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Hildegard voirBingen/ Vie eefte -««tsche Natu v fovschevln un- Aeeztin zeugen von einer erstaunlichen Einfühlungsgabe in die Fragen der Zeit nicht nur, sondern auch von einem seltenen Freimut, mit dem sie die Gebrechen ihrer Zeit ausdeckt und geißelt. So blieb das Kloster aus dem Rupertsberg nicht die stille Oase der Frömmigkeit und des Gebetes, sondern es wurde zu einer immer geöffneten Sammelstelle der Mühseligen und Be ladenen, der Kranken und Siechen aus aller Herren Länder. Ueberall sprang sie mit Rat und Tat ein. Häusig unternahm sie auch um der menschlichen Not willen weite Reisen, wie es vor ihr noch keine Klosterfrau gewagt hatte. So wurde Hildegard ihren Zeitgenossen eine „mächtige, iveithin und tief Tugenden durch Ihre strenge Abtötung und Selbstverleugnung, Der Tower Im äußersten Südosten der Londoner Citn, unmittelbar an der Tl;emse, dort, wo die unübersehbaren Docks beginnen, denen die Hanptangrisse unserer Flieger gelten, erhebt sich der Toiver, und auch er ist bei der Vcrgeltungsaktion unserer Flie ger getroffen worden. Neben der Westminsterabtei ist der To mer das älteste Gebäude Londons. Will)elm der Eroberer Hai, als er -er Stadt London und damit England sein eisernes Joch auserlcgte, unter teilweiser Benutzung der alten, noch aus der Römerzelt stammenden- Stadtmauer, im Jahre 1078 den inner sten Teil der Zwingburg, den sogenannten White Tomer, be gonnen. Nach 20 Jahren Bauens wurde dieses mächtige, düstere, van mehreren Türmen flankierte Viereck unter seinem Sohn Wilhelm Rnsus vollendet. Seitdem hat Jahrhundert um Jahr hundert weiter an dem Werk gebaut, bis ins 19. Jahrhundert hinein, so daß in konzentrischen Ringen ein unübersehbares Gewirr von Gebäuden, Mauern, Türmen, Hösen. Wällen und Gräben entstanden ist. Im mittelalterlichen London war der Tower zugleich Königspalast. Festung und Kerker. Ein gutes Teil der ena- lischen Geschichte, und gerade ihre blutigsten und grausigsten Kapitel haben sich In diesen hallenden ltzewölben. diesen düste ren Hösen, diesen lichtlosen Verließen abgespielt. Endlos ist die Zahl der berühmten Staatsgefangenen, die in den Kerkern des Toiver schmachteten und sie oft nur verlassen dursten, um zum Ricktblock gefiihrt zu werden. Erschütternd hat Shakespeare das Schicksal der beiden juwren Prinzen scstgehalten, die Ri chard III hier ermorden ließ und deren Gebeine man unter der Treppe des White Toiver fand. In den Gewölben des „Bloodi, Tomer", -des Blutigen Turmes seufzten König Johann von Frankreich, Karl von Orleans, Walter Raleigh, William Penn, von hier wurden Tomas More, Anna Boleyn, Katharina Wie Goethe Student wurde Seniestevbeglnn vor 1?S Iahvrir durch ihre innige und ungeteilte Hingabe an Gott, durch ihre Demut und Reinheit des Herzens, durch ihre große Geduld in Leiden und insbesondere durch ihre unermüdliche Tätigkeit zur Förderung der Ehre Gottes und des Heiles ihrer Mit menschen, und sie war ihnen schließlich ei» auserlesenes Werk zeug übernatürlicher göttlicher Hilfe in ihren leiblichen und geistigen Nöten, wenn sie dieselbe vertrauensvoll um ihre Für sprache bei Gott ersuchten" (Bischof Blum von Limburg). Sie mar eine aufopfernde Menschenfreundin, eine hingebende Jün gerin der Caritas, eine stets hilfreiche und verständnisvolle Aerztin. Aufgerieben von -er Last der Arbeit und der Bürde der Jahre verschied die heilige Seherin von Bingen, rüel geehrt, aber auch viel angescindet, im hohen Alter von 82 Jahren am 17. September 117!) Hildegard von Bingen ist für alle Zeiten ein Beispiel der Gottes- und Nächstenliebe, ein Vorbild edlen deutschen Frauentums. Dr. R. in London Howard, Jane Grei) mit ihrem Gatten und Vater. Gras Essex und vicje, viele andere zum Tod geführt. Das Schafott, das so viel von dem edelsten Blut Englands getrunken hat, stand auf dem großen Hof, auf einem kleinen Erdhügel, genannt Tower Hill. Auf dem Friedhof neben der alten Kirche St. Peter sanden die Opfer ihre letzte Ruhestätte. Die düsteren und blutigen Schatten scl-einen noch immer in diesen grauen Mauern zu gei stern, und schwer kann sich der Bcsucl-er dem beklemmenden Eindruck entziehen. i .Heinrich VII. gab den Tower als Residenz au>. doch noch jahrhundertelang traten von hier die englischen Könige ihren Krönungszuq an, der sie durch die ganze City nach der West- minsterabtel führte. Erst Jakob II. Ickafsie diesen Bronch ab iind fuhr zur Enttäuschung der Londoner aus der Barke den Strom hinauf nach Westminster. Dieser Herrscher ließ auch die königlichen Gcmäcl)er abrcißen. Auch die Räume die Anna Boleyn bewohnt und wo die spätere Königin Elisabeth ihre freudlose Jugend verbrachte, sind unter ihm verschwunden Da gegen kann man noch heute die schmale Terrasse. .Raleighs Walk", bestaunen, von der herab Sir Wolter Raleiah sich wah rend seiner Kerkerhaft mit seinen Freunden unterhielt Lelnm- dige geschichtliche Erinnerung verkörpern auch die Wächter deq Tower, die noch heute mit Pluderhosen. Piken lind Hellebar den die Tracht bewahre» die Heinrich VIII ihnen aal'. Die Ueberlieserung will wissen, daß dieser König absichtlich mög lichst aufplusternde Uniformen wählte, damit die Wächter des Schlosses ebenso wohlbeleibt erscheinen sollten wie ihr König-, lichcr Gebieter. Semen Zweck scheint er erreicht zu haben, jedenfalls gab das Vclk diesen braven Wächtern w-wen ihres üppigen Leibesumfanges den Namen beeseater" Rmdkleisch-! esscr. Heute ist der Tower Arsenal, Kaserne und Museum. Durch ihr Verständnis für die Nöte und Bedürfnisse ihrer Zeit, durch ihr vielseitiges Wissen, durch ihre bedeutsamen mystischen Schriften und ihre zahlreichen geistvollen Briese, durch ihre naturwissenschaftlichen und medizinischen Abhand lungen steht Hildegard von Bingen einzigartig in der Geschichte da, so daß man sie mit den Worten von R. Creutz „eine bedeu tende Vorläuferin des gelstesgewaltigen Albertus Magnus nennen und Ihr dazu den Ehrentitel der ersten deutschen Acrz- tin zuerkennen kann". Sie war im Sommer 1008 als das zehnte Kind des Grafen zu Böckelheim an der Nahe geboren. Im Alter von acht Jahren wurde die kleine Hildegard, die durch ihr besonderes stilles Wesen auffiel, von ihrem Vater nach Difibodenberg gebracht, wo die Gräfin Jutta mit anderen Klausnerinnen lebte. Die strenge Tageseinteilung das Klosters drückte um so mehr aus oa» zarte Kind, als ihm der Sinn für Abtötung und Buße fremd war. Sie sah nach der Anschauung Gottes verlangend Dinge und hörte Zungen, die den anderen Menschen verschlossen waren, und da ihr solche Sehergabe als ganz natürlich erschien, berichtete sie davon in harmloser Weise. Erst als die nun Fünf zehnjährige die Gelübde abgelegt hatte, scinvieg sie in jung fräulicher Scham über die überirdischen Gnaden, die ihr zuteil wurden. Hildegard lebte zu einer Zelt, in der nach dem Verfall der karolingischen Macht heftige Stürme den Bau des Deut schen Reiches erschütterten und eine weitgehende Zersetzung der bestehenden Verhältnisse hcrbeiführten. Es war die Zeit, In der sittliche Verwilderung und wachsende Gottcsserne Wirk lichkeit wurden. Aber gerade in das Dunkel dieser Tage wuß ten auserwählte Menschen das Licht ihres heiligmäßigcn Wan dels. ihrer Frömmigkeit und ihrer Tugendübung hincinzutragen. sNach dem Tode -er Gräfin Jutta von Sponheim wurde Hildegard am 22. Dezember 1180 einstimmig zur Ncbtissin des stattlich emporwachsenden Frauenklostcrs auf dem Disiboden- berg berufen. Nun stieg sie zu jener Höhe empor, auf der sie als Seherin und Prophetin, als Beraterin -er Kirche und des Volkes wirken durste. Die Stimme Gottes erfaßte sie im Alter von 42 Jahren, als sie im mystischen Leben keine Fremde mehr war. Ihre Offenbarungen empling sie nickt in einem Zustand -cs Entrücktscins, sondern während sie arbeitete, stell ten sich die übernatürlichen Gesichte ein. War die Schauung vorüber, dann suchte sie In stammelnden Worten die Ergebnisse wiederzugebcn Der Mönch Volmar war ihr behilflich, die form losen Worte, die „wie zuckende Flammen" ausleuchteten und wieder erloschen. In verständliche Sätze zu kleiden, und Schwe ster Richardis, vormalige Gräfin von Stade, schrieb sie alsdann sorgfältig nieder. So entstand Ihr mystisches Hauptwerk „Scivlas" sd. h. „Misse die Wege!"), eine Dogmatik in Bildern, die sogar in die schwierigsten Fragen der Theologie eindring». Die Vor lesung und Untersuchung der „Scivlas" auf der Synode zu Trier In Gegenwart des Papstes und das vom Panste über ihre Prophetengabe ausgesprochene Urteil machten auf ein mal die Aebtissin Hildegard im ganzen Abendland bekannt. Sie begann eine gewaltige Wirkung auf -en deutsckcn M-'sten auszuüben, angcfangen von der Bekehrung des wilden Pfalz grafen Hermann von Stahleck bis zu den Pilgerfahrten weiter Volkskreise nach dem Rupertsberg, wo Hildegard seit dem Jahre 1147 lebte. Dieses Kloster auf dem Runcrts- bcrg bei Bingen, dessen Gründung auf eins Vision hin wie die Lostrennung vom Difibodenberg der Aebtissin un geahnte Schwierigkeiten und viele Feindseligkeiten eingebracht hatte, wurde mehr und mehr ein Hort der Frömmigkeit und Heiligkeit, der Barmherzigkeit und Näckstenliebe. der natur wissenschaftlichen und medizinischen Forschung. Im Jahre 1165 hatte Hildegard ein zweites Kloster zu Eibingen gegründet. Hildegard, die von früher Jugend an der Naturbetrach- tnng zuneigte, schrieb nun ihre bedeutsamen naturwissen schaftlichen und medizinischen Werke. Schon vor hundert Jahren haben Gelehrte ihr Urteil dahin zusammeir- gefaßt, daß die naturwissenschaftlichen Schriften der hl. Hilde gard „als ehrwürdiges Denkmal des Altertums und einer zu jener Zeit nicht aemeinen Naturcrkenntnis" sehr wertvoll seien und daß „Ihre Physiea eine für jene Zeit überrasckende, un verkennbar aus der Volksiiberlieserung geschöpfte Heilmittel lehre sei". Gemeint ist das Werk „Physica" oder „Uber simpli- els medicinae" Während das erstere Buch in mehreren latei nischen Handschriften erhalten ist. existiert das zweite nur in einer lateinischen Handschrift. Diese beiden Abhandlungen haben die Aebtissin Hildegard auf dem Gebiete der naturwisscnsclnist- llchen Forschung und der Heilkunde über alle ihre Zeitgenossen erhoben, so daß sie mit Recht die erste deutsche Naturwisscn- sckniftlerln und die erste deutsche Aerztin genannt werden kann. Ihre erstaunliche Vielseitigkeit bekunden auch ihre latei nischen Hymnen, Festspiele und religiösen Gesänge. In 58 Er klärungen deutete sie ihren Mitschwcstern sinnbildlich die Hl. Schrift. Nach und nach trat Hildegard in schristliclien Ver kehr mit den meisten überragenden Persönlichkeiten ihrer Zeit. Eie wurde nicht nur um Gebete und Trostworte, sondern auch um Rat und Belehrung angegangen. Ihre zahlreichen Briefe den Irrlehren und sittlichen Gebrechen durch ihre tiefe und geistvoste Enthüllung der ewigen Ratschlüsse Gottes, dann ein eindringende Prophetenstimme zur Bekämpfung der herrschen- klarer Spiegel der den herrschenden Lastern entgegengesetzten Air allen deutschen Hochschulen strömen jetzt die Studen ten wieder zusammen, die Vorlesungen beginnen, die „alma maler" hat ihre Tore weit ausgemacht, um ihre Söhne wieder zu empfangen, der ganze Trimesterbetricb kommt allmählich in Gong. Wohl fehlen viele, die statt sich nm die Wissenschaft zu mühen, jetzt fern der -Heimat für Deutschland Kämpfen, andere, die noch in der soldatischen Ausbildung begriffen sink oder in der Heimat Dienst tun, erscheinen im scldgrauen Rock in den Hörsälcn, aber an dem Lehrbetrieb der Hochschulen hat sich kaum elivas geändert. Bei dem unerschöpflichen deutscl>en Menschenvnrra» ist es immer noch eine stattliche Schar, die auch wahrend des Kricaes ungestört ihrem Studium nachgehen kann. Die „akademische Freiheit", die früher besonders für die jungen Semester oft in ein mehr oder weniger lockeres Bummelleben ausarlete, hat freilich schon in den letzten Jahren eine gewaltige Veränderung erfahren. Den deutscl-en Studenten, der heute die Hochschule beziehst erwartet angespannte Arbeit und straffe Disziplin, an die Stelle van sorglosem Genießcrtum ist ernstes Verantwortungsbewußtsein der Volksgemeinschaft getreten. Nichts bringt uns den Abstaiid zwiscln-n dem Individua lismus früherer Zeiten und unserer national geordneten Kul tur vcn heute klarer zum Bewußtsein als ein Blick ans das Studententum von einst Es sind jetzt gerade 175 Jahre her. daß ein gewisser Johann Wolfgang Goethe aus Frankfurt als erstes Semester die Universität Leipzig bezog. Den lyünschen des Paters entsprechend ließ er sich als Student der Rechts wissenschaft eintragcn. aber im Geiste nmr er entschlossen, seine Studien weniger nach den väterlichen Bestimmungen, als viel mehr nach den eiacncn Wünschen zu gestalten. Eine außer ordentlich reiche und vielseitige Vorbildung brachte der kaum -em Knabenalter Entwachsene an die Universität mit. Die Aus bildung, die ihm der Votcr und mehrere Privatlehrer vermittelt hatten, erstreckte sich auf Latein, Griechisch und sogar Hebräisch, auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch, Religion. Ge schichte und Erdkunde, Mathematik und Naturwisseusciwslen, nicht minder ernstlich aus Musik IKlavicr. Flöte. Cello', Zciä>- nen, Fechten, Reiten, Tanzen. Selbst im Ccrpus iuris, in deut« scher Staats- und Rcchtsgeschichte sowie in der Philosophie i>e» saß er nicht oberflächliche Kenntnisse. Auch reiche Lebenserfah rungen hatte er bereits gesammelt: in dem großen Kreis, der in seinem Elternhaus zusammentraf, während der Kriegsnur» ren, in die Frankfurt verstrickt mar, im bitteren Ausgang eines kurzen Liebesglücks. Eine Menge von Versen und Prosaarbcilen hatte er geschrieben. Ende 1764 hatte er dein Vater als Frucht eines Jahres einen großen Band von 500 Seiten mit selbstver- faßten Dichtungen überreichen können, von denen nur das we nigste auf uns gekommen ist. Es erscheint uns nickt verwunderlich, daß ein geistig so erstaunlich reger und hochentwickelter Jüngling dem .bin be stimmten juristischen Beruf nicht gerade mit freudiger Erwar tung entgegensah. Zunächst schwebte ihm als erstrebenswerte» Ziel die akademische Laufbahn vor. . sich selbst auszubildcn und zur Bildung anderer beizulragen". Als höchstes Glück erschien ihn freilich schon damals, sich ganz der Dichtkunst widme,, zu dürfen. Gern wäre er nach Göttingen gegangen, wohin ihn der Rus des berühmten Professors der Beredsamkeit Christian Gottlob Heyne zog. Doch in Leipzig, wo -er Voter juristischen Studien abgelegen hatte, sollte auch der Sobn sich der Wissen schaft ergeben. Am 80 September 1765 also setzte er sich in den Reisewagen zu dem Buchhändler Fleischer und dellen Gattin und fuhr ohne viel Absckiedsschmerz fröhlich In die Freiheit hin aus. Sein würdiger Reisebegleiter stieg, wenn er zur Messe nach Leipzig kam. regelmäßig bei der Kaufmannswitwe Straube in der „großen Feuerkugel" ab. Sa ergab es sich wie von selbst, daß der snnae Student die gleichen „artigen" Zimmer bezcg. Drei Jahre lang hat er hier gewohnt. Es dauerte nicht lange, bis der lunge, mit Geld reichlich versehene Frankfurter sich in . Klein-Paris" sehr wohl befand, so daß er schon nach drei Wo chen dem Freunde Riefe schrieb- London — die Zentrale -er englischen Wirtschaft und der Sitz zahlreicher Werke -er Rüstungsindustrie fKartcndienst Erich Zander, Gliese-Wcitbild, M.) „Ich lebe hier wie — wie — Ich iveiß / selbst nicht recht, wirf Dock la nngesähr / So wie ein Vogel, der ans einem Ast Im schönsten Wald sich Freiheit atmend wiegt. Der ungestört die sanfte Lust genießt. Mit seinen Fittichen von Baum zu Baum. Von Busch zu Busch tick sinaend hinzusckwingen." Bei der Ankunft in der leichtlebigen sächsischen Handels stadt hatte er allerdings sogleich gemerkt, daß hier ein ganz anderer Geschmack herrschte als in Frankfurt. Kurz entschlossen lauschte er alle seine vom besten Tuch, doch nicht nach neuestem Schnitt gefertigten Kleider gegen mcüernste ein, so daß er äußerlich den Leipziger Stutzern nichts nacl)gab. In seinen Studicnhoffnungcn sah er sich getäuscht: denn die Professoren, denen er seine Wünsche und Ptäne anvertraute. rieten entsetzt ab, und für Gottsched, auf den er so hohe Hoffnungen gesetzt hatte, konnte er nur Spott empfinden. Dafür entschädigte ihn der gesellige Verkehr, den er in gebildeten Familien sand, und die praktischen Kunststudicn bei Stock und Oelcr. Wie das ge putzte Herrchen in Schönkopfs Weinstube äus und einging, eifersüchtig verliebt in das hübsche Haustöchlcrchcn. so sehen wir ihn heute verewigt in Karl Sessners reizendem Denkmal auf "em Naschinarkt zu Leipzig. ..Lin schöner Pavian" Arthur Schopenhauer selbst erzählte einmal seinem spä teren Biografen Wilhelm Givinner folgende Anekdote: Als sein Baler Heinrich Floris Schopenhauer am Nachmit tag des 22. Februar 1788 in sein Kontor trat und verkündete: „Ein Sohn gebercn", gratulierte der Buchl>alter im Namen de» versammelten Personals, setzte dann aber Im Vertrauen auf die Schwerhörigkeit des Prinzipals leiser hinzu: „Wenn er dem Papa ähnlich wird, muß er ein schöner Pavian wenden."