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Donnerstag, 29. August 1949 Sächsische Volkszeitung Nummer 2VS, Seite S MMeMWÜMWg ! «»»an von p«n -,Inrtch lleulir« L2. Fortsetzung. Bernd stößt den Spaten in den Boden und geht mit. On der Küche ruft er Lene zu. sie solle Barthel nach Kaufe holen. Lene läuft was sie laufen kann, Mia er- Mit Bernd kurz, was es gegeben hat, während sie den Barkinahof betreten. Einen Augenblick zögert Bernd. Eigentlich hat er hier nichts verloren. Aber der Nachbar scheint von Sinnen zu fein. Wer schließt ein wehrloses Weib ein? Da muß geholfen werden. Und Mial Sie nimmt ihn bei der Hand, zerrt ihn näher, führt ihn durch den Flur bis vor die Tür des Kämmerchens. Hier stehen sie still und horchen. Drinnen hören sie die Mutter laut schluchzen. »Mutter, Bernd ist hier, sollen wir die Tür auf brechen?" sagt Mia laut. , Keine Antwort. ' Da kommt Barthel atemlos Herbeigestarzt. In we nigen Worten erfährt er. was geschehen ist. Bernd sagt, es wäre das Beste, einen Dietrich oder eine Feile zu holen, um die Tür nicht zu beschädigen. »Ach was, geh mal weg da", sagt Barthel, tritt zurück und wirft sich mit aller Gewalt gegen die Tür. Sie gibt nicht nach. Dann tritt er nochmal zurück und stößt mit feinem schweren Stiesel die Türfüllung heraus, daß das Holz krachend zersplittert. Dann reißt er nach und nach die ganze Tür heraus, tritt in das Stübchen, und steht vor der in Tränen aufgelösten Frau. »Mutter, was hat er gewollt?" fragt Barthel, wäh rend die beiden anderen nähertreten. Sie zeigt nur auf den Lisch, wo noch der Strafantrag liegt. Barthel liest ihn laut vor und lacht, daß es säh durch das Haus schallt. Er zerreißt das Blatt in tausend Fetzen und läßt sie zu Boden flattern. »Komm, Mutter, leg' dich aufs Bett. Er soll es nicht wagen, dir noch ein böses Wort zu sagen." Wil lenlos läßt die Frau sich nach oben geleiten und aufs Bett legen. Sie greift nach Barthels Hand und sagt: »Junge, er ist mein Mann. — Er weiß nicht mehr aus noch ein." »Mutter, beruhige dich, verlaß dich auf mich." Unten beraten die drei, was zu geschehen hat. Bernd hat seinen Arm um Mias Schulter gelegt. Lene steht vor den dreien und atmet schwer. Barthel schaut finster vor sich hin. Schließlich sagt er: »Du, Bernd, tu mir einen Gefallen und hol' mir die Pferde nach Hause: ich kann setzt nicht fort von hier." Ehe Bernd geht, sieht er Barthel fest in die Augen und sagt: »Du, mit mir kannst du in jedem Falle rechnen." »ES ist gut, Bernd", erwidert Barthel. »Mein Alter ist ta nicht schuld an alldem, schuld ist der verdammte Halsabschneider." »Du, mit dem werden wir beide fertig," meint Barthel. Bernd drückt Mia fest an kick und stamvkt hinaus. Mia geht ln vie Gliche, Barchel sieht sich noch einmal in dem Schreibstübchen um. Da hört er den Dauer kommen. Im Flur vor der erbrochenen Tür treten sich Baler und Stiefsohn ent gegen. Darking sieht, was geschehen ist: seine Zornes- oder schwillt. Barthel weicht einen Schritt zurück und läßt ihn eintreten. Der Dauer bemerkt die Papierfetzen auf dem Boden, stiert den Sohn seiner Frau wie ein Irrsinniger an und keucht: »Das — sollst du mir büßen!" .Dater". redet Barthel ihm zu, »sei endlich ver nünftig!" »Geh mir aus den Augen, sonst geschieht ein Un- glück", zischt der Bauer und setzt sich auf den Stuhl, auf dem vorhin seine Frau gesessen hat. Barthel läßt ihn allein und geht zur Mutter hinauf, um ihr zu sagen, daß der Dater wieder da sei und daß er sich beruhigt kabe. Auch die Mutter hat zu weinen aufgehört. Sie ist so gefaßt, daß sie dem Jungen reinen Wein einschenken kann. So erfährt Barthel, wie es um den Hof steht. Der Tag ist schwül. In den Nachmittagsstunden stei gen hinter dem Tannenwald dunkle Wolken auf. Dumpf rollt von ferne der Donner. Mia, Sophie und Barthel eilen hinaus, um das Heu zusammenzurechen. Die Mutter geht ihnen nach und hilft: währenddessen sam mel« sich die Gewitterwolken immer drohender. Dar ling ist wieder nach oben gestiegen und steht am Fenster der Dachkammer. Er sieht die Blitze zucken und rechnet aus, wie weit das Gewitter noch entfernt ist. Man zählt vom Aufzucken des Blitzes bis zum Donnern langsam im Sekunoentempo und vervielfältigt die erhaltene Zahl mit 333. So hat er in der Schule gelernt. Dann erhält man die ZHxl der Meter, die das Gewitter braucht, um bis zum Standort des Beobachters zu kommen. Barking hat nie Angst vor einem Gewitter gehabt. Aber fetzt kommt ihm ein banger Gedanke: Wenn der Blitz einmal in deinen Hof schlüge! Er ist ja wieder versichert. Der Barthel hat die Prämie bezahlt I — Dann würde also die Versicherung ... wie hoch ist doch die Summe? Hunderttausend waren es vor der Inflation. Dann hat er nachher auf 150000 erhöhen lassen. »Wenn nur ein Teil des Hofes, etwa die Scheune oder die alten Stallungen ..." Ein plötzlich aufheulender Sturm reißt ihn von diesen Gedanken los. Er sieht, wie unten in den Feldern die Leute anfangen, alles beisammen zu raffen. Llber dem Weidenkamp prasselt schon der Negen herab, die Blitze zucken jetzt schneller und schneller, der Donner kracht unaufhörlich, das Wasser rauscht über die Dachpfannen in die Ninne, die Luft, würzig und warm, dringt zu ihm in die Kammer. Gr atmet, daß sich die Brust dehnt, aber wieder sind die dummen Gedanken da. Wieder fängt er an zu rechnen, wie es wäre, wenn ihm ein Blitzstrahl zu Hilfe käme. Der Donner läßt nach, das Wetter wendet sich ab. Vielleicht hat's anderswo ein geschlagen, vielleicht hat's einem andern geholfen. Seine Schläfen pochen, aber er kann nicht von dem dummen Ginfall los. Nein, er will nicht daran denken, will dem Gewitter nickt nachhelfen. SS ilt la auch zu Fortsetzung ,olgl. spät, kein Mensch würde es glauven ... Aber wenn ec es schlau anstellt ... wenn ein anderer es getan haben könnte, Barthel zum Beispiel ... »Was stellt er sich zwischen mich und mein Weib! Warum muß ich vor dem Hegmann zu Kreuze kriechen? — Doch nur, weil Barthel den Kotten an sich reißen will. — Mich wollen sie weghaben, mich von Haus und Hof verjagen, mich wollen sie kleinkriegenl Ich werd' euch! — Ihr glaubt wohl, ich sei bereits übergeschnappt? — Willem Bar king weiß, was er tut, das sag' ich euch. Ist schlauer, als ihr alle zusammen." Dem Dauer ist. als stehe einer hinter ihm. der ihm ins Ohr raunt. Oder hat er selbst laut gesprochen? Verdammt, er weiß es selbst nicht. Er dreht sich um — die Kammer liegt still und leer da: es riecht nach Staub und nach altem Heu: ein wackliger Tisch aus wurm stichigem Holz steht an der Bretterwand, hinter der Tür hängt eine zerrissene, von trockenem Lehm und Kuh dreck beschmutzte Hose. An der anderen Seite in der alt modischen Bettstelle liegt ein plattgedrückter Etrohsack. Leit langem hat hier keiner mehr gehaust. Ob sie unten wissen, wo er sich jetzt aufhält. Vielleicht vermissen sie ihn gar nicht. Womöglich sind sie froh, daß er ihnen aus dem Wege geht, Martha wenigstens und Barthel. — Daß Mia nicht zu ihm heraufkommt l Eie muß ihn doch suchen, sie muß sich doch um ihren Dater kümmern! — Aber sie kann'S ja aushalten in ihrem Schleiflackzim- merchen ... Wenn man dieses Zimmer nur retten könnte, falls mal etwas passieren könnte. Eigentlich müßte ich der Versicherung mitteilen, daß die Summe erhöht werden muß ... aber das könnte verdächtig sein. Also lieber nicht. Nein! — Gut, daß Barthel be zahlt hat. Wenn ich bezahlt hätte, wär' das schon ver dächtig. Wenn sie aber jetzt den Barthel verdächtigen — wenn sie den Barthel verdächtigen, kann mir nichts pas sieren. Dann fliegt er ins Loch, dann hab' ich ihn da, wo er hin soll wegen der Steine. Bekomm ich dann kein Geld von der Versicherung, so werde ich Martha schon soweit Herumkriegen, daß sie von Barthel die Steine zurückverlangt ... Eines ist mir sicher Brandentschä- oigung für den Hof oder Geld für die Steine. Darking atmet schwer. Er greift sich an den Kopf. Seine Pulse hämmern. Es ist ihm, als ob er vor sich selbst fliehen müsse. Vom Kirchturm her schlägt es sechs. In einer halben Stunde schon kommt das Vieh von der Weide. Dir Tiere werden naß sein. Man muß sir abreiben, trockenes Stroh müssen sie haben. Darum will ec selber noch dem rechten sehen. Er schließt das Dachfenster, zieht die Kammertür hinter sich zu und geht hinunter. Als er auf den Hof hinaustritt, stehen die Kühe schon vor der Ctalltüre. Martin hat sie wegen des WetterS eher nach Hause getrieben als sonst. Mia und Sophie sind nicht wenig erstaunt, daß Barking sich um das Vieh - kümmert. Mia, zwischen den Kühen sitzend, greift mit kräftigen Händen in die strotzenden Euter, während sie ihre Stirn gegen die warme Flanke der Tiere lehnt. Was nur der Vater dabei hat. daß er auf einmal wieder in den Stall kommt und mithiift...? Die Blutspuren / „Es ist schrecklich, daß Olga gar nicht schreibt", sagte eines Morgens in der kleinen dänischen Stadt die Frau des Polizisten bklbstrup, als sie mit ihrem Mann beim Frühstück saß. „Aber sie ist ja noch keine Woche fort, sicher hat sie in der ersten Zeit viel zu tun, Natalie. Vielleicht kommt sie Sonntag herübergeradelt und besucht uns." Sktbstrup stand auf. „Ich habe noch Dienstliches zu er ledigen", sagte er und ging. In Wirklichkeit fühlte er sich zu Hause nicht wohl, seitdem Olga fort war, und heute morgen schien es ihm besonders schwer, die Tochter auf der Haushal tungsschule zu wissen. Er hatte eingeschen, daß sie einmal heraus mutzte, unter Jugend sein wollte, darum hatte er die Einwilligung zum Besuch der Schule gegeben, aber jetzt fehlte sie ihm überall Langsam ging er den Weg hinauf in den Wald. Es ge schah wenig Kriminelles in seinem Bezirk, höchstens einmal eine Schlägerei im Krug. Er kam an einen kleinen See, wo Vaden und Jisclien ver boten war. Er setzte sich auf einen Baumstamm. Wenn es auch nicht zu 'einen Pflichten gehörte, aufzupassen, dah die Verbote nicht übertreten würden, so konnte er ja trotzdem ein mal acht geben, ob der eine oder andere Sommergast nicht Lust verspüre, trotz allem in dem See zu baden. Ein leichter Wind bewegte die Blätter der Bäume, das Licht flimmerte durch die dichten Laubkronen. Skibstrup saß halb abwesend und betrachtete das Spiel der Sonnenstrahlen. Plötzlich wurde er hellwach. Er hatte etwas zwischen dem ver welkten Laub entdeckt, ging hin und schob mit dem Fuß einen Blätterhaufen zur Seite. Dann bückte er sich hastig und zog eine Axt hervor. Sie zeigte einige dunkle Spuren, sowohl aus dem Griff, wie auf der blanken, fast neuen Schneide. Ernst sah Skibstrup auf die Axt und dann auf den Weg, der zum See führte. Ein unheimliches Bild spiegelte seine Phantasie ihm vor: «In Mensch kam des Weges und wurde niedergeschlagen, be raubt und in den See geworfen. Aber warum hat man die Axt nicht HInterhergeschleudcrt? Hier schien seiner eine wichtige Aufgabe zu harren. End- Axt nicht HInterhergeschleudcrt? Hier schien seiner eine wichtige Aufgabe zu harren, sich konnte er seinen Scharfsinn beweisen! Er überlegt« nicht lange, verbarg die Axt unter seiner Uniform und ging heimwärts. Aber er blieb vor der Billa des Doktors stehen Der alte Arzt kam ihm vergnügt entgegen: „Na Skibstrup, haben Sie irgend etwas auf dem Herzen? Lange her, seitdem Eie bei mir waren!" Der Polizist legte die Axt auf den Tisch. „Ich möchte nur gern« wissen, was das für Blutspuren hier sind." „Blutspuren?" sagte der Doktor. „Das kann ich Ihnen so nicht sagen, aber ich will sie untersuchen." Er holte ein Mikroskop und verschiedene Flaschen und satz eine Weile damit über die Spuren gebeugt. „Menschenblut", sagte er dann. „Ist das ganz gewiß?" „Ja — aber was ist denn passiert? Ein Verbrechen kann doch hier in unserer friedlichen Gegend kaum geschehen setn?I" Der scherzende Ton, in dem der Doktor sprach, behagte Skibstrup nicht. Er antwortete abweisend: „Ich weiß nicht, ob etwas Besonderes geschehen ist, aber auf jeden Fall mutz es untersucht werden." Dann nahm er die Axt wieder an sich und ging. Im Weltergehen überlegte er, was er beginnen wollte. In den Scl>aft der Axt war der Buchstabe O cingeschnitten. — Der zweite Buchstabe war angcfangen und nicht fertig ge schnitten worden. Es gab unter den Bauern «inen, der Nils Ovesen hietz — ob er einmal dorthin ging? Er traf den Bauern damit beschäftigt, einen Zaun aus neugefällten Baum stämmen zu errichten. „Was wollen Sie da machen?" fragte Skibstrup, nachdem er den Bauern freundlich begrüßt hatte. Ovesen sah ihn etwas erschrocken an: „Hoffentlich nichts Unerlaubtes! Sonst sollte cs eine Umzäunung für die Kälber geben, aber wer weiß, ob sie in diesem Sommer noch fertig wird!" „Warum sollte sic denn nicht fertig werden?" „Weil meine Axt abhanden gekommen ist." Skibstrup fuhr zusammen. Die Erklärung schien eher da zu sein, als er geahnt hatte. Ovesen fuhr fort: „Können Sie sich vorstellcn — ich schicke meinen Gehilfen Preben Hen- ningsen, um Stämme zu hauen für meinen Zaun. Und dann kam er zurück ohne die Axt. Er hatte sie aus der Hand gelegt, behauptete er. und sie nicht mehr wiedergefunden, soviel er auch gesucht habe." ».Ist Henningsen nicht sonst ein ordentlicher Mann?" „Ja, gewiß. Ich kann nicht über ihn Klagen." Skibstrup sah sich um und entdeckte den Knecht, wie er ein Stück weiter den Weg herauf pflügte. Da konnte er also mit ihm sprechen, ohne Aufsehen zu erwecken. Er sprach noch ein paar Worte mit dem Bauern, dann ging er. „Guten Tag, Henningsen", sagte er freundlich und blieb neben dem Knecht stehen, ..ich möchte mit Ihnen über etwas sprechen. Sie saßen vor ein paar Tagen im Wald am See und hatten eine Axt bei sich, nicht wahr?" Henningsen sah ihn verlegen an, und es schien, er habe die größte Lust, die Flucht zu ergreifen. Dann sagte er zögernd: „Das kann ich nicht leugnen". „Und was taten Sie denn da?" fragte Skibstrup. „Ich — ich, na. ich wußte eben, daß sie auf dem Rad da vorbeikommen mußte." „Na ja" — Sktbstrup tat, als wisse er genau, wer „sie" sei. „Und als sie dann kam — was war dann?" „Ich rief sie an, und sie kam zu mir herauf." „Gutwillig?" „Ja natürlich. Wieso denn nicht? Wir lieben uns ja schon seit dem Winter." „Und dann hatten Sie Streit mit ihr?" „Nein, das nicht. Ich war nur sehr traurig darüber, daß sie fortgtng und wir uns nun nicht mehr so oft sehen konnten." „Und das Blut an der Axt, Henningsen? Antworten Sic. — Wo ist sie jetzt?" Henningsen sperrte bestürzt die Augen weit auf. „Wer sie ist? Ist sie denn nicht auf der Haushaltungsschulc?" „Auf der Haushaltungsschule? Wer denn? Wen meinen Eie?" „Olga natürlich!" „Olga!" Skibstrup griff sich vor Zorn zitternd in den Kragen. „Und Olga und Sie lieben sich seit dem Winter? Was haben Sie ihr denn getan — Mann, reden Sie!" „Was wollen Sie denn eigentlich von mir? Es war be stimmt nicht meine Schuld, datz sie sich in den Finger schnitt. Eie hat doch nicht etwa Blutvergiftung bekommen?" ? Skibstrup wurde plötzlich ruhig. „Hat sie sich geschnitten?" „Ja. Ich war dabei, den Namen in dm Axlschast zu schneiden. Und da wollte sie das auch einmal probieren. D» bei hat sie sich so tief in den Finger geschnitten, daß es l «r» blutete. Warum verhören Sie mich darüber? Bin ich Jenen nicht gut genug für Ihre Tochter? Ich glaube, Olga ist ent gegensetzter Meinung." Skibstrup wischte sich die Stirn ab. „Benlhigen Sic sich, Henningsen. Ich Hal»' nichts gegen Sie cinzuwendcn. Aber was machten Sie mit der Axt?" „Ich versteckte sie unter etnms Laub, da ich Olga ein Stückchen begleitete. Hinterher war es mir unmöglich, die Stelle wicderzuflnden. Ich weiß nicht mehr, wo die Axt liegt." „Ich habe sic gesunden. Henningsen. Sie können sie heute abend bei mir abholen. Und daß ich Sie verhörte — ich wollte Ihnen einen kleinen Schreck versehen für die Heimlichkeit, die Sie mit meiner Tochter hatten." Henningsen bekam die Axt wieder. Und die beiden Jungen bekamen einander auch. Aber sic haben Skibstrup niemals geglaubt, daß er die Axt zufällig gesunden habe Sie waren überzeugt davon, daß er sie im Walde überrascht und hinter ihre heimliche Verlobung gekommen ivar. sBerechtigte Ucbersetzung aus dem Dänischen von Karin Reitz.) Das bedenkliche Z Der Dichter und Professor Zachariä war ein sehr stattlicher und majestätischer Herr, der sich auch eine eigene Egustmgc hielt, an deren Tür er ein grcßes Z hatte malen lassen. Die glän zende Equipage des Professors erregte in Braunschweig viel Aufsehen und man erzählte auch Lessing von Zachariäs Prunk gefährt. „Zachariä hätte wenigstens kein Z auf leinen Wagen malen lassen sollen", bemerkte Lessing trocken. ..Warum nickt?" fragten die Umstehenden. ..Wenn die Leute ei» Z auf dem Wa gen sehen", erwiderte Lessing, „so werden sic sagen: cs ist nichts dahinter!" Gipfel der Gemeinheit „Egon ist ein Scheusal", sagte Ella seufzend, als sie mit ihrer Freundin ihre Licbcscrsahrnngcn austauschlc. ..Er ist der gemeinste Kerl, der mir je begegnet ist." ..Ja. aber warum denn?" fragte die Freundin erstaunt. „Ich halte mir fest vorge nommen. diesem Menschen einen Korb zu geben", erklärte Ella entschlossen, „und denke dir. Ich konnte ihn nicht dazu bringen, mir einen Antrag zu machen." Reine Erfahrung Eine junge Sel-auspiclcrin sollte sich In einer Szene gegen den Versuch des Verführers, sie zu küssen, heftig zur Wehr setzen. Sie benahm sich dabei aber so ungeschickt, daß der Regis seur sagte: „Versetzen Sie sich doch lebendig In die Situation. Haben Sie noch niemals versucht, einen jungen Mann daran zu hindern. Sie zu küssen?" Die Schauspielerin sah verwundert auf und sagte schlicht: „Nem!" Hauplschrlltl«I»er: Gg. Winkel, z. It. abwesend: Stellv.: Dr. Gerh. Descznk: Verlags- u. Anzelgenleiter: Theod Winkel, alle Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! u. Verlag, Dresden, Polierstrab« 17. — Preisliste Nr. b ist gültig.