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Dienstag, rr. Oktober 1S4V SSchsisch« Volkszeitung Nummer 248, Seite S «. cv/^cx /Uk/j-wr, »»Liau» 24. Fortsetzung. »Jo, ja! Zum Sterb»! Ara verkühlt hat sie sich. Und jetzt schüttelt sie'S und'S Gesicht iS gltthheiß und d' Kinger zum Verbrennen." ^Jch schicke dir einen Arzt!" „Um Gottes willen net, Steffen! Eie will kein Doktor. Lieber sterbn, bat'S gfag I" „Aber das ist ja Unsinn!" schalt Steffen. „Warum denn nicht? Du mußt hr zureden, oder wart einmal, LoiS^— Ich komm selber. — Eine Erkältung sagst du? Dem Hornester verschlug'S für einen Augenblick die Nne» Fall?" ^ar net kommn, Stessen. Du auf „«er nicht komisch! Ich nehme mir einen Schlitten und bringe eine Medizin mit nnd morgen früh ist dein Mädel wieder gesund. Auf Wiedersehn!" — „Jetzt iS gfehlt!" entsetzte sich der Lots und starrte die Krämerin an, als sehe er ihre 184 Pfund zum erstenmal. „Was kolt'S trenn?" „Acktzig Pfennig! — IS leicht irgendwer krank bet euch drobn?" fragte sie, ihm auf eine Mark heraus- gebend. „Brauchst einen Tee? — Hast ihr schon einen warmen Haferdeckel aufglegt?" Sie hat alles ghörtl dachte der LoiS. So a Frauen- -immer, a neugierig'S! Was half eS da noch abzuleug nen. „IS halt a Kreuz mit die Wetberleut," schimpfte er. — „Sag» kannst, was d' magst. Da folgen meine Dackel -och besser. Nachher hast eS dal Bhttt dich, Krämerin." zBhüt dich. LoiS." — A so a Duckmauser, dachte die Alte. A Madl hat er drobn, na wart! Morgen war Sonntag. Da konnte sie leicht einen Be such machen. Man mußte doch wissen, wen man in der Nachbarschaft hatte und nachschauen gehn, wenn eines krank war. * * „Wo find Sie denn so lange gewesen?" fragte Maria, als er atemlos zurückkam. „Ich habe mich beinahe ge- fürchtet. So dummes Zeug habe ich geträumt. Ich bin wirklich froh, daß Sie wieder da sind." „I war bei her Krämerin untn. IS 'S jetzt besser mit die Hltzn?" „Nun geht es wieder, ja. Kann ich ein bißchen was -u trinken haben?" Er lief gleich in die Küche. Gfehlt war'S! Wenn er's nur nicht so eilig gehabt hätte. Jetzt wird'S von selber wieder gsund. Und der Steffen war wahrscheinlich schon unterwegs. Was tat man denn jetzt, daß man ö ihm betvrachte, daß er gar nimmer nötig war? — Er füllte eben das zweite GlaS, als unten ein Schlit ten vorfuhr, der Rolf Steffen brachte. Steffen läutete erst gar nicht lange, ließ die Dackel kläffen und stapfte durch -en Schnee nach dem Hans. „Grüß Gott, Lols! Ist das nicht fix gegangen? Steht es schlimm?" rief er unter der Tür. „Bester geht's! Mein Gott, wa- tut man denn net, wenn man sich nimmer z' helfen weiß. Jetzt hat'S dich aber richtig auögfrorn. Magst net 'remkommen zu Mir?" „Natürlich!" sagte Rolf. „Reizend hast du'S," lobte er, in die niedere Stube tretend. „Da kann man schon seine Freude haben. Wenn ich etwas durchwärmt bin, führst du mich zu der Kranken." -Na. ja!" stotterte der Lots. »V'erst macht dtr'S aber bhalt, a bisserl kommod. Weißt, Steffen, es wäre gar nimmer notwendig — t mein — rveil'S halt grad so gut schlafn tut das Madl." Steffen wurde aufmerksam. „Hör einmal, Lots, vor mir brauchst du dich nicht zu genieren und kein Versteck spiel zu treiben. Was ist denn eigentlich los? Ich glaube, ich weiß eS, auch wenn du mir'S nicht ein gestehen willst: du hast etwas angefangen." Lois sank ans die Bank neben dem Fenster nnd fühlte, wie ihm die Knie zitterten. „WaS soll t denn angfangt habn, Steffen? Was denn?" „Weißt du'S wirklich nicht?" „Nix weiß tl Wahr und wahrhaftig, Steffen." Und dann in jähem Begreifen. „A so meinst 'st Na, na, das mußt net denken!" „Ich habe dich doch nicht gekränkt?" entschuldigte sich Rolf. „Woher denn! Aber weißt, Steffen " Herrgott von Ninivel Der Lots wurde jetzt mit Kratzen hinter -en Ohren kaum mehr fertig. „A ganz a verzwickte Gschicht iS daö! A ganz a verzwickte. Wann t reden dürft, Steffen, da ttikst schaun!" „Warum darfst du denn nicht reden?" verwunderte sich Rolf, die Hände reibend, um seine Finger wieder gelenkig zu machen. ,Jch bin doch kein Waschweib." „Na, das bist net. Aber das Grausn wird dir konnn, wann t dir'S sagen wollt. Der Vata hat bankerott ge macht. Jetzt iS die Polizei hinter ihm drein, und das Madl hat vet mir Unterschlupf gsucht. Und jetzt mutz i's versteckt hattn, und tttemand soll wisftt, datz 'S da tö. Die Haar könntn dir grau werdn, wenn man bloß dran denkt. — Hast was ghört?" fragt er ängstlich, als Steffen nach der Tür horchte. »Es hat jemand gerufen!" Mit zwei Sähen war der LoiS draußen. „Ist Wolfgang gekommen?" fragte Maria Uber daS Treppengeländer geneigt. „Jcssaö na! Tnn'S net glei neigehn?! DaS kann Ihnen ja 's Leben kost»! — Glei gehn S' nei!" Er war ganz blaß im Gesicht, alö er wieder zn Steffen ins Zimmer trat. „Jetzt hat'ö Angst ghabt. es könnt einer kommen sein, der ihr was antun will? „Was für einer?" Steffens Blick lag durchdringend tn dem feinen. „Von der Polizei halt." „Du belügst mich, Lois!" Der schüttelte nur den Kopf. „Doch!" beharrte Steffen. „Ich glaubte, mehr Ver trauen von dir erwarten zu dürfen." „I derf dir'S ja net sagn! I kann ja net!" Hornester legte den Kops verzweifelt gegen die weißgescheuerte Tischplatte, hob ihn unvermittelt und sah Stessen ge radewegs an. »Kennst einen Herrn Kunstmann tn der Stadt drinnen?" Nein." "Mächtig reich iS er." „Ich kenne ihn nicht!" Der Lois seufzto^als mühte er die Zugspitze «-tragen. „Dem gehört daö Madl." „Ach so! - Nicht dir also?" „Steinl I mutz bloß aufpasscn drauf." „Auf ein großes Mädchen," lachte Rolf abfällig. „Na, da hast du ja eine nette Beschäftigung. Ich bin dir fie jedenfalls nicht neidig. Bet Frauenzimmern dieser Art hilft auch die beste Beaufsichtigung nichts. Die bleiben was sie sind: Dirnen." „Du l" Der Lois ächzte mit geballten Fäusten, sein Atem keuchte dicht vor Steffens Gesicht. „Du !" Dann war es vorbei. Die Schultern sielen ihm nach vorne, und ein verzweifeltes Lächeln stand um seinen Mnnd. „Das hättst net sagn dürfn, Steffen, das net. Magst naufgehn zu ihr und magst dir'S anschaun?" „Danke, jetzt nicht mehr. Ich habe für alle Fälle eine Medizin für sie nntgcbracht. Wenn es eine gewöhnliche Erkältung tlt, Hilst sie Ücker. Wenn nickt, mußt du einen Arzt holen. Ihr Herr Knnstmann wird sicher für alles anfkommen." „Für alles, ja!" sagte der Lois treuherzig, der sich vorkam, als sitze er auf einem Karussell, das sich mit rasender Geschwindigkeit im Kreise drehte. „Wenn Sie'S wissn tät, Rolf, möcht's nimmer lebn. Aber sie weiß ja nix." „So empfindlich ist die Kleine," spottete Steffen. »Armer KerlI" Dabei schüttelte er den Lots cm den Schultern. „Laß dir einen Rat geben: schau, daß du sie ans dem Hanse bringst. Dieser Herr Knnstmann soll sich einen anderen Wärter für seine Geliebte suchen. Für dich ist sie eine Gefahr? „Die — die das Madl meinst?" „DaS Mädl, ja. Sei doch ehrlich, LoiSI Mach mir doch nichts vor! Du bist ja selber verliebt tn sie? Hornester lachte, daß ihm die Tränen kamen. „I bin verliebt in siel DaS Ham i selber noch net gwnßt.^ „DaS glaube ich dir aufs Wort. Aber jetzt weißt du'S." „Jetzt weiß i'S, ja, Steffen. — Also t bin verliebt tn siel Da wird s' aber schaun, wann t ihr das sag." »Du machst ihr sicher eine Freude mit diesem Ge ständnis." „Allweil, Steffen! Trink jetzt dein Tee. DaS derfst mir net abschlagn," drängte er, als Rolf die Taste bei seite schob. „Schau, der geht ja net aus d Rechnung von Herrn Kunstmann. Den hab t selber zahlt aus meiner Taschn." Steffen lächelte, setzte die Taste an den Mund unk trank. „Bist doch ein guter Kerl, LoiSI" sagte er dann. Mit einem schweren Atemzug erhob er sich von der Bank, durchquerte die Stube und blieb vor dem Ofen stehen« „Möchtest du dich verbessern?" „Verbessern? — A na! Mir patzt'S ganz gut da. I weih schon, was meinst," sagte er, als Rolf zu sprechen beginnen wollte. „In -' Stadt pass' t net nein, Stessen. Da iS 'S mir z' eng, weißt. I brauch Luft und Sonn' nnd Wald uns Berg, und das hab' i alles da tn der Grainau. Solang mich der Herr Kunstmann bhalt, bleib i." „Und wenn das Mädchen eines Tages geht?" „A so, daS Madl, das laßt dir keine Ruh' mehr," sagte er ernst. »Schad, daß dir'S net anschaun magst. Aber iS vielleicht besser, net. — — Also: wann das Madl geht, nachher bin t halt wieder alletnigS. Das macht aber nix. — Magst noch a Schalerl Tee?" „Danke! Aber wenn du einen Schluck Milch für mich hast?" „Fretli. An ganzen Liter kannst habn. Magst a Haut drauf? Oder soll i'S durchstich»? — Sic will s' allweil Lurchgseiht habt»" „Ich nicht!" Möchst einen Zucker tn die Mitch?" „Danke, lieber eine Brise Salz." „Akkurat wie siel Sie will a allweil a Salz drinnen habn, und'S schmeckt so grauslig. — Tu, wer hätl' das seinerzeit beim Straßenbau denkt, daß wir unö wie der treffn tätn?" „Ja, es ist merkwürdig," meinte Stessen. „Hast jetzt a sicheres Brot?" erkundigte sich Hornester« „Ich vin noch immer nichts, mein Lieber. Nietn Examen beginnt erst im Mai. Aber meine Mutter lebt jetzt wieder mit meinem Vater zusammen. Er ist der Sänger Steffanelli." „Dann bist also jetzt ein Herr Kunst,nanu?" „So ähnlich, ja!" Diesmal mußte Rolf doch herzlich lachen. ,Jch hätte dir so gern geholfen," sagte er daun. „Aber du willst ja nicht." „Na, dank dir schön. Wann t mich aber wirklich ein mal nimmer anskennen sollt, dann nimm i mir schon die Courage und such dich auf, oder i schreib' dir. Bloh a Frag' hätt' t gern noch beantwort' ghabt." „Welche?" lFortletzung folgt l Ein menschlicher Vielfraß „Anno 1701, den 27 Olrtober, zum Elisabeth-Jahrmarkt, war norm Ohlauischen Tor ein menschlicher Vielfraß für GelL zu sehen", heißt es in einem Tagebuch non Sternberger, das in der Breslauer Universitätsbibliothek ausbeivahrt wird. „Es war rm junger, starker Mensch von 20 Fähren, aus Böhmen gebür tig, von kleiner Person und blasser Farbe, eines recht gräß lichen Ansehens. Seine Augen lagen tief im Kops mit eingefalle nen Backen, großen Maulsund schlanken Leibes. Er fraß rohes Fleisch, Fische Geflügclwerk mit samt den Federn, ein leben dig Kaninchen nahm er, biß chm den Schivanz ab, zerriß mit den Zähnen das Fell und fraß es mit den Haaren hinein, schluckte auch dazwischen statt der Gurken ziemlich große Kie selsteine hinunter, deren «Iliä^ fast eine kleine Wallnuß groß gewesen, und zwar in solcher Anzahl, daß man bei der Ve- Hartes Vollkornbrot, das den Zähnen Arbeit gibt, ist ein wertvoller Bundesgenosse der Zahnbürste. tastung des Magens solche darinnen hat rasseln hören und füh len können. Ja, er fraß auch Filzhüte, Perücken, Tuch, Leder, Werg, tote Katzen und Hund«, welches schrecklich anzusehen war, und tn Berlin hat er sich sogar verlauten laßen, wenn man ihm 80 bis 40 Reichstaler gäbe und acht Tage Zeit ließe, so wollte er den neuiichst Gehenkten mit Kleidern und Knochen ganz aussressen ... Er prätendierte aber bei ieder Mahlzeit 20 Quart guten Biers und so viele Quart Weins. Er verzehrte ein« Hammelkeule ganz mit Fell und Knochen in der Zeit von einer halben Viertelstunde. Sein Trunk war Bier und Brannt wein, zu welch letzterem er sonderlich geneigt ist; daher man ihn davon abhalten muß, weil sein Bncker, der gleich wie er geartet gewesen, sich im Branntwein zu Tode gesoffen." Verdunkelung vom 22. 10. 17^1 Uhr bl» 28. 10. 7.89 Uhr. Hauvtschrlftletter: Georg Winkel; Stellvertreter: Dr. Gerhard Deeczqk; Verlag»- und Anzeigenteil»: Theodor Winkel, sämtlich Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdruck»«! u. Verlag. Dresden, Pollerstrab« 17. - Pret-Iisle Rr. v ist gültig . Ein Abgrund öffnet sich aut einer Straße In einer Hauptverkehrsstraße von Neapel öffnete sich an einem der letzten Morgen plötzlich ein Al<arund von etiva 50 Meter Tieife und einem Umfang von 15 Nieter, der gerade in «ine der größten Katakomben, der der Basilika della Sanita einmündete. Glücklicherweise waren in diesem Augenblick :v<- der Fußgänger noch Fahrzeuge an dieser Stelle, so daß keine Opfer zu beklagen waren, auch die Straßenbahn konnte noch rechtzeitig angehalten werden. Die Untersuchung ergab, daß infolge anhaltender starker Regengüsse Brüche in der Kanali sation entstanden waren, so daß der Boden unterspült wurde. 1 Liter heißen Lindenblütentee, Einpacken des ganzen Körper» — auch des behaarten Kopfes — in Wolldecken. "Nach 2 Stun den Abnahme der Packung, vorsi h'iges Abreiben des Körpers mit lauwarmem Esfigwasser, danach Bettruhe. Vorteilhaft ge genüber einem grippösen Infekt ist es. wenn man eine der artige Cäpvitzpackung schon vorbeugend zur Durchführung bringt, wozu jedes mehrere Tage andauernde Unlust und Er müdungsgefühl während des Grippewetters in-ranlasseu sollte. Wichtig ist es, dem Körper gleichzeitig ausreichend Vitamin C zuzufiihrcn, wozu man entweder ausreichend frische Obstsäste, Rohkostmahlzeiten oder entsprechende Vitamin-Tabletten ver wenden soll. Neue Erkenntnisse über den Krebs. Daß die überaus eifrigen Forschungen der deutschen Wis senschaft auf gesundheitlichem Gebiet auch mährend des Krieges nicht ruhen, haben bereits eine ganze Reihe von Ergebnissen und neuen Fürsorgemaßnahmen vor allem für die Jugend ge zeigt. Neuerdings sind nun auch auf den, Gebiete der Krebs forschung eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse gesunden wor den, die uns der Lösung auch dieses wichtiaen Problems näher bringen. Insbesondere wurden durch die Untersuchungen des Stoffwechsels bei Krebskranken neue Einblicke gewonnen, ans denen sich ergibt, daß das Blut gesunder Mensci-en die Fähig keit hat, Krebszellen auszulölen. Diele Fähigkeit ist an einen bisher unbekannten chemischen Stoss gebunden, dessen Herstel lung beim Krebskranken nicht mehr nachgewiesen werden kann. Lediglich durch Radiumbestrablung kann der Krebskranke Kör per zur Entwicklung dieses Stosses angeregt werden, wodurch die bekannte Heilwirkung des Radiums beim Krebs erklärt werden konnte. Es ist wünschen, daß es bald gelingt, den ermähnten, die Krebszellen anflösenden chemischen Stoff im Laboratorium einer Analgse zu unterziehen, da es mönlich er- scheint. auf diesem Weg« einer Varbenanng und nndiliamcn- tösen Behandlung des Krebses näherznkainmen. Durch ver» felncrte Untersuchunasmetboden können aber auch beute schon sehr viele Krebse geheilt, das heißt operativ entfernt werden. Aleine medizinische Rundschau D«r „trlnksaule" Säugling. Wenn auch die meisten Störungen des Stillens weniger am Kind, sondern mehr an der Beschaffenheit der mütterlichen Brust und der Brustwarze liegen, so gibt es doch eine Reihe von Säuglingen, bei denen das Stillen dadurch sehr erschwert wird, daß diese während des Nährens immer wieder zu schreien aufangen oder einschlafe». Meistens pflegen solche Kinder we nige Minuten mit einem wahre» Heißhunger zu saugen, dann aber schnell zu ermüden, cinzuschlafen und nachdem sie geweckt worden sind, zu schreien, ohne die Brust wieder zu nehmen. Häufig ist diese Trinksa»ll)«it bei Kindern, die entiveder etwas zu früh geboren sind oder eine gewisse Unterentwicklung er kennen lassen. In manchen Fällen ist die Erklärung auch da durch gegeben, daß einerseits die Brustwarze nur klein, ande rerseits der Unterkiefer des Kindes wenig kräftig ausgebildet ist. In diesen Fällen vermag vielfach die Anivendung eines sogenannten Saughütchens schnelle Besserung zu bringen, not falls kann man sich auch zum Abpumpen der Milch entschließen, die dem Kinde dann in der Flasche gegeben wird. Auf keinen Fall sollte die Trinkfaulheit aber eine Ursache zum Abstillcn sein. Bei einer sehr kleinen Zahl non Kindern, bei denen die Trinkfaulheit nicht durch die erwähnten Verhältnisse erklärt werden kann, sondern durch eine gewisse Schlasseligkeit der Säuglinge bedingt zu sein scheint, hat mau neuerdings guie Erfolge durch die Anwendung eines der bekannten Weckmittel erzielt, die dem operierenden Arzt zur Unterbrechung einer Narkose zur Verfügung stehen. Von diesen Mitteln können dem Kind auf ärztliche Verordnung wenige Tropfen vor der Mahl zeit eingegeben werden, so daß dieses „richtig wach" wird und die Nährung dann ungestört vor sich gehen kann. Da jede Störung der Stilltätigkeit leicht zu einem vorzeitigen Abstillen führt, ist es erfreulich, daß die Medizin hierin eine neue Mög lichkeit zur Beseitigung solcher Störungen gefunden hat. Zur Behandlung der Grippe. Da die Grippe zweifellos trotz ihrer wahrscheinlich in fektiösen Ursache vorwiegend durch sogenannte Erkältungen ausg«löst wird, wobei das kaltfeuchtc Wetter gefährlicher als richtiges kaltes Winterwetter ist, haben sich zur Behandlung einer beginnenden Grippe die gegen jede Erkältung wirksamen Mittel der alten Volksmedizin immer noch als äußerst vor teilhaft erwiesen. Insbesondere gilt dies für eine richtig durch geführte Schwitzoackung, die im richtigen Zeitpunkt jede grippöse Erkrankung schlagartig abbrectnm kann. Insbesondcr gilt dies, wenn die Schwitzpackung im Moment des ersten Temperatur anstieges angeivendet wird. Die gleichzeitig mit dem Fieber auftretenden Glieder-, Kreuz- und Kopfschmerzen sowie die all gemeine Abgeschlagenheit sind nach einer Schwitzpackung, die man am besten tn den Abendstunden macht, säst immer schon am nächsten Morgen wieder abgeklungen. Für di« Durchfüh rung einer Schwitzpackung bei Grippe hat sich am besten fol gende» Verfahren gezeigt: Einnahme von 2 Gramm Aspirin,