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Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 23.06.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194506234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450623
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung
-
Jahr
1945
-
Monat
1945-06
- Tag 1945-06-23
-
Monat
1945-06
-
Jahr
1945
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Abkommen UdSSR—Ungarn Warenlieferungen als Kriegsentschädigung \V» Die Dame im Sessel Frau Hanna ist, wie man so sagt, politisch ein bißchen indifferent. Sie wird immer nur den Landesvater loben, der ihr das häusliche- Be- n,^Ü n J, 1 ?. 16 . Wobmmg sieht aus wie eine Im Ergebnis von Unterhandlungen zwischen Die bevorstehenden Wahlen des Oberhauptes viii t ^ Ü' >i , n niedlich, viel Porter, der Regierung der UdSSR und der Provisorischen der armenischen Kirche geben mir die Möglich- n, R e P plch ; Mit einem Wort: ein warmes Nest. Nationalen Regierung Ungarns über die Verwirk- keit, zu sehen, wie die Sowjetunion die Grund- . s i e . elg ® ntl * ch e '" Zimmer an Bomben- ü c hung des Artikels 12 des Waffenstillstands- probleme der Religion und der nationalen Kul- Ä 8 9 a “uf 6 (Sle ha ‘ k6me Km ' Vertrages vom 20. Januar 1945 wurde am 15. Juni tur löst. Ich verehre tief die armenische Kirche, j, inr ganz undenkbar. • d j in Budapest ein Abkommen unterzeichnet die eine der ältesten Zweige der christlichen Sie saß früher mit einer Handarbeit im Sessel, über ungarische Warenlieferungen als Entschädi- Religion bildet. Schon von Jugend an brachte und sie sitzt heute noch so. Die Weltereignisse gung für die Verluste, welche Ungarn durch ich den Leiden des aimenischen Volkes ein verfolgte sie aus dieser bequemen Ruhestellung. Kriegshandlungen und durch Besetzung sowjeti- tiefes Mitgefühl entgegen und bewundere den Oh, sie schimpfte auf die Nazis! Sie hörte hinter scher Gebiete der Sowjetunion zugefügt hat. Mut und die Standhaftigkeit des armenischen geschlossener Gardine den schweizerischenSender, Die in Artikel 12 des Waffenstillstandsvertra- Volkes. Ich bin glücklich darüber, daß die So ges vorgesehenen Warenlieferungen im Werte von wjetregierung der Religion und der Kultur des 200 Millionen amerikanischen Dollar werden in armenischen Volkes mit Achtung gegenüber— der Zeit vom 20. Januar 1945 bis zum 20. Januar steht" 1951 jährlich zu gleichen Teilen erfolgen. Johnson nahm am 16. Juni Anteil an der Im Abkommen ist die Lieferung von Ma- Zeremonie zur Eröffnung des Konzils der schineneinrichtungen, Schiffen, Getreide, Vieh armenischen Kirche, und anderen Waren vorgesehen. Hierbei wurde weil er, wie sie sagte, so „vornehm" sei. Das politische Lied war ihr immer ein garstiges Lied. Und darum schimpft sie auch heute wieder. Sie gehört zu den reizenden Leuten, die grundsätzlich „immerdagegen" sind. Nicht aus Gesinnung, bewahre, sondern, wir wollen es nicht verheimlichen, einfach aus Sorge, es könnte irgendwer ihr Behagen stören. wi I00 1 RH 'IH' Wie der Nazigruß entstand Japanischer Widerstand auf Okinawa zu Ende c_i,„ , ... eine genaue namentliche Liste aller zu liefernden ! rn 7^ > Waren aufgestellt und die Lieferungstermine sie: „Ah, diese Unmenschen! Und sie maß mit f Mtfl p| ent ihrem Gatten auf der Landkarte die Kilometer* 9 9* zahl der täglichen Vormärsche der Alliierten P er Wert der Lieferungen Wird nach den New York (TASS). Wie der Korre- und lobte ihr Tempo. Nun sind die Nazi-Aben- Prosen des Jahres 1938 in amerikanischen Dollar spondent der Associated Preß mitteilt, hat der teurer hinweggefegt. Man sollte meinen, Frau festgesetzt. Für Industrieerzeugnisse ist em Auf- Oberbefehlshaber der USA-Flotte im Stillen Hanna wäre bereit, diese Wendung nicht nur zu schlag von 15 v. H. und für die anderen Waren 0zean> Nimiz, bekanntgegeben, daß die begrüßen, sondern selbst mit Hand anzu- von 10 v. H, bestimmt worden. Japaner auf der Insel Okinawa den Widerstand legen, um eine bessere Zeit heraufzuführen. Die Unterhandlungen über den Abschluß des eingestellt haben. Denn sie sieht doch, daß ein Berg Arbeit auf Abkommens wurden im Geiste völligen Einver- jeden Deutschen wartet. Aber bewahre, sie nehmens geführt, schimpft und nörgelt auch jetzt. Ja, sie hat die Das Abkommen Unterzeichnete im Aufträge Stirn, die neuen Männer, die es sich sauer der Sowjetregierung Marschall K. E. Woroschi- werden lassen, die Karre aus dem Dreck zu low und im Aufträge der Regierung Ungarns ziehen., für alle Schwierigkeiten verantwortlich Premierminister Herr Miklos. (TASS) zu machen. Es geht ihr alles nicht schnell genug, der Dame im Sessel „Wo bleibt die Butter?" £) r< Hewlett Johnson in Armenien fragt sie, „wo der Braten, wo überhaupt das Friedensleben? Haben wir darum zwölf Jahre Erewan (TASS). In Erewan ist der Propst der gewartet?" usw. usw. Kathedrale von Canterbury, Dr. Hewlett John- Die Dame hat ein kurzes Gedächtnis. Sie son - in Begleitung von Herrn Day eingetroffen, vergaß schon wenige Wochen nach dem Zu- Zusammen mit den ausländischen Delegierten sammenbruch der Nazi-Luftschlösser,daß Deutsch- des armenischen Kirchenkonzils machten sie land den härtesten Krieg verlor, und daß den einen Ausflug auf die Insel Sewan und besich- Bezirksbürgermeistem keine Lustgärten auf der tigten deren historische Denkmäler und Sehens flachen Hand wachsen. Sie vergaß das Würdigkeiten. Schuldkonto der getürmten Nazis. In einer Unterredung mit dem Korrespon- Wir wollen dem kurzen Gedächtnis Frau denten der TASS sagte Dr. Johnson: Hannas etwas nachhelfen, Wochen selber noch wacker auf die Bildung der neuen norwegischen Regierung London (TASS). Wie die Reuteragentur be richtet, hat König Haakon den Leiter der nor wegischen Arbeiterpartei, Einar Gerhardsen, mit der Regierungsbildung beauftragt. Spott und Spiel in Dresden Aufbau des Tennissportes Alle ehemaligen Sportgenossen der Freien Tennis-Verein,igung melden sich sofort zur Mitarbeit am Aufbau des Tennissportes. Werbt neue Mitglieder, jeder Sportfreund ist willkommen, wenn nhwnhl cio vor 1 w • a 1 a • r i i. w er 9 ewiIlt ist, Sport im antifaschistischen Geist m ODWoni s»e vor „Meine Ankunft in Armenien verfolgt zwdier- betreiben. Tennis muß Volkssport werden. Uns stehen , . . _ ,. ^f 2 *® lei Ziele. Ich möchte kennenlemen, wie die so- in Dresden die besten Plätze zur Verfügung. Deshalb schimpfte, hinter der Gardine freilich, versteht wjetische nationale Politik in der Praxis ange- Tennisspieler heraus! Meldet euch sofort schriftlich sich, im weichen Polster, wo es nichts kostete, wandt wird, wie das armenische Volk lebt und beim Sportgenossen » Lutz wie sich seine Wirtschaft und Kultur entwickelt. Erich Kirbach, Dresden A 19, Bergmannstraße 32. An alle antifaschistischen Bergsteiger! Unter Hinweis auf den Aufruf des Sportamtes in der „Tageszeitung" vom 15. d. M. machen wir alle Bergkameraden des Dresdner Gebietes darauf auf merksam, daß im Rahmen der neuen großen Sport organisation auch die Bergsteiger ihren Platz finden werden. Alle Bergsteiger geben sofort ihre Anschrift Von der schroffen Höhe der Bastei führt ein regelmäßig Sprechstunden ab. Außerdem wurde bei den kommunalen Hilfsstellen ihres Wohn- romantischer Weg durch Wiesen, Schluchten und ein Zahnarzt verpflichtet, dessen Fehlen früher bezirkes ab. Ein Kurort lebt wieder aul Rathen bekommt ein Kino — Vorbildliche Sozialmaßnahmen Leiter des Sportamtes: Fritz Heinicke. Organ.-Leitung der Bergsteiger: Erich Langer. Paul Gimmel. Sportlerinnen und Sportler der Neustadtl Alle Wälder nach Stadt Wehlen herunter. Rehe als ein großer Mangel in Rathen empfunden springen über den Weg und äugen neugierig wurde. unserem Wagen nach. Dann geht es im letzten Mit großem Schwung wird das kulturelle Glanz der Abendsonne auf schmalem Pfad die Leben Rathens geweckt. Es gelang,, zwei Ton milde Elbe entlang nach Rathen, dem lieblich filmapparaturen zu beschaffen. Nun wird die ehe winzigen Kurort unter der Bastei. malige große OT-Baracke architektonisch zu Sportinteressenten' des’ 17. und 18. Stadtbezirks Hierher scheint der schreckliche Krieg nie- einem Lichtspielhaus ausgestaltet, und in vier treffen sich jeden Dienstag und Freitag 18 bis mals gedrungen zu sein. Ein köstlicher Frieden Wochen hat die Gemeinde Rathen ihr ständiges 21 Uhr auf dem Sportplatz an der Bärnsdorfer liegt über allem. Pärchen lustwandeln am Elbe- Kino. Außerdem sind für die nächste Zeit einige Straße. Desgleichen Kinder von 17 bis 19 Uhr. Strand. Kinder umringen. plappernd unseren Konzerte mit ehemaligen Rundfunkkünstlern Wagen. Im schattigen Wirtshausgarten sitzen aus Berlin und Dresden auf der Freilicht- die Gäste bei — Bier und Wein. Schlager- bühne geplant. Es werden hauptsächlich in melodien perlen aus dem Kaffeehaus. Nazideutschland verbotene Stücke zur Auffüh- Da kommt der Bürgermeister Schmidt, ein run 9 gebracht. So rüstet der Kurort Rathen für Bildung neuer freier Gewerk schaften Unter dem Vorsitz von Prof. Richard W o 1 d t finden mit dem Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Friedrichs, und den Vertretern der freien Gewerkschaften aller Richtungen Be sprechungen über die Bildung neuer freier Ge werkschaften gemäß den Bestimmungen des Be fehls Nr. 2 der Besatzungsarmee statt. Es wurde ein vorbereitender Ausschuß eingesetzt, der sich in den nächsten Tagen mit einem Aufruf an die werktätige Bevölkerung wenden wird. Neue Streckenteile in Betrieb Die Instandsetzungsarbeiten am Gleisnetz der Dresdner Straßenbahn schreiten vor wärts. Fast täglich kommen wiederbefahrene Streckenteile dazu. So verkehren seit Donners tag: Linie 25 von Kleinzschachwitz bis Post platz, Linie 115 von Niedersedlitz bis Post platz. Von Weinböhla/Radebeul her fährt die Linie 15 zur Zeit bis Theaterplatz. Mit der Inbetriebnahme des kleinen Streckenteils Theaterplatz — Postplatz ist in aller Kürze zu rechnen, so daß dann ein durchgehender Verkehr der Linie 25 (Kleinzschachwitz — Geblerstraße) und der Linie 115 (Niedersedlitz — Radebeul) möglich sein wird. Was wird mit dem Dresdner Zoo? Die werktätige Bevölkerung war es, die stets besonders gern den Zoo besuchte. Sie stellte die dankbarsten Besucher. Diese Besucher möchten „ihren" Zoo wieder haben, was die vielen An fragen beweisen. Gewiß, die Stadtverwaltung hat vorerst dringendere Fr.agen zu lösen, aber nur Geduld, der Zoo wird nicht vergessen. Fast ohne Tiere, vollkommen zerstört, liegt der Zoo verlassen an der Tiergartenstraße. Großes Kopfzerbrechen wird der Wiederaufbau verursachen, aber auch diese Aufgabe wird ge löst. Bei der Frage der Tierbeschaffung werden sich besonders die Tierfreunde Dresdens durch Schenkungen und Stiftungen um den Wieder aufbau verdient machen können. Zunächst muß der Zoo einmal trocken gelegt werden. Die vielen Sprengtrichter haben den Kaitzbachgraben verschüttet, so daß sich die Wassermassen über das Zoogelände er gießen. Aber schon regen sich viele fleißige Frauen- und Männerhände, um der Kaitzbacti" wieder ihr altes Bett zu geben. Und so eins nach dem anderen, bis zu dem Tage, an dem ein zünf tiges Gartenkonzert alle Dresdner zur Wieder eröffnung „ihres" schönen alten Zoos einladen wird. « Die Philharmonie bot Tschaikowskys „Sechste“ von den Nazis gemaßregelter Schulmann. Im pulsiv reicht er uns die Hand und lädt uns zu kurzer Rast ein. Nein, nicht immer sei es so schön und so friedlich in Rathen gewesen wie jetzt wieder, erzählt er uns. Vor wenigen Tagen noch stand auch der Kur ort Rathen vollkommen im Zeichen der Folgen >-... i « ,. . - ., ,, ■ , Mit Mozarts Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit", seine Gaste. So wie die Arbeit allüberall Wieder dem i dea n,xid einer Lustspielouvertüre, wurde dies in feste Bahnen fließt, wird auch das Feiern zu ma j das Konzert des Philharmonischen seinem Recht kommen. —9*- Das Leben in Großschönau In Großschönau, einer Gemeinde von etwa Orchesters eingeleitet. In diesem Werk ist in reifster technischer Meisterschaft alles Grazie und Schalkhaftigkeit, hier ist gesagt, zu welch scherz haften, ernsten und heiteren Herzenswirren und Ver wicklungen Amor die Menschen, anzutreiben vermag. Die Wiedergabe aber entsprach nicht dem Niveau _ , , , „ , y 9000 Einwohnern, hat das Leben fast schon r ,„ r q r h]„Ri„istnn„ h« ah»n/« des Krieges. Tausende und aber Tausende von . , sctuußieistung des Abends. sifirMUTimn a-Kaito-r, wieder seinen normalen Gang angenommen. c 0 ij s » s t fi me .i r h r>r Linnie F e r r i k tanzte etwas nichtssagend die „Ge schichten aus dem Wiener Wald". Das Orchester der KDW. bot eingangs gut diszipliniert Mozart, zum Schluß russische Volksweisen; rein tüchtiger Pri marius, Hans Carl, ging mit. dem feinsinnigen Vortrag von Claude Debussys „En bateau" (aus der „Petite Suite" des großen französischen Meisters) in erfreulicher Weise dem Alltäglichen aus dem Wege. In Heinz Hoeglauer war ein gewandter, umsichtiger Begleiter zur Stelle. Klix Flüchtlingen, zurückkehrenden Fremdarbeitern und ehemaligen deutschen Wehrmacht angehörigen kamen täglich elbauf- und elb- abwärts durch Rathen. Allein 20 000 Mann Fremdarbeiter wurden von In kurzer Zeit kam fast das gesamte öffentliche Leben in Gang. Die Ernährung wurde nach Als Solist stellte sich Dr. Horst Jahn vor mit dem Konzert für Violoncell und Orchester von Boccherini. Man hätte dem Interpreten ein wenig sichergestellt. Die Rohstoffvorräte der Betriebe n ., ,, , , . sind klein. Infolge der zerstörten Verbindungen Rathen durchqeschleust, versorgt-. . . i.j k „ . ,, ' 3 „ , . , , , “ ist eine wirksame Vorratserganzung praktisch und verpflegt. Und trotzdem gab es in * u, d_..s_k_ “k-Tk-ik diesem Ort keine Stunde lang ein Chaos. Mit . „ ttju.j t>- •. ,. , Kurzarbeit gezwungen. Alle) haben es sich zur straffer Hand hat der Bürgermeister die Zugel Auf b ge U mac ht, an der Beseitigung dieser genommen und hat organisiert. Organisiert, wie Schwierigkeiten mitzuhelfen. Die Schulen haben es nachgerade als beispielgebend bezeichnet ihren Be y trieb bereits am 21 . Mai wieder voll Ueberwindung beträchtlicher Schwierigkeiten mehr Vitalität gewünscht für dieses anmutige Konzert. Beschlossen ward der Abend mit Tschaikowskys Sinfonie H-moll, der „Pathetischen", die von seinen Werken wohl die größte Verbreitung gefunden hat. unmöglich. Eine Anzahl Betriebe ist deshalb zur Dlese Sechste Sinfonie war Tschaikowskys Schwanen- aufgenommen. In Rathen kam es zu keinerlei Uebergriffen, voreiligen Handlungen von irgendeiner Seite her, denn der Bürgermeister hatte alle Vorräte an Lebensmitteln, Getränken, Textilien usw. be schlagnahmt, in Sammelstellen zusammengefaßt, und so konnte eine ordnungsgemäße Verteilung durchgeführt werden. Außerdem wurde eine Sammlung von Wäschestücken für die bedürftigen Fremdarbeiter ver anstaltet, an der sich die ganze Gemeinde nicht nur verständnisvoll,* sondern wirklich überaus gebefreudig beteiligte. Allein 8000 Wäschestücke wurden auf diese Weise zusammengebracht, und mit ihnen konnte der schlimmsten Not abgehol fen werden. Ferner ließ der Bürgermeister eine Geschirrsammlung für die Bomben geschädigten durchführen, die sich inner halb der Gemeinde befinden oder durchkommen. Jeder Haushalt von Rathen gab mindestens je einen Kochtopf, eine Tasse, einen Teller und ein Eßbesteck. In wenigen Tagen wurde durch Zusammen arbeit aller das äußere Bild des Krieges voll kommen beseitigt. Die gesprengten Brücken sind wieder aufgebaüt. Die Panzersperren sind be seitigt. Drei »Tage nach der Kapitulation hatte Rathen wieder Licht und Wasser. Die Schule ist wieder in Betrieb. Eines besonderen Zu spruches erfreuen sich die russischen Sprachkurse, die nicht nur von den Kin dern, sondern auch von den Erwachsenen fleißig besucht werden. Ein Krankenhaus, das es früher nicht gab, wurde in großzügiger Improvisation ein gerichtet. Ein neuverpflichteter Arzt hält darin russisch! H. Die Abkürzung 7*7 gesang; nur wenige Tage nach ihrer Uraufführung starb der Meister in Petersburg. Wie ein Todesahnen weht es uns aus den Ecksätzen entgegen. Qualvoller Kampf geht dem Sterben voraus. Das Adagio bietet ein Bild schmerzvoller Entsagung, das sich dann mit dem berühmten Fünfvierteltakt des zweiten Satzes in freundlich-traumhafte Hoffnungen wandelt, um im dritten Satz alle sprühenden Lebensgeister wachzu- rufen. Unablässig weiterdrängend werden dann in einem Geschwindmarsch alle Motive sieghaft mit gerissen. Am Schluß der Sinfonie steht wieder die ergreifende Gestalt eines vom Tode gezeichneten Lebenskämpfers. In schmerzlicher Resignation ver sinkt das Werk in die große Stille. Hier schrieb Tschaikowsky wohl die tiefinnerste Sprache seines eigenen künstlerischen Lebensbildes. Gestalter dieses Abends war wieder Gerhart Wiesenhütter, der die Weite der Musik der Welt — die langentbehrte I — mit seinem Programm zu erschließen beginnt. Das Orchester ist auf dem Wege dazu, e i n Instrument zu werden. Wie wäre es, wenn innerhalb einer Vorbereitungs woche einmal kein neues Programm, sondern eine gereiftere Wiederholung entstünde? Ingeburg Kretzscbmar Von Mozart bis Debussy Mit einem wohlproportionierten, nicht zu langen und doch gewichtigen Programm trat die Künst lerspielgemeinschaft Dresden-West an dip Oeffentlichkeit. Junge Künstler, wie die be gabte Sopranistin Elfriede Sieghardt, die Stimm führung und Vortrag noch von einer gewissen Ver krampfung freimachen muß, wurden vorgestellt, mit bekannten Kräften des Dresdper Musiklebens wurde erfreutes Wiedersehen gefeiert. Gottlob F r i c k s mächtiger Baß, kulturvoll behandelt, kam dem Schubertschen Dank „An die Musik" zugute, sein kräftiger Buffo-Humor feierte mit Lortzing Triumphe. Dabei assistierte ihm als bezauberndes „Wildschütz”- Gretchen Margarete Düren — es war fast, als säße man in der Oper. Mit dem Walzer der Musette . . . das kann auch wegl Ach wo, Hans. Das heißt doch „lernt schnell 9 ab di ,® U “ in ® ine Prob ® virtuosen Ziergesangs Ganz köstlich die Sprechvorträge Charlotte Friedrichs, gut gewählt, technisch vollendet, humorgewürzt. Feierstunde: „Aufrichtung durch Musik und Dich tung“, Gemeindesaal Dresden-Strehlen, Dienstag, den 26. Juni, 18 Uhr. Kartenverkauf: Theaterkasse Lorz, Mockritzer Straße 4, Kaufmann Hähne, Wasaplatz, Abendkasse. Thalia-Theater (im „Neustädter Kasino"), König straße 15. Der in Dresden bekannte Theaterleiter Max Neumann (der letzte Direktor von „Tymians Thalia-Theater"), läßt das „Neustädter Kasino" als Thalia-Theater herrichten. Eine neuartige Bühne wird geschaffen, die in Uraufführung das musikalische Lustspiel „Glück über Nacht" herausbringt. Die Wiedereröffnung des Thalia-Theaters Endet in der zweiten Julihälfte 1945 statt. H. Apels Marionettentheater In der Turnhalle 3. Volksschule, Glacisstr. 3: „Mißverständnisse" oder „Der scheintote Bräuti gam" am 23., 24., 27., 28. Juni 1945, 19 Uhr. „Der Rattenfänger von Hameln" am 29., 30. Juni, 1., 4, und 5. Juli, 19 Uhr. „Der Verschwender" am 6., 7., 8., 11. und 12. Juli, 19 Uhr. Außerdem sonntags 14 Uhr und mittwochs 15 Uhr Familienvorstellungen. Vorverkauf en jedem Spieltag. Amtliche Bekanntmachungen An die graphische Industrie Am Mittwoch, dem 27. Juni 1945, 14 Uhr, findet im Rathaus, Melanchthonstraße 9, III. Stock, eine Versammlung aller Druckereibesitzer’lvon Groß-Dres- den statt. Thema: Gründung des Verbandes Dresdner Druckereien. Erscheinen aller Druckerei besitzer Ist Pflicht! Der Rat der Stadt Dresden. Drucksachenbearbeitung. H. Weitzenmann. Künstler und Architekten Dresdensl Die im Stadtraum Groß-Dresden ansässigen Archi tekten, Bildhauer und Maler einschließlich der Kunst handwerker werden gebeten, sich in der Akademie, Brühlsche Terrasse, Sekretariat, zu melden (Name, Beruf, Anschrift). Wer sich nicht meldet, läuft Gefahr, in seiner Berufsausübung benachteiligt zu werden. Der Vertrauensausschuß der bildenden Künstler Dresdens Hauptschriftleiter W. A. Ruban NS — 0047 fa3eTa H3AaeTC9 riojiHTynpaBJieHHeM 4>POHTa nun HacejieHiia fepMaHHH
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