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Sächsische Volkszeitung : 11.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194009119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-09
- Tag 1940-09-11
-
Monat
1940-09
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.09.1940
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Mittwoch. 11. September 1940 SSchftsche voNtoMong Nummer 913. Seite S Britischer (Seleiizug von deutschen Küstenbatterien zersprengt Britisch« Batterie bei Dover von Fernkampsgeschützen zum Schweigen gebracht Berlin, 1l. Sept. Das OKW gibt bekannt: Am S. September in den Abendstunden wurde «in brttt. lcher Geleitzug aus Dover auslausend von deut schen «üstenbatterien unter Feuer genommen. Der veleitzug wurde zersprengt, vier Schiss« subr«n nach Dover, zwei nach Deal zurück. Dorthin wurde auch «in belchS- digter Dampser abgeschteppt. Da, acht« Schiss des veleitzug«, blieb unter starker Rauchentwicklung liegen. Da, Schießen wurde d«r Dunkelheit wegen um 29.46 Uhr abgebrochen. Sin« Stund« später nahmen unser« Fernkamps- geschah« «in« britische Batterie bei Dove« unter Feuer. Diese Batterie hatte um 29L9 Uhr versucht, bas Feuer unserer Batterien auf den Geleitzug zu erwidern. Sie wurde in saft zweistündigem Kamps zum Schweigen gebracht. Me der englische Geleitzng gesprengt wurde Von Kriegsberichter Gustav Schütt DNB... 11. September Aus dem Hauptleitstand der Marine-Artillerie an der nordsranzösisä)en Küste stehen die Artillerie-Ossiziere über die Karte gebeugt, tragen die Beobachtungen lausend ein, messen die Entfernungen und verfvlgen den Kurs der Dampser an der britische» Küste. Feuererlaubnis! An ütten Ecken und Enden ist es plötzlich lebendig geworden. Hinter uns, wo man noch eben nichts sah, Heden sich jetzt langsam die langen Geschützrohre steil gegen den Himmel. Di« weittragenden Geschütze sind feuerkereit! Noch einmal werden die Dampfer angepeilt. Acht Dampser sind deut lich zu erkennen. Der grötzte Dampser wird natürlich zuerst als Ziel genommen. Erste Salve! Donnernd krachen die Schüsse aus den Rohren, und die Geschosse sausen pfeifend über uns hin weg. Vor den Geschützrohren hängen die dunklen Qualmwolken der Pulvergase. Gespannt blicken aus dem Leitstand alle durch -le Gläser. Deutlich heben sich die britischen Dampser gegen die Helle Steilküste ab. Bange Sekunden des Wartens! Auf schläge! Hohe Wassersäulen, die gegen die wcitze Kreideküste dunkel abstechen! Zu kurz! „Kurz, vier rechts!", gibt der Bat teriekommandeur die Verbesserung durch die Befehlsübcrmilt- lung an die Geschütze. Zweite Salve! Wieder sausen die Tod und Verderben bringenden Granaten nach England hinüber. Die Schüsse liegen am Ziel! Die Dampfer sind im Augenblick nicht so deutlich zu ernennen. Weitere Salven! Links und rechts von den Dampfern schlagen die Geschosse ein. Der Geleit zug quetscht sich noch wc'.ter an die Küste heran und wird zer sprengt. Sie sind schon erheblich durcl>cina,idcr gebracht wor den! Wieder Aufschläge! Zwei Aufschläge fehlen, können nicht ausgemacht werden! Einige Ziele erscheinen im Glas verwischt! Ein Dampfer bleibt unter starker Rauchentwicklung liegen, die anderen flüchten nach Dover und einen anderen Hafen zurück. Neufassung des Gesetze- aber eine VerelniPing aller Schulden Berlin, 11. Sept. Die Reichsregierung hat im Jahre 1938 für das Altreich das Gesetz über eine Bereinigung alter Schul den erlassen. Zur Vermeidung unbilliger Härten erschien es notwendig, dieses Gesetz in verschiedenen Punkten zu ergänzen und seinen Anwendungsbereich auf die eingeglicderten Gebiete auszudehnen. Das Gesetz ist deshalb neu geflitzt worden. Die Neufassung wird vom Neichsjustizminister Dr. Gürtner soeben im Reichsgesetzblatt bekanntgemacht. Schuldner, die einen selbständigen Beruf ausgeübt haben und hierbei wirtsä-astlich zusammengcbrochen sind, können ihre vor dem 1. Januar 1934 begründeten Schulden nunmehr auch dann bereinigt erhalten, wenn der Zusammenbruch zwar erst einige Zeit nach dem 1. Januar 1934 erfolgt ist, gleichwohl aber noch eine Folge der Wirtschastsnot war, die vor der Placht- übernahme geherrscht hat. Voraussetzung für die Schulden bereinigung ist ivic bisher, datz der Schuldner das Vermögen, das die Grundlage seiner selbständigen Existenz bildet, zur Be friedigung seiner Gläubiger hingcgcben hat. Doch wird nun mehr auch der Fall erfaßt, datz der Schuldner sein Betriebsver mögen freiwillig veräutzer» hat, um aus dem Erlös seine Gläu biger zu befriedigen. Datz der Schuldner ein überlastetes Grundstück trotz seinem wirtsä)aftliä>en Zusammenbruch behal ten hat, steht in Zukunst der Cchuldenbcreinigung nicht mehr entgegen. Nutzer den Schuldnern, die bei der Ausübung eines selb ständige» Berufs wirtsä)astlich zusammengcbrochen sind, haben jetzt auch solche Schuldner Anspruch auf Schuldenbereinigung, die einen unselbständigen Berus ausgeübt haben und infolge der Wirtschastsnot, die vor der Machtübernahme vestand, insbeson dere infolge von Arbeitslosigkeit in Schuldennot geraten sind. Auch diese Schuldner können in Zukunft die richterliche Ver tragshilfe erbitten. Aufgabe des Richters ist es dann, die Be lastung des Schuldners mit den alten Schulden seiner Leistungs fähigkeit anznpassen. In der Neufassung gilt das Schuldenbereinigungsgesetz auch in der Ostmark, im Sudetcnland, im Memelland, in Danzig und im Protektorat. Dort werden solcl-e Schuldner ersatzt, die infolge der allgemeinen wirtsä-aftlichen und politischen Verhält nisse, die in diesen Gebieten vor der Eingliederung bestanden, -wirtschaftlich zusammcngebrochen oder in Schuldcnnot geraten sind. Wehrdienst vor Sludiumbeglnn Eine Bekanntmachung der Reichsstudenlensührung an all« Abiturienten München, 11. September. Zahlreich Anfragen von Abi turienten aus dem Arbeitsdienst veranlassen die Reichsstuden- tensührung, zur Frage des Wehrdienstes im Einvernehmen mit dem OKW folgend« Feststellungen zu trefsen: Die Rcichsstridentenlührung erwartet von jedem Abiturien ten des Jahrganges 1949, der sür die Ausbildung zu einem aka demischen Beruf die Hochschule besuchen will, datz er im Ent- scheidungskampse seines Volkes in vorderster Linie steht. Die Abiturienten von 1939 haben sich zu Krirgsbeginn qeschlcssen zum Eintritt in die Wehrmacht gemeldet. Diese Meldung« i konnten zu einem großen Teil nur im Zuge der jahrgangmäßi- gen Einberufung berücksichtigt nrerden. Tas OKW Hal auf Antrag der Reichsstudcntensührung verfügt, daß aus Grund der veränderten Verhältnisse den Abi turienten des Geburtsjahrganges 1921 und jüngerer Geburts- lahrgängc durch freiwillige Meldungen wieder wie Im Frieden die Möglichkeit gegeben wird, vor Antritt des Studiums den Wehrdienst abzuleislcn. Die Abiturienten, die 1949 die Reife prüfung abgelegt haben und nach Ableistung des Arbeitsdienstes jetzt bis zur Einderusung ihres Geburtsjahrganges studieren wollen, werden daher aufgcfordert, sich freiwillig zum Eintritt In die Wehrmacht zu melden. Das OKW veranlaßt, daß die Freiwilligen ab 1. 19. - I. einbeiuscn werden. Zurückstellun gen vom Wehrdienst aus bcruslichen Grünedn sind ivährend des Krieges nicht möglich. Die Studierenden werden — soweit sis sich nicht trclwillig gemeldet haben — mit den anderen Ange hörigen ihres Geburtsjahrganges zum Wehrdienst «ingezogen. And wieder N Stunden im Keller London kommt keine Nacht znm Schlafen — Ausfallstraßen verstopft - Wasserverbrauch eingeschränkt Stockholm, 11. Sept. Einer Meldung der Reuteragentur zufolge mutzte dl« London«« Bevölkerung in der Nacht zum Mittwoch wie- derm 8 Stunden und 39 Minuten im Keller ver bringen. Da der Luftalarm in der Nacht zum Sonntag 8 Stun den 19 Minuten, in d«r Nacht zum Montag S Stunden 8S Mi- nuten, in der Nacht zum Dienstag 9 Stunden 8 Minuten ge- dauert hat, kam London, in den letzten »ter Nächten überhaupt nicht zum Schlafen. Ueber den letzten deutschen Luftangriff in der Nacht zum Mittwoch berichtet da» britisch« Lnflfahrtministe- rtum u. a.: „Im Lause der letzten Nach« haben di« feindlichen Luststreitkräste eine neue Anzahl von Bombardements aus Lon don durchgesührt. Ss wurden Brände in den Speichern und Fabriken an der Themse und in der Eity verur- facht. Einiger (!) Schaden wurde auch in zahlreichen anderen Teil«» von London angerichtet. Ein« vollständigere Erklärung wird zu gewollter s>) Zeit abgegeben werden. Bomben wurden im Laufe der Nacht auch auf Wales abgeworfen, weiterhin in der Gegend des Bristol-Kanals, im Westen und im Osten von England. Reuter ergänzt, die deutschen Bomber hätten auch Mittelengland angegriffen. In einer Stadt im EUdosten seien mehrere Gebäude zerstört worden. Wie weiter aus der englischen Hauptstadt berichtet wird, hält di« Flucht der Bevölkerung an. Ein neutraler Journalist stellte fest, datz die Ausfallstraßen mit Autos, Lastwagen und Möbelwagen zeitweise verstopft seien. Die Londoner Wasserverwaltung Netz über den Londoner Nachrichtendienst ein« Bekanntmachung ergehen, in der die Be völkerung aufgefordert wird, mit dem Wasser ganz be- sonders sparsam um zu gehen. In Anbetracht der durch die Luftangriffe zugefüaten Schäden müsse der Verbrauch gesenkt werden. In versteckter Form wird dann die Bevölke rung darauf vorbereitet, datz man mit strengen Rationie- rungsmatznahmen rechnen müsse. Der Londoner Nach richtendienst meldet ferner, der Ernahrungsminister habe bei seiner Rundfahrt durch die am meisten betroffenen Stadtteile betont, man müsse die Bevölkerung darauf Hinweisen, datz viele Nahrungsmittel durch Wlassplitter ungenietzbar ge worden seien. Er fordere deshalb zur äußersten Vorsicht auf. Wie vorsichtig! Was an Lebensmitteln Lurch die Feuersbrünste zerstört wurde, das verschweigt er schamhaft. Das schwedische Blatt „Göteborg Handels- und Schiffahrts zeitung" hebt in einem — übrigens durchaus englandsreundlichen — Bericht hervor, di« deutschen Sprengbomben richteten fürch terliche Verwüstungen an. Beispielsweise gehe die Wirkung daraus hervor, daß ein großer Omnibus 3 Meter hoch in die Luft geworfen worden und zur Hälitx in eine Haus mauer gepreßt worden sei. Die Deutschen hätten vor allem Berkehrszentren angegrisfen. Ein« englische Zeitung, so hettzt es in dem schwedischen Blatt, habe bereits die Lage im Lon doner Osten mit der Lag« von Dünkirchen während der Räu mungstage verglichen. Eingeständnis der Londoner „Times" -London geschieht, was Deutschland monatelang dinchmachte" Stockholm, 11. September. Di« Auswirkungen de» dritten deulschen Grotzangrlsses auf London in der Nacht zum Dienstag, d«r die Bevölkerung wieder über 9 Stunden untrr Lustalarm hielt, schildert der Vrtvrter der „Newqork Times" in einem längeren Bericht. Ein ausländischer Berichterstatter, so meldet er, der das Ende Warscljaus miterlebte, habe erklärt, nichts könne man mit dem vergleiä-en, rvas Landen jetzt zu spüren bekomme. Besonders aufreibend sei die Stetigkeit der deutschen Angriffe, die den Nerven keine Erholung liehen. Das müsse, wie di« Re gierung selbst zugebe, aus die Dauer eine demoralisierende Wirkung habe». Die wachsende Unzufriedenheit der Bevölke rung über die immer säpvächer werdende Abwehr versuct)e die englische Presse vergebens mit stratcgtscl)en und Ersparnis gründen zu beschwichtigen. „Obwohl die Beschädigungen weit verbreitet seien", so be tont der Korrespondent ausdrücklich, „könne der Angriff nicht als willkürlici)e Bonrbardierung Londons bezeichnet iverden. Viele getroffene Privat- und Geschäftshäuser bestände» sich direkt neben cinivandsrei militärischen Zielen." Die Greuclhctze, die, wie erwartet, nun einsetzt, kann darum keinen Eindruck auf uns machen. Wenn der Londoner Nachrichtendienst jetzt jammernd meldet, daß in der Nacht zum Montag 286 Tote und 1499 Schwerverletzle zu beklagen seien, so kommt dieses Bild nicht aus uns Auch das Ausland wird erkennen, daß es sich bei den Meldungen über „zerstörte Mütterhäuler und Hospitäler" um die übliche britisä)« Meihode handelt, um, da die Katastrophe über London hsrcinbricht, mit erfundenen Greuelmärchcn Mitleid erwecken zu wollen. Diesen Versuch macht übrigens die „Times" selbst zu nichte, indem sie behauptet: „Es ist schwer, inmitten des Krachens der explodierenden Bomb:» den Sinn sür Maßstäbe zu behalten, es ist schwer, aber «s ist wesentlich. Tas, was London in diesen letzten Nächten durchgemacht hat, ist nichts anderes, als was eine Nacht nach der anderen, Monate hindurch, die Männer aus dem Verteldi- gungsposten s?s) und in den Kriegsbetrieben (??) Westdeutsch lands durchmachten. Bomben waren über Hamburg drei Stunden lang am Sonntagabend, und sie haben ans Ziele erste, Ordnung (»») sehr genaue Abwürfe ausgesührt. Ihre Angrisse aus Ziele, die näher zur Hand sind, dauern weiter unauswcichbar an. Ihra numurische Stärke wächst dauernd an und erhöh« ihre bereits be stätigt« individuelle Ueberlcgenheit. Die Besatzungen der Bom benflugzeuge halten den Ossensivgeist aufrecht, und ser werden nach und nach die Verteidigung erleichtern und schließlich den Krieg gewinn«»." So steht es Wort sür Wort in der ..Times". Die Londoner Zeitung, die sich gestern noch darüber beklagte, daß „Hitler dem Inselreich bitteres Unrecht anlue", gibt also zu, daß das, was jetzt in London geschieht, nichts anderes ist. als was West deutschland eine Nacht nach der anderen monatelang durcl>- gemacht hat. Was die ..Verteidigungsposten", „Kriegsbetriebe" und „Ziele erster Ordnung" angeht, erinnern wir die „Times" an die wicderhclt« Bombardierung von Wohnvierteln der Reichs hauptstadt, in denen auch nicht ungejähr kriegswichtige Anlagen sestzustellen waren. Wir erinnern daran, daß in der Nacht zum Montag in Hamburg 39 Wohnl-äuscr und zwei Friedhöfe mit Bomben belegt wurden. Wir erinnern daran, daß verschiedent lich völlig isoliert liegende Bauernhäuser angegrisfen wurden. Wir erinnern an die Bombardierung von Goethes Gartenhaus und Bismarcks Grabstätte. Wir erinnern Saran, daß aus einem Spielplatz in Barmbeck neun Kinder von englischen Bomben getötet wurden, daß. nach Meldungen der Reichsprnpaganda- äinter, in der Zeit vom 19. Mai bis 31. August durch die britischen Verbrecher insgesamt 78 Kinder ge tötet und bl verletzt wurden. Wir erinnern aber auch daran, daß englische Flieger eindeutig erklärten, daß sie bom bardierte Arbeiterhäuser der Neichshauptstadt mit Schirmrake ten als Ziel gut ausgemacht hätten. Ueber drei Monate hindurch hat der Führer sich diese Ossensioe des Verbreä;ens angesehen. Die „Times" lx>t vollkom men recht, jetzt erfährt England das. ^oas Deutschland monate lang durchgemachi hat. Ueber das Maß. in dem der Vergcl- tungsschlag erfolgen würde, müßt« sich Landon nach den wie derholten Warnungen des Führers und den Erfahrungen Uber die Schlagkraft der deutschen Masse im klaren lein. Kerman« Stehr gestorben Hirschberg, 11. Sept. Der Dichter Hermann Stehr ist am Mittwoch morgen im Faberhaus in Oberschreiberhau einem Schlaganfall erlegen. Mit Hermann Stehr, der am 16. 2. 1864 in Habelschwerdt geboren wurde, verliert Deutschlaird einen seiner sührenden volkhasten Dichter. Als einem der ersten deutsä>en Dichter der neuen Zeit ist es ihm gelungen, das Menschentum seiner schlesi schen Heimat in einer großen, für das ganze Reich gültigen Fcrm dichterisch zu gestalten. Als Hauptwerk seien hier nur die Romane „Heiligenhos", „Peter Brindeiscner" und „Natha nael Maechler" genannt Naä)dem Stehr bereits im Jahre 1933 mit dem Goetheprcis der Stadt Frankfurt/Main ausgezeichnet worden war, wurde ihm im Jahre 1934 vom Führer der Adlerschild verliehen. Urlaub werttSliaer Frauen so« mit Front- urlaub der Männer zusammensallen Berlin, 11. Septcinber. In Ergänzung zu den Richtlinien, nach denen die Betriebe den Frauen mit eigenem Hausstand Freizeiten zur Erledigung ihrer häuslichen Angelegenheiten ge währen sollen, hat der Relchslreuhänder für den öffentlichen Dienst den Obersten Reichsbehörden Empfehlungen mitgeteilt. Danach soll bei den werktätigen Frauen, die einen eigenen Hausstand, insbesondere Angehörige zu versorgen haben, die Arbeitszeit im öffentlichen Dienst durch Dienstplan oder Schichi- einteilung innerhalb von 2 oder 3 Waäien so verteilt werden, daß diesen Gefolgschasttvmitgliedern in regelmätzigen Zeitab ständen die erforderliche Freizeit zur Verfügung steht. Um ein Zusammenfallen des Urlaubs werktätiger Frauen, deren Män ner zum Wehrdienst einberufcn sind, mic dem Fronturlaub des Ehemannes sicherzustellen, empsiehlt der Reichstreuhänder, be» Aufstellung des Urlaubsplanes die kalendermäßige Festsetzung des Urlaubs für werktätige Ehefrauen auszusetzen, big -er Ehemann von der Wehrmacht beurlaubt ist. Die nenen Lohnsteuerkarlen Wehrsteuerpslicht 1941. Berlin, 11. Sept. Der Reichssinanzminister hat die An weisungen für die Lohnsteuerkarlen des Kalenderjahres 1941 erlassen. Ihre Farbe ist diesmal hellgrau. Auch für die ein gegliederten Ostgebiete und das Gebiet von Eupen, Malmet») und Moresnet wird die Ausschreibung der Loynsteuerkarten vorbereitet. Auf den Lohnsteuerkarten wird auch die Wehr« steuerpslicht bescheinigt. Als wehr steuerpflichtig kommen im nächsten Jahre die Geburtsjahrgänge 1914 bis 1921, in der Ostmark erst ab ISIS, im Sudetenland erst ab 1917, in Betracht. Wehr steuerpslicht besteht im Einzelsall nur dann, wenn bis zum 1V Oktober 1949 eine endgültige Entscheidung darüber getrof fen ist, daß eine Einberufung zur Erfüllung der zweijährigen aktiven Wehrpflicht nicht erfolgt. Eine besondere Regelung trifft der Erlab für die vom Wehrsteuerrecht abweichenden Kriegs- musterungsentschcidungen. Solche Kricgsmusterungsentscheidun- gen führen nur dann zur Wehrsteuerpslicht, wenn sie wie folgt lauten: gv Heimat — garnisonverwendungsfähig in der Heimat — Ersatzreserve II av (Heimat oder Feld) — arbeitsverwen- .dungssähig — Ersatzreserve II avu — arbeitsverivendungo- unfähig — Ausmusterung als kriegsunbrauchbar. Andere Kriegomusterungsentfcheidungen gehören nicht zur Wchrsteuer- pflicht. Auch die neue für die Polen eingcsührte Sozialmus- gleichs-Abgabepflicht wird aus der LohnTteuerkarte eingetragen. Aelchsvankausweis vom 7. September Berlin, 11. September. Nach dem Ausweis der Deutschen Reichsbank vom 7. September 1946 hat sich die Anlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren aus 13 264 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen be,ragen die Bestände an Wechseln und Schecks sowie an Reiä>sschatzwcchseln 12 783 Mill. RM., an Lombardsorderungen 18 Mill. RM., an deckungssähigen Wertpapieren bl Mill. RM. und an sonstigen Wertpapieren 412 Mill. RM. Der Dcckungsbestand an Gold und Devisen beträgt 77 Mill. RM. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen stesten sich auf 373 Mill. RM.. diejenigen an Sä)eidemünzen auf 188 Mitt. RM. Die sonstigen Aktiva sind auf 1582 Mitt. RM. zurückgegangen. Der Umlauf an Reichobanknoten hat sich auf 12 626 Mitt. RM. ermäßigt. Die sreinden Gelder werden mit 1579 Mill. RM. ausgewiesen. Verllner Vörse vom 11. September Am Montanmarkt waren Stolberger Zink nach den kräf tigen Steigerungen der letzten Tage uin X Prozent rückgängig. Andererseits stiegen Rheinstahl und Bereinigt« Stahlwerne um je X und KIc«ckn«r um 1 Prozent. Von Braunkohlenwerten fielen Rheinebraun und Ilse Bergbau durch Befestigungen von 2X bzw. 3 Prozent auf. Deutsche Erdöl kamen X und Bubiag 14 Prozent Häher zur Notiz. Von Kaliaktien erinäßigten sich Salzdetfurth um 1 Prozent. Am Markt der chemischen Papiere zogen Farben um '/-> Prozent auf 189»/, an. Goldschmidt gewan nen IX Prezent. Bei den Elektro- und Versorgungswerten stie gen Siemens Vorzüge um X, Siemens um 1. Aecumulatoren und Deutsche Atlanten um je IX, HEW um IX und Schlesische Gag um X Prozent. Rückgängig waren AEG um X und Des sauer Gas um 1 Prozent. Von Maschinenbaufabriken befestig ten sich Deutsche Waffen um 1 und Berliner Maschinen uni IX Prozent.
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