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Nr. 13 für die deutsche Bevölkerung Dienstag, 5. Juni 1945 Amerikanisch-sowjetische Zusammenarbeit zur Sicherung des Friedens Das amerikanische Volk würdigt die historischen Verdienste der Roten Armee Amerikanischer Politiker erklärt: „Wir lebten jetzt in einer besseren Welt wenn wir auf die Sowjetunion gehört hätten" 4 Massenkundgebung des „Nationalrates der Amerikanisch-Sowjetischen Freundschaft“ in New York New York (TASS). Im Madison Square Garden fand eine Massenkundgebung des „Nationalrates der Amerikanisch-Sowjetischen Freundschaft" im Zeichen der „Begrüßung der Soldaten der Vereinten Nationen" statt. Begrüßungen an die Kundgebung Auf der Kundgebung wurde die Botschaft des Präsidenten der USA., T r u m a n, verlesen, in der es lieißt: „Ich fr’ue mich über die Möglich keit, den Männern und Frauen der Armeen der Vereinten Nationen, die so heldenhaft kämpften, um unseren gemeinsamen Feind zu schlagen, so wie ihren gefallenen Kampfesgefährten, die das höchste Opfer der Unterdrückung der Tyrannei brachten, Anerkennung zollen zu können. • Sie ermöglichten die Errichtung eines festen Frie dens, der auf den hohen Prinzipien, für die wir uns einsetzten, beruht. Jetzt müssen wir be strebt sein, gemeinsam zu arbeiten, damit diese Opfer nicht vergebens waren, in dem wir einen Frieden errichten, der auf den grundlegendsten i menschlichen Freiheiten — Freiheit des Wortes und der Religion, Freiheit vom Elend und der Furcht — beruht." Der Gesandte der UdSSR In den USA, G r o m y k o , richtete an die Kundgebung ein Begrüßungstelegramm, in dem er feststellte, daß der Sieg über Deutschland die Millionen zählen den Völker Europas von der faschistischen Sklaverei befreite und die Bedingungen der fried lichen Zusammenarbeit unter den friedliebenden Völkern vorbereitete. Er erklärte: „Vom Maße der erfolgreichen Zusammenarbeit der UdSSR und der USA wird in Zukunft die Festigkeit des Friedens wesentlich abhängen. Gegenwärtig arbeitet die Konferenz der Vereinten Nationen i an der Schaffung des Statuts einer internatio nalen Organisation zur Sicherung des Friedens. Die Hauptverantwortung für die Erhaltung des Friedens mit Hilfe der zukünftigen internatio nalen Organisation werden die Großmächte tragen, die den Sieg über das faschistische Deutschland sicherstellten. Ich erlauibe mir, die Ueberzeugung auszusprechen, daß die von den Großmächten im Kriege an den Tag gelegte Zu sammenarbeit und Solidarität, die den Sieg über den deutschen Militarismus gesichert haben, auch in Zukunft nicht geringer werden in der Sache der Sicherung des Friedens, der um den Preis unzähliger Opfer der friedliebenden Länder im Kampf gegen die Hitlertyrannei er kämpft wurde. Die Völker der Sowjetunion werden ebenso folgerichtig und entschieden in der Erreichung eines festen Friedens sein, wie sie folgerichtig und entschieden in der Er- ringung des Sieges über den gemeinsamen Feind waren. Es lebe die Freundschaft der Völker der USA mit den Völkern der UdSSR!" • Der Sekretär des Zentralrates d*r Gewerk schaften der Sowjetunion, Tarassow, über mittelt in seiner Botschaft der Kundgebung die Grüße der Arbeiter der Sowjetunion. Auf der Kundgebung wurden ferner die Be grüßungen des Ministers der USA für Handel, Welles, des Innenministers der USA, Ikes, und Elenore Roosevelts verlesen. Rede Stillwalls Der Befehlshaber des amerikanischen Land heeres, General Stillwall, würdigte die Ver dienste der Soldaten aller Vereinten Nationen, die den schweren Kampf und die Lasten dieser Kämpfe auf sich nahmen und den Sieg errangen, und führte weiter aus: „Die Amerikaner bringen die Gefühle ihrer eigenen Soldaten zum Ausdruck, indem sie insbesondere den Leistungen des russischen Soldaten Anerkennung zollen. Wir beobachteten ihn in diesem Kriege, als er durch seine hartnäckige, selbstaufopfernde Ver teidigung gegen die mächtige deutsche Kriegs maschine während der sagenhaften Verteidigung Stalingrads und seines dortigen, ersten großen Sieges, als erkiie 6. deutsche Armee vernichtete, den Kriegsverlauf zum endgültigen Sieg wendete. Wir sahen, wie er die deutsche Armee zuriick- trieb und seine Heimat in der größten und hart näckigsten Offensive der Kriegsgeschichte von. den Eroberern säuberte. Im Laufe dreijähriger ununterbrochener Kämpfe sahen wir, wie er die ganze Last des deutschen Ansturms trug und ihn zerschlug. Er hat alle Errungenschaften der russischen Soldaten in den früheren Kriegen übertroffen, und die Soldaten jeder Nationalität sind stolz, daß sie sich in diesem Krieg mit ihm vereinigt haben. Die ganze zivilisierte Welt muß die Verdienste der zentralen Figur dieses Kampfes, des russischen Soldaten, besonders' schätzen." Rede Peppers Senator Pepper erwähnte in seiner Rundfunk rede in New York, daß auf dieser Kundgebung mehrere amerikanische Soldaten anwesend sind, die sich als erste mit der Roten Anpee in Deutschland getroffen haben. Er erklärte: „Der Handschlag, den die Soldaten der So wjetunion und der Vereinigten Staaten an der Soldaten sahen den russischen Soldaten in die Augen, und was sie dort erblickten, erfreute sie. Unsere Soldaten fanden, daß das Aeußere der russischen Soldaten angenehm ist und ihnen selbst in vielem ähnelt. Ihnen gefiel das Lachen der Mädchen und die Lebensweise der Russen. Die russischen Soldaten hassen das Laster, die Krankheit, den Tod und alle diejenigen, die dieses Uebel über den Kontinent gebracht haben. Die Russen selbst erkannten sich in vielem jn unseren Soldaten wieder. Zweifellos bestanden unter allen unseren Verbündeten viele kleine Unterschiede im Charakter und in Gebräuchen, doch es gab keine so großen Unterschiede, die Am 10. Mai trafen sich südwestlich Rostock Marschall der Sowjetunion Rokossowski und Feldmarschall Montgomery. Aufnahme: Fotochronik tass Elbe austauschten, war eines der größten Ereig nisse in der Geschichte der Menschheit. Diese jungen Leute haben sich im Herzen des Konti nents getroffen. Sie befinden sich jetzt hier, um durch 'die Sowjet-Amerikanische Einheit zu beweisen, daß die Freiheit lebt und die Tyrannei untergegangen ist." / Nach der Feststellung, daß Mussolini, Himm ler und andere Nazisten bereits tot sind und Hitler entweder schon tot ist oder bald sterben wird, erklärte Pepper: „Bald werden Göring, Heß und alle anderen Vertreter ihrer Teufels bande für ihre Verbrechen gehängt werden." Sich an das Anfangsstadium des Krieges,, als die Deutschen in Rußland im Vormarsch waren, erinnernd, sagte Pepper: „Das, was die Rote Armee und das russische Volk während ihres viele Meilen langen Rückzuges in jedem Dorf, in jedem Ort und jeder Stadt vollbrachte®, steht einzigartig in der Geschichte da, und schließlich traf vor Moskau und Stalingrad die Welle des Bösen auf eine Mauer des Blutes und Geistes der Armee und des Volkes, ‘welche unter der Führung eines der größten Männer der Ge schichte, Stalins, standen, und diese Welle be gann zurückzufluten. Sie flutete nicht von selbst bis nach Berlin zurück. Sie wurde zurück geworfen von Geschossen, Stahl, mit Gewalt, bis schließlich die Rote Armee nach Zerschmet terung und Ueberrennung der sogenannten Herrenrasse Berlin umzingelte und sich mit den amerikanischen Soldaten an der Elbe traf. Als diese Leute sich die Hände drückten, schlossen sie eines der gewaltigsten Glieder in der Kette der menschlichen Geschichte. Die Geschichte ist reich' an Heldentaten in Kriegen, an Taten Mutiger und Unbesiegbarer, doch noch nie bisher wurden größere Taten von Helden und Heldinnen beschrieben und mit Worten charakterisiert als die der Roten Armee. Rede Wokers Generalleutnant Woker führte in seiner Rede aus: n „Nachmittags am 8. Mai vereinigte sich das 20. amerikanische Korps, das ich die Ehre hatte zu führen, mit dem 20. russischen Budapester Gardekorps im Zentrum Oesterreichs. Unsere fung solcher Regierungen ' zu sehen, die eine möglichst breite Basis der Einheit aller anti faschistischen Elemente aufweist, die alle poli tischen Parteien von rechts bis links vereint und somit der Wiedererstehung des faschistischen Geistes vorbeugt. Allen, mit Ausnahme der Blinden und Bös willigen, ist völlig klar, daß die Sowjetunion ein Nachbar ist, auf den man sich verlassen kann, im' Bewußtsein, daß er sein großes An sehen und seine Macht zur Schaffung eines dauernden Friedens ausnützen wird, der der Ge fahr einer Aggression trotzen wird. Wenn wir ehrlich in unseren Ueberzeugungen sind, können wir keine andere Position als die der engsten Freundschaft mit der Sowjetunion einnehmen.“ Außerdem trat mit einer Rede der Sowjet general S a r a j e w auf. Der Vertreter der Geistlichkeit, Frichman, setzte sich für freundschaftliche und enge Be ziehungen mit der Sowjetur®on ein. Der amerikanische Leutnant Robertson, der offiziell als der erste amerikanische Soldat, der die Rote Armee an der Elbe begrüßte, angesehen wird, beschrieb das freudige Treffen in Torgau und seine Auszeichnung mit dem Sowjetorden „Alexander Newski". ihre Unterordnung einer effektiven kollektiven Erfüllung der gemeinsamen Aufgabe unmöglich machten. Die Soldaten unserer Vereinten Na tionen haben überzeugend die Falschheit vieler beliebten Theorien unserer jüngsten Feinde in Europa demonstriert." Rede Lamonts Der Vorsitzende des „Nationalrates der Amerikanisch-Sowjetischen Freundschaft", La- mont, erklärte in seiner Rede, daß in der jetzigen Zeit das wichtigste Ziel die Schaffung eines dauerhaften Friedens ist. „Wir dürfen nie", führte er aus, „unsere Anstrengungen zur Erhal tung des Friedens und der engen sowjet-ameri kanischen Freundschaft, eines der Ecksteine des Friedens, abschwächen." Lamont sagte, daß der Nationalrat alle diejenigen bekämpfen wird, die die große Koalition der Vereinten Nationen im Frieden oder im Kriege untergraben wollen. Rede Smiths Der Direktor des „Nationalrates der Ameri kanisch - Sowjetischen Freundschaft", Smith, unterstrich ebenfalls, daß die anglo-amerika- nisch-sowjetische Freundschaft als Grundlage des Friedens notwendig ist. Smith erklärte: „Die Geschichte unserer Beziehungen mit Rußland seit frühester Zeit war friedlich und für beide Seiten,günstig. Nach dem Kriege wird unsere nationale Wirtschaft in größerem Maße denn je vom Außenhandel abhängig sein, wenn wir annähernd die völlige Beschäftigung der Bevölkerung sicherstellen: wollen. Von allen Ländern der Welt wünscht kein Land ehrlicher als die Sowjetunion den Frieden. Ihre Politik und Handlungsweise seit ihrer Ent stehung vor einem Vierteljahrhundert haben das vollauf bewiesen. Die Sowjetunion war eine der stärksten und folgerichtigsten Verteidige rinnen .der kollektiven Sicherheit in den Vor kriegsjahren. tyir lebten jetzt in einer besseren Welt, wenn-wir auf die Sowjetunion gehört und mit ihr zusammengearbeitet hätten, anstatt sie in der Zeit der tragischen Münchner Periode zu erniedrigen und zu ignorieren. Die Sowjet union hat offensichtlich ihren Wunsch kund gegeben, in den europäischen Staaten die Schaf-. Empfang zu Ehren des Sieges in der Alliierten Kontrollkommission in Budapest Budapest. (TASS). Am 31. Mai veranstaltete der Vorsitzende der Alli ierten Kontrollkommission Marschall der Sowjetunion K, E. Woroschilow einen Empfang zu Ehren des Sieges über Hitler deutschland. An dem Empfang nahmen teil: Der Premier minister Ungarns Miklosch Bela, die ungarische Regierung in vollem Bestände, der Vorsitzende der Provisorischen Nationalversammlung She- deni Bela, die Führer der politischen Parteien, die Führer des Zentralrates der freien Gewerk schaften Ungarns, Vertreter der Gesellschaft für kulturelle Verbindung mit der UdSSR, Wissen schaftler, Schriftsteller, Künstler, Politiker und Vertreter der Presse. Ferner waren bei dem Empfang die Vertreter Englands und der USA in cjpr Alliierten Kontrollkommission zugegen. % Begeisterter Empfang der Sowjet- delegätion in Kopenhagen Unter großen Ueberschriften veröffentlichen die schwedischen Zeitungen einen ausführlichen Bericht über den Besuch einer Gruppe Sowjet offiziere, mit Generalmajor Korotkow an der Spitze, von Kopenhagen und beschreiben den jubelnden Empfang, den die dänische Bevölke rung den Vertretern der Roten Armee bereitete. Der Kopenhagener Berichterstatter der Zei tung „Stockholm Tidningen" schreibt, daß die Rote Armee offenherzig und mit Enthusiasmus begrüßt wird. Der Berichterstatter der Zeitung „Dagens Nuyeter" schildert ausführlich den Empfang der Sowjetoffiziere, der nach seinen Worten zu einem wahren Volksfest wurde. Er schreibt, daß Tausende von Dänen mit Sowjetfahnen den Generalmajor Korotkow be grüßten. Die Belegschaft des Werkes „Burmeister-Og- Wal" stellte die Arbeit ein und bereitete- den Sowjetoffizieren einen heißen Empfang Der Kopenhagener Berichterstatter beschreibt den Empfang Generalmajor Korotkows durch den König sowie die Feierlichkeiten und das Fest mahl, das zu Ehren der Sowjetoffiziere vom Minister für auswärtige Angelegenheiten, Christ mas Meller, veranstaltet wurde. Griechenland hat Japan den Krieg erklärt Wie die Reuteragentur meldet, hat die grie chische Regierung eine Erklärung veröffentlicht, wonach sich Griechenland seit Beginn des Krie ges zwischen Japan und den Verbündeten Grie chenlands als im Kriegszustand mit- Japan stehend betrachtet. In der amtlichen Erklärung heißt es, daß die griechische Flotte an einer Reihe Kriegsoperationen gegen Japan be teiligt ist.