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Schrtsileltung: Dresden A, Potterste. 17, Ruf 80711 und S101S: weschästsstelle, Druck» u. Verlag: vermanla Buch- drvckeret «. Verlag Td. ». v. Winkel, Potterste. 17, Nu» S1N18: Postscheck' 1N2S: Eradtbank Dresden »4707. Mittwoch, 11. Dezember 1940 Im Falle von höherer Gewalt, verbot und Belrieb»- Störungen hat der Bezieher oder Merbangtreidende kein» Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint — TrsUNungsor» Dresden W'LL«VL-.«"L — Nummer 291—S». Jahr«. MUU »MW M >W W'V -->°°°°- -ei« schkiltlich beim Verlag eingegangen sein. Unser« M W W W W Anzeigenpreise: die tspaltige 22 mm breiie Zeil« 0 Piz. rräger kein« Abbeslellungen^ntgegennehmen. W W W Platzwünsche können wir keine Gewöln leisten. VolkssMung Das Auslands-Echo der Mremde Feuer der Fernkampfbatterien auf feindliche Fahrzeuge im Kanal Tiefer Eindruck in aller Well Berlin, 11. Dezember. Die Rede des Führers vor den deutschen Rüstungs arbeitern hat nach den bisher vorliegenden Meldungen in aller Welt einen nachhaltigen und tiefgehenden Eindruck hinterlassen. Im verbündeten Italien wird insbesondere aus den vom Führer aufgezeigtett" krassen Gegensah zwischen dem deut schen Sozialismus der Tat und der englischen Plutokratte hingewiesen. Dieser Gegensatz habe zu dem heutigen Krieg geführt, der — darüber herrscht auch in römischen politischen Kreisen kein Zweifel — mit dem Sieg der jungen aufstreben den Völker enden wird. Breiten Raum widmen die oberitalientschen Zeitungen auch den Ausführungen über die Tatsache, datz die deutsche Wirtschaft nicht auf das Kapital oder das Gold, sondern aus- schltehlich auf der wertbeständigen und unerschütterlichen Grundlage der Arbeit aufgebaut sei. Die Rede des Führer» wurde in Bulgarien durch die Morgenblätter angekündigt. Der allgemeine Eindruck der vom bulgarischen Rundfunk übertragenen Rede ist ein autzerordentlich tiefet. Einmütig wird der unerschütterliche Ernst, mit dem der Führer nicht nur sein Volk eingehend über die Sachlage unterrichtete, sondern mit dem er auch sein Glaubensbekenntnis an den Sieg ausdrückte, bewundert. Von den autzenpolitischen Anspielungen werden in hiesigen poli tischen Kreisen besonders zwei Momente erörtert: Die War nung vor einer englischen Landung auf dem Kontinent und die Hoffnung auf den Sieg der Vernunft. In politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt wird von einer packenden, mitreitzenden Ansprache eines wah ¬ ren Volksführers an eine ihm geschlossen folgende, kampfbereite und siegesgewisse Gefolgschaft gesprochen. In den ersten Abendausgaben der holländischen Presse wird die Führer-Rede in grotzer Aufmachung wieder gegeben. In ihren Ueberschriften heben die Blätter hervor, datz der Führer in seiner Rede das Recht eines jeden auf eine geeig nete Lebensmögltchkeit unterstrichen habe. „Telegraaf" stellt dabei heraus, datz der Führer in seinen Ausführungen einen Vergleich zwischen dem nationalsozialistischen und demokra tischen Staat gezogen habe. „Handelsblad" betont in der ent sprechenden Meldung den Ausspruch Adolf Hitlers, datz die Welt ungleichmähig verteilt sei. In Norwegen wurde die Rede sofort durch die lieber« tragung des norwegischen Rundfunks bekannt und htnterlietz einen überaus nachhaltigen Eindruck. Besondere Beachtung fan den neben der Schilderung des deutschen sozialen Staates die Bemerkungen des Führers über den norwegischen Feldzug. Die Führer-Rede vom Dienstag wird von der schwe dischen Oeffentlichkeit stark beachtet. Schon die schwedischen Morgenzettungen »nachten auf die bevorstehende Führer-Rede aufmerksam und di« Stockholmer NachmMagsblättcr brachten bereits die Rede, die wegen frühen Redaktionsschlusses der Blätter noch nicht vollständig wledergegeben werden konnte, unter großen Ueberschriften, wobei der Gedanke des Kampfes zwischen zwei Welten besonders unterstrichen wurde. Die New yorker Blätter bringen ausführliche Fassun gen der Rede, in denen hervorgehoben wird, datz der Führer den Krieg als Kampf zwischen zwei Welten — zwischen Kapital und Arbeit — bezeichnet habe und datz er voller Vertrauen auf den Sieg gewesen sei. bewaffnete Aufklärung über England Berlin, 11. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Schlechte Wetterlage beschränkte die Tätigkeit der Luft waffe auch am 10. und in der Nacht zum 11. Dezember auf bewaffnete Aufklärung. In Frinton on Sea wurden Treffer im Hafengelände mit grotzer Rauchentwicklung, ferner Treffer in einem Fabrtkgeliinde zwischen Folkestone und Can terbury beobachtet, vor Harwich wurde «in Handelsschiff mit Bomben angegriffen. Fernkampsbatterien der Kriegsmarine und des Heeres nahmen feindliche Fahrzeug«, die den Kanal zu befahren versuchten, unter wirksames Feuer. Fernkamvsbatterien des Heere» bekämpften gegen Abend erfolgreich militärische Ziel« im Küstengebiet von Dover. In der Nacht zum 11. 12. warfen einig« feindliche Kampf flugzeuge eine Anzahl von Spreng- und Brandbomben Iin besetzten Gebiet und in S ü d w e st d e u t s ch l a n d. Autzer der erheblichen Beschädigung eines Kinderheimes I» einer südwestdeutschen Stadt und leichten Gebäudeschäden in einige»» Orten in der Eifel entstand kein nennenswerter Sach schaden. Im Reichsgebiet wurden zwei Zivilpersonen schwer und eine Person leicht verletzt. Im besetzten Gebiet wurde ein Kind getötet und zwei Zivilpersonen verletzt. . Flakartillerie schätz gestern zwei feindliche Flugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim ab. Eigene Vcrlnste traten nicht ein. Der ttallenMe Webrma^lbericht Rom, 11. Dez. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Morgengrauen des 9. Dezember griffen englische Pan zerdivisionen unsere von Verbänden libyscher Truppen besetzten Stellungen südöstlich von Sidi Barani an. Dies« Truppen haben zunächst heldenhaften Widerstand geleistet, wurden aber nach einigen Stunden überwältigt unk zogen sich auf Sidi Barani zurück. Während des S. Dezeyiber und am gestrigen Tage san den zwischen den feindlichen und unseren Truppen Kämpfe von einer auftergewöhnlichen Hefligkeit statt. Dl« Sckwarzhem- dcndiviflon 9. Januar und die 1. libysche Division haben An griffen standgehalten und brachten dem Feind« überaus schwere Verlust« bei. - In dem Gebiet dauern erbitterte Kämpf« an. In einem dieser Kämps« fiel an der Spitz« seiner libyschen Bataillone General Naletti. Unser« Lustwass« überflog während all die ser Kämpf« das Schlachtfeld und wars dabei Bomben auf kl« feindlichen Panzersormationen ab, die ausserdem mit Maschi. nengewehkfeuer bestrichen wurden. » An der griechischen Front ist der Tag ohne bemerkens- . werte Aktionen verlausen. Eine SrMlina Gras Lsak-« Belgrad, 11. Dez. Der ungarische Autzenministcr Graf Csaky «ab bei seiner Abreise aus Budapest der jugoslawischen Presse eine Erklärung, in der er aus die herzlichen Beziehungen zwischen Ungarn und Jugoslawien hinwies, die nicht nur das Ergebnis der Besuche zahlreicher Staatsmänner seien. Dem Vertreter der „Politika'' gegenüber erklärte Esaky noch, datz- die Grundlagen der guten Beziehungen zwischen beiden Län dern vor allem Vie geographische Lage und di« gegenseitige Achtung seien. Seine jetzige Reise nach Belgrad sei ein Aus druck der Politik des Friedens. (Vergleiche auch die Meldung über die Ankunft Graf Csakys in Belgrad auf Seite 2.) Dr. Malweg Hlnamaerichlspräfident in Karlsruhe , Berlin, 11. Dezember. Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsministers der Finanzen den vberregierungsral in» Reichs finanzministerium, Dr. Wilhelm Malweg, zum Finanzgerichts präsidenten ernannt. Dr. Malweg ist die Stelle eines Finanz gerichtspräsidenten beim vbersinanzpräsidenten Fladen in Karlsruhe übertragen worden . Der Gauletter wird Gauwolmunaskommiffar Berlin, 11. Dez. Der Retchskommissar für den sozialen Wohnungsbau hat seine ersten Anordnungen erlassen. Er hat den Stabsleiter Oberbefchlsleitcr Heinrich Simon München zu seinem Stellvertreter bestellt. Eine weitere Anordnung betrifft die Dienststelle des Gauwohnungskommissars. Der Gauleiter wird in seiner Eigenschaft als Gauwohnungskommtssar durch den Gauobmann der DAF vertreten. Zum Geschäftsführer der Dienststelle ist der Letter des Gauheimstättenamtes zu ernennen. Ium MiMrtalkal im Reichsderle-r«. mtnttiertum ernannt Berlin, N. Dezencker. Der Führer ha« den Oberbaurat Dr.-Ing. Schiller in» Reichsverkehrsmintsterimn zum Mniste- riairat ernannt. Das soziale Deutschland Neben den Soldaten des Führers stehen seine Rüstungs arbeiter in der Abwehrfront gegen England. Sie schmieden die Waffen, mit denen der Sieg erkämpft wird, und ihnen gilt deshalb genau so der Dank des Volkes und des Führers, wie den Truppen im Felde. Das ist die Bedeutung der Rede, die der Führer gestern in den Borsigwerken in Berlin gehalten hat. Oftmals schon ist der Führer bei seinen Truppen gewesen. In Polen wie in Frankreich hat er sie in den vor dersten Linien besucht, und oftmals hat er auch in Worten hoher Anerkennung der Männer gedacht, unter deren Händen alle die Waffen entstehen, die der Soldat braucht. Diesinal aber hat sich der Führer mitten unter die Rüstungsarbctter begeben und hat zu ihnen über alle die Fragen gesprochen, die In der jetzigen Kriegszeit gerade von ihrcin Standpunkte aus die stärkste Beachtung finden. Die Gegenüberstellung Deutschlands und Englands in ihrem Besitz, ihrer Bevölkerung und ihren Leistungen ist der Kerngedanke, den man bei jeder Erörterung der Kriegslage und der Krlcgsziele schon um deswillen an die Spitze stellen mutz, weil hier die Wurzel des Konfliktes zu suchen ist, den England voin Zaune gebrochen hat, »veil cs die bestehende Ungerechtigkeit in der Verteilung der Güter dieser Welt für alle Zeiten aufrecht erhalten wollte. Da die Vernunft nicht ausreichte, um eine sinngemätze Aenderung der bestehen den Verhältnisse herbelzuführcn, mutzte sehr gegen den Willen des Führers die Gewaltanwendung einsetzen, und daraus ist der Entscheidungskampf zwischen den völlig verschiedenartigen Welten entstanden, in denen England einerseits und Deutsch land andererseits lebt. Die Engländer wissen, datz mit ihrer Niederlage in diesem Kriege auch die Welt zusammenbricht, die sie sich in einer ungerechten Anmatzung und Herrschsucht auf gebaut haben. Wir aber wissen, datz eine Niederlage Deutsch lands nicht nur das Ende des nationalsozialistischen Volks staates, sondern das Ende des deutschen Volkes überhaupt mit sich bringen würde. Deshalb kann und darf cs niemals eine solche Niederlage geben. Der soziale Volks staat. den der Führer und die Partei seit 1933 bereits aufgericktet haben, und dessen weiterer Ausbau das Ziel einer friedliche, Zukunft ist, nahm einen breiten Raum in der Rede des Führer ein, und jeder, der den Beifall hören konnte, den die Rüsiungs- arbeiter sowohl diesen Darlegungen des Führers wie auck dem Ausdruck seiner unbedingten Siegeszuversicht zollten, batte den Eindruck, das; jeder einzelne genau verstanden hat. wie sehr es in diesem Kampfe auch um seine persönliche Zuknnit und seine eigenen Aussichten auf eine Hebung aller Lebensbedingun- gen geht^.Die Scheinwclt des Kapital-' und die starke reale Welt der deutschen Arbeit sieben einander gcaenüher. und die Rede des Führers lietz bei niemandem einen Z"'-'ib-l daran, datz dieser Krieg, in welchem »vir uns die Wabl des Zeit punktes für jede neue grobe Aktion vo-M-'-"'»-» mit dein Siege der deutschen Waffen und der deutschen Arbeit enden kann. Die Umgebung, in der der Führer diel- Un da-- ganz« deutsche Volk erhebende und ankenernde R»de hielt wo> s»,n- bolisch für ihren Inhalt und ihr Ziel Mitt-'n in ein-" der gewaltigen Fabrikhallen der Vorsigwerke. umgeben von Dreh'« bänken. Laufbriicken, Flakgeschützen und blanken Kanonen rohren stand das Rednerpult, und in dem weiten Raume dräng ten sich Kopf an Kopf die vielen Taufende der Arbeiter und Arbeiterinnen, die in ihrer Arbeitskleidung von den Maschinen »neg zu diesem grotzen Appell zusammcngekominen waren Die ernste Entschlosfenheit, für Volk und Führer bis zum Sieg« weiter zu arbeiten, kam in» immer »nieder gnsi'ronlenden Bei fall genau so stark zum Ausdruck, wie der Glaube an den Führer und an den Sieg. „Carnarvon Castle" notdürftig repariert ausgelaufen Montevideo, 11. Dez. Mit Ablauf der 72stüudiaen Liege zeit verlieh am Dicnstagnachmittag 17 Uhr der englische Hilfs kreuzer „Carnarvon Castle" »ach notdürftigen Reparaturen den Hafen von Montevideo. Man nimmt an. datz er die Malvinen gnlaufcn wird, um sich dort gründlich überholen zu lassen. Damit Ist auch dieser Hilfskreuzer für längere Zeit aus geschaltet. nachdem erst vor clnnigcr Zeit der Hilfskreuzer .Al cantara" durch eine Aktion deutscher Secstreitkräftc beschädigt worden Ist. Autzer diesen beiden für eine gewisse Zeit nutzer Kampf gesetzten Schiffen operierte nachweislich nur noch der Hilfskreuzer „Queen of Bermudas'' im Südatlantik. Datz überhaupt nur noch Hilfskreuzer und Kriegsschiffe zweiter (Gar nitur Im Südatlantik eingesetzt sind, kann auch aus der Tat sache geschlossen werden, datz der alte, lchou UUÜ erbaute kleine Kreuzer „Enterprise", der mit sieben 1ü,2-Zc»timeter- und zivet 10,2-Zentimeter-Geschtttzen bewaffnet ist. zur Zeit das britisch« Flaggschiff In diesem Rann» Ist. Autzerdem liegt das Kom mando, nachdem der engiisci-e Flottenchef im Südatlantik. Ad miral Harwood, nach England zurückgcrufen worden ist, ge genwärtig In den Händen des Kapitäns der ..Enterprise", Kon teradmiral Frank Pegram, der kürzlich aus dem Ruhestand wieder in den aktiven Dienst eingezogcn worden ist.