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Sächsische Volkszeitung : 01.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194010019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19401001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19401001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-01
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.10.1940
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Di«»»tag, 1. Oktober 1-4» Sächsische Volkszeitung Nummer L80. Seit« 2 Mransport von 750 Japanern aus London Tokio, 1. Oktober. Run- 750 In England lebende Japa ner wurden, Domei zufolge, von der Londoner japaniscl-cn Bot schaft ausgefrrdcr», nach Japan zurückzukchren. Die Lcbensmit- telknapphelt und der Kohlenmangel für die Winterzeit seien zu grob, so dab nur noch Angehörige der Botscl-aft, der Aokohama Specie Bank, der Mitsui-Konzern und japanische Journalisten in London verbleiben sollen. Der japanische Dampfer „Fushimi Maru" werde zwecks Evakuierung von Lissabon nach London beordert. gaben sich Reichsminister Darrü und Minister Taspnari nach Mailand, wo sie von den deutschen Konsuln Dr. Weber und von Neurath sowie dem Präfekten und dem Quästor der Stadt empfangen wurden. Gegenüber den Vertretern der Presse äußerte sich Reichs« Minister Darrd sehr befriedigt über die Eindrücke, die er aus seiner neuen Italienreise erhalten hat. Er sprach die Ueber- zeugung aus, -ah die italienische Landwirtschaft unter der Führung Mussolinis ebenso wie die deutsche Landwirtschaft intensiv für den gemeinsamen Sieg arbeite. Nachdem er, wie der Reichsminister fortsuhr, die hohe moralische Hal tung und die vollständige physische Gesundheit der faschistischen Bauern seststellen konnte, fahre er nach Deutschland zurück, mehr denn ie davon überzeugt, dab die Zusammenarbeit der beiden Landwirtschaften einen bedeutsamen Beitrag zur Er« ringung des Sieges liefere. Bon Mailand aus kehrte DarrS nach Bcrona zurück, um sich von hier nach einer Reihe weiterer Besichtigungen Wiede« nach Deutschland zu begeben. Mitglied der Naturforscher-Akademi« Hall«. Der o. Pro fessor für tierärztliche Lebensmittelkunde und Miicichygiene und Direktor des Instituts für tierärztliche Lebensmittelkunde an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Prorektor. Dozenten- bundssührer und Dozentenschaftsleiter, Dr. Fritz Schönberg, ist in- Anerkennung seiner hervorragenden Fälschungen aus dem Gebiete der Lebensmfttemun-e zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle ernannt worden. Erweiterte Landverschltkung Berliner Kinder Berlin, 1. Oktober. Auf einer Arbeitstagung des Berliner NSLB unter Leitung des stellvertretenden NSLB-Gauwalters Eilemann im Berliner Lehreruereinshaus sprach am Montag abend der stellvertretende Gauleiter des Gaues Berlin, Gör- litzer. Im Rahmen seiner Ausführungen gab der stellvertr. Gau leiter von einer weiteren vorsorglichen Maßnahme Kenntnis, nach der die Kinder solcher Ellern, denen keine ausreichenden Lustschutzräume zur Verfügung stehen, oder die sür die Gesund heit ihrer Kinder fürchten müssen, die Möglichkeit erhalten, Ihre Kinder in weniger oder gar nicht luftgefährdet« Gaue des Deut schen Relä)es zu schicken. Wörlitzer gab Kenntnis von einer Erklärung des Berliner Gauleiters Dr. Goebbels zu dieser erweiterten Landverschik- kung, die folgenden Wortlaut hat: „Hier und da austauchenden Gerüchten gegenüber wird erklärt, dab selbstverständlich weder eine Zwangsevakuicrung noch überhaupt eine Evakuierung von Kindern aus der Reichshauplsladt geplant ist. Es handelt sich lediglich darum, selchen Eltern, denen sür ihre Kinder keine ge nügenden Lustschutzräume zur Verfügung stehen oder die be fürchten müssen, dab der Gesundheitszustand ihrer Kinder durch häufigere Lustalarme gefährdet wird, die Möglichkeit zu geben, diese Kinder durch Hilfe der NSDAP bzw. der NSV in Gebiete zu verschicken die weniger oder gar nicht luftgefährdet sind. Diese Verschickung ist eine durchaus freiwillige und widerruf bare, und oh die in Frag« kommenden Eltern davon Gebrauch machen wollen, liegt in ihrer eigenen Entscheidung. Sie ist in einem Umfang vorvereftet, dab allen auftrrtenden Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann. Die Kosten für die Verfchik- kung der Kinder übernimmt die NSV. Für «ine Fortführung des Schulbetriebes der verschickten Kinder auch noch den Ferien ist Sorge getragen. VefördcnWen in der Wehrmacht Berlin, 1. Okt. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mit Wirkung vom 1. September 1940 befördert: Im Heer: zum General der Artillerie den Generalleut nant Dr. phil. h. e. von Rabenau; zum General der Kavallerie den Generalleutnant Köstring: mit Wirkung vom 1. Oktober 1940: zu Generalleutnanten die Generalmajore: Witthöft, Bayer. Heunert; zum Generalstabsarzt den Generalarzt Prof. Dr. Kittel; zu Generalmajoren dle Obersten: Fürst, Dehner, Steinbauer, Haeckel, Kersten, Weldinger, Pslicger; zum Ge neralarzt den Oberstarzt Dr. Hofmann (Hermann t); zum Ge neralveterinär den Oberstveterinär Dr. Höfer (Hans I). In der Kriegsmarine: mit Wirkung vom 1. Ok tober 1940: zu Kapitänen zur See die Fregattenkapitäne Rothe- Roth, Collins, Gadoiv, Schottky; zum Kapitän zur See sW) den Fregattenkapitän sW) Schaffranek. In der Lustwasse: mit Wirkung voni 1. Oktober 1940: zu Generalleutnanten die Generalmajore Schwub, von Kotze, Schubert, Carlsen; zum Generalmajor den Oberst Dipl.- Ina. Fink; mit Wirkung vom 19. September 1940: zu General majoren die Obersten Mortitsch, von Axthclm; zum Generalarzt den Oberstarzt Dr. von Nieder. Keine Spaztersahrten mit dem Fahrrad! Ein Dlenstbefehl an die HI: Berlin, 1. Oktober. Der Iugendsührer des Deutschen Rei ches hat einen Erlab über den Fahrradeinsatz der Hitler-Jugend herausgegeben. Darin wird sestgestellt, daß die Besä)assung von Fahrradbereifungen sür diensteigene Fahrräder der HI durch Anordnung des Reichskassenverwalters der HI geregelt ist. Fahrradbereifungen sür private Fahrräder können nur aut Grund eines Bezugsscheines des zuständigen Wirtschostsamtes bezogen werden. Das gilt auch dann, wenn das Fahrrad nicht nur Mr private Fahrten, sondern auch für dienstliche benutzt wird. Stach einer entsprechenden Anordnung der Rei<l>sstelle sür Kautschuk und Asbest können Angehörige der HI im Bedarfs fälle Bezugscheine erhalten, ivenn die Benutzung ihres Fahr rades für dienstliche Zwecke undediiigt erforderlich ist. Es wird jedoch allen Angehörigen der HI dienstlich zur Pflicht gemacht, «inen Bezugschein sür eine Fahrradbereifung nur dann zu be antragen, wenn der Führer des Bannes bzw. die Führerin des BDM-Untergaucs die unbedingte Notwendigkeit geprüft und durch Erteilung einer schriftlichen Bescheinigung bejaht hat. Allen Angehörigen der HI wird es dienstlich zur Pflicht ge macht. unnötige Fahrten mit dem Fahrrad zu unterlassen und das Reifenmaterial zu schonen. Ver Besuch von Grabstätten Gefallener Berlin, 1. Oktober. Aus Grund zahlreicher Anfragen aus den Kreisen Hinterbliebener von Gefallenen zum Besuch der Grabstätten teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit: Ein Besuch der Grabstätten Im Westen und In Norwegen kann zur Zeit aus mititärisck-en und verkehrstcchnischcn Gründen nicht gestattet werden. Für Elsah, Lothringen, Eupen. Malmcdy und Luxemburg ist noch im Laufe dieses Jahres eine Lockerung der Anordnung unter bestimmten Voraussetzungen zu erwarten. Es sind nähere Mitteilungen dazu abzuwarten. Nach dem Osten kann von Fall zu Fall -ie Reise der Eltern. Ehefrau und der Kinder zum Besuch der Grabstätten genehmigt werden, wenn die genaue Grablage bekannt ist, und entsprechende Derkehrsmöglichkeiten vcrhan-en sind. Fahrpreis ermäßigung kann zur Zeit noch nicht gewährt werden. Anträge auf Einreisegenehmigung nach dem Osten, unter polizeilicher Bestätigung des Verwandtschastsverhältnisses, sind an die Wehr machtauskunstsstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene, Berlin W 00, Hohenstausenstratze 47/48, zu richten. Passier scheine sind bei der sür den Wohnsitz zuständigen Kreispolizei behörde zu beantragen. und Brandbomben seien abgeworfcn worden, und man lzabe gesehen, wie sie in nächster Nähe der Ziele explodiert seien. In diesem Falle Ist wieder einmal die gesamte Bevölke rung der Reichshauptstadt in der Lage, die törichte« Schwindel meldungen der Herren Duff Cooper und Beaverbrook Lügen zu strafen. Bekanntlich sind in der Nacht zum Sonntag allerdings einige britische Bomber auf Berlin vorgesießen. Die Flakartil lerie jedoch eröffnete das Feuer so frühzeitig, datz die Briten es vorzogen, noch vor Erreichung des Weichbildes abzudrehen, ohne Bomben abgeworfen zu haben. Auch die in Berlin leben den ausländischen Piesseberichterstatter sind im Mgensah zu ihren Londoner Kollegen, die täglich mehr bei Ihrer Bericht erstattung von der britischen Zensur behindert werden, in der Lage, sich jederzeit von der Verlogenheit der englischen Bericht erstattung durch persönlichen Augenschein zu überzeugen. So dringt die Newyorker Sonntagspresse z. B. einen Bericht fiber «Ine Besichtigung angeblich von britischen Bombern beschädig ter Objekte in der Reichshauptstadt. Dabei wird sestgestellt, datz an den von britischen Flugzeugen angeblich schwerbeschädigten Berliner kriegswichtigen Zielen keine Bombenspuren zu sehen waren. In der Nähe eines groben Industriewerkeg habe eine Sprengbombe einen Holzplatz getroffen, und eine Brandbombe sei in einen benachbarten Garten gefallen. In dem Werk selbst fei weder Schoden noch eine Produktionsunterbrcchung fest stellbar gewesen. Auch ein grobes Werk im Süden der Stads, eine Kraftanlage Im Siidosten und Elektrowcrke im Westen Berlins seien vösiig unberührt gewesen, wie eine fünfstündige Besichtigung einwandfrei erwiesen habe. W«M»n Widerstand«» «rfchosf«n Berlin, 1. Oktober. Der Relchsführer SS und Ches der deutschen Polizei teilt mit: Am 27. September 1V4O wurde bei Widerstand der 33 Jahre alte Gewohnheitsverbrecher Heinz Werr erschossen. Berliner Börse vom 1. Oktober Obwohl das Geschäft an den Aktienmärkten gegenüber den Vortagen eher etwas ruhiger verlies und die Kursgestaltung keine einheitliche Linie aufwies, war der Grundton auch am Dienstag bei der Eröffnung als fest zu bezeichnen. Am Montan markt erhöhten sich Rhrinstahl um und Hoesch um X Pro zent, andererseits verloren Buderus X, Harpener X und Kloeckner IX Prozent. Bel den Braunkohlenwerten zogen Bu- diag um X, Deutsche Erdöl um 1'/, und Ilse Bergbau um 2'/» Prozent an Kaliwerte waren rückgängig, so Wintershall um 1 Prozent und Kalichemie um 3 Prozent. In der chemischen Gruppe gewannen Farben und Goldschmidt je X und Schering 1 Prozent. Am Markt der Gummi- und Linoleumwerte befestig ten sich Tontigummi und Deutsche Linoleum um je 1 Prozent. Bon Elektro- und Berforgur gsn erten zogen Licht u. Kraft und Deffauer Gas um je X, EW-Schlefien und AEG um je X, fer ner Lahmeyer um 1 Prozent an. llnverikiderliche Neulralttätt-oltttk der Sewsekwie» Da, parteiamtlich« Moskau«, Blatt zum ««rltner Dreimächt«. Pakt Moskau, 1. Oktober. In grober Ausmachung aus der ersten Seite des Blattes an Stelle des Leitartikels veröffentlicht die parteiamtliche „Praivüa" folgenden Kommentar zum Berliner Dreimächte-Pakt: Am 27. September wurde in Berlin «in Pakt üoer ein Militärbündnis zwifä)en Deutschland. Italien und Japan ge schlossen. Der Pakt ist für die Sowjetunion nicht überrascheick gekommen, weil er «ine Formgebung der Beziehungen dorstellt, die sich bereits zwischen Deutschland, Italien und Japan einer seits und England und den Bereinigten Staaten andererseits herausgebildet haben, wie auch deswegen, weil die Sowjet regierung von der deutschen Regierung über den bevor stehenden Abschluß des Dreierpaktes vor seiner Veröffentlichung unterrichtet worden ist. Der Artikel geht dann auf die Frage der Bedeutung des Dreimächte-Paktes sür den Krieg gegen England «in. Di« Fron ten gegen England feien ausgedehnt worden, und der Krieg könne geivaltlg« Dimensionen onnehmen. Der Artikel stellt dann die Frage, wodurch der Abschluß des Paktes hervorgeru- krn worden sei. In scharfen Worten wird die Politik der demo« nratischcn Kriegstreiber angeprangert. Churchills Geschäft mit den USA wird mit allen Hintergründen ausgcdeckt. Die „Praivda" schreibt: Es besteht kein Zweifel, daß die letzten Tat sachen auf dem Gebiet der Verstärkung und Ausdehnung der mllttärischen Hilfeleistung an England durch -ie Vereinigten Staaten für den Abschluß des Vertrages ivichtig waren. Eine andere wichtige Besonderheit -es Paktes, so schreibt die „Prawda" weiter, stellt der darin enthaltene Vorbehalt be züglich der Sowjetunion dar. Diesen Vorbehalt muh man vor allem als eine Achtung seitens der Vertragspartner gegen über -er Position der Neutralität verstehen, welche -ie Sowjet union seit -em ersten Tage des Krieges durchführt. Man muh ihn weiter verstehen als «ine Bestätigung der Kraft und Bedeu tung des Nichtangrilss-Paktes zwischen der Sowjetunion und Deutschland und des Nichtangrisss-Paktes zwischen der Sowjet union und Italien. Die „Prawda" schließt mit l»rr Feststellung: Getreu ihrer Fried«»»- und Neutralitätspolitik kann di« Sowsetunivn auch ihrerseits b«stätig«n, datz dl«f« Politik. sow«it van ihr abhäng«» wird, uno«ränd«rlich blribt und bl«ib«n wird. Englische „Vombenerfolge" ohne bomben Fünsstündig« Besichtigungsfahrt ausländischer Press«v«r1r«t«r deckt töricht« Schwindelmeldungen der RAF, auf Berlin, 1. Oktober. In dem Krampfhasten Bemühen, die durch die pausenlosen deutschen Luftangriffe an den Rand der Verzweiflung gebrachte englische Bevölkerung Irgendwie etwas „auszumvntern", verbreitete die Londoner LUgenzentrale am Sonntag eine» amtlichen Bericht des britischen Luftsahrtmini- steriums, In dem wieder einmal das Blaue vom Himmel her- untevgclogen wird. So behauptet -er Lügenbericht über die Abrisse der RAF in der Nacht zum Sonntag ganz dreist, dah es den Angreifern, tie sür Berlin bestimmt waren, gelungen fei, ihren Flug zur Reichshauptstadt -urchznführen. Sie feien planmähig etroa um Mitternacht über -er Stadt erschienen und yätten «in Kraftwerk im Westen -er Stad« und die Hauptum- schaltstation in einem östlichen Vorort bombardiert. Spreng Meter Höhe durchbricht das Flugzeug die schützende Wolken« wand. Da breitet sich unter ihnen jene Landschaft aus, sie sie von dem Kartenstudium her wie im Traum schon kennen. Das ist die Straße, hier der Fluh und dort geht die Eisenbahn —- Richtpunkte aus dem Wege! 12 Kilometer etiva müssen M von der Stadt entfernt sein. Roch etnmal tauchen sie blitzschnell ein in das Wolken« meer. Die notwendige Kurve zum Anslug wollen sie in threift Schuhe fliegen. Und dann schicht das Kampftugzeug wieder hervor. „Da ist meine Eisenbahn", schreit Oberleutnant von Butt« lar, als sie in rasender Fahrt geraden Kurs sliegen. „Und dann ist -ie Sta-t unter uns", so schien es allen- .Läufer wuchsen empor, Strahen flogen auf uns zu. Türme und Fabriken reckten sich^zum Himmel. Dort, wo das Häuser meer endete, muhten die Werke ansangen. Und mitten in Liese Grohanlage habe ich meine Bombe hineingesetzt. Ein Mords pilz stand in diesem Augenblick unter uns: Die Explosion muh furchtbar gewesen sein." Steil schicht die Maschine wieder empor in die schützen« den Wolken. Jetzt könnte sie abdrehen und ihre Heimkehr sichern. Aber noch einmal will Oberleutnant von Buttlar den Erfolg seines Bombenabwurfes feststellen. Eine Kurve von 360 Grad, und abermals geht das Flugzeug hinunter, da knallt es auch schon unter ihnen. Die Flak hat sich von Ihrem ersten tödlichen Entsetzen erholt, muh aber noch unter dem Eindruck der Detonation stehen. Alle Schüsse liegen schlecht. Inzwischen aber haben fünf Augenpaare in der Maschine das Vernichtungs werk verfolgen können. Das Rüstungswerk ist entscheiden getroffen. Jetzt dürfen sie keine Sekunde mehr verlieren. Schon sind sie wieder im Dreck und jagen mit größter Geschwindigkeit dem Meere zu. Jedem Wolkenloch wird peinlich ausgewichen. Im -Blindflug erreichen sie die See. „Wir sind dann im Verband nach Hause geflogen", sagt lächelnd Oberleutnant von Buttlar. „Auf See trafen wir die Maschine eines Kameraden, -er weniger Glück hatte als wir. Mit ihm zusammen haben wir den Heimweg angetreten. Sie können sich vorstellen, mit welchen Gefühlen mir -iesesmal zur Landung ansetzten." Da sitzen wir nun in der Nacht zusammen mit ihren Kameraden. Mitten im Gespräch schlagen sie sich wieder auf die Schulter, freuen sich wie Kinder am Weihnachtsabend über ihren großen Erfolg und spülen sich mit einem kräftigen Schluck die Erregung des Angriffes herunter. Sie hoben es geschasst; Dort wird so leicht nichts mehr für Englands Rüstung sabrl« ziert werden können! Ein Volttreffer in -en Mi-lan-s Wie Oberleutnant von Buttlar wichtiges Rüstungswerk vernichtend traf Von Kriegsberichter Werner Kark DNB. .... 1. Okt. (PK.) Reichsmarschall Göring kün dete bei seinem jüngsten Besuch auf den Feldflughäsen des Westens bereits an, dah die Kampsgeschivader neben den Ver- bandsslügen auch in Einzelangrisfen besonders fähiger Be satzungen schweren Schaden in Englands Rüstungs- und Indu striezentren tragen sollten. In den OKW-Berichten -er ver gangenen Woche tauchten schon die Namen verschiedener Kom mandanten unserer Kampfflugzeuge aus, die in kühnem Ein satz zu hervorragenden Erfolgen kamen. In den Nachmittags stunden des letzten Sonntags hat nun ein Kampsslugzeug vom Muster He 111 unter der Führung von Oberleutnant von Butt lar ein besonders begehrtes Ziel erreicht und vsrnichtend getroffen. Noch in der Nacht bin ich bei ihm gewesen — weit drau ßen in der Unterkunft am Rande des Feldflughasens. Da standen sie, mit denen ich in den vergangenen Wochen so man chen Angriff gegen England geflogen habe, inmitten ihrer Kameraden in jubelnder Begeisterung. Siebenmal waren sie fchon gestartet in dieser Zeit, und siebenmal hatten sie abdrehen müssen, weil die Witterungsverhältnisse den Angriff nicht er- ermöglichten. Tag und Nacht waren sie im Geist schon im Anflug, wußten genau um jede Einzelheit auf dem Karten blatt, die zum erwähnten Angriff führen konnte, und kannten nur den einen Auftrag, die Bombe schwersten Kalibers mitten in die Werke zu weisen. Gestern schien das Wetter wie am Morgen sich wieder ändern zu wollen. Die Insel ivar nach Aussagen der Meteo rologen nur schwach mit Wolken bedeckt. Wenig Chancen waren sür ein deutsches Kampfflugzeug, der Flak und vor allen Dingen den Jägern auszuweichen. Am Nachmittag aber waren die Voraussagen günstig. Die Wolkendecke Uber dem Ziel würde den Angrisf durchaus rechtsertigen. Start! Zum achten mall Ueber See fliegt die Maschine bei bester Sicht. Auch beim Einslug nach England herrschten für -en Einzelangrtff noch immer ungünstige Verhältnisse, d. h. schwache Bedeckung vor. Trotz allem wir- heute der vereinbarte Kurs weitergeftogen. Zum Abürchen ist immer noch Zeit. Die Flak schweigt, und am Horizont taucht kein Jäger auf. Jetzt wir- es günstiger: Die Wolken spannen sich wie ein richtiges Tuch unter ihnen. Wenn dann nicht zu viele und zu große Löcher kommen, lacht ihnen das Glück. Sie schleichen sich heran mit ihrer tödlichen Last wie aus der Jagd: Jeder Berg, jedes Tal im Wolkenmeer wird ausgenutzt als gute Deckung gegen Sicht. Ein Blick auf die Uhr: In diesem Augenblick müssen wir dicht vor dem Ziele stehen. Wir stoßen durch. In 600 Treffen -er Lan-wirtschastsminisier -er Achse VerM-igiui- über lausende Kragen - ,Z«te«flve Arbeit für -en gemeinsamen Sieg" R»», 1. OKI. DI« beide» Landwirtschastsminlster Deutschland und Italien, R«lchsminist«r Darrö und Minister Taffinart, habe» sich am 29. und SO. September in Ober italien wiederum aetrafsen und über lausend« Fragen der Zu. iamm«»arb«it zwischen Deutfchland «nd Italien aus landwirt. schaftlichen, Gebiet nerflSndigu Reichsminister Darrü traf am Sonntag in Verona ein, wo er vom italienischen Landwtrtschaftsminister Tassinart und den Vertretern der italienischen Behörden herzlich willkommen geheißen wurde. In Begleitung des italienischen Minister» besichtigte Reichsminister Darre zunächst die großangelegten Einrichtungen zur Konservierung und Verfrachtung von Obst und Gemüseerzeugnissen, dann die landwirtschaftlichen Be wässerungsanlagen in den Gebieten von Mantua, Parma und Cremona sowie die Wasserbauarbeiten am Po, die nach -em Willen Mussolinis die Fruchtbarmachung iveiter Bo-enslää-en ermöglichen werden. In Cremona nahm Reichs minister Darre gemeinsam mit Minister Talsinari -ie feierliche Erösfnung der Mais-Musterschau vor. Nach der Besichtigung zahlreicher anderer landwirtschaftlicher Unternehmungen be-
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