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Sächsische Volkszeitung : 11.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194009119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-09
- Tag 1940-09-11
-
Monat
1940-09
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.09.1940
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Volkskunst ist Volkssache/SNSNLS»,«" Dresden, 11. Sept. Mit einer schlichten Feier wurde gestern das Oskar-Seyffert-Mufeum, Landesmuseum für Säch sische Volkskunst in Dresden, nach seiner Umgestaltung und Neuordnung wiedereröffnet. Zahlreiche Ehrengäste nahmen an der Feler teil, unter ihnen der Kommandant von Dresden, Generalmajor Mehnert, sowie Vertreter der staatlichen Samm lungen, der Schulen und weiterer Behörden und Dienststellen. Der Leiter des Museums, Dozent Lohse, erläuterte in einer kurzen Ansprache die Umgestaltung des Museums. Be! einem Rundgang durch die Räume des wieder geösf- neten Museums zeigt sich die ganze Reichhaltigkeit der Samm lung, die der verstorbene Oskar Seysfert mit nimmermüdem Eifer zusammengetragen hat. Als getreuer Vcrivalter seines Erbes hat der jetzige Leiter des Museums, Dozent Lohse von der Hochschule für Lehrerbildung, die Räume gründlich über holen und die Schätze des Mesums durch teilweise Neuordnung übersichtllct-er gestalten lassen. Raum wurde geschaffen u. a. dadurch, datz an bestimmte Jahreszeiten gebundene Dinge magaziniert wurden. So werden u. a. die weihnachtlichen Aus stellungsstücke jeweils vor dem Fest zu einer Sonderschau zusammengefatzt werden. Pietätvoll erhalten morden sind selbstverständlich die Kernstücke des Museums in ihrer bisherigen Aufstellung: Die Lausitzer und Altdresdner Stube im Erdgeschotz, im 1. Stock die Stube des Großschönauer Damastwebers, die Erzgebirgische Hutzenstube, im Dachgeschoß das Biedermeierzimmer. Auch die Mehrzahl der Schauräume sind im wesentlichen unverändert in der bisherigen Aufstellung erhalten worden, nur sind -le - Räume im ganzen aufgelichtet und durch Ausscheiden einzelner Stücke eine stärkere Wirkung der besten Sachen erzielt morden. So ist es z. B. Im Raum der Keramik Im Erdgeschoß, wo die einzelnen schönen Töpferarbeiten jetzt viel wirksamer hervor treten. Neu geschaffen worden ist der „Raum des Hand« werks", In dem formschöne schmiedeeiserne und andere Ar beiten vereinigt sind. Gewerbezeichen, Werkzeuge und vieles andere zeugt für die innigen Zusammenhänge zwischen Hand- werk und Volkskunst. Ein „Raum der Sonderschauen" wird künftig von Zett zu Zeit wechselnde Zusammenstellungen aus dem magazinierten Material bringen. Die erste Sonder schau behandelt bas Thema „Sinnbilder in der Säch sischen Volkskunst". Sinnbilder für Glück und Frucht barkeit werden an Möbeln, Geräten, Stickereien u. v. a. gezeigt. Eine andere Reihe von Sinnbildern steht unter dem Leltwort: „Das menschliche Leben ist wie ein Jahr." Eine große Reihe von Gemeindesiegeln aus Sachsen zeigt sinnbildliche Darstel lungen dieser Art. Der Raum „Neues Schaffen" läßt die innigen Be ziehungen zwischen Volkskunst, Kunsthandwerk und bildender Kunst erkennen. Proben der „Feierohmd"-Kunst des Erzgebir ges stehen hier. Ferner Werke junger Künstler, von denen der Keramiker Rudolf Kaiser und der Schnitzer Erich Müller, beide in Dresden, in ihrem Schaffen wesenhafte Verwandtschaft mit der Volkskunst zeigen. Hier ist auch ein Porträt Oskar Seyfferts zu finden; es wird umrahmt von den Ehrenurkunden, die der Gründer des Museums erhalten, u. a. von dem Schrei ben des Führers bei Verleihung der Goethe-Medaille. Auch wer schon oft das Oskar-Seyffert-Mufeum besucht hat, staunt immer wieder über den Reichtum des Stoffes, der hier zusammengetragen ist, und über die Feinheit seiner Aus wertung. Bei einzelnen Gruppen könnte man stundenlang ver weilen; so bei den Trachten, bei den Puppen, bei den Kasperle- Theatern, bei den erzgebirgischen Spielsachen u. v. a. Es ist von Herzen zu wünschen, daß das Museum nach seiner Ueber- holung in immer breiteren Kreisen die Beachtung findet, die es verdient. Volkskunst ist Volkssache; das muß und wird sich künftig auch im Besuch des Oskar-Seyffert-Mnleums ausdrücken. Das Museum ist werktags S—14 Uhr, sonntags 11—13 Uhr geöffnet. Dyk. Dresden : Tagung de» Gaurlngr» sür nationalsozialistisch« Propa ganda und Bolksausklärung. Am Freitag, 13. September, vorm. 10 Uhr. findet In Dresden im Saale der Gaufiimstelle, Ostra- Allee 27, eine Tagung des Gauringes 1 und 2 statt. Die Ta gesordnung ist umfangreich und die zum Vortrag kommenden Referate sind für die Malerarbeit der Propagandisten der NSDAP im Gau Sachsen von besonderer Bedeutung. Es spre chen u. a. vom Hauptamt für nationalsozialistische Volkswohl fahrt Berlin Reichsamtsleiter Reher und der Leiter der Propa gandadienststellen Hahm. Weiter sind als Sprecher vorgesehen der Gaubeauftragte für Altmaterialerfassung Korschinek und Hauptsturmführer Eggert vom NS-Fliegerkorps Truppe 7. : DI« NS-Fraurnschast Gau Sachs«», Abteilung Presse — Propaganda, führte in Dresden eine Schulungstagung für Orts und Kreisabtellungsleiterinnen durch, die unter der Leitung der Gauabteilungsleiterin Borges stand. : Fortuna lächelte. Zwei Brettelgemeinschaften von je 1ü Personen am Kiosk am Postplatz und am Altmarkt zogen je einen 500-RM-Gewinn. 500 RM gewannen schließlich noch ein Geschäftsmann, ein Invalide und drei Frauen und ein weiterer Geschäftsmann. Ein Baumeister aus der Provinz zog am Haupt- bahnhof bei Abfahrt mit dem ersten Autobus den ersten Haupt gewinn der Reichslotterie für Nationale Arbeit, 1000 RM. : Eine ösf«ntliche Belobigung erhielt im Namen des Füh rers der'Schüler Walter Lehnert in Dresden-Altpieschen. Er hatte im April dieses Jahres ein Kind vom Tode des Ertrin kens gerettet. : In dl« Straßenbahn gelaufen. Nm Dlenstagnachmittag wurde ein 17jährlger Schlosserlehrling an der Blasewitzer- Ecke Kreutzerstraße beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einer Straßenbahn erfaßt und schwer verletzt. Er muhte dem Kran kenhaus zugeführt werden. KvmSdienhau» Dresden. Der Urausfiihrung Im Komödienhaus von „Stunde mit Alexa" haben sich angelchlossen: das Staatstheater Bremen, Residenztheater Wiesbaden, sowie die Stadttheater in Fürth und Stralsund. Aus Dresdner GerlchlSsälen Todesftras« sstr Gewaltverbrecher. Das Sondergerlchl Dresden verurteilt« am Dienstag den am 1. 2. 1909 geborenen Max Schießl wegen Verbrechens nach Para- graph 1 der Verordnung gegen Gewaltverbrecher in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff aus einen Be amten zum Tode. Der Angeklagte Ist der Typ eines Gewaltver brechers. Er wurde im Jahr« 1929 wegen Raubmordes vom Schwur gericht Plauen zum Tod« verurteilt, jedoch nachträglich zu lebens langem Zuchtbaus begnadigt. Er hatte im Sommer 1929 in Helms grün eine 55jährige Frau mit einem Beil niedergeschlagen und ge tötet, um In dem Grundstück ungestört stehlen zu können. Seit ;enem Urteil verbützt« der Angeklagte seine lebenslängliche Zuchthausstrafe In der- Strasanftalt Waldheim. Hier brachte er es im Lause der Jahr« auf nicht weniger als 85 Strafen wegen Vergehen gegen die Anstalts ordnung. — Dieser Verbrecher, der schon einmal seinen Kops ver wirkt hatte, unternahm am 9. Juli 1940, als er sich mit 89 anderen Anslallsinsassen zur Bewegung aus dem Anstaltshos befand, einen heimtückische» Ueberfall aus den aussichtssührenden Beamten. Dieser hatte den Angeklagten zu sich herangerufen, um ihm wegen einer Disziplinlosigkeit Vorhalt zu tun. Während der Beamte auf di« übri gen Gefangenen Obacht gab, verseht« Ihm der neben ihm stehende Angeklagte hinterrücks einen so heftigen Faustschlag, datz der Be amte Verletzungen davontrug und sür kurze Zelt benommen war. Selbstverständlich versuchte der Verbrecher sich fetzt herauszureden, doch das Sondergericht sah als erwiesen an. daß di« Tat den Tat bestand der Gewaltverbrecher-Verordnung «Inwandsrei erfüllte. Die Anwendung der Gewaltverbrecher-Verordnung bedingte aber die To desstrafe. d. Freital. Das 60jährige Ehejubiläum konnte der Maschinenbaueer Klemm mit seiner Lebensgefährtin feiern. l. Bautz«». Im Bilrgerbräu fand die zweite diesjährige große Dienstbesprechung der NSV statt. Dazu waren aus dem Kreisgebiet Bautzen alle Amtsleiter, Organisations waller und Kassenwaltcr eingeladen. Allein un ersten Krieqs- winterhilfswerk 1939/40 wurden im Kreisgebiet Bautzen 402 254.80 RM. bei Straßen- und Haussammlungen geopfert und im Hilsswerk für dos Deutsche Rote Kreuz 424 150,46 RM. Auch auf allen anderen Gebieten wurde in der verflossenen Zeit Großes geleistet. Bei der Gaststellenwerbung bewiesen 10Ä) Gaststcllen, davon allein 500 für westdeutsche Kinder, die Opserbereitschaft der Bevölkerung des Kreises Bautzen. Neben 100 Müttern konnten rund 500 Kinder Gesnndheit und Echo lung in den verschiedensten deiitsäscn Gauen finden. l. Bautzen. Ein Abend für die Freunde -es Films. Der bekannte Filmdarsteller Ivan Pctrovich kommt am 14. September nach Bautzen und wird in den Kronensälen singen. Ein buntes Programm mit anerkannten Künstlern wird an diesem Abend s'ohe Unterhaltung bringen. l. Bautzen. Der beim Arbeitsamt Bautzen beschäftigte An gestellte Erich Forker wurde zum Regierungsinspektor ernannt. F. ist seit Oktober 1930 zum Arbeitsamt Kielce sGeneralgop- oernement) abgeordnet. s. Mönchsivald«. Dem bereits mit dem EK 2. ausgezeich neten Bürgermeister Horst Hermann, der zur Zeit als Unter offizier in einem Infanterie-Regiment steht, wurde das Inf.-- Sturmabzeichsn verliehen. Bürgermeister Hermann ist auch Trä ger des goldenen Ehrenzeichens der Partei. l. Dretsch«». Anonyme Briese mit üblem Inhalt hatte die geschiedene Frau Sä;, in Dretschen-Arnsdorf an zwei hier wohn hafte Ehefrauen geschrieben, deren Männer im Felde sichen. Sie wurde als die Briefschreiberin ermittelt und vom Amts gericht Bautzen zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. l. Kl«inw«lka. Erhebliche Mengen von Aepseln wurden in -er vergangenen Nacht im Garten des Grundstückes Hoyers werdaer Straße 51 von vier Bäumen gestohlen. Es handelt sich um „Koksorangen" und „Goldparmänen". Wer irgendwelche Wahrnehmungen gemacht hat. wird gebeten, diese der nächsten Polizeidienststelle bekanntzugeben. l. S«itsch«n. Einem größeren herumstreiclienden grauhaa- rigen Hund ist cs in der Nacht zum Sonnabend gelungen, in Kleinseitsä>cn ein Kellerfenstcr zu öffnen und -le sür eine vier köpfige Familie deren Ernährer im Felde steht, ausbewahrten drei Pfund Fleischmaren aufzufressen. l. Weißenberg. Im Hotel „Goldener Stern" ist hier ein neues Lichtspieltheater entstanden. Seine Entstehung ist der Zusammenarbeit des Hotelinhabers mit einem Bautzener Licht- spiclunternchmen zu danken. l. Sohland a. d. Svr. Die probeweise Füllung des Stau sees hatte am Sonntag viele Hundert« von Volksgenossen angelockt Die ersten Paddelboote kreuzten auf dem See. l. vderwth. Eine Kuh des Bauern Hermann Höhne brachte ein Kalb mit sechs Beinen zu Welt. Das Tier wurde geschlachtet. l. Seishennersbors. Mit »6 Jahren bester Schütze. Beim Meisterschastsschießen der Seifhennersdorfer Srliützen- aesellschast sckwß das älteste Mitglied, der Rjiihrige Wilhelm Watschke. die beste Lage mit 56 Ringen. Der hobetagte Meister« schütze gehört der Schützengesellsckaft seit 52 Jahren an. l. Herrnhut. Unweit d«s „Forsthauses" Strahwalde auf der Reichsstraße nach Löbau überholt« ein Auto «inen Kutsch wagen. dessen Pferd« scheuten. Dadurch prosit« der Kutsch wagen an einen Baum. BI, auf den Pserdelenker wurden dl« sechs Insassen leicht verletzt. l. Großschweidnitz. Der Betriebsführer der Anstalt, Re- gierungsmcdizinalrat Dr. Sckulz, konnte abermals mehreren Gefolgschaftsmitgliedern das Treudienstehrenzeichen und andere Auszeichnungen verleihen. Das goldene Ehrenzeichen erhielten der Oberpfleger Hermann Eichler, das silberne Ehrenzeichen die Schwester Luise Hösel, endlich eine vom Reichsverband sür Zucht und Prüfung deutschen Warmblutes verliehene Ehren urkunde nebst künstlerisch ausgsfiihrter Plakette für hervor ragende Leistungen in der Pferdepsleqe und Wartung der Ge schirrführer Martin Weinert. l. Görlitz. Wegen Berstotzes gegen die Verbrauchsregelung ist ein hiesiger Fleischermeister vom Ernährungs- und Wirt schaftsamt mit einer Ordnungsstrafe von 5000 RM. belegt worden. s. Friedland. Der vberbrauer und Braumeister der Tlam- Gallasschen Schloßbrauerei Konwitschka wurde während des Rasierens beim Friseur von einem Herzschlag getxoffen und sank tot vom Stuhl. Seit 30 Jahren leitete der Verstorbene die hiesige Scklokbrauerei. s. Kreibitz. Das Wachstum der Pilze ist in den letzten Tagsn ungemein stark. Di« Schwämmesucher bringen täglich gewaltige Hocken Pilze heim. Namentlich stark verbreitet ist Heuer der wohlschmeckende Wenzelspilz oder Hallimasch, der an Baumstöcken in Mengen vorkommt. Auch Reizker und Röhr linge kcmmen stark vor, mittelgut ist das Vorkommen von Birkenpilzen und nur vereinzelt gibt es Heuer Herrenpilz«. f-siprig —— s Oberbürgermeister Freybkrg besichtigte Ende vergange ner Woche die bronzezeitliche Fundstätte, die zwi schen Rötha und der Gemeinde Rüben auf dem rechten Pleiße- ufer liegt. Unter Leitung von Pros. Dr. Iorns werden dort seit dem Frühjahr d. I. Ausgrabungen vorgenommen. 11000 Quadratmeter Bodenfläche sind bisher planmäßig untersucht morden. Die bisher au-fgewandte Mühe hat sich reich gelohnt. Wenn im Anfang davon berichtet wurde, daß eg sich in der Hauptsache um Scherbenfunde aus der jüngsten Bronzezeit handelte, so ist man inzwischen zu der Feststellung gelangt, daß in der Ackerkrume und -er darunter liegenden Lehmschicht bis in eine Tiefe von etiva 80 Zentimeter, in -er eine Schicht eis zeitlichen Schotters beginnt. Funde aus drei frühgeschichtlichen Kulturen einael-ettet sind. Es handelt sich neben den Scherben funden der Illyrer um eine rein germanische Kultur, die man im zweiten Jahrhundert nach Ehristi Geburt ansetzen darf, und schließlich noch um frühmittelalterliche Funde, die aus der Zeit um das Jahr 1000 stammen werden. ) Auslese als Bolksgebot. Nach der vor einigen Monaten erfolgten Umwandlung des Reichsbundes der Kinderreichen in „Reichsbund Deuische Familie" ergab sich die Notivendigkelt, die führenden Amtsträqer der einzelnen Landesverbände über die neuen Ziele dieses Kampfbundes für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen zu unterrichten. So fand am 7 September auch in Leipzig eine derartige Tagung statt, auf der die Landesverbände Sachsen, Sudetengau. Thüringen, Bayerische Ostmark. Magde burg-Anhalt und Halle-Merseburg vertreten waren Der Reichs- pressewart des Reichsbundes Deutsche Familie. Dr. Danzer, Ber lin, gab die Richtlinien für die Auslese bekannt. Dabei be tonte er, daß dieser Auslesetätigkett eine hohe Bedeutung für die Zukunft des Erbgutes unseres deutsä-en Volkes zukommc. ) Prof. Günther Ramin wurde von der Konzerthausgesell- schaft in Wien einqeladen, nachdem er im Vorjahre sämtliche Brandenburgische Konzert« in Kammerbesetzung in Wien auf führte, In diesem Winter zwei weitere Bach-Abende mit einem Kammermusik-Ensemble der Wiener Philharmoniker zu ver anstalten. j Kennkarten beantragen! Der Polizeipräsident zu Leipzig teilt mit: Nachdem sich inzwifcksen ein großer Teil von Leipziger Einwohnern mit Kennkarten versehen bat, werde ich nunmehr durch Beamte der Schutzpolizei Kcntrollen vornehmen lassen. Wer noch nicht Im Besitz« einer Kennkarte ist — mit Ausnahme derjenigen, die Im Besitze eines Lichtbildausmeises sind, -er der Kennkarte gleichzuachten ist — wird nochmals darauf hingewie- sen, den Antrag aul Ausstellung einer Kennkarte bei dem für seine Wohnung zuständigen Polizeirevier zu stellen. j Sicherungsverwahrung für einen Gewohnheitsverbrecher. Wegen Verdreck-ens gegen 8 4 der Volksschädlingsverardnung in Verbindung mit Rückfallbetrug hatte sich vor dem Sonder gericht Leipzig der bereits achtmal vorbestraste — darunter zweimal mit Zuchthaus —, 34 Jahre alte Harry Nitzsche zu ver antworten. Nitzsche hatte nach Verbüßung seiner letzten Strafe eine Reihe von Betrügereien verübt. Nach dem Gutachten de, medizinischen Sachverständigen und nach dem Urteil von Aerz- ten, die den Angeklagten bereits früher behandelt hatten, hat die Erkrankung, womit Nitzsche seine Straftaten beschönigen wollte, keinen Einfluß darauf gehabt. Er wird schon in früheren Gerichtsurteilen als Gewohnheitsverbrecher bezeichnet, der in seiner kriminesien Veranlagung und unter der Maske des Biedermanns immer wieder aul Abwege gerät. Als gelcihrlicher Gwoknheitsverbrecher wurde Nitzsche wegen Rückfasiketruges .in zehn Fällen zu acht Jahren Zuchthaus und 300 RM. Geld strafe verurteilt. Außerdem wurde di« Stellung unter Siche- rungsverwahruntz ausgesprochen. ) Zwei Todesopfer des Verkehrs. Am MontagnachmiltaK fuhr die 26 Jahre alte Ehefrau Helene Cischek aus Mölkau in der Stötterther Straße gegen einen aus einem Grundstück fah renden Lastzug. Die Frau wurde von dem Anhänger tödlich überfahren. — In der Nacht zum Dienstag, kurz nach Mitter nacht, wurde auf einer Kreuzung der Höllischen Straße der 6tjährige Eisenbahnhilfsschaffner Paul Munkelt von einem Straßenbahnzug angefahren und eine Strecke mltgeschlelst. Munkelt wurde so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stell« etntrat. ) Bootszusammenstoß auf dem Hochflutbecken. Auf dem Hochflutbecken kam es gegenüber der Rennbahngaststätte zu einem Zusammenstoß zwischen einem Einerruderboot und einem größeren Boot. Das Einerboot wurde zum Kentern gebracht. Der Insasse konnte sich mit Mühe schwimmend ans Ufer retten, Lür^sst-Lockssn tz. Mittweida. Rotes-Kreuz-Heim geweiht, Oberbürgermeister Dr. Holzapfel übergab als Kreissllhrer de» Deutschen Roten Kreuzes das im stadteigenen Grundstück a«U Platz -er SA erstellte Role-Kreuz-Helm der Bereitschaft de» Deutschen Roten Kreuzes. tz. Hainichen. S7jkihrige gestorben. Kurz vor Voll endung ihres 07. Lebensjahres starb Frau August Becker. St» war die älteste EInwchnerin der Stadt. tz. Hohenstein-Ernstthal. Diamantene Hochzeit. Der Nadelmachermeister Karl Ernst LegSre beging mit seiner Eh« srau des Fest der diamantenen Hochzeit. x Lücksisckss Ein Attttetlungsblatt des Gaurlngs Sachsen. Wir berichtete» kürzlich über die Bildung des Gaurings Sachsen für nationalsozla- llstsche Propaganda und Volksausklärung, dessen Leitung auf Anord nung des Gauleiters Pg. Wilhelm Lehmann übernommen hat. Nun mehr gibt das Gaupropagandaamt Sachsen der NSDAP ein vertrau liches Mitteilungsblatt heraus, das künftig in regelmäßiger Folg« erscheint und allen Mitgliedern des Gaurings zugestellt wird. Dem Gauring gehören bekanntlich außer den Ortsgruppen der Partei, Ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden auch alle anderen für den Gau wichtigen Organisationen an. — Heft 1 des Mitteilungs blattes, das soeben erschienen ist, bringt Geleitworte von Gauleiter Mutschmann, Reichsamtsleiter Tießler und Gaupropagandaleiter Salz mann. Nach einer politischen Umschau folgen wichtige Anordnungen und Mitteilungen für die Mitglieder des Gaurlngs. Den übrigen Teil des Heftes füllen richlungwelsend« Aussätze. U. a. berichtet Dr. Hart mann über die Volkstumsarbeit lm Kriege, Hugo Mehner Uber da» Thema „Kleingärten sind Gesundbrunnen" und Herbert Ziiilchner über „Erfolgreiche Luftschuharbeit". Das Heft ist auch hinsichtlich der künstlerischen Ausstattung eine beachtenswerte Leistung. Dr. G. D. Halbsahreszensiiren erst am 2. November. Im Verordnungsblatt des tÄichsischen Ministeriums für Volksbildung wird bekanntgemacht, daß die Halbsahreszensiiren in diesem Jahr« an allen Schulen erst am Sonnabend, dem 2. November 1910, zu erteilen sind. Schülern, die zum Schluß des Sommerhalbjahres die Schule verlosten, sind di« Abgangszensuren bereits beim Abgang von der Schule auszuhän digen. Kein« unbegründete Angst vor Pilzvergiftungen! Wenn in der Pilzzeit davor gewarnt wird, beim Pilzesammeln unvorsichtig zu sein, so geschieht das, weil sich auch Unkundige dem Vergnügen des Sam melns für den privaten Haushalt hingeben. Der Kenner bedarf selbstverständlich einer solchen Mahnung nicht, denn er nimmt nur ihm genau bekannte Sorten. Das trifft besonders aus die Samikler zu, die ihre Beute den Markthallen und sonstigem Handel zu führen. Außerdem sorgen noch die zuständigen Behörden dasür, daß Irrtümer gänzlich ausgeschloten werden. So werden zum Beispiel die In das Stadtgebiet Dresden gelangenden Pilz« bereits bei der Einlieferung einer sorgfältigen Prüfung durch besondere Pilzsachver- ständige unterworfen. Bei ihrem Verkauf in den Markthallen und Einzelhandelsgeschäften unterliegen die Pilze außerdem noch der amt lichen Lebensmittelkontrolle. Eine Vergiftung mit seilgehaltenen Pil zen erscheint daher als ausgeschlossen. Gerade setzt, wo das An gebot an Pilzen reichlich Ist und einen vermehrten Absatz erfordert, sei daraus besonders hingewiesen. Ein. kürzlich gemeldeter Todesfall in Dresden-Bühlau war übrigens nicht aus Pilzvergiftung, sondern — wie ein« nachträgliche grnaue Untersuchung ergab — aus ander« Ursache zuriichzusllhren. Die Preisregelung für Saatgut. Im Verkündungsblatt de» Reichsnährstandes Nr. 75 vom 4. 9. 1940 Ist ein« Anordnung des Son derbeauftragten für die Saatgutversorgung erschienen, in der die Vertriebs- und Preisreaelung für Saatgut von Winterwelzen und Winterroggen sestgelegt ist. Die Anordnung ist datiert vom 27. Aug. 1940. Kurz zusammengefatzt ergibt sich, daß in den Preisen sür Winterwelzen bei aste» Anbaustusen eine Aenderung nicht «ingetreten ist, während die Winterroggen-Saatgutpreis« durchweg um 0.50 RM. s« 100 Kilo erhöht wurden. Für di« Aussaatkosten bedeutet di« Preiserhöhung keine für den Verbraucher irgendwie fühlbare Er schwerung. Hervorgehoben werden muß noch, daß die für anerkann ten Nachbau festgelegten Preis« natürlich nur dort Gültigkeit haben, wo Nachbau anerkannt und verliehen werden darf Die Gebiete sind ln Abschnitt S der Anordnung tm einzelnen festgelegt. Di« übrigen Bestimmungen stimmen mit den Dorsahren überein. Eine weiter« Anordnung de» Sonderbeauftragten für di« Saatgutoersorgung reg«lt in d«r gleichen Ausgabe des Berkündungsblatte» die diesjährigen Preis« für F u t t« r p f l a n z « n s ä m r r e t t n , bei denen mehrer« Aenherunaen eingetreten sind. Dies« wirken sich al» Erhöhungen au» bei Rotklee, Luzern«. Gelbkl««, Deutschem Weidelgras. Wiesen- schwingel und Wiesenfuchsschwanz und S«rad«lla, bei Seradella jedoch nicht für vandelssaatgut.
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