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Sächsische Volkszeitung : 30.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194008308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-08
- Tag 1940-08-30
-
Monat
1940-08
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.08.1940
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«chstsch» «olkszrltons R»mmer rvS, Sette I Oie Besprechungen in Wien »SW Kunes ^lockrickffsn Tod der Tod vhaffari, eine Infanteriedivision, die sich unter seinem Befehl der siegreichen Offensive besonders ausgezeichnet hat. Dr. Hayler 40 Jahr« alt. Am 29. August beging der Leiter der Reichsgruppe Han del, SS-Oberfiihrer Dr. Jranz Hayler, seinen 40. Geburtstag. Als junger Freiwilliger im Weltkrieg war er seit 1917 im Feld und steht heute wieder in den Reihen der kämpfenden Wehr macht. Er ist Träger des Blutordens. Der Kaufmann Dr. Hagler, Inhaber der Münchener Lebensmittelsirma Florian Eiiberbauer, trat seit 1933 in der Berufsarbeit des Handris hervor. chevk« versenkt« 7 bewaffnet« feindlich« el»schiffe mit 43 000 VRT, davon 3 au» einem stark en Seleitzug. Feierliche Einäscherung General Vollmanns Berlin, 30. August. Im Krematorium Wilmersdorf fand die feierliche Einäsck-crung des Generals der Infanterie Bolkl ar a n n, der an den Folgen eines schweren Unfalles, den er aus der Heimifahrt aus den, Felde erlitt, verstorben ist, statt. Als Vertreter des Führers nahm Generalseldmarsck-all Milch an der Einäscherung teil. Offiziersabcrdnungen aller drei Wehrmachts teile gaben General Volkmann. der sich schon im Spanienfeld- zug als Befehlshaber der „Legion Eondor" auszeichnete und während des Feldzuges im Westen eine Infanteriedivision führte, das letzte Geleit. Als nach der Machtübernahme mit den Vorbereitungen der Neuansä)ahsung einer Luftwaffe begonnen wurde, trat Volk- mann als Abteilungsleiter in das Reichslustfahrtministerium über. Kurz nach der Grün-unq der neuen deutschen Luftwaffe wurde er 193b zum höheren Flicgerkommandeur im Luft kreis lll ernannt. "lg wurde er als Ehes des Luftwaffenver waltungsamtes in das Reichslustsahrtministerium berufen. Von hier aus übernahm er am 1. November 1937. inzwischen zum Generalmajor befördert, den Befehl über die in Spanien ein gesetzte „Legion Conüor". die unter seiner Führung maßgeb lichen Anteil an der siegreichen Durchführung des spanischen Bürgerkrieges hatte. Nachdem er am 1. November 1938 den Be fehl über die „Legion Eondor" an Generalmajor von Richthcifen abgegeben hatte, wurde der am 1. Januar 1939 zum General der Flieger Beförderte ckm 1. April 1939 zum Kommandeur der Lustkriegsakademie ernannt. Im gegenwärtigen Kriege trat General Volkmann in den Befehlsbereich de« Heeres zurück, und führte als General der Infanterie aus dem westlichen Kriegs schauplatz ' - - - -- — " im Laufe Zuchthaus und Berufsverbot für Schwarzschlächter. Mannheim, 3V. August. Das Sondergericht verurteilte den bb Jahre alten Mehgcrmeister Leopold Wolf aus Spöck (Bezirk Karlsrul-e) zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, zwei Jahren Ehrverlust, bOü Mark Geldstrafe und zu einer Wert ersatzstrafe von 7000 Mark. Auherdem wurde für die Dauer von zwei Jahren Berufsverbot ausgesprochen, das nach Stras- verbützung in Kraft tritt. Der Verurteilte hatte eine größere Anzahl Großvieh, Schweine und Kälber schwarzgeschlachtet und nicht nur die Echlachtsteuer hinterzogen, sondern auch das Fleisch und die Wurst markenfrei bet Gastwirten in Spöck und Büchenau sowie an seine Kundschaft abgegeben. Das geschlach tete Vieh mar niemals von einem Fleischbeschau«! kontrolliert worden. Auch zeigte der hygienische Zustand der Metzgerei große Mängel, so daß oft Fleisch und Fletschwaren in unver- Wien, SO. August. Di« Außenminister der Achs« von Ribbentrop und Gras Eiano hatten gestern vormittag Besprechungen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Gras Teleki und dem unga rischen Außenminister Aras Cjaky. Am Nachmittag wurden die Besprechungen mit dem rumänischen Außenminister Manoilescu ausgenommen. Zu den Wiener Besprechungen betont „Lavoro Fascista", -ah diese in einer Atmosphäre ruhiger Zuversicht ihren Anfang genommen hätten. Das Problem der Beziehungen zwischen Ungarn uu- Rumänien habe im Hinblick, aus die Ruhe und den Frieden auf -em Balkan einen vordringlichen Charak ter angenommen. Wenn -er Einfluß -er demokratischen Mächte nicht aus Budapest ebenso wie aus Bukarest ausgeschaltet wor den wäre, hätte sich die Bereinigung der ofsenstehenden Fragen nicht ohne Krieg durchführen lassen. Heute könne man dagegen auf eine friedliche Lösung hoffen, was an sich schon einen großen Erfolg der Politik -er Achse darstelle. Diese Politik vereitle jede Intrige der Londoner Regierung und führe das Problem auf seine territorialen und ethnographischen Grundlagen zurück. Besonders schwierig gestaltete sich die Frage dadurch, daß die Italienische Vomben auf Alerandrien und den AordaWang de- Suez-Kanal- Englisches gort aus dem Rudolfs«« besetzt — Angriss bei einer Oase von den Italienern zurückgefchlagen Rom, 29. August. Der italtenische Wehrmachtbericht hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unser« Luftformationen haben die glottenbasis von Alex andrien (Aegypten) bombardiert und trotz widrigen Wetters - lang« Zeit den Suezkanal zwischen Port Said und Ismailia Überflogen. Dabei warfen sie Bomben am Nordausgang des Kanals und auf die Eisenbahnfähre von Alkantara. Mit letzterer überquert die Eisenbahn, die Aegypten mit Palästina verbindet, den Kanal. In Ostafrika haben Dubat-Berbände das englische gort von Polignae in der Gegend des Rudolph-Sees besetzt. Fliegerverbände haben die Eisenbahnstation von Khasbm- el-Ghirba (Sudan) und die Flugplätze von Waijr und Garissa (Kenia) bombardiert. An den Grenzen des Sudan und Eritrea versucht« «Ine englische Abteilung mit Panzerwagen aus unser Gebiet vorzudringen. In der Nähe der Oase Adarde stieß sie mit einem unserer durch Polizeiaskari verstärkten Verbände zusammen, wobei der Angriff nach heftigem Kampse zu- rückgeschlagen wurde. Der Gegner konnte auf den Pan zerwagen zahlreiche Verwundete mitnehmen, ließ jedoch auf dem Kampsfetd außer etwa 10 Toten (Australiern) Maschinen gewehre und andere Waffen zurück. Wir hatten nur leichte Verluste. «in anderer Versuch starker feindlicher Truppes gegen u„- sere Stellung von Gal la bat wurde gleich von unseren Ko lonialtruppen dieses Bezlrkes zurückgefchlagen. Ser „S2mal angegriffene" VerschlebebaWos »on Kamm Berlin, 30. August. Als unlängst -er britische Lufftsahrt- minister, Sir Archibald Sinclair, vor -em Unterhaus -ie er staunlichen Erfolge -er englischen Kampfflugzeuge gegen kriegs wichtige Rüstungsbetriebe un- Bahnanlagen in Deutschland aus zählte, vergaß er auch nicht, den bekannnten Verschiebebahnhcf von Hamm (Westfalen) zu erwähnen. Nicht weniger als b2mal hätten die britischen Flieger -iesen wichtigen Bahnknotenpunkt -es Ruhrgebletes, natürlich stets erfolgreich, mit Bomben ange griffen. Zunächst Mächten wir hierzu bemerken, -aß -er Verkehr aus den Bahnanlagen nach wie vor seinen ungestörten Fort gang nimmt. Wenn britische Kampfflieger, wie sie selbst mel den, mehr als 52 Anflüge brauchen, um angeblich einen deut schen Verschiebebahnhof außer Betrieb zu setzen, so spricht die ser „Erfolg" nicht gerade für ihre Treffsicherheit. u»i- man hätte -ie Anzahl der auf dasselbe Objekt angesetzten Angriffe bester verschwiegen. Uns scheint -ie Erklärung sür -ie Märchen des Herrn Sinclair darin zu liegen, daß -ie britischen Flieger zwar wie derholt den gleichen Auftrag erhielten, aber genug mit -er deutschen Abwehr zu tun hatten un- sich eingebildeter Erfolge in -er an englischen Fliegern schon sattsam bekannten groß sprecherischen Art un- Weise rühmten. Wie lange wird man noch -ie englische Oeffentlichkeit mit solchen dummdreisten Lügen in Sicherheit zu wiegen versuchen? Acne Verbesserungen in der Kricgsbinicr- dliebenen-Versorgung Berlin, 30. August. Durch die im Reichsgesetzblatt Nr. lüZ veröffentlichten Aenderungen un- Ergänzungen der Wehrmacht fürsorge- un- -Versorgungsgesetze und ihrer Durchführungs bestimmungen ist eine Reihe von Verbesserungen der Fürsorge un- Versorgung für -ie ehemaligen Soldaten und ihre Hinter bliebenen neu geschossen, oder es ist für schon erlassene Ver« waltungsanordnungen -ie gesetzliche Grundlage erbracht wor den. So ist insbesondere die Kriegshinterbliebene n- versorgung verbessert worden. Witwen un- Waisen erhal ten die einheitliche gegenüber der Jriedensversorgung gün stigere Kriegsversorgung ohne Rücksicht darauf, ob -er Mann bzw. Vater an der Front gefallen oder in -er Heimat infolge Wehrdienstbeschädtgung gestorben ist. Eltern erhalten Eltern rente beim Tode des einzigen oder letzten Sohnes oder beim Tode mehrerer Söhne ohne die sonst vorgesehene Prüfung -er Ernährereigenschast. Durch die gleichzeitig ergangene Verordnung über -ie Militäranwärterbezüge sind die Gebührnisse, die die Militär anwärter dis zur planmäßigen Anstellung als Beamte erhalten, neu festgesetzt, nachdem Sckpvierigkeiten, die dieser bereits sich Wehrmachtfürsorge- und -versorgungsgesetz vorgesehenen New regelung auf besoldungstechnischem Gebiet bisher entgegenstancl -en, inzwischen ausgeräumt worden sind. Ordner lm SffeiUltchen Lustschlitzraum Berlin, 30. August. Der Reichssührer SS und Chef der deutschen Polizei hat in einem an alle Polizeibehörden gerick)- teten Erlaß im Einvernehmen mit dem Reichslustlahrtministcr bestimmt, daß die Ordner für die öffentlichen Lustschutzräume von den Polizeirevieren zu stellen sind. Wo die Gestellung von Polizeideamten wegen zu weiter Entfernung vom Polizei revier auf Schwierigkeiten stößt, soll eine geeignete in unmit telbarer Nähe des öffentlichen Luftschutzraumes wohnende Per son nebenamtlich als Ordner bestimmt und auf Grund der Notdienswerordnung herangezogen werden. Der Ordner, der möglichst Amtsträger des Reichsluftschutzbundes oder Angehö- riaer einer Parteigliederung sein soll, hat die Eigenschaft eines Hilfspolizetbeamten. Der Erlaß bestimmt weiter, daß für jeden öffentlichen Lustfchutzraum 8 Schlüssel vorhanden sein müssen. Ein Schlüssel wird am Eingang -es Raumes in einem mit einer Glasscheibe versehenen osienen Kästchen aufbewahrt; der zweit» befindet sich in der Obhut -es Ordners und -er -ritte aus -em zuständigen Polizeirevier. . , Sportfest ln Westdorf um 8 Tage verlegt Dresden, 30. August. Das Wald-. Turn- un- Sportfest -es Sportbezirkes Dr«s-eu, das am 1. September in Weixdorf bei größter Beteiligung der verschiedenen Sportzweige durch geführt rver-en sollte, ist um acht Tage auf Sonntag, 8. Sep tember, verlegt worden. Verllner VSrse vom Z0. August Am Freitag eröffneten -ie Aktienmärkte wiederum un einheitlich, wobei sich Gewinne und Abschläge etwa die Waage hielten. Am Montanmarkt ermäßigten sich Buderus um )4 und Rheinstahl um 1 Prczen». Hoesch und Mannesmann stiegen andererseits um je )4, Vereinigte Stahlwerke um '/« und Stol berger Zink um Prozent. Bei den Braunkohlenwerten ver loren Ilse Genuhschelne 1)4 Prozent. Deutsche Erdöl lagen un verändert. Von Kaliaktien ermäßigten sich lediglich Wintershall um Prozent. Chemische Papiere wurden zumeist unverändert bewertet oder erhielten keine Ansangsnotiz, Farben gaben um Z4 Prozent nach. Bei -en Gummi- und Linoleumwerten sielen Contigummi durch eine Steigerung um 2)4 Prozent auf. Deutsche Linoleum büßten 1)4 Prozent ein. Elektro- un- Ver- forgungswert« zogen Überwiegen- leicht an. Auffassungen der beiden interessierten Teile von anderen Ge sichtspunkten ausgingen, so daß ein unmittelbarer Kontakt zu -em Ergebnis führen könnte, den Strcitsall noch zu verschärfen. Deswegen hätten sich -ie Achsenmächte erneut ein geschaltet, um die Verhandlungen zu einem bestimmten Abschluß zu bringen. Dies geschehe ausschließlich, um in einem Sektor für -en Frieden zu arbeiten, -er bisher durch -en Willen der Achse vom Krieg verschont geblieben sei und stelle somit ein Beispiel tatsächlicher Solidarität und konkreter europäischer Zusammenarbeit -ar. „Tribuna" erklärt, nur -en Vertretern zweier großer be freundeter Mächte mit ihrem persönlick)en Prestige, ihrer Aulo- rität und der vollkommenen Kenntnis der zur Verhan-lung stehenden Fragen sowie ihrer anerkannten Unparteilichkeit sei es kläglich, eine, so komplizierte Debatte zu leiten, bei -er histo rische ugst politische Ueberlegungen miteinan-er verbunden seien. Da keine erste Verhan-lungsbasis vorhanden sei, könne ein Ausgleich nur Zustandekommen, wenn jemand über den Par teien stehe, -er im Hinblick auf die höheren europäischen Er fordernisse -ie Wege weise und die beiden Auffassungen bis zu einem endgültigen Abkommen zusammenführe. Berlin, 80. August. Wie bekannt, wurde wegen des Ein fluge» in der Nacht zum Donnerstag in Berlin Fliegeralarm gegeben. Einige englische Maschinen überflogen während des Alarms aus breiter Front da» Gebiet der Reichshauptstadt, un- was sie nach ihrer Vertreibung hinterließen, entspricht ganz -en Methoden, -ie diese gewissenlosen englischen Piraten aus ihren nächtlichen Einslügen schon an anderen Stellen an wandten. Aus großer Höhe, in der sie sich sicher glaubten, ließen sie Brand- und Sprengbomben herab, die, wie bei dem ersten Einflug zu Beginn der Woche, auch diesmal wieder aus schließlich auf Wohngegenden fielen und Leben und Gut der Zivilbevölkerung schädigten. Die Bilanz -ieses hinterhältigen, Aigen Ueberfalles in der Nacht zum Donnerstag waren 10 Tote und 28 Verletzte, von denen 7 besonders schwer darnieder- ltegen. Sprengbomben sielen auf einen Wohnblock in der Cottbuser Straße und in «in Laubengelände in Reinickendorf. Brandbomben wurden wahllos abgeworfen, ebenfalls in der Umgebung der Cottbuser Straße, in Wetßensee und im Vorort Grünau. In allen Fällen, ohne Ausnahme, waren die Ziele reine Wohn gegenden, ohne aber auch -ie geringste militärische oder indu strielle Bedeutung. Es wurden keine Betriebe getroffen; keine Bomben fielen auch etwa in die Nähe von Punkten, die irgend wie mit militärischen Dingen in Zusammenhang stehen. Uns ist das nichts Neues; aber von besonderem Interesse dürfte es für die große Reihe von Auslandsjournaltsten ge wesen sein, die am Donnerstag früh In der Morgendämmerung an die Stätten des heimtückischen Wirkens der „glorreichen" RAF kamen. Die Ausländer haben sich sehr genau unter richtet. Sie sprachen mit den Bewohnern, gingen kreuz und quer durch die betroffenen Wohnviertel und konnten sich in antwortsicher Weise dem Verderb ausgeliefert waren. Der Ver urteilte hat aus Gewinnsucht das Volks- und Wirtschastsvermö- gen geschädigt. C» ging um die Punkt« Berlln, 30. August. Die Eitelkeit hat schon so manches Unheil angerichtet, so auch hier, wc sie zwei Freundinnen aus- rinan-erbrachte. In der Leipziger Straße in Berlin hatte Betty in einem Geschäft ein totschickes Herbstkostüm entdeckt, das sie unbedingt besitzen wollte. Ihre Begleiterin Elli guckte nei disch, denn ihre Kleiderkarte war bereits „ausgepunktet". Zu gern hätte auch sie das Kostüm besessen. Es war zu ärgerlich, daß Betty damit Staat machen wollte, wenn sie auch ihre Freundin war. — Einige Stunden später klingelte bei Elli das Telephon. Aufgeregt meldete sich Betty: „Du weißt -och, ich wollte mir das Kostüm Kausen un- nun ist plötzlich meine Kleiderkarte verschwunden. Als wir zusammen bet mir Kafsee tranken, hatte ich sie doch noch. Du selbst hast sie in der Hand gehabt und die Punkte gezählt . . .1" Etwas wie Mißtraue^ klang in Bettys Stimme. Berechtigterweise — wie sich Heraus stellen sollte, denn Elli hatte die Karte ihrer Freundin zu sich gesteckt, um für sich das Kostüm Kausen zu können. — „Warum haben Sie nicht gewartet, bis Sie die neue Kleiderkarte in -en Händen hatten, das dauerte -och nicht mehr lange", sagte -er Vorsitzende des Berliner Amtsgerichts, vcr -em Elli sich nun mehr verantworten mußte. Die Angeklagte zuckte mit den Achseln. „Ich war so verliebt in das Kostüm, daß tch einfach alles darüber vergaß", bekannte sie ehrlich. SO RM. Geldstrafe muß Elli bezahlen, un- außerdem ist ihre Freundschaft mit Betty sicher für immer in die Brüche gegangen. Tatsachen gegen englische Lügen Zn Verlln wurden nur Wohnviertel dombardiert allen Einzelheiten von dem Geschehen überzeugen. Besonders schwer waren die Schäden in den Häusern der Cottbuser Straße. Hier haben mehrere Sprengbomben direkt die Dächer der Häuser getroffen und sind bis in die obersten Stoch, werke durchgeschlagen. Was zerstört wurde, sind Wohnungen und Eigentum der arbeitenden Bevölkerung. Am Ort des nächtlichen Ueberfalls liegt noch ein Zeitzünder, ein zweiter wird vermutet. Neben anderes Brandschäden durch Brand bombenabwurf ist in der Cottbuser Straße «in Haus in seinen oberen Stockwerken vollkommen ausgebrannt. Wenn eine große Anzahl von Brandbomben sich nicht auswirken konnte, so ist das der Geistesgegenwart und dem schnellen Handeln der Sicherheitsorgane und der Bevölkerung zu verdanken. In Reinickendorf erfolgte der Spreng bombenabwurf mitten hinein in einen großen Komplex von Kleingärten, auf dem nur kleine und kleinste Sommerlauben stehen. Auch hier hat es, wie in der Cottbuser Straße, einen Toten und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Wir sind uns darüber im klaren, daß diese Abwürfe aus Wohngegenden und auf andere weder militärisch noch indu striell wichtige Ziele wie etwa — um nur einige wenige Bei spiele zu nennen — aus den Kinderspielplatz in Hamburg- Barmbeck, auf «in weit vor der Stadt völlig isoliert lie gendes Lazarett in Koblenz, auf die Seilerstraße in Han nover, auf das vollkommen einsam liegende kleine Dörf chen bet Gifhorn ulw. Methode sind. Sie sind eine wi derliche brutale Rache für die Ohnmacht und Unfähigkeit der englischen Flieger und siir die systematischen Zerstörungen, -ie die deutsche LUftwasfe Tag und Nacht der englisck)en Rüstungs industrie, -en Hafenanlogen un- -ei^ Flugplätzen zusiigt. (Vgi, auch S. 6.) eines großen iranischen Malers. Aus Teheran wird des hervorragenden iranisck)en Malers Mohammed dessen Werke auch in Europa sehr bekannt geworden sind, berichtet. Er hatte die Schule der schönen Künste von Teheran gegründet. Freitag. SO. August 194« Ser Wehrmachtbericht v»m Donnerstag Englische Hasenanlagen und Rüstungsziele in »erstärktem Maß» angegrissen — Planmäßige, Rachtangriss britischer Flugzeugs aus Wohnolertrl der Reichshauptstadt — Zahlreiche ZivUperso- nen getötet Berlin, 29. August. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kampffltegeroerbände griffen am gestrigen Tag» di» Flugplätze von East Church und Southend an der Themsemündung sowie den Hasen van Bognor-Regl» an der englischen Südküst« mit starker Wirkung an. Bei Nacht wurden in verstärktem Matz« die Hafenanlagen von Liverpool,^ Eardiff, Bristol, Middle»- borough, Chatham und Thameohaven sawie Rü- stung»ziele in Sheffield, Norwich und Coventry mit Bomben belegt. Der Luftminenabwurf in britischen Häsen wurde fortgesetzt. An verfchied«n«n Stellen kam e» zu Luft» Kämpfen, in deren Verlaus 38 feindlich« und 12 eigene Flug zeuge abgeschossen wurden. Britisch« Flugzeug« griffen in der Nacht plan« mätzla Wohnviertel der Reich»hauptftadt an. Durch Brand- und Sprengbomben wurden zahlreiche Zivil personen getötet oder verletzt sowie an einzelnen Wohnhäusern Dachstuhlbrände und Schäden verursacht. Eines der angreisenden selndlichen Flugzeuge wurde durch Flakartille rie abgeschossen, bevor es das Weichbild von Berlin erreichte. Auch da» Leunawerk wa, da» Ziel «ine» britischen Angriss«». Der hier angerichtete Schaden ist gering. An mehreren anderen Orten in Mittel« und West, d « utjchland, di« mit Bomben angegrissen wurden, «ntstand ebenfalls kein nennenswerter Schaden. Der Feind verlor gestern insgesamt 44 Flugzeug« und «inen Sperrballon, während der eigene S«samtoerlust IS Flug- zeuge beträgt. Ein Unterseeboot unter Führung von Kapitänleut- nant Si ' Hand« , , gesicherten Seleitzug.
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