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Sächsische Volkszeitung : 23.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194010234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19401023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19401023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-23
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.10.1940
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«Schluß.) Wie Johann Strauh seine Walzer schuf Au seinem ll2. Geburtstag am 25. Oktober Immer wieder, wenn aus unserem Rundfunkgerät die Kimme eines Stranßschcn Walzers an unser Ohr schlagen, er greift uns der unsterbliche Zauber dieser Musik, für den es kein Altern zu geben scl>eint. Johann Strauß hat das vollendet, was Schubert licgonnen, was Lanner und sein Vater fortgesetzt hatten: die Erhebung der Tanzmusik zur Klassik. Der Vater, der ältere Strauß, hatte bereits als Dirigent seiner eigenen Walzer den Wiener Tanz durch die Welt getragen und war nach Lanners Tod der unumschränkte Herrscher im Reiche der Tanzmusik. Aber, eifersüchtig, wie nur ein Despot sein kann, fürchtete er die Nebenbuhlerschaft des Sohnes und suchte sein Aufstreben mit allen Kräften zu unterdrücken. Der junge Jo hann sollte Sparkassenbeamter werden und konnte sich nur heimlich mit der Musik beschäftigen. So trennte er sich vom Vater, zog als „kleiner Geiger" von Tanzsaal zu Tonzjaal. um mit seiner Fiedel aufzusvielcn. Bald aber wuchs er zu eigener Größe empor, und als 18-1!) der Vater starb, übernahm er als der begnadete Erbe das verwaiste Orchester und hob den väterlichen Ruhm zu ungeahnter Höhe empor. So ward seine Kunst aus der Sphäre des Ballsaals, aus den Klängen der Mnsik, die ihn von Kindheit an umrauschte, ganz selbstver ständlich geboren, und die hinreißende Kraft, die von seinem Geigenspiel ausging, hat sein Schaffen beflügelt. Strauß mußte immerfort neue Tänze bringen, und so entstanden sie ihm gleichsam während des Spielens. In den Pausen zwischen zwei Musikstücken oder in einer Ecke des Ballsaales wurden die Noten rasch hingekrißelt, um sofort ihre blühende Auferstehung durch das Orchester zu erleben. Zu allen Gelegenheiten gehört im Wien der Iohann-Strauß-Zeit ein Straußscl-er Walzer, und die „Ballkomitees", deren es eine Un zahl gab, bedrängten den Meister von allen Seiten, damit er seine stets und gern gegebenen Versprechungen einhalte. Ta stand denn wohl mitten mährend des Konzertes ein solch be- sracktcs Komiteemitglicd vor ihm und verlangte den Walzer, dessen Titel schon längst auf dem Programm angezeigt war. Alle wollten ihren Walzer haben. Für die Journalisten kom ponierte er die „Feuilleton-Walzer". „Leitartikel-Polka", „Te legramme" und „Morgenblättcr". für die Feste der Mediziner die „Erhöhten Pulse", „Lebensretter" und „Thermen", für die Techniker die „Schwungräder", für die Juristen die „Senten zen". und die Bankiers bekamen ihre Tonbilder „Von der Börse", den „Dividcnden-Walzer" und in der seligen Stimmung der Gründerzeit die „Glückskinder". Natürlich durften auch die patriotische» Kompositionen nicht fehlen, wie ..Hoch fester reich" und der ..Kaiserwalzer". „Sein Wien" hat der Meister in unzähligen Tänzen besungen von dem „'s gibt nur a Kai serstadt" bis zu „Groß-Wien". Kam der Schah, so brachte der Strauß einen „Persischen Marsch", wurde gewählt, so stellte er sich mit „Wahlstimmcn" ein. In dieser Massenproduktion blißt natürlich nur hier und da das Genie auf. Seine klassischen Werke hat er In stilleren Stunden geschaffen. Da setzte er sich an die kleine Hausorgel, die in einem Erker seines großen Speisesaales stand. Das Spielen auf Klavier und Orgel ivar nicht seine Stärke, aber die Töne strömten Ihm beim Anschlägen der Tasten zu Die besten Stunden aber hatte er- wenn er in seiner etwas altertümlichen, aber dafür um so stilvolleren Kutsche mit den allbekannten prächtigen Rappen nachmittags durch den Prater fuhr. Er war gewohnt, da er immer so rasch seine Einfälle anfnoticrte, die Manschetten seines Hemdes als Skizzenbuch zu benutzen, das führte im Hause Strauß zu mancher Szene, wenn grade große Wäsclre war und eine aeniale Skizze mit den Hemde» in die Wäsche wanderte, ehe sie der Meister auf dem Papier ausgc- arbeitet hatte. Nicht nur seine Tänze, auch seine Operetten hat er auf dieselbe improvisatorisci-e Weise gesci-asfen. So erzählte der erste Darsteller des Eisenstein Szika von der Entstehung der unsterblichen „Fledermaus": „Sie ist eigentlich in meiner Woh nung beim Tarok geschaffen worden. Bei aller Munterkeit konnte Strauß plötzlich das Spiel unterbrechen und die Karten hinlcgen: „Einen Moment, meine Herren..." und schon zog er die Mnnsciiette hervor, linierte sic flüchtig und bedeckte sie mit Noten. Beim Tarok ist zum Beispiel „Brüderlein und Schwe sterlein" entstanden und auf der Manschette notiert worden. Hatte Strauß einen melodiösen Einfall, dann ries er mir freude strahlend zu: „Szikerl, ich hab schon wieder ums." Ueberhaupt entsprangen feine wundervollen unwiderstehlichen Melodien meist der augenblicklichen Eingebung, und in seinem Studier» zimmer lagen überall Notenpapier und Bleifcdern umher, nm gleich bei der Hand zu sein." Daß bei diesem plötzlichen, vom Auaenblick eingcoebenen Schaffen Ihm die Komposition großer Musikwerke nicht lag, ist begreiflich. Zu seinen Operetten, die doch nur eine wundervolle Kette von Tänzen darftellen, wurde er durch den Ehrgeiz seiner ersten Frau, der Sängerin Henriette von Tresfz, und fpäter durch das Verlangen der Theaterdircktoren gedrängt. III. Eine gewisse Art mittelalterlicher Gastfreundschaft war zweifellos auch die Fußwaschung, die, im Andenken an die Fuß waschung des Heilandes bei den Aposteln, an den Armen und auch an den Gästen vorgenommen wurde, durchaus als eine religiöse Uebung angesehen und oft mit einem Gastmahl ver bunden war. Diese Sitte war bis zur Reformation weit ver breitet und immer mit rcick>ein Almosen verbunden. Die Refor matoren bestätigen diese Uebung, die auch Luther seinen An hängern empfahl. In unseren Tagen nehmen nur noch Bischöfe und Prälaten und auch einige Fürsten am Gründonnerstag die Fußwaschung vor. Für viele wird es eine Uebcrraschung sein, daß man im Mittelalter In einem Umfange Bäder nahm, wie es kaum oder wenigstens nicht mehr in unseren modernen Zei ten der Fall ist. Vor allein in der nördlichen Hälfte Europas waren warme Bäder ein hygieniscl)«s Bedürfnis und galten als hervorragendes Heilmittel bei vielen Krankheiten. Nicht nur in Städten, sondern auch in Dörfern und vor allem in Klöstern waren Badestuben zu finden. Bilder und Zeichnungen aus dem Mittelalter gibt es darüber in Fülle. Den Armen gewährte man umsonst Bäder, betrachtete es dann als ein Werk der Barmherzigkeit und nannte es „Seelbad", weil jedes gute Werk auch der eigenen Seele zugute kam. Wobei bemerkt zu werden verdient, daß jede mildtätige Gabe an die Armen auch Seelgabe genannt wurde. Ganz allgemein verlangte es die Höflichkeit in Deutschland und auch in Frankreich, jedem.Gaste bald nach der Ankunft ein warmes Bad bereiten zu lassen. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts gab es fast in jeder Straße Lübecks eine Badestube. In Nürnberg z. B., in Frankfurt a. M., in Baden- Baden wurden gewisse Tage in der Woche den Bäder» für Arme srelgehalten, und manchmal gab cs so viele Stiftungen sür Seelbäder, daß wegen der Uebersülle die Stiftungen sür andere Zwecke bestimmt werden mußten. Nicht selten gehörte zu einem Seelbad auch eine unentgeltlicl-e Mahfzeit, freier Aderlaß oder freies Schröpfen und. um den religiösen Charakter zu betonen, wurde das auch von der Kanzel verkündet. In den nordischen Staaten wurde die gleich Sitte geübt. Hier gab cs Badc- Nuben und Seelbäder >n solcher Menge, daß heute noch dort der Samstag Bade- oder Waschtag heißt und manche Straßen den Namen Badcstraße führen. Noch kurz vor der Reforma tion. Im Jahre 1517, stiftete Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ein Seelbad. ebenso seine Schwester Königin Christine von Dänemark. Mancl-crorts In Dänemark wurde nm diese Zeit den Armen zu einem Bade noch eine Flasche Bier gereicht. Ein besonderes Kapitel ist die Fürsorge sür die Scholaren im Mittelalter. Kirche und Privatwohltätiakeit allein haben hier die Fürsorge auf sich genommen und sie in großzügiger Weise geübt. Für die Lehrer der Dom- und Klosterschulen sorgten die Domkapitel oder Aebte, wo sonst noch Schulen vor handen waren, wurde die Besoldung der Lehrer aus einem geringen Schuldgcld bestritten. Da die Schüler meistens den ärmeren Schichten angehörten. wurden für sie nicht nur das 'Schuldgeld, sondern auch der Unterhalt und die sonstigen Be dürfnisse aus der privaten Wohltätigkeit bestritten. Bürger, Geistliche und Klöster der Städte wo sich die Schulen befanden, gaben den Scholaren nicht nur Wohnung, sondern sorgten auch für das Elsen. Was von ganz Deutschland gilt wurde auch in den nordischen Ländern geübt. Alle hervorragenden Univer sitätsstädte des Mittelalters hatten ihre -1 „Nationen", nämlich ein Kolleaium für die studierenden Landeskinder eines jeden Volkes. Kleinere Universitäten besaßen an Stelle der Nationen ein Kollegium, wovon es die meisten In England gab. Fromme Laien und hochgestellte Geistliche und von den Orden besonders die Franziskaner übernahmen die Sarge fü>- die Scholaren, für die auch Vermächtnisse. Renten und Abgaben gen,acht, de nen ganze Bücherlammlunaen übl->-lassen wurden. Das ganze Volk spendete reichlich in Onferstäche. und viele konnten auch gegen Hinterlegung eines Hondvfandcs Stndienneld erhalten. Um dle gewaltige,, Mittel die lo -»sgmmenllgllen. aukbranchen zu können, wurden auch begabte Söhne und Töchter der Leib eigene» auf die S-dulen geschickt. Die private Wahltätigkeit durchdrang das ganze soziale Leben. Gefallene Personen wurden in Asnlen untergcbracht, eigene Ordensniederlassungen lür sie aegründet. wo die Büßer und Büßerinnen nicht nur wieder auf den reckten Weg gebracht, sondern ihnen auch die Möglichkeiten geschaffen wurden, eine ordentliche und nutzbringende Stellung im Leben einzunehmen. Arme Mädchen und unbescholtene Mädchen Leibeigener wurden reichlich ausgestattet um ihnen eine anständige Ehe zu ermög lichen. Besonders blühten die Aussteuerstiftunaen in Italien, wo 188t) im ganzen 2016 Aussteuerstiftunaen staatlich cingc- zogen wurden: darunter stammten nach sehr viele aus dem Mittelalter. In Spanien nahm man sich ebenso aller unbeschol tenen Mädchen aller Stände, auch des verarmten Adels, an und ermöglichte es ihnen, durch reiche Gaben gute Ehen einzugehen. Arme Bräute von Handwerkern erhielten als Aussteuer das gesamte Handwerkszeug für Ihre Verlobten. Bei der Aussteuer taten sich überall vor allem die Geistlichen hervor, denen dann die Städte und auch die Privaten solaten. Es ist nahezu un möglich, die Ausstcuerltlftungen zu zählen, die es in Deutsch land und auch in den skandinavischen Ländern gab. Ganz besondere Opfer brachten die Ordensleute beiderlei Geschlechts, aber auch Privatleute, dle den Armen und Elenden ihr ganzes Leben weihten. Sie spendeten nicht nur Almosen, sondern übten die Wohltätigkeit praktisch ans und übernahmen persönlich die Pflege Alle deutschen Gemeinden und Städte, dle es nur irgendwie aufbringen konnten, sorgten in ausrei chender Weise für die Armen. Kranken und Schwachen nach dem Wort des Heilandes: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Hungrige wurden er ¬ nährt, Nackte bekleidet, körperlich und geistig Kranke wurden besucht und gepflegt, die Leichen der Armen anständig bestattet. Die Gilden, denen ja fast alle Erwachsenen im Mittelalter an gehörten. besaßen ihre eigenen Bruderschaften, um ihre Kran ken auch in der Wohnung zu pflegen, die Verstorbenen zu be graben und das Seelenamt sür sic feiern zu lassen. Außer den Bruderschaften der Gilden gab es noch Bruderschaften aus Mit gliedern aller Stände zu dem einzigen Zwecke, Werke der Barmherzigkeit zu üben. In Deutschland z. B. die Elendbru derschaften, im Norden die St. Gsrtrudsbruderschaften und in Italien die Bruderschaft der Misericordia, die von Florenz aus ging. Diese suchten Kranke und Verwundete auf der Straße auf, brachten sie Ins Spital und begruben die Toten mit eige ner Hand. Viele Laien iveihtcn Ihr ganzes Leben dieser christ- lickien Liebestätigkeit und lebten oft auch in einem Hause zu sammen. Unter Papst Nikolaus V. mußten sie allerdings sich durch ein Gelübde binden und Klostergenossenschaften gründen, wobei sie entweder die Regel des hl. Augustinus oder des drit ten Ordens vom hl. Franziskus annahmen. Außerdem sind noch besonders zu nennen Aler.ianer und Ccllenbrüdcr, die Cellen- schivestern, die „Granen Schwestern" und andere Kongregatio nen in Frankreich, Deutschland und Belgien. In Frankreich übernahmen die Cellenbrüder die Pflege de»- Vcstkranken und Aussätzigen, in einigen Gegenden Deutschlands die Rußbrüder, die Ihren Namen daher erhielten, weil sie den Ruß als Desin fektionsmittel benutzten. Die „Grauen Schwestern" versahen wie heute noch die Hausarmcnpflcge, andere Frauenkongrc- gationcn Armenpflege und Unterricht der Kinder. Auch die Vor ¬ nehmsten vollbrachten aufopfernde Werke der Armenpflege, und zwar der niedrigsten Armenpsleae. Viele gaben ein besonders gutes Beispiel dadurch, daß sie in Bestzeiten nicht flohen, son dern sich der Peftkranken in todesmutiger Weise annahmen, sie pflegten und für die Bestattung sorgten. So wird es z. B. aüch den Augsburger Fuggern tn der schweren Pestzeit nachge- rllhmt, die kurz nach der Einführung der Reformation die schwergeprüfte Stadt hcimsuchte. Selbstverständlich kann diese sehr skizzenhafte Zeichnung keinen Anspruch darauf erheben, auch nur einigermaßen ein genaues Bild des gewaltigen Liebeswerkes und der ganzen Liebestätigkeit zu geben, von der das christliche Mittelaller in allen christlichen Nationen und Ständen erfüllt war. Aber sie läßt wenigstens ahnen, wie das Christentum und „der Heils lehre mildes Wort", wie das gute Beispiel alle Lcbcnsäußerun- gen d. deutschen Volkes durchdrangen. Daß cs auch hier, um cs noch einmal zu sagen, Schattenseiten geben muß. ist selbstver ständlich. Denn es gibt ja leider nichts, auch das Heiligste nicht, das nicht schon entweiht worden wäre Aber diese doch im Verhältnis sehr geringen und kleinen Schatten können das großartige und überwältigende Bild nicht in seinem Glanze und in feiner Schönheit beeinträchtigen, sondern heben es noch stärker hervor. Nur wer sich Mühe gibt, in die mittelalterliche Welt, bis in das tiefste christliä)« Leben des Mittelalters einzu dringen, wird auch zu dem rechten Verständnis für die großen Schöpfungen des Mittelalters gelangen, die nur auf dem Boden des Christentums entsprossen sind und heute noch die Welt mit Glanz und mit Schönheit erfüllen. Die herrlichen Dome und Kirchen, die Klöster und Schlösser und Burgen, die wunder baren unnaci-ahmlichcn Schöpfungen aller Ar«, die wir nur be wundern, aber nicht wiederholen können, sind der lebendig« Ausdruck der tief christlichen und religiösen Haltung, die das Mittelalter auszeichnete. Ein sonniges Aapitel m ...... Lin planet, der gern eigene Wege geht „Pluto" (griechisch) ist der Gott der Unterwelt. „Plutos" ist der Gott des Reichtums, und Plutokrat . . . aber wir wol» len uns hier nicht Uber häßliche Schimpjworle unterhalten. Der Pluto, von dem hier die Rede ist, ist jener ganz Kieme un scheinbare Planet am Rande unseres Sonnensystems, der erst vor einigen Jahren entdeckt wurde. Vermutet hatte nun sein Vorhandensein allerdings schon seit längerer Zeis, und cs ist ihm eigentlich ergangen wie einem Spitzbuben, dessen Taten fchon eine Weile in den Akten verzeichnet sind, bis cs gelingt, ihn selbst z» erwischen. Da waren nämlich gewisse Unrcgel- Mäßigkeiten in der Bahn des Uranus, und man wollte pe so deuten, daß eben hinter Neptun noch ein Planet da sein müsse, der um die Sonne kreiste. Inzwischen stellte sich zwar heraus, daß die bemerkten Abweichungen ganz andere Ursachen hatten, aber der vermutete Störenfried war auch gefunden, und nun behielt man ihn gleich und untersuchte ihn näher. Da kam nun allerhand merkwürdiges zutage. Pluto «mßle eigentlich gar nicht in die Planctenkamilic. So ivar er viel kleiner, als er sein durste. Ein Körnchen im All. das so tat, als wäre cs ein Planet Auch seine Bahn ist in Unordnung. Wäh rend nämlich die Bahnen der übrigen Wandelsterne ungefähr in einer Ebene liegen, fügt sich Pluto diesem Gesetz nicht ein. Er tanzt aus der Reihe. Die umfangreichen Beobachtungen, die man angeitellt hat, sind nicht leicht, denn das Planctchcn ist nur ein Stern 15 Größe. Rund 600 Millionen Kilometer ist cs von uns entfernt und braucht etwa 300 Jahre um einmal um die Sonne zu lau sen. Man ist heule geneigt, ihn gar nicht sür cm richtiges Kind der Sonne zu halten, sondern für einen Himmelskörper, der frei herumiicf und nur in die Anziehung der Lonne geriet, ein Ziehkind sozusagen. Das wäre dann die Erklärung sür die merkwürdigen Abweichungen seines Lebenswandels. WWllljlllllljlllWjWljjWttjMjjjjjljjWjjjjjjjjljjMjljjWjjjjjjWjjjWIjjjjNIjMINjlMjjjjjjjjjljjjNjlW Gelber Phosphor «nö Zelluloid Etwa» vom Umgang mit Brandpliittchen — Wann entzünden sie sich? — Wie man sie unschädlich macht Die „königliche" Lustwajfc der britischen Insel fühlt sich immer wieder bemüßigt, ihren aussichtslosen Kampf aus eine Ebene zu schieben, deren Mittel ebenso vcrabscheuungswiirdig wie heimtückisch sind. Dazu gehört der ausschließlich gegen die zivile Bevölkerung gerichtete Abwurf von Brandplättchen, die militärischen und kriegswirtschaftlichen Zielen nicht das ge ringste anzuhaben vermögen. Durch immerwährende Wachiam- keit ist bisher nennensiverter Schaden verhütet worden. Aber es wird weiter notwendig sein, daß jeder allezeit die Augen ossen hält, um die Schadenstifter sogleich zu erkennen und un schädlich zu machen. Wer irgendwo einen kleinen Filmstreifen, ähnlich den üblichen Rollsilmstrcifen, mit einem Loch In der Mitte und einem darüber befestigten Mullstreisen findet, hat «in Brandplättchen vor sich. Ein solches Plättchen entzündet sich von selbst. Es enthält tn dem Mullstrelsen eine kleine Menge Phosphor, der die Fähigkeit hat, sich an der Lus» zu entzünden. Es handelt sich um den sogenannten gelben Phosphor, eine wachsbleiche, gelb lich durchscheinende und wachsglänzende Masse, die sehr giftig ist, im Dunkeln an der Lust leuchtet und unter der Einwir kung von Luftsauerstoff und Erwärmung zur Entzündung kommt, chemisch gesprochen verbrennt. Diese Selbstentzündung, di« ihrerseits wiederum zur Entsiammung de» leicht brenn baren Zelluloids führt, kann nicht «tntretrn, w«nn der Phos phor feucht Ist. Man befeuchtet daher vor dem Abwurf den Mullstreifen und verhindert dadurch, daß der Phosphor sich vorzeitig entzündet. Erst Stunden oder gar Tage nach dem Abwurf, wenn der Mullstreifen trocken geworden ist, beginnt der Entziindungsvorgang, und der Zelluloidstreifcn, der sich nicht von selbst entzünden kann, flammt auf. Feuchtes Wetter und Regen verhüten also die Entzün dung abgeworfencr Plättchen: aber cs kann leicht vorkommen, daß sie sich bei trockenem Wetter noch nachträglich entzünden. Es ist daher zweckmäßig, wenn einzelne Plättchen aufgcsunden wurden, die Umgebung systematisch abzusuchen. Aus keinen Fall darf man ein solches Plättchen einfach tn die Tasche stecken. Die Körperwärme würde dann zu einer rasctieii Ver dunstung der Feuchtigkeit und Entzündung des Phosphors führen, und schwere Brandvcrlchungcn können die Folge sein. Am besten ist cs, die Plättchen in ein Gefäß mit Wasser zu wersen und die zuständigen Stellen des Luftschutzes bzw. der Polizei davon zu verständigen. Man soll auch möglichst eine Berührung des Phos«>hors vermeiden. Und selbstverständlich sind BrandpläUchen, so I-armlos sie auch aussehen mögen, kein Spielzeug für Kinder. Man sicht, daß es lm Grunde recht einfach ist. Brand plättchen unschädlich zu maci-en bzw. sie siclrerzusiellen. bis sie in sachkundige Hand kommen. Es gehört dazu nur Wachsamkeit und ein paar osscnc Angen, durch die man die Lchadcnstister ausspürt, sowie dir Kenntnis einiger weniger Grundsätze sür den „Umgang" mit ihnen, die in dem Leitsatz gipseln, diesen „Umgang" so kurz wie möglich in einem Wasserrimer, in dessen Füllung die Plättchen schadlos werden, zu beend«». Lin Bild von Leonardo in Szegedin entdeckt Das Stadtmuscum von Szegedin Hai die Privalsammlung eines kürzlich verstorbenen Kenners. Bela Kredos, als Erbe er halten. die eine Reihe von Kunstargenständen von höchstem Wert enthält. Darunter befindet sich ein reichverzierter Codex aus der Bibliothek des Königs Matthias Corvinus. die von den Türken zerstört wurde. Als der wertvollste Besitz Bardos wird jedoch neben anderen Meisterwerken der italienischen Schule aus der Renaissaneczcit ein Bild angesehen, das di« Sachverständigen jetzt Leonardo da Vinci zusprechcn Die Echt- Iieit des Gemäldes soll nunmehr einer genauen Prüfung unter zogen werden, und zu diesem Zweck hat das ungarische Natio nale Kunstn usenm in Budai-elt seine crsahrensten Kunst gelehrten nach Szegedin entsandt. Druck sachen vsr kclotg ck«f Innkkur «»deldatt. ö«no Sie veyleitirsekeincin^so.m« kpp»btt»H^K«t. LtukdoistzaNuog, Kolik, ««I vspwrL-oasi« vi« regeln»«ochs »io«» l»y« leb wck» e« 11 8t«io« kl«»d»«tz tickim». ,t»«tl. «»«- k,nnt» ttinur« ißt». ktdert»kt, Wldeeptwv« 10. 1». ?. N> y-och, U»I«u»P« «»SlpttuW »M «L«A a» »«»« r—z.» «z« i«.^ - rr eicinu, o >, Uv0»n»«»»r». ss, Nuf iss io. iss ss, o^«*-** Nu,» now, n, N«iU»»0o,», 17, Nu« » 7» »».
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