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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194008221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-08
- Tag 1940-08-22
-
Monat
1940-08
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1940
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-"W Sächsische Volkszeitung Seite S rennrr-tag, rr. August 1S4V Nummer 1S6. Seite S la wird ein as die um- enen Platzes Landes Pre- r und Der- und habe ein Leben, wie ich es mir immer kurzen Heimaturlaub und ahnungsschwercm en Alpen. e nach Ita- rof. A. De rscherarbeit en geleistet l der pata- ! Höhe von id Beobach- os" niedcr- m Völker besonders rittel als wölkerung lenscklicher abgeschnit- ltnng ans» Aushunge- l säll» die -enden Er- idische Mi- Frankrelä) ei und Ge- mratistische »punkte an > zur Der, Z« seinen» 6V. Ge-uetsta- an» 22. Angnst habe." einem , Besten 'einigten len aus könnten, n, durch an Zwi- cht sein« , Partei h staat- m Hin- Lonnage stünden. Kinder die bri- ; Risiko i Gesetz, werden, genüber führbar- >tie ver- werden, :s einer machen, biete S» !r Dinge » trans- niemals Nachdem Holland, form die dadurch mste Not orderung, >ie es siir er wieder der von gung der nden ent- die deut- werden. mg dieser ersorgung tscheidend nicht die rr Dalton der bri- Vom Trauring Warum ist der vierte Finger der Ringfinger, an dem der Trauring getragen wird. Eine alte Erklärung lautet, dah zu diesem Finger eine Ader direkt vom Herren leitet. Diese An schauung. die in früheren Zeiten sehr verbreitet war. ist aber anatomisch falsch, und man darf annrhmen. dah der wahr« Grund ein durchaus praktischer ist, indem nämlich an diesem von beiden Seiten geschützten Finger, der weniger als die an deren gebraucht wird, der Ring sich am wenigsten abnuht. Uebrigens hat sich die Sitte, den Trauring am vierten Finger zu tragen, erst allmählich eingebürgert. Wir können auf Bil dern der Renaissancezeit beobachten, dass man vielfach Ringe, sa sogar den Trauring, am Daumen trug, und diese Sitte war noch bis ins 18. Jahrhundert verbreitet. In manchen Ländern war früher der bevorzugte Ringfinger der Zeigefinger. In den meisten Ländern sitzt der Trauring an der rechten Hand, in Italien aber an der linken, ein Brauch, der während der Re formation aufkam und den man daraus erklärt, datz dje linke Hand näher am Herzen ist. Eine alte Sitte Ist es. dah der Traurina ein lckmuck'oser Goldreif ist. Man will damit die schlichte Würde dieses Sinn bildes betonen. In der Renaissance ivarcn aber auch die Hoch zeitsringe noch reich geschmückt, und es erregte ein gewisses Ausselien. als dis Königin Maria die Katholische bei ihrer Heirat mit Philipp von Spanien den ausdrücklichen Wunsch äuhcrte, sie wolle einen ganz einfachen Goldreif als Trauring haben, wie ihn andere Frauen benutzten. In manchen Rinasamm- lungen findet man Beispiele von Trauringen mit Inschriften. Aber der also verzierte Ring ist ebenso wie der edelsteinge- schmückte doch, häufiger das Sgmbol der Verlobung. In Zeiten der Not, in denen der Ernst des Lebens dem Menschen besonders nahe tritt, hat man Immer wieder zu eiser nen Trauringen gegriffen: man denke nur an die Zeit der Be freiungskriege, und auch als der Weltkrieg besann, opferte so manches Ehepaar seine goldenen Ringe dem Vaterlands, um mit Stolz eiserne zu «ragen. Abschied kehrt er am 28. Mai 1916 zur „Wiesbaden" zurück. Drei Tage darauf tobt die Schlacht am Skagerrak. Um 7 Uhr abends ist die „Wiesbaden" durch stärkstes Artilleriefeuer manövrierunfähig geworden, 1ü Minuten später trisst den wehrlosen Kreuzer ein Torpedo unter dem Kommandostand und hebt ihn förmlich in die Höhe, alle Ausbauten der Brücke stürzen wie in einen sich unter ihnen ösfnenden Krater, auch der Fockmast bricht zusammen und schlägt mit Getöse in die See und mit ihm das Krähennest, In dem Gorch Jock seinen Gefechtsplatz hat. Man muh annchmen, dah er mit in die See geschleudert wurde, dah der Wasserdruck ihn jedoch aus dem Krähennest befreite und die Schwimmweste ihn qn die Oberfläche trug. Ucber die letzten Stunden des Dichters wird ewiges Dunkel gebreitet sein. Der entseelte Körper treibt vier Wocl-en in der See und wird von Wind und Wogen zur schwe dischen Küste geführt, wo ihn mit den Leichen anderer Ka meraden schwedisci>e Fischer bergen. Am 2. Juli wird er auf der kleinen unbewohnten Fclseninsel Stensholmen inmitten der einsamen Schärcnwelt neben den andern Opfern begraben. Die Wogen des Skagerrak umrauschcn seinen schlichten Grabes- Hügel, aus dem sein Name steht. Gottfried Aellers unglückliche Liebe zur Bühne Gottfried Keller, der epische Dichter grohcn Stils, hat «s nur schwer überwinden können, dah ihm die Bühn« ver schlossen blieb. Dabei hat er zeitlebens dramatische Pläne er wogen, ohne dah in ihm -er Dramatiker zum Durchbruch ge langt wäre. Er hat auch ein Trauerspielfragment „Therese" hinterlassen, das 1849 in Heidelberg entstanden ist. ..Mit slie- gender Feder", erzählt sein Biograph Professor Wächtold. der das Bruchstück herausgegeben hat. „schrieb Keller die zwei Akte nieder. Doch blieben sie fürs erste ruhen. Das Ganze sollte durch noch zu erlangende Bichnenkenntnis erhöhte theatralische Wirkung erhalten." 1851 in Berlin und später noch, in den siebziger Jahren, nahm Keller den Stofs wieder auf. um ihn schließlich doch Fragment bleiben zu lassen. Sein ausgeprägtes Erzählergenie kannte sich nicht zum Dramatiker wandeln, aber er selbst hat sich noch anläßlich der Ehrungen, die ihm bei sei nem 79. Geburtstag zuteil wurden, einem Freunde gegenüber sehr unmutig geäuhert: „Man sieht, in welch elenden Zeiten wir leben, wenn man mich, als ob ich ein groher Herr wäre, als groben und berühmten Dichter feiert, während ich doch In meinem ganzen Leben kein ordentliches Drama zustande ge bracht habe." Kellers Erzählungen haben sedoch wiederholt Bearbeitun gen für die Bühn« ersahren. So wurden die Meisternovellen „Romeo und Julia aus dem Dorfe" und „Hadlaud" musikdra matisch gestaltet. Die kleine Epieloper „Romeo und Julia auf dem Dorfe" wurde auch in Berlin wiederholt ausgesiihrt, ohne datz sie im Repertoire festen Fuß fassen konnte. Di« Legend« „Der schlimm« Vitalis" wurde in einem Dersspirl von Albert veetschen dramatisch gestaltet, das dei seiner Uraufführung in Zürich mrl Beifall sand. Auch der Film hat sich wiederholt Ket- lersche Dichtungen al« Vorlage für Drehbücher gewählt. auf die „Wiesbaden", als Beobachter Ins Krähennest. Nun ist er ganz in seinem Element. Schon eine Woche »ach seiner Ankunft an Bord erlebt er den Vorstoß eines Teils der deut schen Flotte gegen die englische Küste mit Seegefechten und der Beschießung von Aarmouth. „Was Ich da oben im Krähen nest gesehen habe, ist ganz gewaltigt Diese Bilder haben sich mir unverwischbar eingeprägt. Ich lebe wirklich an Bord auf... Unser zorniger Kreuzer in der Nacht auf See, sagend durch das silberschäumende Wasser: etwas ganz Riesenhaftes und Urweltliches... Das wird ein herrliches Kapitel meines Buches, wie wir nach England gefahren sind... Dies hier ist Wirklichkeit ohnegleichen: denn meine andere Seefahrt war sa immer halb erträumt. Jetzt aber stehe ich auf den Planken der Wirklichkeit, i ' gewünscht Nach Von In der Parkstraße in Berlin-Pankow wohnt der im Rul-e- stand lebende Erfinder des Fernsehens, Oberingenieur Dr. h. e. Paul Nipkow. Am 22. August vollendet dieser Pionier eines neuerschlcssenen Gebietes der Technik, dessen Errungenschasten erst eine zukünftige Entwicklung allmählick ausschöpfen wird, sein 8». Lebensjahr. Er wurde im Jahre 186» tn Lauenburg in Pommern geboren, studierte in Berlin Mathematik und Natur- misscnsclmsten und hat im Laufe seines arbeitsreichen und er folggekrönten Lebens als ideenreicher Konstrukteur zahlreiche bedeutende Erfindungen vor allem aus dem Gebiet des Eiscn- bahnsicherungswcsens gemacht. Dazu gehören der mechanische Blockapparat und die kompensierende Rolle für Eisenbahnsig nale, sinnreich erdachte, automatisch wirkende Vorrichtungen, die der Verhütung von Eiscnbahnunsällcn dienen und auch bei der Eisenbahn eingeführt worden sind. Ueber drei Jahrzehnte hat er bei einer Firma des Eisenbahnsignalwesens gewirkt und durck seine Ersindungen der Allgemeinheit wertvolle Dienste geleistet. DI« Erfindung des SSsährlgen Studenten Während im Eisenbahnsicherungswesen die konstruktiven Ideen und ihre praktische Auswertung Hand In Hand gingen, ist Nipkow auf dem Gebiet -es Fernsehens, dem er seine Berühmtheit verdankt, dem Stand der Technik seiner Zett weit vorangegangcn. An der Wende des Jahres 1888 zu 1884, als Film und Rundfunk noch als ungeahnte Möglichkeiten im Schoß der Zukunft schlummerten, erfand er als 23jähriger Student die nach ihm benannte Nipkowsche Lochscheibe, einen wesentlichen Bestandteil in der komplizierten Fernsehapparatur, und meldete sie im Jahre 1884 zum Patent an. Nipkow hatte sich schon lange mit dem Gedanken beschäf tigt, ähnlich wie man beim Telephon Schallschivingungen in Stromstöße umwandelt und diese im Hörer wieder im gleichen Rhythmus in Sckallivellen zurückverwandelt. auch Im Bereich des Sichtbaren die Helligkeitsunterschiede mit Hilfe des elek trischen Stromes auf beliebige Entfernungen zu übertragen. Da blitzte In ihm die schöpferische Idee auf. Bilder von Personen, Landschaften u. -gl. wie der Raster eines Zeitungsdruckes als eine Summe von zahlreichen Bildpunkten oder Bildelementen auszusassen. die Helligkeitsunterschiede von Schwarz über die zahltesen Sä-attierungen des Grau bis zum Weitz in elektrische Stromschwankungen umzuwandeln und an der Empfangsstcile die Stromimvulsc wieder in Lichtwerte umzuformen. Er kon struierte dafür die Spirallochscheibe, heute allgemein „Nip- kowscke Scheibe" genannt. Auf ihr sind spiralförmig angcord- nete Löcher angebracht, und bei schneller Rotation tastet ein durch -le Löcher hindurchfallendcr Lichtstrahl das zu übertra gende Bild punktweise von oben nach unten ab. An der Wie dergabestelle werden dann die Stromschwankungen wieder In Lichtwerte umaesetzt und aus den Bildelementen das ursprüng- licl>c Bild wieder aufqebaut. Der Grundgedanke der nunktwei- sen Vildzerleaung und Bildzusammensctzung und die Schaffung eines praktisch leistungssähigen Gerätes ist NIpkows große Leistung. Praktische Verwirklichung erst nach 50 Jahren Der Erfinder erkannte bald, daß zur technischen Durch führung der Bilüübcrtraaung von ruhenden oder bewegten Bildern damals noch wichtig« technische Voraussetzungen wie die lichtelektrischen Zellen und die Verstärkerröhren fehlten. So schlief die Erfindung Nipkows mehr als 40 Jahre einen Dornröschenschlaf, obwohl feine Idee gleich nach ihrer Ver- össentlichung Aussehen erregt hatte und in Fachzeitschristen ge- egel Dresden ein «ettinerstraße se an. Dem das nächste > «»gebotene ig sestgenom- genommenen er zivischen er im Äaüt- nd ohne'.sxde Radfahrer, .die ihre abgestell« Gorch Fock Ala Sechzigsähriger wär« Gorch Fock in diesen Tagen ge- feiert worden. Und es tst schon 24 Jahre her, daß er den Heldentod in der Seeschlacht am Skagerrak fand, ein Un vollendeter, dem nach Jahren harten Ringens eben „die Sonne aufging, der Wind in seine Segel kam" und dem der Kopf übervoll war von großen dichterischen Plänen, von dem Ge danken an ein Buch, das seinem deutschen Volke die See in ihrer ganzen Größe darstellen sollte. Das mutz man sich ver gegenwärtigen, wenn man aus das Werk des Dichters sieht, da» nur sechs Bände von mäßigem Umfang umfaßt, unter de nen nur einer einen wirklichen größeren Erfolg gehabt hatte. Was den starken Nachhall, den des Dichters früher Tod in der Seeschlacht überall weckte, mehr erklärt, das war das Ge fühl, daß hinter dem Werk eine wundervolle, warmherzige Persönlichkeit stand, der liebenswürdige, frische und kluge, immer ehrlich ringende Mensch mit den scharf geschnittenen durchgeistigten Zügen und den beobachtenden frohen Augen, mit einem Zug von Schalkhaftigkeit um den Mund, den alle liebgewannen, ole mit ihm in Berührung kamen. Was so stark an ihm wirkte und in der lebendigen Schilderung feiner Hei matwelt so unmittelbar zum Ausdruck gelangte, das war die " ihn ganz erfüllende Vaterlandsliebe, die im unerschütterlichen Glauben an Deutschlands Größe freudig auch das höchste Opfer «bracht hat. Und eine tiefe Trauer erfaßte alle, daß hier da» Leben eines Mannes, der gegen alle Widrigkeiten der Süßeren Umstände sich durchsetzte und gerade den Weg zum Aufstieg vor sich sah, jäh abgebrochen war. Johann Klnau — Gorch Fock war nur sein Deckname — entstammte einer Familie von Seefischern auf der Hamburger Elbinsel Finkenwärder. Als Sohn echter Niedersachsen, eines verschlossenen, kraftvoll ruhigen Mannes und einer prächtigen, frohgesinnten Mutter, verlebte er hier seine Kindheit. Ein stiller Knabe, der stundenlang den in die Weite hinausfahren- oen Schiffen nachträumte. Nach der Schulzeit verbrachte er unfrohe Jahre als Krämerlehrling in Geestemünde, kam dann al» lerneifriger Schüler in die Handelsschule und danach bald al» zweiter Buchhalter in «ine Großhandlung in Meiningen. Hier brachte ihm das Hoftheater aufrilttelnde innere Erleb nisse, die Welt der Klassiker glng ihm auf und führte ihn auf neu« Wege, sie ließ in ihm selbst große dichterische Pläne aus keimen. In verschiedenen Kaufmannsstellungen lernte er noch andere deutsche Städte kennen, bis er zur heimatlichen Wasser kante zurllckkehrte und bei der Hamburg-Amerika-Linie an kam. Im Jahre 1908 verheiratete er sich: er hing mit treu sorgender Liebe an seiner Familie und an seinen Eltern. Während er acht Stunden am Tage als Bürobeamter Dienst tun mußte, benutzte er die frühen Morgenstunden und die Abende bis spät in die Nacht zu - seinen schriftstellerischen Ar beiten und zu seiner Fortbildung auch im kaufmännischen Berufe. Als Dreißigjähriger gab er sein erstes Buch heraus „Schullengrieper und Tungenknieper", das. zum Teil hoch deutsch, zum Teil plattdeutsch geschrieben, das Leben der Fin kenwärder Hochseefischer sehr drastisch schildert. Aehnliche Sammlungen von Erzählungen hat er später noch mehrere kerausgegeben, die „Hamburger Ianmooten" und „Fahrens leute", und einen aus spaßhaften See-Episoden zusammenge fügten Schelmenroman „Hein Godenwind, de Admirol von Moskitonien". Im Jahre 1918 erschien dann sein Hauptwerk, der Roman „Seefahrt i st No t", ein prachtvolles, durch und durch erlebtes starkes Buch, in dem die Gestalten seiner Fin kenwärder Heimat, vor allem die zur Größe gesteigerte seines Vater« und auch er selbst als der Sohn der Insel lebendig werden. Dieses Werk krackte ihm den langersehnten Erfolg; die Hamburger Obersckulbehördc kaufte allein 9000 Exemplare flir ihre Zwecke an. Wie ein Märchenkönig kam er sich vor, als er unvermutet die ersten 600 Mark für fein Buch erhielt. Dann kam der Weltkrieg, in dem sich Gorch Focks Schick sal erfüllen sollte. Er erlebte ihn mit der ganzen Kraft seiner für das Vaterland glühenden Seele. In seinen Tagebuchauf zeichnungen aus dieser Zeit, die nach seinem Tode unter dem Titel „Sterne überm Meer" herausgcgeben wurden, kommt die» zu ergreifendem Ausdruck. Zunächst erlebte er freilich «ine Enttäuschung, als er Infanterist wurde. Er wurde im März 1915 eingezogen und kam mit den 207ern an die Front. Er kam weit herum nach Osten und Westen und nahm alle Erlebnisse mit wachen Sinnen wahr. „Ich erlebe Geschickten hier — Geschichten, die nach der Druckerschwärze schreien. Das ist Nivas für später, denke ich, und ich denke auch, dem deut schen Volke, da« ich liebe, wie nur ein Mensch es lieben kann, elnen Dienst damit zu erweisen... Ich fühle, daß ick wachse, baß ich reife und mich vervollkommne, — mir wird dieser deutsche Kampf zum Segen, zum Lebenssegen!" Aber immer von neuem bemühte sich Gorch Fock darum, vom Heer weg zur Flotte, an die Wasserkante zu kommen, bi» «» ihm schließlich dock gelang und er sein Glück, daß er Matrose geworden, aller Welt verkünden konnte. Er kommt Goethe in seinem Gartenhaus Uebermütig sieht'» nicht aus. Hohes Dach und niedres Haus; Allen, die daselbst verkehrt, Ward ein guter Mut beschert. Schlanker Bäum« grüner Flor, Eelbstgepklanzter, wuchs empor; Geistig ging zugleich alldort Schaffen, Hegen, Wachsen fort. Dies« Vers« schrieb Goethe im Alter von seinem Garten haus im Schlohpark, das ihm über sechs glückliche Jahres seines Lebens als Wohnstatt diente und das nun das Ziel eines ruch losen Bombenangrifss englischer Flieger geworden ist. Kein Vesucher Weimars versäumt es, das klein« Gartenhaus im Schloßpark aufzusuchcn, und es überkommt ihn Rührung, wenn er die vier schlichten Stuben durchwandert, in denen das Genie so lange hauste, und er betritt mit Ehrfurcht den Park, in dem Goethe selbst gewirkt und Bäume gepflanzt hat, und pilgert zu dem Gartenplatz mit dem Steintisch und der Tafel mit der klassischen Inschrift und den beiden schönen Garten bänken. Goethe war im November 1775 in Weimar eingetroffen, vnb schon im April 1776 schenkte ihm der Herzog das Garten haus, tn dem der Dichter entscheidende Jahre zubringen sollte, in denen er der Erde dieses Gartens vieles zu danken hat, was in ihm erwuchs. Die Thüringische Erde erscheint ihm freilich nicht fruchtbar und reich, er nennt den Frühling zu »arg, den Winter zu streng, aber er lernt doch unermüdlich, was der Gärtner wissen mutz, wenn er Erfolg haben will. Er destellt sich auf der Leipziger Messe „Reinharts Garten schatz", und obwohl sein Tag ausgefüllt ist mit Geschäften, widmet er sich dem Anbau und Ausbau, der Pfleg« und Wor tung de» großen Gartens, der da» klein« Haus umgibt, mit Mstr. wenn er gräbt, düng», schaufelt, pflanzt von früh bi» «bend», dann nennt bas Tagebuch dies« Zeit „immer die fchänpen Tage". Er hält sich durch«»» an da« Nützlich«, er ha» Bienenstände, pfropft junge Vbstbäume, schreibt „mit beschmier ten Baumwachssingern Liebesbriefe" an Charlotte von Stein, in denen er berichtet, daß er die Raupen zu spät vertilgte, „und ich ging immer vorbei — «in Poet und ein Liebhaber sind schlechte Wirte". Pflanzen und Zeichnen sind seine Lieb- Itngsgeschäfte, berichtet Wieland noch nach drei Jahren von ihm. Sein Garten- und Hauswesen weitet sich ihm zum Sym bol des Staatswesens, und er bewundert in diesen Jahren niemand unbedingter als einen Landwirt; denn der „träumt nicht im allgemeinen wie unsereiner ehemals um bildende Kunst. Wenn er handeln soll, greift er grab das an, was jetzt nötig ist. Ja schön ist der Feldbau, weil alles so rein ant wortet, wenn ich was dumm oder was gut mache." Als Goethe, der in den Nächten zuweilen auf dem Altan geschlafen hat, um den Pflanzen näher zu fein, sich 1782 ent schloß, in die Stadt zu ziehen, erfüllt ihn Trauer, und er schreibt beim Abschied van seinem Gartenhaus: „Iede Rose sagt zu mir: und du willst uns weggeben 7 In dem Augen blicke fühlte ich, daß Ich diese Wohnung des Friedens nicht entbehren könnte. Ich strich um mein verlassenes Häuschen wie Melosine um das ihrige, wohin sie nicht zurückkehren sollte, und dachte an die Vergangenheit, von der ich nichts verstehe, und an die Zukunft, von der ich nichts weiß. Wie viel hab' ich verloren!" So schwer trennte sich Goethe von den Bäumen, die er sechs Jahre vorher gepflanzt hatte. Später hat er noch einige wenig« Male «in paar Eom- merwochen im alten Garten gewohnt, geschrieben, gesammelt, und einmal auch die stillen Vers« geschrieben, in denen er an den Schloßbrand erinnert: „Dieser alt« Weidenbaum Steht und wächst als wie im Traum, Sah des Fürstendaches Gluten, Steht der Ilme leise» Fluten." Vier Wochen vor seinem Ende fuhr pn einem milden Tag« Ende Februar der 82jährige Goethe noch ein letzte» Mal tn den «arten und blteb dort ein paar Stunden allein. ichtende Bese- onnerstag bet waren Kurs werke stiegen nü Rhetnstahl olberger Zink > Geschäft leb- Erdöl um '/» linierten Win- tzapiere erhöh- stlegen um 1)4 Prozent niet» :otzen Gewinn, ast 1 Prozent, und Lahmeyer vurden Bekula ufgesetz». Der Vater -es Lernsehens der rNpkorvsch«rbe Zinn FeAnsehempfängev / Faul Nipkorr» 80 Jahre alt würdigt wurde. Erst mit den Fortschritten der Rundfunktech nik und bei der planmäßigen Weiterarbeit am Fernlehproblem erinnerte man sich wieder der Nipkowschen Scheibe. Die Rund- sunkausstellung von 1928 bot die erste Gelegenheit, sic in ihrer praktischen Anwendung kennen zu lernen Doch erst 1988 — also über 50 Jahre später — war der erste Fernseh empfänger fertig, und die Rcichsrundfunkkainmer stiftele dem greisen Erfinder dieses erste Fernsehgerät, das einen Ehrenplatz in feiner Wohnung einnimmt. Nipkow hatte die Freude, die Verwirklichung seiner Idee und die Anerkennung seiner Zeitgenossen noch selbst zu erleben. Die Reichsrundsunkgescllschaft veranstaltete vor fünf Jahren Im Haus des Rundfunks zu Ehren des Erfinders eine Feierstunde unter Enthüllung einer Gedenktafel. Ter Führer sandte ihm damals ein Glückwunschtelegramm. Er wurde zum Ehrenprä sidenten der Fcrnsel-gcsrllschast in der Rcichsrundfunkkainmer berufen, und der am 1. Mai 1985 in Dienst gestellte Witzlebener Fernsehsender erhielt den Namen „Fernsehsender Paul Nip kow". Ala im Jahre 1986 die Olymvischen Spiele in Berlin ab rollten, konnten mehr als 30 000 Personen den «lang der Spiele in den Fernsehstellcn Berlins verfolgen Wenn seit Jahren in den Berliner Fernsehstellcn die Besucher sich der Diesseitigen und rcizvcllen Darbietungen des Fernsehsenders erfreuen können, so danken sic das dem Pionier des Fern sehens Paul Nipkow, der jetzt an der Schwelle des 9. Jahr zehnts seines Lebens steht und sich der großen Schar bahnbre chender deutscher Erfinder würdig anreiht.
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