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Nummer 194—L9. Iahrg Verlagsort Dresden. Anzeigenpreise: die Ispaltlge 22 mm breite Zeile S Psg- File Platzwünsche können wir keine Gewähr leisten. Erscheint 6 mal wöchentlich. Monat!. Bezug,prel» durch Träger «inschl. 80 bzw. 40 Psg. Lrägerlohn 1,70; durch dl« Post «inschl. Postüberwetsungsgeblihr, zuzllgl. 8S Psg. Post-Bestellgeid. Sinzel-Rr. 10 Psg.. Sonnabend- u. Festtags-Rr. 1V Psg. Abbestellungen müssen spätesten, eine Woche vor Ablauf der Bezugs »eit schriltlich beim Verlag «lngegangen sein. Unsere Träger dürfen kein« Abbestellungen entgegennehmen. voltssMuns Schristleiiuna: Dresden «. Polierstr. 17. Ru, 20711 und 21012; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch- druckeret u. Verlag Tb. u. G. Winkel, Polirrstr. 17, Ruf 21018; Postscheck: 1028; Stadtbank Dresden 94707. Dienstag, 29. August 1949 Im Falle von höherer Gewalt, verbot und Betriebs« stürungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprüche, fall» die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Trsiillungsort Dresden. Nem Erfolge der U-Vooi-Wasse Erfolgreiche Bombenangriffe aus englische Rüstungsfabriken, Beiriebsstofflager, Bahnanlagen, Häsen, Flugplätze und Truppenlager Fortsetzung der bewassneten Aufklärung Berlln, 29. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Unterseebootwasse hat neue Erfolge er zielt. Sin Boot versenkt« den 4578 BRT großen biwassneten britischen Handelsdampfer „Amplesorth", ein zweites 9889 BRT feindlichen Handelsschlfssraum. Ein anderes Untersee boot unter Führung von Kapitänleutnant Eohauß, von dem bereits «in Teilergebnis von 8S S00 BRT gemeldet war. hat insgesamt 41099 BRT feindlichen Handelsschiff-raum versenkt. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung griff dl« Luftwaffe Rüstungsfabriken, Betrlebsstosslager, Bahnanlagen, Häfen, Flugplätze und Truppenlager, insbesondere in den Graf, schäften Suffolk, Norfolk und Oxford erfolgreich mit Nom, 29. August. Der italienische Wehrmachtbericht hat folgende« Wortlaut: Da» Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Nach Ueberwindung der letzten Widerstände der feind lichen Nachhuten haben unsere Truppen am gestrigen 19. Aug. nachmittag« Berber«, die Hauptstadt von Brltisch-Somali- land, besetzt. Dl« Engländer haben vor ihrer Flucht auf die Schiff« «inen Teil der Stadt in Brand gesteckt. Eine ganz« Kompanie des Kamelkorps hat sich mit voller Bewaffnung und Ausrüstung bei unserem Kom mando in Hargeisa eingefunden und sich unterworfen und die Waffen abgeliefert. In Gallabat hat eines unserer Bataillone überraschend feindliche Formationen angegriffen und verspreng«, Munition, Pferd« und Gefangen« erbeutet. Feindlich« Luftangriffe auf Neghelli, Mogadiseio, Bardia, Merea und Genale haben weder Opfer noch nennenswerten Schade» verursacht. In Rordasrika bombardiert« der Feind das Krankenhaus von Derna, von den Insassen wurde« einer gelötet und 22 ver- mundet. Sin U-Boot unbekannter Nationalität stieß gegen «In« unserer Minensperren im Dodekanes; ein ausge dehnter Oelfleck an der Explosionsstelle liitzt den Untergang de« U-Boote« annehmen. Sa» Londoner Krlea-minifierlnm wer die Niederlage Zur Räumung von Brilisch-Somali durch die englischen Truppen gibt das Londoner Kriegs Ministerium einen längeren Bericht heraus. Danach waren die ur sprünglichen alliierten Dispositionen ln Somallland auf dem Plan engster französisch-britischer Zusammenarbeit ausgebaut. Von Kriegsberichter Hans Herbert Hirsch. DNB...., 29. August. (PK.) Ein sonniger Tag ist zu Ende gegangen. Die Kampf- Oruppe hat in Ruhe gelegen, nur die Warte der Maschinen iah man bei der Arbeit, die ihre Pfleglinge für den Einsatz der kommenden Nacht vorbereiteten. Es ist nun ganz dunkel geworden. Die Arbeit an den Maschinen ist beendet. Längst sind auch die Flugbesprechungen aus dem Grupvengefechtsstand vorüber; in wenigen Minuten ist der Zeitpunkt des Starts für die erste Maschine gekommen. Als Ziel sind die Motorenwerke bet G. in Mtttelengland be fohlen worden. In aufeinanderfolgenden Angriffen mit meh reren Maschinen wird die Kampfgruppe heute nacht dies« für die britische Fliegerei kriegswichtigen Werk« mit Bomben be legen. Kriegswichtig insofern, als diese Werke die Motoren für Bristol-Blenheim Herstellen. Lohnende Ziele also für un seren Nachtflug. Pünktlich auf die Minute startet die erste Maschine. Di« Nacht ist kalt uno der Himmel voller Wolken. Tiefschwarz drückt sich die Finsternis durch die Fenster der Kabine in die Maschine. Nichts ist zu sehen anker dem schwachen Leuchten der Uhren und Meßgeräte am Instrumentenbrett. Durch einen dichten Wolkenschleter in 2909 Meter Löh« sind die Kampfflugzeuge gestoßen und fliegen nun »wischen , Bomben an. Bet Nacht richteten sich unsere Angriff« gegen Flugplätze in Südengland sowie gegen Hasenanlagen und Groß- tanklager an der britischen Süd- und Südwestküste. Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 29. August an verschiedenen Stellen Bomben auf Wohnviertel und freies Feld. Einig« Zivilpersonen wurden getötet und oerletzt, mehrere Häuser zerstört. Dank des tatkräftigen Eingreifens des Sicher heit«- und Hllssdienstes sowie des Selbstschutzes der Bevölke rung konnte« an verschiedenen Stellen entstandene Schäden rasch behoben werden. 5 feindlich« Flugzeuge wurden durch Jäger und Flakar- tillerke abgeschossen. 2 eigene Flugzeuge werden vermißt. Mit dem plötzlichen Abgang der französischen Regierung und ihrem Ausscheiden aus den um Somaltland entstandenen Feind seligkeiten sei für Englaick eine ernste Lage geschaffen morden. „Wir konnten", so heißt es dann im Bericht iveiter, „ge nügend Verstärkungen nach Britisch-Somaliland in einem Umfange entsenden, der ausgereicht hätte, seine Sicherheit zu gewährleisten. Aber unter diesen Umständen zu handeln, hätte die Verwendung bedeutender Reserven erfordert und hierdurch die Reserven auf anderen Kriegsschauplätzen, die bedeutender waren als Brltisch-Somaltland, gcschivächt. Auch der Faktor der Zeit mußte ernsthaft mit in Betracht gezcgen werden. Wir muß ten den Plan daher bedauerlicherweise aufgeben." Eine andere Lösung habe in der sofortigen und widerstands losen Räumung gelegen. Das hätte die Aufgabe des briti schen Hoheitsgebietes ohne Kamvf bedeutet: dadurch iväre die Gelegenheit verabsäumt worden, dem Feind Verluste zuzu fügen. „Die dritte Lösung bestand darin, mit unseren geringen Kräften Im Lande zu bleiben und uns ihrer dazu zu bedienen, dem Feinde die größtmöglichen Verluste zuzufügen, bis -er Rückzug unnermeidlich geworden war. Diese dritte Lö sung wurde gewählt. Und die Räumung des Somalilandes ist nun mit Erfolg beendet worden." Die britische« Nachrichtcnmethoden llnd nur noch paiho- loaisch zu werden Genau wie bei den Luftlcklachten über Eng land werden Niederlagen zu Siegen umgesälscht. Ser Führer an den Duce Glückwunsch zum italienischen Sieg in Ostafrika Berlin. 20. August. D«r Führer hat zum italienischen Sieg in Ostafrika folgendes Telegramm an den Duee gerichtet: „Duce! Nehmen Sie und Ibvr Wehrmacht zu dem großen Sieg in Ostasrlka meinen und des ganzen dents«l»en Volkes herzlichsten Glückwunsch entgegen. Ihr Adolf Hitler." zwei Wolkenschichten nordwcstivärts, dem Ziel entgegen. Un ter der Maschine muh jetzt die See sein, kurze Zeit später ist schon durch Wolkenlöcher das feindliche Festland zu sehen. Mit schmalen, langen Fingern greifen Scheinwerfer in den Himmel, bleiben aber in den Wolken stecken, können die Maschinen nicht fassen. Ganze Bündel matter Strahlen kreuzen im milchigen Grau der Wolkenschleier. Vereinzelt beginnt Flak zu schießen. Wahllos schießen ein paar Geschütze, sie kön nen nur dem Motorengeräusch nach schieß'» und können da durch nicht einmal «inen einzigen Splitter anbringen. Rasch ebbt der nutzlose Feuerzauber wieder ab. Genau auf Kurs wird das Ziel angeslogen. Beobachter und Flugzeugführer haben nur Augen für das Instrumenten brett. Dann öffnet sich die Wolkenschicht für längere Zeit. In der sternklaren Nacht sind Straßen und Ortschaften gut zu erkennen. Da kommt G. in Stchtt Der Beobachter kniet, den Finger am «bwurfgerät und späkt nach dem Ziel,, den großen Motorenwerken, au». Jetzt ist die Maschine genau darüber, da sind di« Werkgebäude, die Montagehallen! Bombe auf Bombe wird ausgelvst, unten blitzt «» überall auf, an zwei Stellen greisen Feuersbrünste um sich. Unser Auftrag ist erfüllt, wir kehren um. Die Flak schießt verjweifelt nach uns, ab« die Bewölkung macht den Tommys an oen Scheinwerfern wieder einen Strich durch die Rechnung; Der Sieg in Somali Dl« Rückwirkungen des italienischen Erfolges. „Italien hat der jahrhundertealten und gefährdeten eng« lischen Kolonialmacht den ersten Schlag »ersetzt" — mit diesem Satz umschreibt das römiscl>e Blatt ..Popolo di Roma" den italienischen Sieg in Somali, der in dem siegreichen Abschluß der fünftägigen erbitterten Kämpfe mit der Stoßrichtung Ber ber« und der Räumung von Britisch-Somalt durch die eng lischen Truppen seine Auswirkungen gesunden hat. Die Fol gen dieses Sieges für England werden sich nicht auf den Ver lust der wichtigen Kolonie, die den Ausgang des Roten Meeres beherrschte, beschränken. Als Italien vor zwei Monate» in den Krieg cintrat, sah es sich nach der Nicderrinqung Frankreichs an vier afrika nischen Fronten England gegenüber: an der libysch- ägyptischen Grenze, im englisch-ägyptischen Sudan, in Kenia und im Somali-Land. An allen vier Frontabschnitten wird der Krieg durch die Wüste bestimmt, die besonders an der Grenze zwischen Libnen und Sudan größere Operationen ver hindert. Nach der Eroberung wichtiger Grenzltellungen in Kenia und besonders an der Grenze zwischen Abessinien und dem Sudan trugen die italienischen Streitkräfte ihren Angriff nach einem bis ins einzelne ausgearbeiteten Overatiansplan konzentrisch gegen das britische Somali-Land vor. jenem eng lischen Besitz, der Abessinien von der Küste abschließt. Der energischen Durchführung dieser Operationen ist nun ein voller Erfolg beschicken geivcscn. Ein bedeutender Eckpfeiler d-s britisclum Weltreiches ist damit herausgebrochen morde». N>bcn der militärischen Nie derlage hat Großbritanniens Prestiae im Golf von Aden am Südtor der arabischen Welt eine schwere Schlapps erlitten. Die Rückwirkungen des italienischen Sieges aus den Nahen Osten werden nicht ausbleiben. Zweil-llos wird sich der ita lienische Einfluß nach dem Siege in Somali ans das gegen überliegende Arabien verstärken, wo der Beinen seit der Mitte der zwanziger Jahre italienische E'nflnksnhäre war. bis Ibn Saud 193-1 den Beinen erobe^s- »»«crstützt von enolllcken Ge wehren. Der Herrscher Saudi Arabiens wird ans Grund der italicnis,''n Maffenersalge seinen bisher pro-'wlischen Kurs zu überprüfen haben. Von diesen politischen Weii-rnnoen abge sehen hat aber Italien zunächst eine al»e volitische Forderung — die Vereinigung der drei Somali-Länder — verwirklicht, die bereits seit Jahwes»,ten anaemeldet war. aber bei den Pa riser Friedensverhandlunoen »K-roanaen worden war. So ist auch der Fall von Somali der Benin» der oroßen Revision, die Italien und Deutschland an der kolonial-» Bente voll»ehe», die England in drei Jahrhunderten zum Schaden aller Völker Europas gemacht Hot. Smplana lür Arak Tplekl Besichtigungsfahrt nach Ostpreußen. Berlin, 20. August. Zu Ehren des Königlich Ungarischen Ackcrbauministers Graf Teleki aab Reichsminister R. Walther Darre am Montagabend In Berlin im Haus der Flieger eine» Empfang, an dem hohe Vertreter von Staat. Partei und Wehrmacht teilnahmen. Reichsminister R Walther DarrS brachte tn seinen Bcgrüßungsworte» zur ist seine Freude darüber zum Ausdruck, daß er den obersten Ebes der landwirt schaftlichen Verwaltung Ungarns in der Hauptstadt des Groß deutschen Reiches begrüßen könne. Die Tage seines Besuches In Ungarn hätten ihm gezeigt, welch starke Kräfte am Werk sind, um die fruchtbaren Gefilde des ungariscl-en Donauraumea bestens auszunutzen. Er freue sich, seinem ungarischen Gast In den nächsten Tagen einen kleinen Ausschnitt aus den Leistun gen der deutschen Landwirtschast zeigen zu könne». Der ungarische Gast hat sich heute morgen unter Führung von Reichsminister Darre zu einer Besichtigungsfahrt nach Ostpreußen begeben. RumLnischer Standpunkt er'Siücrt Unterbrechung der ungarisch-rumänischen Verhandlungen Bukarest, 20. August. Die ungarische und rumäniscl)« De legation haben am 19 August zwei Sitzungen abgehaltcn. Im Läufe dieser Sitzungen erläuterte der Minister Valer Pop den rumänischen Standpunkt. Die beiden Delegierten sind dahin iibereingekommen, persönlich ihren Regierungen Bericht zu er stalten, während die Stäbe der Delegationen in Turnu-Severin blecken werden. Das Datum der nächsten Sitzung wird später bekanntgegeben werden. wie mit dem Pinsel getupfte Kleckse stehen die Lichtkegel spitzen in den Wolken. Der tzeimflua bringt noch ein hartes Stück Arbeit. Die Luftfeuchtigkeit läßt Bereisung eintreten, wir müssen di« Höhe ausgeben und ganz tief herunteraehen. Durch «in muntere» Feuerwerk der britischen Küstenflak schlängeln wir uns dem Kanal zu. Die Funkverbindung klappt ausgezeichnet, kurz« Zeit später landen wir im Feldfluahafen. Meldung an den Gruppenkommandeur: „Auftrag erfüllt!" Berbera in italienischer Han- Nachtflug gegen Werke -er Bristol-Blenheim Deutsche Kampfflugzeuge belegen Motorenwerke ln Mttelengland mlt Vomben