBJieHHeM tjipoHTa HacejieHH« fepMamiH
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite