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Montag, 2S. November 1940 Sckrtftl«ituna: Dresden A, Polterstr. 17, Rus S07U und SlälL; DefchSfleslelle. Druck ». Verlag! Germania Buch, druckerel u. Verlag Tb. «. w. Winkel, Polirrstr. 17, Ru» StM2: Posttckeck IMS: Stodtbank Dresden S47S7. t - . Vionatt. «ezugepreie Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebe störungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, lall, die Zeitung in beschranktem Umsang«, verspätet oder nicht erschein». — TrsUilungsor« Dresden. Nummer 277 - 3». Jahr«. L —H MWckW^V M MH, Sonnabend, u. Festtags-Nr. IS Psg. AbbesteNungen W M W W^W^U Verlagsort Dresden. LH« ME WH W WHHWHW HH U< -- VolksWuns Großangriff auf Bristol Der Veiiriti der Slowakei zum Dreimächtepakt SSÜÜO MT in Uebersee versenkt Ungeheure Brände in den Hafen- und Industrieanlagen Southamptons Berlin, 25. November. Wie soeben bekannt wird, wurde nach Coventry, Birmingham und Southampton in der Nacht zum 25. 11. B r l st o l durch starke deutsche Kampssliegerkräste angegriffen. » Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eines der tn überfeelfchen Gewässern operierenden Kriegsschiffe meldet al» Gesamtergebnis seiner bisherigen TS- tigkeit dl« Versenkung von 8 5 voll BRT seindlichen Han- delsschifssraumes. Die Vergeltungsangrlss« der Luftwasse gegen London dauerten auch in der Nacht vom SS. zum 24. No- vember an. Battersea, Southwark und ander« Stadtviertel waren Ziele erfolgreicher Bombenwürfe. Zahlreiche deutsche Kampfgeschwader belegten außerdem, wie bereits gemeldet, in pausenlosen Angriff«» Southampton mit Bomben aller Kaliber. An Hafen- und Industrieanlagen brachen ungeheure Brände aus, die bis nach Frankreich hinein sichtbar waren. Auch verschiedene kriegswichtige Ziele an der West- und Sltdklifte Englands wurden erfolgreich bombardiert. Das Verminen der britischen Küste nahm feinen Fortgang. Am Tage griffen deutsche Flugzeuge im Verlauf bewaff neter Aufklärung London und einige Orte an der Kanalküste mit Bomben an. In der Nacht zum 25. 11. warfen britische Flugzeuge in Norddeutfchland einige Bomben, ohne nennenswerte Wirkung zu erzielen. Die Meldung des britischen Informationsministeriums, daß in der Nacht zum 24. November britische Flugzeug« in Berlin Bahnhöfe mit Bomben belegt haben, ist falsch. Kein einziges feindliches Flugzeug hat in dieser Nacht Berlin über flogen. Ein britisches Flugzeug wurde lm Lustkampf abgeschossen, S deutsche Flugzeuge werden vermißt. * Sie we-rwirtwatlWe Vedeuimig Loulhamptons Berlin, 25. November. Southampton, das in der Nacht zum Sonntag schweren deutschen Bombenangriffen ausgesetzt war, ist in doppelter Hinsicht von größter wirtschaftlicher Bedeutung, und zwar ein- Berlin, 25. Nov. Am Sonntagvormittag wurde im Botschafters««»! der Neuen Reichskanzlei in feierlicher Form das Protokoll über die Ausnah »ne der Slowakei zum Dreimächtepakt unterzeichnet. In dem glei chen Raume, in dem am Tage zuvor der rumänische Staats, führer General Antonescu sein Land in die Front der Ord. nungsmächt« einreihte, vollzog Ministerpräsident und Außen- Minister Professor Dr. Tuka im Rahmen «Ines eindrucks vollen Staatsaktes den Beitritt des jungen slowakischen Staa- tes zum Dreimächtepakt. In dem festlich geschmückten Botschaftersaal der Neuen Reichskanzlei hatten sich die Mitglieder der Berliner Missionen der Signatar-Mächte des Dreimächtepaktes und die Vertreter des nationalsozialistischen Staates, der Partei und der Wehr macht eingefunden. Kurz vor 13 Uhr betrat Reichsaußenminister von Ribben-- trop mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Tuka dem Leiter der Politischen Abteilung im italienischen Außenministe rium, Botschafter Dutt, dem japanischen Botschafter tn Berlin, Kurusu, dem ungarischen Gesandten Sztofay und dem rumä nischen Gesandten Greetanu den Saal. Zu Beginn des Staatsaktes richtete Reichsautzenminister von Ribbentrop zugleich im Namen des italienischen und des japanischen Bertreterg Worte der Begrüßung an den slo wakischen Ministerpräsidenten. Er begrüßt« desgleichen den Königlich Ungarischen Gesandten und den Königlich Rumäni sche» Gesandten, deren Länder als erste dem Dreimächtepakt beigctreten waren. mal wegen seiner Wichtigkeit als Ein- und Ausfuhr hafen und zum anderen wegen seiner umfangreichen Anlagen der Rüstungsindustrie. Southampton ist der drittgrößte Hafen Eng- lands und der größte der englischen Südküste, lieber South ampton geht fast der gesamte transatlantische Personenverkehr Englands. Außerdem werden in erster Linie Industrieerzeug nisse und Fertigwaren Uber diesen Hafen ansgcsiihrt. Die Hauptbedeutung Southamptons lag in seiner Leistungsfähigkeit als Einfuhrhafen für Erdöl und Erdölerzeugnisse und verfügt über entsprechende Lageranlagen. Ferner war Southampton sehr wichtig als Einfuhrhafen für Lebensmittel, z. B. für Ge- treibe, Futtermittel. Gemüse und Früchte. Insgesamt Kaminen liker den Hafen jährlich Einfuhrgüter in Höhe von 2,5 Mill. Tonnen. Im Hafengebict von Southampton befinde»» sich mehrere Kricgssch'.ffiverften, davon einige für den Batt von Zerstörern, Motor-, Torpedobooten und Minenlegern. Die Beschädigung derjenigen Werftanlagcn, die für den Bau von Zerstörern besonders wichtig sind, fällt für England deswegen besonders empfindlich ins Gewicht, »veil die eng lischen Zerstörer schon jetzt nicht- mehr ausreichen, um die Ge leitzüge zu begleiten. Ein erhebliches Hindernis »vird auch der Ausfall der Wersten für Reparaturzwcckc darstellen. Im Stadtgebiet von Southampton befinden sich auch meh rere Werke der Luftrüstungsindustrie, und zivar vor allein Werke des Vickers-Konzern, in denen die Spitfire-Iäger her gestellt werden. Außerdem befinden sich In Southampton große Werke für die Herstellung von Panzerkampfwagen, die eben falls zum Vickers-Konzern gehören. Southampton ist auch ein wichtiger Standort der englischen Pulver- und Sprengstoff industrie. die mit mehreren recht bedeutenden Fabriken ver treten ist. Der lMenMe JuftlzminlsterGrandi in Berlin Berlin, 25. Nov. Am Montagvormittag traf auf dem mit den deutschen und italienischen Fahnen geschmückten Anhalter Bahnhof der italienische Iustizininlster Graf Dino Gran di mit Reichsminister Generalgouverncur Dr. Frank aus München kommend, zu einem kurzen Aufenthalt in der Reichshauptstadt ein. In Begleitung des hohen Gastes befanden sich der Ge neraldirektor der Kammer der Fasci und Eorporazioni und El»ef des Ministerrats Dr. Talvacchia. der Sekretär der Ar beitsgemeinschaft für die deutsch-italienischen Rechtsbeziehun gen. Prof. Lo Verde, ferner Exzellenz Asquini, Exzellenz Va- sallj und Dr. Giglio. und Zielen des Dreimächtepaktes bereits seit langem solidarisch gewesen sei und erinnerte daran, daß das slomakisä,« Volk einen schweren Kampf um seine Existenz und seine Selbständig keit habe führen müssen. Dar Dreimächtepakt sei durch die Treue der Slowakei zum Deutsche»» Reich bereits mit dein Blut ihrer Söhne unterschrieben worden. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und die Vertreter der Signatar-Mächte Italic»» und Japan beglück wünschten am Schluß des Staatsaktes Dr. Tuka zu der Auf nahme des slowakischen Staates in den Dreimächtepakt. Besprechung Mbentrop-Dr. Tuka Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop empfing am Sonntagnachmlttag den slowakischen Ministerpräsi denten und Außenminister Prof. Dr. Tuka zu einer Be sprechung. , Der Retchsminister des Auswärtige»» von Ribbentrop gab »u Ehren Prof. Dr. Tukas am Sonntag mittag einen Empfang nn Hotel Adlon, ai» dem der japanische Botschafter in Berlin, Kurusu, der Leiter der politischen Abteilung Im italienischen Außenministerium, Botschafter Äuti, der ungarische Gesandt« Sztofay, der slowakische Gesandte Eernak, der rumänische Ge sandte Greetanu, der Geschäftsträger der italienischen Bot schaft in Berlin Zambont sowie die in der Retchshauptstadt weitenden Mitglieder der slowakischen Delegation tetlnahmen. „Volltreffer aus den Potsdamer Vahnhos" Was die Britenflieger, ohne Berlin zu erreichen, bombardiert haben Berlin, 25. 11. Der Londoner Rundfunk gibt in einer Sen dung am Sonntag nachm. in englischer Sprache die Darstellung eines Angriffes der britischen Luftwaffe in der Nacht ooin 28. zum 24. November auf Berlin, die nach jeder Richtung frei erfunden ist. Es wird behauptet, daß auf den» Güterkohnhof Putlttzstraße und Lehrter Bahnhof große Feuer entfacht wur den. Auf den» Eisenbahngelände zwischen dem Potsdamer und Anhalter Bahnhof seien — so behauptet die Londoner Nachrichtenagentur Reuter — über ION» f!> Brandbomben ab geworfen worden, und beim Abwersen von Sprengbomben anschließend an die Brandbomben sei ein direkter Volltreffer auf den Potsdamer Bahnhof erzielt worden. Demgegenüber wird amtlich sestgestcllt, das; in der Nach» vom 23. zum 24. November kein einziges englisches Flugzeug Berlin erreicht hat und daß demgegenüber auch keine einzige Bombe auf Berliner Gebiet geworfen wurde. Die Flugzeuge, die sich in Richtung Berlin bewegten, haben sämtlich auf das wirkungsvolle Abwehrfeuer der Flakartillerie hin abgeüreht, bevor sie die Stadtgrenze der Reichshauptstndt erreichten. * Reichspressechef Dr. Dietrich hat in Gemeinschaft ml! Sein engsten Mitarbeiter drs Reichsmarschalls Herman,» Göring, Generalleutnant Bodenschatz, die Militär- und Lu st attlich 6s der in Berlin akkreditierten Mächte saune die in- und ausländische Prelle an „die Stätten der Verwüstung" ge führt. Der Reichspressechef erläuterte in einigen einleitenden Worten, diese LUgenmcldung stelle keinen Einzeliail dar son dern sie sei eine von Hunderten. Da aber mit die-er sgstrma- tischen Verlogenheit in vielen Landern Politik gemach» werde, halte mai» es für geboten, aller Welt zu zeigen, was man von der englischen Wahrheitsliebe zu halten habe. Generalleutnant Bodenschatz, der im Weltkriege in der Richthosen-Staffel als Jagdflieger kämpste, betonte, man habe damals mit Hochachtung mit dem englischen Gegner d e Klinge gekreuzt. Er bedauere, daß angesichts dieser unwn.dlgen Lu gen der englischen Fliegerei diese Hochachtung »»ich» mehr ge zollt werden könne. Unter Führung von Reichsprcssechcs Dr. Dietrich und Generalleutnant Bodenschatz und in Anwesenhell von Mini sterialdirigent Fritzsche und Ministeriatdirigen» Pros. Böhmer besichtigten die Militär- und Lastattach >s von Japan, UdSSR, USA, Spanien, Schweden, Rumänien, Ungarn, Finnland, Schweiz, Bulgarien, Jugoslawien und Bolivien sowie die Ver treter der in- und ausländischen Presse die in den englischen Liigenmeldungen angegebenen Bahnhöse und Bahnanlagen. Nir gends war auch nur eine Spur zu sehen, die darauf hindcutele, daß ii» dem großen Reuterschen Lügengcspinsl auch nur ein Fünkchen Wahrheit ist. Alle Bahnhöfe befinden sich >» normalen» B e t r i e b sz u st a n d. fahrplanmäßig wickelte sich der Orts- und Fernverkehr ab, aus den Rangiergl.isen der Giiterbahnhöse waren die Arbeiter mit dem Entladen beschäf tigt. Es war ein vollkommen normaler Betrieb, wie wir ihn von jeher auf den Berliner Bahnhöfen kennen. Herr Churchill hat schon ost gelogen und seine Flieger haben wiederholt bewiesen, daß ihre Meldungen nicht stimmten. Diese Lügen, wie sic tagtäglich von ChurclpU und Konsorten in die Welt hinausposaunt werden, ändern nichts an der Tat sache, daß England ohnmächtig den schweren Schlügen der deut schen Luftwaffe gcgenübersteht, sie zeigen aber aus der anderen Seite, wie hart die deutschen Angriffe getroffen haben. Es ist die reine Angst und Verzweiflung, die diele Fi b cphantasien geboren hat. Dekanosow Botschafter der ttdSLrt in Berlin Berlin, 25. Nov. Der Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten ha« den Botschafter der UdSSR in Berlin, Schkwarzew, abbcrusen und den bisherigen stellvertretenden Volkskommissar des Aeußcren, Dekan osow, zum Bot schafter in Berlin ernannt. Das Präsidium des Obersten Sowjets lx»t einen neue»» Botschafter für Berlin ernannt. Der Mann, der diesen wichtig sten diplomatischen Posten der Sowjetunion übernimmt, ist der bisherige Stellvertretende Volk-Kommissar für Aeußeres, Wladimir Georgiewitsch Dckanosow. Der bisherige Sowjctbot- schafter in Berlin, Schkwarzew, der seit dem 2. September 1939 sein Amt versieht, ist abberufen und befindet sich bereits seit einigen Tagen in Moskau. Der 42jährige Dckanosow, den man als Man»» des Ver trauens Stalins bezeichnet, ist wie dieser georgische Abstanv. mung. Die Funktiqnen. die Dckanosow im Moskauer Außenkoin» missariat versah, entsprechen denen eines Staatssekretärs. Er interessierte sich besonders für die Fragen des Nahen Ostens und des Balkans. Außerdem unterstanden Ihm di« Konsulats wck Bcrwaltungsangelcgenheiten und die Personalabteilung. Seine parteipolitische Stellung ist durch seine Zugehörigkeit -Mi, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei gekennzeichwt. Nach der Verlesung des Protokolls wurde di« Slowakei mit der Unterzeichnung in feierlicher Form tn den Dreimächte pakt ausgenommen. Ministerpräsident Dr. Tuka gab im Na men der slowakischen Regierung eine Erklärung ab. an hie sich «ine kurze Ansprache des Reichsaukenmintsters anlchloß. Der Reichsaußcnntinister betonte, daß die Slowakei mit den Ideen Tick» »et Simmler Der Reichaführer SS und Ehef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler empfing am Sonntagnachmittag den sloiva- kischen Ministerpräsidenten und Außenminister Prof. Dr. Tuka zu einer längeren Unterredung. Der Siaaisakt in der Reuen Reichskanzlei