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möchte draußen stehen G^eoatr-»t»-«hr<t -e» Itattene» in Voitifch-Somalttan- sAsioeiated Preß, M.) hört' Ich den Frühling Klopfen... wirt» eine selige Nacht. Naci;dein zu der alten Einsiedlerklausc der Heilbrunnen hinzugetreten war, fehlte der geweihten Stätte nur die Krö nung durch ein Gotteshaus. Diese Krönung des Ganzen sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen Seitdem in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Heilbrunnen immer mehr bekannt wurde, siebte man in Wölmsdors die Erbauung einer Kirche an und zahlreiche Wohltäter spendeten namhafle Be träge zu diesem Zwecke. Aber erst Gras Leopold zu Salm- Reifferscheid«, der durch eheliche Verbindung mit einer Slawata Besitzer der Herrschaft Hainspach geworden war, erbaute von 1726 bis 1731 auf dem Hügel zwischen Heiibrunnen und der alten Einsiedlerklausc infolge eines in mehrsacher Todesgefahr getanen Gelübdes ein Kirchlein zu Ehren Mariä Hili. Dieses von dem kunstsinnigen Hainspacher Grafen erbaute und früher dem gräflichen Geschlechte gehörende Kirchlein wurde zur Erb- gruitkapelle des die Hainspacher Herrschaft sriiber besitzenden Grafengeschlechtes, das in späterer Zeit den Namen Thun» Salm-Rcifferschcidt führte. Biele Mitglieder dieser Grafen familie liegen hier begraben. Das Kirchlein ist im Stile des Darockzeitalters gehalten, init dem die Periode der grvtzen schöpferischen kirchlichen Baustile seit dein frühen Mittelalter ausklingt. Nach dem Urteil aller KunsUa hverständigen ist cs ein Knnstdenkmal ersten Ranges, eine glanzvoll künstlerische Leistung im Barockstile von einein groben Künstler, dessen Namen wir leider nicht kennen, vielleicht ist cs ein italienischer Künstler gewesen. Schon die ganze Anlage des Gotteshauses mit der zu ihm hinaufführendcn, mit Heiligenstntuen geschmück ten Kirchstiegc, zeugt von dem hohen künstlerischen Sinne des Erbauers. Die Buchführung geht von der Stiege direkt über die Mitte des Hock>altars. Ter Künstler ivollte dadurch symbo lisch darstcllen, wie der die Stiege zum Heiligtume langsam hinaufsteigende Beter die Niederungen des Lebens hinter sich lasse» und seine Blicke empor zum Himmel richten soll. Das Innere des Kirchleins weist ursprünglich einen selten reinen Kunststil auf. Da ist der Altar mit seiner herrlichen Umrahmung von Engclsfiguren und über dem Altäre das Brustbild der Muttergottes und zwar die seltener vorkommcndc sogenannte „Schwarze Muttergottes". Die alte Wabensorm der Kirchen fenster, die bei der Kirchcnrcnovicrung im Jahre 1626 Uber Antrag des Denkmalschutzamtes wiedcrhergcstellt wurde, die frühere altertümlich geschweifte Form der Kommunionbank, alle Einzelheiten der Inneneinrichtung der Kapelle zeugen von dem hohen Kunstsinne der Erbauer. Seit neuester Zeit bemüht man sich erfreulicherweise, den alten KnnstsUI der Kapelle in seiner ursprünglichen Reinheit in allen Einzelheiten iviedcr- hcrzustellen und Mängel, die zwar in guter Meinung, aber infolge mangelnden Kunstverständnisses der Dorfbewohner an der Echtheit des Stiles gesündigt hatten, wieder zu beseitigen (Grasenstand usw.). Gottesdienst wird in diesem Kirchlein an allen Sonn- und Feiertagen des Jahres und zweimal wöchent lich abgehalten, die Fundationsmcssen für die verstorbenen Mit glieder des Grafengeschlechtes las früher der jeweilige Schloß- kaplan von Hainspach. Die Gemeinde Wölmsdorf, die vom 15. Jahrhundert an in Ihrem Gcrichtslicgel das Symbol der Gerechtigkeit zeigte, suchte nach der Erbauung der gräflichen Kapelle bei der damaligen Obrigkeit nach, die Abbildung der Kirche samt Heilbrunnen, Stiege und Brücke mit den daraus befindlichen Statuen führen zu dürfen, was auch bewilligt wurde. Der Entwurf dieses Siegels mit den» für die Gemeinde so wichtig gewordenen Heilbrunnen und des Kirchleins datiert aus dem Jahre 1734. Es wurde seit dieser Zeit von der Ge meinde unverändert bis zum Jahre 1851, bis zum Aushören der Patrimonialgerichtsbarkeit, geführt. Aus der so stimmungsvollen äutzcrcn Umrahmung des Gotteshauses sei folgendes bekanntgegebcn: Der alte Dorf friedhof wurde im Jahre 1844 errichtet. Vorher mutzten die Leichen von Wölmsdorf auf den Schönauer Friedhof über geführt werden, was insbesondere zur Winterszeit oft höchst beschwerlich ivar. Der neue Friedhof wurde im Jahre 1924 er baut. Die alten Linden, die Friedhof und Kirchlein rinav um- fäumen, sollen der letzte Ausläufer der Hainspacher Schloß- Undcnallee sein, die sich nach alten Ucbcrlieferungcn einst un unterbrochen vom Hainspacher Grasensitzc bis zur Erbgrnst- kapelle des Grafengeschlechtes in Wölmsdors erstreck« haben soll. Was die Kreuzwegstationen anbelangt, so ivarcn die alten Kreuzwegstationsbilder an einem völlig anderen Platze als heute ausgestellt, und zwar in einem Gebüsch, das den alten Weg »ach Nixdorf, der von der Sctwfbriicke rechts an dein Heil borne vorbei hinausführte, umsäumte. Dieses Gebüsch nannte man das „Gesteinigt". sSchiutz folg») wo sie gerade den Leichnam der Gottesmutter eingebettet haben, wie aus den benützten liturgischen Gegenständen zu schließen ist, die sie noch in den Händen halten. Eben mutz sie drin Grabe nach oben entrückt sein, wo die heilige Dreifaltigkeit ihr die Krone darreicht. Die Krönungsbilder selbst sind älter als die Htmmelfahrtsbilder und haben nun in der deutschen Kunst eine besondere Ausdrucksform erhalten. Während auf den Bildern bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Ehristus allein die Krönung vorgenommen hat, sehen wir von da ab aus den deutschen Bildern Gottvater als Mltkränenden, über dem der Hl. Geist in der Gestalt der Taub« schwebt. Hier sind noch zu erwähnen das Gemälde von Baldung Grien am Hochaltar des Freiburger Münsters, eine Skulptur an der Liebfrauenkirche zu Trier, «ine Skulptur von Veit Stotz im Germanischen Museum zu Nürnberg und von Adam Kraft in der Frauenkirche zu Nürnberg. Drei Krönungsbilder in der deutschen Ausdrucks form hat uns schlictzlich noch Rubens geschenkt. Unter den zahlreichen neueren Krönungsbildern sei auf die Darstellung des Münchener Künstlers Schraudolph im Dom zu Speyer hin gewiesen. Dr. W R. Ich Als Daum mit tausend Zweigen. Ich wollte rauschen und neigen, Ich wollte wiegen und wehen, Flüstern und schweigen... Und aller Welten Gehe'""--- Wollt' ich verstehen In trunkener Nacht. Der singende wind Don Ernst St em mann Das wird ein« trübe Nacht, Wenn der singende Wind auswacht. Wie warm die Wolken triefen. Wie die dunkelen Tropfen plauschen, Als ob sie heimlich riesen, Als Dav S. Fortsetzung. Die Entdeckung -er Hettbrrrnneir» und dle Gründung der Gnadenkapelle In der düstersten Zeit des ausgehenden Dreissigjährigen Krieges, In jenen Schreckensjahren, als die einheimische Bevöl kerung sich vor den Greueln der Soldateska, um nur das nackte Leben zu retten in die unzugänglichen Felswildnisse des an grenzenden sächsisch-böhmischen Elbgebirges flüchtete und dort in den tiefen Wäldern wie die Tiere sich von Beeren, Käutern, Wurzeln und Schwämmen nährte, in jenem trostlosen Jahre 1646, da siel ein Heller Lichtschein in das Düster und Grauen der Zeit und erfuhr damals der Ort Wölmsdors seine wert vollste Bereicherung für immerwährende Zetten durch die Ent deckung des Heilbrunnens. Die Entdeckung dieses Brunnens ist sowohl in der Wölins- dorfer Ortschronik, wie auch im Hainspacher Amtsarchiv aus gezeichnet. Die Wölmsdorser Chronik berichtet darüber im alter tümlichen Stile folgendes: „1646, den 19. Oktober. Es sind des Gromann eines bauern Töchterlein mit Namen Anna zwey Engell, auf dem Felde erschienen, wie es die Kühe auf dem Felde tut hüten. So sagt der Engell zum Megdelein .Gehe da nunter. Da ist ein Brunn und trink davon' und hat der Engell ein Becher bey sich gehst (gehabt) und dem Megdelein an mundt geholten und gesagt: ,Da trinke, dah du cs glaubest.' Das Megdelein Hot getrunken. Der Engell spricht: .Sage es niemandem.' Das Megdelein geht aber und sagt es anderen Hirten. Und die Engell gingen davon. Der Brunn wordt gefugt (gesucht) und gefunden auf einem harten Steinwcge an einem Berge. Den 10. November dieses Jahres gehet das Megdelein wider auf das Feld und seht sich vor einen Strauch. Und betet fleissig und schläft darüber ein. Das Megdelein envachte und steht ein Engel vor ihm und fragt, »vas es mache. Das Megüe- lein spricht: .Ich bete.' Der Engell spricht: ,Ich hör es wohl.' Das Megdelein spricht: ,Was bedühtett (bedeutet) denn der Brunn da drunten, den ihr mir hott gewissen.' Der Engel spricht: .Ich will dir sagen, der Brunn soll ungesunde wider gesund machen, alle Taube und Kranke, die nicht das Gestwtt daraus haben. Undt gehe hin und sage es allen Leuten. Bete sleitzig, du sollst bald zu mir.'" So weit die altertümliche schriftliche Quelle. Der Volks,»und hat diesen schriftlichen Bericht ln einer jahrhundertealten Ueberlieserung noch bereichert und die Sage hat ihre immergrünen Ranken darum gesponnen. Das Mädchen starb am Jahrestag der Heilung, am 10. November 1647. Bald wurde die Heilkraft des Brunnens weit und breit bekannt und auch teilweise erprobt, so auch von der damaligen Hainspacher Grundherrschast, dem Grafen Slawata. Dieser veranlaßte im Jahre 1713 die Erbauung einer steinernen Kapelle über diesem Heilbrunnen und verschönerte sie mit einer Statue -er Schmerz haften Muttergottes und lietz über und unter dem Bildnisse verschiedene kurze fromme Gebete aushauen. Zum Andenken an Graf Slawata Ist das gräflich Slawatasche Wappen an der Kapelle über dem Heilbrunnen angebracht. Das alte Gerichts buch der Gemeinde Wölmsdors verzeichnet seit dem Jahre 1718 eine ansehnliche Reihe von Heilungsbcrichten. Es ist uns da auf vielen Seiten überliefert, wie Leute von weit her, viele aus dem angrenzenden Sachsen, in mancherlei körperlichen Gebresten, zum Teil ost unheilbaren Leiden zum Heilbrunnen nach Wölmsdors kamen und hier tatsächlich Heilung fanden. Obwohl das Wasser des Heilborno gegen mancherlei Krank heiten wirksam sein soll, so wird ihm von der Volksmeinung jedoch eine besondere Heilkraft gegen Augenleiden zugeschrleben. Neben dem so hochinteressanten,- in der Chronik feit 1718 schriftlich niedergelegten Heilungsbcrichten zieren heutzutage den Brunnen viele Votivtafeln von Geheilten aus neuer und neuester Zeit. Wie der Nachfolger Im Chronistenamte nach Lehrer Schiir, der um die Entwicklung der Gemeinde Wölms dorf hochverdiente Oberlehrer Eduard Frind In seinen Er innerungen schreibt, drohte anfangs der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der Heilbrunnen zu versiegen. Die Heil quelle flotz nur noch schwach, man begann Nachgrabungen und bei diesen zeigte sich, dah die Adern der OueNe gegen den Hoch altar des Kirchleins gehen. Wahrscheinlich entspringt dle Heil quelle unter dem Hochaltar der Gnadenkapelle. Seither flieht Recht hat «v Die Lehrerin unterrichtete ihre Klasse in Grammatik. Sie ries Fritz Müller aus und lieh jhn an die Tafel schreiben: ..Han» kann den Esel reiten, wenn er will." Als Fritz den Satz ge schrieben hatte, fragte sic: „Jetzt denkt einmal nach, ob ihr den Satz auch anders ansdrückcn könnt." „Ja. ja. Fräulein", ant wortet Fritz unverzüglich. „Das kann ich bestimmt. Hans kann den Esel witen, wenn der Esel es wist." Wolinsdorf und seine Heiligtümer Vsn De. phtt. I?hann Hille, Wolin'dovf der Brunnen wieder In alter Stärke, in den letztvcrgangcnen Jahren wurde die Quelle gefotzt, so datz der Genutz des Brun nens vom hygienischen Standpunkte aus vollkommen einwand frei ist. Im Jahre 1946 kann der Ort Wölmsdors die Drei- Hundertjahrfeier der Entdeckung des Hcilbrunnens begehen. MariciHiinrirelfahrttndeutschen Annst Da im Abeydland bereits im 6. Jahrhundert als Kern punkt des Festgedankens die Himmelfahrt Mariä mit Leib und Seele in Erscheinung tritt, so hat dies auch die künstle rische Wiedergabe nachhaltig beeinflußt. Die nordische, insbesondere die deutsche Kunst gibt aus den ältesten Darstellungen den Augenblick wieder, in oem die Gottesmutter ihren Geist aufgibt. Auf diesen schlichten Bild werken voll inniger Gemlltstiefe, die sich meist auf Elfenbein- vlastiken finden, sind die Apostel um das Kopf- und Futzende dr» Sterbelagers gruppiert, während der Gottessohn meist an der Längsseite mit der Seele seiner Mutter in der Hand steht. Hier ist besonders hinzuweisen auf das Bild des Kölner Meisters vom Tode Martens im WaNraf-Rtcharh-Museum zu Köln: Maria bält die Sterbekerze in der Hand, während der Apostel Petrus die Sterbegebete spricht. In diesen Darstellungen begegnet uns schon frühzeitig der Gedanke einer leiblichen Aufnahme der Gottes mutter in den Himmel, wie aus Miniaturen der Rei chenauer Malerschule des ausgehenden 10. Jahrhunderts und beginnenden 11. Jahrhunderts ersichtlich ist. Im Troparium zu Bamberg sehen wir Petrus in der Mitte hinter dem Bett stehen; zwei Engel tragen eine Scheibe mit dem Brustbild der Gottesmutter in die Höhe, wo aus den Wolken die Hand Gottes hervorkommt. Auf einer Miniatur im Evangeliar Bertolds von Salzburg vertraut Christus «ine mumienhafte Gestalt, die vor ihm zwei Apostel ins Grab legen, einem Engel an. Der Gedanke vom Sterben der Gottesmutter mit der nachfolgenden Verherrlichung findet seit dem 12. Jahrhundert seine häufigste und schönste Darstellung in der Plastik. Bald m jeder Marienkirche wird ein derartiges Kunstwerk aufgestellt. Zu den vollendetsten Skulpturen dieser Art gehört die über dem Südportal des Stratzburger Münsters: hinter dem Sterbe lager der Gottesmutter steht Jesus Christus mit dem Seelchen im Arm und nimmt Abschied von seiner Mutter, so datz man hier mit Reckt behaupten kann, datz „die Weihe der Sterbe stunde so schlicht menschlich und ergreifend in keinem Denkmal der Kunst je wieder wie hier zum Ausdruck kommt" (Berg- n«r). Nicht minder schön sind die Plastiken am Freiburger Münster. Als in Deutschland von der Mitte des 15. Jahrhunderts an die herrlichen Altarschreine entstanden, hat man auch das Motiv vom Tod und von der Verherrlichung der Gottesmutter verwandt. Messt wurde diese Szene im Mittelstück des Trip tychons eingebaut. So zeigt der Hochaltar des Freiburger Münsters im mittleren Teil des Schreins ein Krönungsbild, auf dem die Gottesmutter von der göttlichen Dreifaltigkeit das Diadem empfängt. Die deutschen Meister des 15. Jahrhunderts zeigen nun inmitten eines bürgerlichen Milieus das Ableben einer vor nehmen Frau; die sterbende Gottesmutter liegt auf einein hohen Bett in einer bürgerlichen Stube, die sorgfältig mit allen Aus- flattungsgegenständen dargestellt ist. Ein Apostel hält einen Weihwasserkessel, ein anderer «in Rauchfatz, einige haben Ge betsschnüre in den Händen. Wahllos stehen alle herum, bald betend, bald dle hervorquellenden Tränen trocknend. Fenster und Türen schenken einen Ausblick in die ausgebreitete Land schaft. Oft ist auch noch der Augenblick wiedergegcben, in dem die Seele Marlens in der Luft zu Gott emporgetragen wird. Einer solchen allzu naturalistischen und genrchasten Aus druckswelse suchte man alsbald eine neue Form entgegenzu halten: Maria wird nun kniend im Kreise der Apostel wieder gegeben. Ein bekanntes Beispiel für diese Ausdrucksform ist «ine Tafel Schaffners in der alten Pinakothek zu München, wo Maria kniend im Kreise der Apostel hinscheidet. Auf dem Bilde Holbeins des Aelteren zu Basel kniet die Gottesmutter in ihrer Sterbestunde zwischen den beiden Aposteln Petrus und Paulus. Der kostbare Schnitzaltar von Veit Stotz in der Frauenkirche zu Krakau zeigt die Gottesmutter, von einem Apostel gestützt kniend vor Petrus, der in der einen Hand «inen Wedel hält und in der anderen ein Buch, aus dem er betet. Zwei Apostel schauen zum Himmel hinauf, wo Jesus seiner Mutter entgegenkommt und sie umarmt, während ein Strahlenglanz die beiden umfließt. Engel umschweben diese Szene. Zahlreicher als die Darstellungen des Hinscheidens der Gottesmutter sind die Wiedergaben ihrer Aufnahme in den Himmel. Zu den frühesten Darstellungen der leiblichen Auf nahme der Gottesmutter in den Himmel gehört die Elfenbein tafel Tutilos von St. Gallen (aest. nach 913). Hier steht Maria betend zwischen vier Engeln: die Uebersckrift lautet: ..Asceusio fee Marie", eine Bezeichnung, die eigentlich nur für die Him melfahrt Christi geläufig ist. Die Aufnahme des Leibes der Gottesmutter in den Himmel finden wir auf einer Takel des um 1470 entstandenen Hochaltars von St. Ursula zu Köln, der sich heute in der alten Pinakothek zu München befinde«. Dann ist noch hervorzuheben das Bild im Tnmpanon der Goldenen Pforte zu Magdeburg, das aus dem 14. Jahrhundert stammt. Das eigentliche Himmelfahrtsbtld ist so ange bahnt, das den grötzten Künstlern zum häufigen und dankbaren Borwurf gedient hat. Die herrlichsten HImmclfahrtsbilder hat die italienische Kunst geschaffen, in denen das Göttlichverklärte, da» Aufschwebende zu machtvollem Ausdruck gelangt. Das be rühmteste ist die „Assunta" (Himmelfahrt), die der Venezianer Tizian im Jahre 1518 geschaffen hat. Das italienische Vorbild hat die deutsche Kunst beeinflußt, wie wir bet den herrlicken Himmrlfahrtsblldern von Albrecht Dürer und Peter Paul Ru bens beobachten können, wenn sie auch von echt deutschem Geist erfüllt sind. Noch drei andere echt deutsche Darstellungen der Himmelfahrt Mariä seien hier erwähnt: zunächst eine Plastik au» dem Jahre 1487 von einem Meister v. S. am Morienalter der Herrgottskirche in Gregltngen an der Tauber, dann zwei grandiose Fresken aus der neueren Zeit von Knoller sgest. 1804), und zwar das Kuppelgemäld« in der Klosterkirche zu Ettal und das gewaltige Dechengemälde in der sogenannten Bürgersaalktrche zu München. Auf dem erwähnten Bilde Dürers hat der Meister gleich zeitig auch die Krönung Mariens wiederaegeben. Wir sehen unten die Apostel um das geöffnete Grab versammelt,