Suche löschen...
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 10.07.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194507104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung
-
Jahr
1945
-
Monat
1945-07
- Tag 1945-07-10
-
Monat
1945-07
-
Jahr
1945
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seite 4 1 90 TAGESZEITUNG 10. Juli 1943 i p ZiZ d Jf! e Ln.n Helfende Hände sichern die Ernte Gedächtnisschwäche 17. Bezirk 1—Loschwitz 1 5 : 3 (3 :1) Nachdem die Schülermajmschaft von Striesen Loschwitz 4 :2 und die 1. Jugendeif vom 17. Bezirk Loschwitz 4 :0 geschlagen hatte, lieferten sich die Senioren einen bis zum Schluß fesselnden Kampf. Der 17. Bezirk ging überraschend in Führung, aber der Ausgleich durch schönen Schrägschuß ließ nicht lange auf sich warten. Infolge einiger Schwächen in den Deckungsreihen der Loschwitzer legte der 17. Be zirk durch schöne Kombinationszüge des Innenstunr.es zwei weitere Treffer vor. Nach der Pause vermochten die Loschwitzer nicht nur ein Tor aufzuholen, sondern erzielten dank des Rieseneifers sogar den Ausgleich. Das Spiel erreichte nun beim Kampf um das Siegestor seinen Höhepunkt. Infolge einer leichtsinnigen Fußabwehr des Hüters kam der 17. Bezirk zu einem weiteren billigen Erfolg, der aber die Spannung nicht löste. Erst mit dem Schlußpfiff des einwandfrei leitenden Unparteiischen stand der Sieg dieser wechselvollen Begegnung fest. W. Sportauitakt in Cossebaude Mit einem großen Sporttag trat der TSV Cosse baude-Stetzsch bereits am vergangenen Sonntag an die Oeffentlichkeit. Gast war der SV Cotta, der zu drei Fußballspielen eingeladen war. Die Cot- taer Elf, weit besser eingespielt, siegte sicher mit 5:0. Zwei Frauen- Korbballmannschaften be geisterten anschließend die vielen Hunderte von Zu- . schauern. Nach wechselvollem Spielverlauf gewannen die „Blauen" mit 6:5. In dem Treffen der Jugend hielten die Cossebauder bis zur Pause 1 : 1 den Kampf noch offen, mußten dann aber dem besseren Gegner den Sieg mit 7 : 1 überlassen. In dem Hauptkampf der 1. Fußballmannschaften standen sich zwei fast gleichwertige Gegner gegen über. Obgleich beide Staffeln noch nicht eingespielt waren, bekamen die Zuschauer dank eines hervor ragenden Einsatzes der Spieler einen flotten und wechselvollen Kampf zu sehen. Den möglichen Sieges treffer der Cottaer verhinderte durch eine glänzende Tarade auf der Torlinie der bekannte Dresdner Aus wahlspieler Kreisch, der auch der beste Mann im Spiel war. Arno Neumann Sportverein Freital Ost 1—Sportgemein schaft Südost 1 4 : 2 (1: 0) Als eine der zur Zeit spielstarksten Mannschaften zählt Südost 1 (früher Helios). Man war also doppelt gespannt, wie sich die junge blau-weiße Elf aus der Affäre ziehen würdei Es gab ein gut kombiniertes Spiel, und beide Mannschaften zeigten sich in bester Form, wobei sich eine leichte Ueberlegenheit des Platzbssitzers bemerkbar machte. Freital blieb aber schließlich nach einem durchaus fairen und über legenen Kampf Sieger, doch bewies die Sportgemein schaft Südost 1 eine bemerkenswerte Technik. R. B. Die Kulturschänder Wie in Dresden der Ernte-Einsatz organisiert wird Wie wird Dresden seine Erntehilfe organi sieren? Wer geht in diesem Sommer aufs Land? Wie ist die für unser« Volksernährung so wich tige Aktion vorbereitet? Darüber gab uns bereit willig Auskunft der Leiter des Arbeitsamtes der Stadt Dresden, Direktor N e h 1 s. Es ist ein be sonders glücklicher Umstand, daß Direktor Nehls selber vom Lande kommt und die Sorgen und Nöte der Bauern genau kennt, und daß er anderseits als Lenker des Arbeitseinsatzes bestens orientiert ist über die Kräfte, die eine Stadt wie das zerstörte Dresden ohne Vernach lässigung der eigenen Aufgaben abgeben kann. Vor allem werden, wie uns Direktor Nehls erklärte, Jugendliche aufs Land geschickt, bewegliche junge Menschen im Alter von etwa 14 bis 25 Jahren und beschäftigungslose Frauen. Die Zahl der eingesetzten Männer wird nicht so hoch sein, weil die hier für lebens wichtige Betriebe und Aufbaumaßnahmen drin gender benötigt sind. Die Land-Aktion wird von den Bezirksarbeitsämtern vorbe reitet, die sich mit den Landräten der an grenzenden Dörfer in Verbindung setzen, um von ihnen genaue Angaben zu erhalten über die Anzahl der Arbeitskräfte, die gebraucht werden. Es ist Sache des Landrates und des Ortsbürgermeisters der jeweiligen Landgemein den, dem Arbeitsamte die richtige Ver teilung der Landhelfer vorzuschlagen. Viertausend Helfer etwa werden gebraucht Die Aktion ist bereits im Gange. Für Dresden kommen zum Ernte-Einsatz nur die um liegenden Dörfer in Frage. Die ent ferntere Landschaft wird von Meißen, Pirna, Schandau, Freiberg usw. mit Landhelfern ver sorgt. Sollten in besonderen Fällen diese Städte mit ihren Arbeitskräften nicht ausreichen, so kann Dresden ausnahmsweise einspringen. Doch haben schon jetzt die Erhebungen gezeigt, daß dies kaum nötig sein wird. Das Arbeitsamt rechnet damit, etwa drei- bis viertau send Helfer und Helferinnen in die angrenzenden Dörfer entsenden zu müssen. Es handelt sich dabei — und das unterstrich Direktor Nehls besonders — nicht nur um das Einbringen der Ernte, sondern auch um das Einbringen der Hackfrucht und die recht zeitige Herbstbestellung, für die Dresden helfende Hände zur Verfügung stellen wird. Angemessene Entlohnung Eines muß im voraus betont werden: größere Einsatztrupps können von den Bauern nicht verpflegt werden, da keine Lebensmittel vorräte vorhanden sind. Es ist darum vor gesehen, daß die in der unmittelbaren Nach barschaft Dresdens arbeitenden Landhelfer abends in die Stadt zurückkehren und morgens hinausgebracht werden. Das wird in der Mehrzahl der Fälle so sein, da größere Höfe (wo es an landwirtschaftlichen Maschinen fehlt) bis zu sechzig Arbeitskräfte angefordert haben, für deren volle Verpflegung sie begreif licherweise nicht aufkommen können. Eine an gemessene Entlohnung ist vorgesehen. Dort, wo der Bauer den Lohn nicht allein tragen kann, wird das Arbeitsamt einen Lohnausgleich zahlen. Jugendliche, die zur Landhilfe ins Dorf kom men, sind sich nicht selber überlassen. Man stellt ihnen Betreuer zur Seite und schafft für sie besondere Notunterkünfte. Die Aus wahl der Hilfskräfte für die Ernte erfolgt nicht etwa wahllos, nicht blfß nach dem Buchstaben der Kartei, sondern je nach ihrer Verwendbar keit. Dem Bauern ist nicht gedient mit unzuläng lichen Helfern. Sie müssen (je nach der Auf gabe) unter Umständen kräftig zupacken können. Es kommt in diesem Sommer alles darauf an, bei diesem Ernte-Einsatz keine Fehl leistungen und keinen Leerlauf zu haben. Jeder Halm soll geborgen werden, und zwar rasch und umsichtig. Jeder weiß — man braucht das nicht zu wiederholen —, wieviel für das deutsche Volk in diesem Jahr von der völligen Ausschöpfung der Ernte ahhängt. Die Rapsernte hat bereits begonnen, die Wintergerste wird hier und da schon geschnitten. Die Ernte läuft an. Die Dresdner werden — wir zweifeln nicht daran — den Bauern der Umgebung kräftig zur Hand gehen und damit zu ihrem Teil dazu beitragen, das tägliche Brot zu sichern. Ltz. GOETHE EDEL SEI DER MENSCH HILEREICH UN GUT Wenn’s die Welt sehen solUe r schwangen sie den Lorbeer. Aber in Auschwitz und anderen KZs. traten sie das Menschenbild mit Füllen. Löbtau gegen Cotta 2:2 (2:2) Vom Abstoß weg drängten sofort die Cottaer sehr stark, und es dauerte fast eine Viertelstunde, ehe sich die Löbtauer fanden. Die Cottaer hatten Sonne und Wind als Bundesgenossen im Rücken. Ihre technische Ueberlegenheit wurde in der 24. Minute durch Kubsch mit 1 : 0 belohnt. Jetzt raffte sich Löbtau zusammen, und durch eine saubere Flanke von links gelang es dem Mittelstürmer Schubert durch Kopfball auszu gleichen. Der Druck der Löbtauer hielt weiter an und in der 37. Minute war es Lipke, der die 2 : 1-Führung verschaffte. Löbtau verpaßte noch einige todsichere Sachen, und die Halbzeit rückte heran. In der 44. Minute war es wiederum Kubsch gelungen, zum Ausgleich einzu schießen und 2 : 2 zu erzielen. Die 2. Halbzeit stand fast durchweg im Zeichen der Cottaer. Sie ließen sehr viele Torgelegenheiten an sich vorübergehen und verschenkten sich dadurch den Sieg. Der Schiedsrichter fällte sehr zweifelhafte Urteile und ließ sich zu viel mit den Spielern ein. Der gute Eindruck der 1. Halbzeit wurde dadurch zum Teil verwischt. Im allgemeinen verlief das Spiel aber temperamentvoll und zur Zufriedenheit der Zu schauer. Die technischen Feinheiten werden sich die Spieler, nachdem sie sich gegenseitig besser kennen lernen, schon noch aneignen. Vorher traten die alten „Krampen" von Löbtau gegen Cotta an, und das Treffen entschieden die Löbtauer klar mit 6 : 0 für sich. Knopf Der Camilla-Mayer-Fieilichtpark baut wieder auf. Gesucht werden für Reise und Montage in Dresden sofort 30 Monteure und 10 Hilfsarbeiter. Meldung bei Hans Zimmer, Woermannstraße 31, oder Elbtal werk Clemens Steuer, Hamburger Straße 27, bei Meister Lommatzsch. SPD-Landesgruppe Sachsen Genossinnen und Genossen in Stadt und Land! Unser Parteihaus befindet sich vom 15. Juli an in Dresden N, Königsbrücker Straße 8. Alle Zuschriften sind dorthin zu richten. Otto Buchwitz, Sekretär. Moskauer Zeit bei der Reichsbahn Die Reichsbahndirektion Dresden führte auf Anordnung der russischen Militärüberwachungs- kommission von Montag, 9. Juli, 18 Uhr Mos kauer Zeit (17 Uhr mitteleuropäischer Sommer zeit) an die Moskauer Zeit für den gesamten Direktionsbezirk ein. Linie 18: Pillnitz—Postplatz Die Straßenbahnlinie 18 verkehrte bisher nur zwischen Pillnitz und Sachsenplatz. Seit Sonn tag wird sie von Pillnitz bis zum Postplatz ge führt, und zwar auf folgendem Fahrweg: Pill nitz—Körnerplatz—Schillerplatz—Straßenbahnhof Pfotenhauerstraße—Fürstenstraße—Fürstenplatz— Stübelplatz—Grunaer Straße—Pirnaischer Platz— Altmarkt—Postplatz. Im Westen der Stadt verkehrt die Linie 18 zur Zeit zwischen Gottfried-Keller-Straße und Stadtkrankenhaus Löbtauer Straße. Der fehlende Streckenteil Postplatz—Krankenhaus Löbtauer Straße wird Ende dieser Woche in Betrieb ge nommen, so daß die Linie 18 dann wieder ihre gesamte Strecke Pillnitz—Gottfried-Keller-Straße befährt. Haka. HA, „Leg das Ding in die Kommode, Emma. Ver giß nicht, daß ich es früher nur aus Zwang ge tragen habe." Sozialversicherung für KZ-Häftlinge Es ist veranlaßt worden, daß alle aus Konzen trationslagern oder sonstiger politischer Freiheits entziehung Zurückkehrenden mit ihrer Rückkehr so fort alle ihre vor der Festnahme erworbenen Mit gliedsrechte und Ansprüche bei Trägern der sozialen Versicherung wiedererlangen Sie haben also vor allem sofort Anspruch auf Krankenbehandlung und Heilmittel bei der Ortskrankenkasse sowie auf Heilverfahren und Renten im Falle der Erwerbs unfähigkeit bei der Invaliden- und A n - gestelltenversi«herung. Amtliche Bekanntmachungen Minengefahr in der Dresdner Heide Im Hinblick auf die. Heidelbeeren- und Pilzernte wird die Oeffentlichkeit auf die Minengefahr in der Dresdner Heide hingewiesen. Es wird daher emp fohlen, sich in den Geschäftszimmern der Forstämter Weißer Hirsch, Klotzsche und Langebrück nach den Gefahrenbezirken zu erkundigen. Außerdem werden sich die betreffenden Forstämter nach besten Kräften bemühen, durch Warnungstafeln die durch Minen ge fährdeten Waldorte zu bezeichnen. Trotz allem muß bei der Beeren- und Pilzernte von der Bevölkerung größte Vorsicht angewendet werden, wobei vor allem die Kinder ermahnt werden müssen, keinesfalls im Walde etwa herumliegende Munition zu berühren. Eine Haftung für etwaige Schadensfälle kann die Forstverwaltung selbstverständlich nicht übernehmen. Kommissarisch: Gez.: Winkler, Landforstmeister Warnung Aus den Trümmern der zerstörten Gebäude werden nicht nur zerstörte Holzteile, Bleche usw. von fremden Personen entwendet, sondern auch häufig verwert bare Gegenstände, wie Oefen, Fensterflügel und ähn- : liches gestohlen. Diese unberechtigte Entnahme wird als Plünderung betrachtet und schwer bestraft (auch durch Entzug der Lebensmittalkarten). Die Ordmmgs-. >. polizei ist bereits zum Einschreiten angewiesen. Der Rat der Stadt Dresden Bauverwaltung, gez. Welz. Bewirtschaftung von Spinnstoff- und Schuhwaren Mit dieser Bekanntmachung treten neue Bewirt schaftungsbestimmungen und Richtlinien für die' an gegebenen Erzeugnisse und Gegenstände im Bereich der Stadt Dresden in Kraft. Der Wortlaut der umfangreichen Bekanntmachung wird im amtlichen Nachrichtenblatt der Stadt Dres den veröffentlicht und in den örtlichen Bezugsschein stellen, Stadtbezirken und Einzelhandelsgeschäften an gut sichtbarer Stelle angeschlagen. Darauf wird die Einwohnerschaft verwiesen, um von den einzelnen Bestimmungen Kenntnis zu nehmen. Die beteiligte Wirtschaft kann Druckstücke der Bestimmungen bei dem Wirtschafisamt, Bautzner Straße 25, I., ent nehmen. Der Rat der Stadt Dresden — Wirtschaftsamt —. Dresdner Volkshochschule 1945 Zu den außerordentlichen Aufgaben der kom menden Jahre gehört zweifellos die geistige und seelische Umerziehung des deutschen Menschen, seine innere Befreiung von der Irr lehre des Nazismus, die sein Wesen durchsetzt und durchsäuert hat. Es ist dies eine sehr weitverzweigte Aufgabe, die nicht nur durch die Jugenderziehung in der Schule gelöst werden muß, sondern auch durch umfassende Erwachsenenschulung. Der Kampf der Ideologien hat erst begonnen und muß geführt werden gegen die im Verborgenen noch schwelenden Gedankengänge, Schlagworte und Parolen der letzten zwölf Jahre. Nicht nur im politischen Leben, auch in Geschichtsschrei bung, Wirtschafts1ehr e , Literatur, Kunst, Philosophie und Musik ist grundsätzliche Wandlung notwen dig. Hier können Presse und Schule, Rundfunk und Theater, Kirche und Buchhandel entschei dend mitwirken. Und hierzu auch gehört der Vorschlag einiger tatkräftiger Männer des Dresdner Kulturlebens, die „Dresdner Volkshochschule 194 5" ins Leben zu rufen. Professor Richard W o 1 d t, . Buchhändler Nestler, Dr. Riedel und andere haben be grüßenswerterweise die Initiative ergriffen, um eine Bildungsstätte der Erwachsenen schulung zu schaffen. Der Verfassungsent wurf wurde bereits dem Rat der Stadt Dresden zur Begutachtung vorgelegt und fand die för dernde Teilnahme von Stadtschulrat Dölitzsch. Noch ist die alte Volkshochschule der Jahre .nach dem ersten Weltkriege den Dresdner Werk tätigen in guter Erinnerung. Die neue wird in der Form der alten ähnlich sein, in der Ziel setzung aber weitgreifender und zeitnäher. In dem Verfassungsentwurf heißt es: „Sinn, Form und Zweck der Dresdner Volks hochschule 1945 soll sein, innerlich jungen Deutschen Handreichung zur Menschenbildung zu bieten. Durch sachbedingte Vortragsreihen und in Arbeitsgruppen, die durch ausgesprochene Vorliebe für einen Aufgabenkreis zustande kommen, wird jedem wirklich Teilnehmenden der Weg gezeigt, am Baume seines Volkes und über die weltoffene Sprachgemeinschaft am Baume der Menschheit mitwachsen zu können." Die neue Volkshochschule wird sich gliedern in eine allgemeine Abteilung, eine Gewerk- schäftsabteilung, eine Jugendabteilung und in Sonderveranstaltungen. Aeußerlich bedeutet sie einen Weg zu gesteigerter Berufsleistung und zum Erwerb der Berechtigung eines Hochschul studiums. Innerlich aber, und das scheint uns das Wesentliche, schafft sie die Voraussetzung, die brennenden Fragen der Gegenwart in einem großen Zusammenhänge mit dem Geistesleben der Völker sehen zu lernen. Gemeiijsame Feierstunden werden dazu beitragen, auch das menschliche Band zwischen den Volkshochschulteilnehmern zu festigen. Die einzelnen Lehrgänge sollen in den Stadtbezirken durchgeführt werden, da die Raumfrage sich in Dresden nicht zentral lösen läßt. Das wäre durchaus zweckmäßig, hat sich doch in Dresden das gesamte kulturelle Leben nach den Stadträndern verlagert. Man kann nur hoffen, daß die Dresdner Volks hochschule 1945 ohne zu große Zeitverluste ihre Arbeit beginnt und ihre Sendung volks- und zeitnah erfüllt. Wie wir hören, fehlt es nicht an ausgezeichneten Lehrkräften. Ltz. Vcranstaltnngsreihe ..Die Jahreszeiten", 1. Abend: „Der Frühling", Mittwoch, 11. Juli, 18 Uhr, Schiller schule Blasewitz, Kretschmerstraße 27, Werke von Beethoven, Haydn; Dichtungen von Mörike, Uhland, Dauthendey, Hofmapnsthal u. a.. Mitwirkende: Mar got Stückenschmidt, Edith Heerdegen, Edeltraut Eiben, Leny Reitz, Erich Winkler, ein Quartett der Staats- kapelle (Baum, Schneider, Franke, Sommer). Karton: Musikhaus Bock, Körnerplr z; Buchhandlung Ilille, Plattleite, 2,— bis 5,— RI i Das Spiel beginnt! Das „Interimstheater Dresdner Bühnen" öffnet heute seine Pforten. Schon zwei Monate nach dem Einmarsch der Roten Armee und der Befreiung vom Naziterror ver sucht Dresden seinen Ruf als internationale Kunststadt neu zu gründen, eingedenk der Ver antwortung gegenüber einer großen Vergangen heit und einer hoffentlich noch größeren Zu kunft. Ein neuer Geist soil mit der neuen Zeit auch ins Theater ein ziehen. Dazu bedarf es ernster Vorbereitung. Wir nennen deshalb unsere Bühne „Interims theater" und verschieben den Anfang des Staat lichen Schauspielhauses und der Staatlichen Oper auf den 1. Oktober. Es gab mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden; die Theater sind zerstört, der Fuifdus zum Teil verloren, es fehlt an vielem. Aber woran es nicht fehlt, ist der gute Wille, der Glaube an die Kunst und die Hoffnung auf die Zukunft. Die Kunst ist mehr denn je auf sich selbst gestellt. Apparat und Kostüm sind bescheiden, doch gerade diese Einschränkung kann zum Segen werden, zum Anfang einer inneren Wahrheit. Aus dem Programm des Interimstheaters Mozart — Glasunow — Dvorak Konzert der Dresdner Philharmoniker , Das geschickt zusammengestellte Programm sicherte Gerhart Wiesenhü.tter und dem Philhar monischen Orchester wieder einen Erfolg, obwohl das Konzert mit der ein wenig müden Wieder gabe von Mozarts Jupiter-Sinfonie begann. (Man sieht immer wieder, daß Mozart philharmonisch doch • schwer zu begreifen ist.) Erst im Schlußsatz gewann die Interpretation des Werkes durchsichtigen Glanz, vor allem da, wo sich an Stelle der Koci d'e beiden rhythmisch gegensätzlichen Themen mit dem Häupt- thema zu einem kühnen Meisterstück kontrapunk- tischer Kunst verbinden. Mit dem Konzert für Violine und Orchester, op. 82, von Alexander Glasunow trat als Solist Karl K r ä m o r hervor, der sich um eine werkgetreue Wiedergabe des Meisters neurussischer Musik be mühte. Ein Konzert übrigens, daß bei seinem starken nationalen Gepräge nachwagnerische Stilart erkennen läßt. Glanzvoller Abschluß des Abends war Dvoraks ,.Carnevals“-Ouvertüre. Flimmernde Brillanz und aus gelassene Stimmung kennzeichnet das sprühende Temperament dieses Werkes, das von einem Klang körper Ueberdurchschnittliches verlangt. Hier konnte das Philharmonische Orchester seine Qualitäten aufs schönste beweisen: eine beachtliche Dynamik und große Technik, das Werk Gerhart Wiesenhütters. Das Konzert war eine interessante Gegenüber stellung der nationalen Eigentümlichkeit musika lischer Sprache. Ingeburg Kretzschmar Interimstheater Dresdner Bühnen Juli-Splelplan 10. Juli, Lessing, „Nathan der Weise”, Tonhalle. 12. Juli, Opem-Konzert, Tonhalle. 14. Juli, Operetten- Abend, Tonhalle. 16. Juli, 1. Konzert der Dresdner Staatskapelle, Beethoven-Abend, Kurhaus Bühlau. 16. Juli, Lessing, „Nathan der Weise", Tonhalle. 18. Juli, Opem-Konzert, Tonhalle. 20. Juli, Lessing, „Nathan der Weise", Tonhalle. 21. Juli, Operetten abend, Tonhalle. 23. Juli, 2. Konzert der Dresdner Staatskapelle, Russische Komponisten, Kurhaus Büh lau. 23. Juli, Lessing, „Nathan der Weise", Tonhalle. 26. Juli, Opern-Konzert, Tonhalle.'28. Juli, Operetten- Abend, Tonhalle. 30. Juli, 3. Konzert der Dresdner Staatskapelle, Kurhaus Bühlau. 31. Juli, Gastspiel Palucca, Tanz, Tonhalle. Anfang August: Mozart, Figaro, Tschechow, Ein akter. Beginn aller Vorstellungen 18 Uhr. Für weitere Vorstellungen in anderen Sälen besondere Ankündi gung. Bcrulsmusiker und Musiktätige Dresdens Zwecks Zusammenschlusses der Musikerschaft der Stadt Dresden ist ein provisorischer Arbeitsausschuß berufen worden. Die im Stodtraum Groß-Dresden an sässigen oder sich betätigenden Musiker haben sich ab sofort in der Dienststelle „Trachenberger Hof", Trachenberger Straße 51, Eingang Seumestraße (Halte stelle Linie 1J), zwischen 9 und 12 Uhr, zu melden. Dort werden Fragebormn zur Erfassung aller Musik tätigen ausgegeben. Wer sich nicht rechtzeitig meldet, läuft Gefahr, bei der Ausfertigung der Ausweise Nachteile zu haben. Hauptschriftleiter W. A. Ruban NS —0061 faaeTa H3«aeTCH nojiHTynpaBneHHeM $poHTa £jih HaceaeHHti TepMaHHH
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite