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Sächsische Volkszeitung : 13.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194008138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400813
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-08
- Tag 1940-08-13
-
Monat
1940-08
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.08.1940
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Dienstag. 1». August 1940 Diene Sächsische Volkszeitung Nummer 188, Sette 8 A gehen' Mip stellt hat. Die fünf Journalisten galten seits verlautet auch, bah es sich bei -c Le Bk da< m> for fal in 1 deul dem ..V b« be B< eii M be be b« D m ft v« n «I b b Jahr ins als und kom mit len- s licher wiche um dl nicht de» ö gend, untllc genia teil, c vom tm H «um fontx war wert most m k Nac der bra Z" ftß> reck ihn an, We des rat me britische Verluste bei Kämpfen an ter indischen Aortwestgreuze Lissabon. 18. August. Ein« Reutermeidung läßt erkennen, bah brr Komps der Bergstämm« an der indischen Nordwest grenze gegen ihre britischen Unterdrücker mit unverminderter Heftigkeit weitrrgeht. Reuter zusolge wird amtlich milgeteilt, daß ein britischer Hauptmann und ein indischer Soldat bei einem Kamps mit seindlichen Stämmen an der Nordmcstgrcnze getätet wurden. 14 indische Soldaten wurden verlcht, einer wird vermißt. Wirbelsturm In Südkarollna und Georgia fordert 42 Menschenleben Rewyork, ig. August. Der Wirbelsturm, der Südkarollna heimsuchte, richtete auch tm Staate Georgia schweren Schaden an. Nach der bisherigen Schätzung forderte der Sturm 42 Men schenleben, davon 25 aus der nahe der Küste von Südkarolina gelegenen Insel St. Helena. Der Materialschaden beträgt schätzungsweise mehrer« hunderttausend Dollar. Englischer Truppeniransporter tm Atlantik versenkt Lissabsn, 18. Aug. Eine« amtlichen Berich« der bri tischen Admiralität zufolge »st das als Transpsrter dienende Schis „Mohammed All Elkebir» (7290 VRT) torpediert und »«»senkt worden. Es befanden sich 880 Mann an Bord. Wie Reuter dazu meldet, wurde der Transporter während der Nacht im Atlantik durch ein Unterseeboot torpediert und sank innerhalb zweier Stunden. Das Schiff transportierte Truppen. 740 Ueberlebende wurden durch in der Nähe befind liche Schisse gerettet,-nd in einem schottischen Hafen an Laird gesetzt. " Racheaktton de- Men Mandel gescheitert v««s, 13. Iugust. Das Anfang Juni gegen fünf Redakteure und Mitarbeiter der sranzösischen rechtsgerichteten antisemiti schen Wochenzeitung „Je suis Partout" auf Veranlassung des ehemalige» jüdischen Innenministers Mandel eingeleitete Ge richtsverfahren wegen „Gefährdung der Staatssicherheit", das in Perigeux stattfinden sollte, Ist nunmehr einge teilt werden, nachdem sich die Haltlosigkeit der Anschuldigungen hexausge- stellt hat. Die fünf Journalisten galten als Defaiti ten. Anderer seits verlautet auch, datz es sich bei -er Einleitung des Verfah rens um «Inen Racheakt des Juden Mandel handelte, der sich wegen einer antisemitischen Ausgabe des „Jes suis Partout" getrosten suhlte. Verllner VSrse vom 1Z. An den Aktienmärkten »var der Grundton bei lebhasten Umsätzen erneut fest. Am Montanmarkt stiegen Rhemstakl um »/., Hoesch und Kloeckner um je -4. Mannesmann um '/» und Stolberger Zink um 114 Prozent. Von Braunkohlenwerten gaben Ilse Bergbau um IX Prozent nach. Ilse Genutzscheine wurden um 114 und Deutsche Erdöl um X Prozent herausge setzt. Von Kaliaktien befestigten sich Salzdetfurth um 1'/» und Wintershall um 2 Pvczent. Am Mark» der chemischen Papiere stiegen Farben de, grösserem Umsatz um IX Prozent und er reichten 183'/,. Schering gewannen X Prozent. Vres-ner pollzetdert-t Tödlicher Unsall ln Radebeul — Fahrerflucht. Am Mon- tag gegen 5.80 Uhr wurde aus der Bergstratze in Radebeul 11 em 61 Jahre alter Radfahrer aus Cossebaude tot neben seinem Fahrrad ausgesunden. Nach den vorhandenen Spuren war er von einem zunächst unbekannten Krastwagen angesahren wor ¬ den. Obwohl der Krastwagensahrer den Unfall gemerkt haben mutzt«, fuhr er, ohne sich um den Verletzten zu kümmern, wei ter. Durch die sofort von der Unsallkommission der Kriminal- poltzeileitstelle Dresden eingeleiteten Fahndungsmatznahmen konnte der geflüchtet« Fahrer bereits wenige Stunden später vcn einem Schutzpolizeibeamten an der Grotzmarkthalle ermit telt werden. Es handelt sich um einen 48 Jahre alten Geschäfts inhaber aus Weinböhla, -er vorläufig srstgenommen wurde. Die Unsallkommission ist noch mit der Aufklärung der näheren Begleitumstände des Unfalls beschäftigt. Ferner wird zu dem ähnlichen tödlichen UnsaN am Sonn tag auf der Löbtauer Strotze ergänzend mitgeteilt, datz ln dem zunächst unbekannten Toten «in 67 Jahre alter Invalckenrent- ner von der Kesselsdorfer Strotze festgestesit wurde. In diesem Falle konnte der unbekannt« Kraftfahrer bisher nicht ermittel» werden. Wer den Unfall sah und Angaben zur Ermittlung de» Fahrers machen kann, gebe umgehend der Unfallkommission nach Schletzgasie 7, Zimnuw 123, Mitteilung. «SA-Pvft sltr Europa nur na» britischer ' Zensur Zwang zum Anlaufen ber Bermuda« Rewyork, 13. Aug. Vom Letter der britischen Zensurstell« auf den Bermudas kommt jetzt die Bestätigung, datz unter der kürzlich «ingestihrten Verschärfung des Navycertsystems Damp fer, die USA-Post nach Europa besördern, zuin Anlaufen der Bermudas gezwungen werden, wo die gesamte Post dann prompt von der Zensur herabgenommen wird. Dies geschieht sichtlich mit stillschweigendem Einverständnis der USU-Behörden, doch wurde es bislang von der USA-Presse ignoriert. Der Ansatz zu der Erklärung des Ber muda-Zensors war die Entfernung von 4ü0 USA-Postfäcke« von dem USA-Dampfer „Exochorda" der American Export Line, der nach Lissabon unterwegs war. Aus der Erklärung geht eindeutig hervor, datz Post mitfühlenden Schissen Navyeeris nur unter der Bedingung gewährt werden, datz die Bermuda» zur Postkontrolle als Zwischenhasen angelausen werden. Ganz überflüssig! Die Engländer «ollen ihr« „Luftsieg«- photographieren Bern. 13. Aug. Die englische Agentur Exchange Telegraph meldet stolz aus London, „um allen Diskussionen über die tat sächlichen Verluste des Feindes ein Ende zu macl)en", seien die englischen Flugzeuge jetzt mit kinematographischen Ausnahme apparaten ausgerüstet worden, deren Filme zu lausen ansingen, sotmld die Maschinengewehre das Feuer eröffneten. Damit sei es möglich, die Wirkung des Feuers im Bilde sestzuhaiten. Das englische Luftsahrtministerium hat also schon gemerkt, datz seine Lllgenberichte nicht mehr ziehen, und es versucht des- halb, ihnen den Anschein der Wahrhaftigkeit dadurch zu ver leihen, datz es „authentisches Bildmaterial" ankündtgt. Sicher lich möchte man damit auch etwas gegen die Wirkung der deut schen Wochenschauen unternehmen. Bisher nämlich haben die Engländer den Krieg immer nur im Atelier gefilmt. Aber selbst wenn die englischen Flugzeuge mit solchen Apparaten ausge rüstet werden, könnte damit gar nichts bewiesen werden, denn einmal sind diese Apparate starr eingebaut und somit nicht in der Lage, ständig dem Flug der gegnerischen Maschinen zu folgen, und zum anderen werden ja die englischen Flugzeuge, bevor diese Filme zu lausen anfangen — adgeschossen. Englische Luftpiraten wer Sollend Amsterdam. 13. August. In der Nacht zum Sonnabend haben wiederum englische Flugzeuge versucht, in niederländi- scl)es Luftgebiet einzusliegen und niederländisches Leben und Eigentum zu vernichten. Durch di« deutsch« Lustadwehr wurden diese englischen Versuche größtenteils verhindert. Lin englisches Flugzeug, das bei der Insel Walcheren den Versuch unternahm, die Schelde zu überqueren, wurde durch Flakfeuer vertrieben. E»n« Brandbombe, die das Flugzeug abwarf, fiel ins Wasser. Lin holländischer Zivilist, der leichtsinnigerweise nicht Deckung aencmmen hatte, wurde durch Flaksplttter verletzt. Bei Alphen in Nordbrabant, in der Nähe der belgischen Grenze, wurden durch die Engländer zwei schwere Boniben in einen Wald ge worfen, wodurch ein holländischer Zivilist getötet und ziviles Eigentum beschädigt wurde. Bei Aalsmeer in der Provinz Nord-Holland wurden 12 Bomben durch die Engländer abge- schwer, «in andere» leicht beschädig- trn. Zahlreiche Tretbhausanlagen wurden verntchte». Bei Venlo wurde ein« Reihe von Häusern durch englisch« Bombe» le.cht beschädigt. Landesverräter hingerlchtet Berlin, 13. August. Die Pressestelle beim Volksgerichtshof leilt mit: Der vom Votkogerichtshos wegen Landesverrat zum Trde verurteilte 3V Jahre alte Myndert Meeuwissen ist heute morgen hingerlchtet worden. Der Verurteilt« hat sich aus Ge winnsucht vom Nachrichtendienst einer fremden Macht anwer ben lassen und in dessen Auftrag verfucht, im Reich militärische Anlaqen zu erkunden. An dem pslichtgemätzen Verhalten eines Volksgenossen, den er aushorchen wollte, ist sein verbrecherischer Plan gescheitert. Kmermäßlgungen für Wehrmachtsangeh-rlge Berlin, 13. August. Der Präsident des Reichsfremdenoer« Kehrs-Verbandes bat jetzt neue einheitliche Richtlinien über die Preisgestaltung der Kurverwaltungen beim Ausenthalt von Wehrmachtangehörigen usw. erlassen. Danach erhalten Wehr machtangehörige, die mit ihrem Truppenteil in Heilbädern oder Kurorten rder in deren nächster Umgebung untergebracht sind, aus die natürlichen Kurmittel eine Ermäßigung von 28 Prozent. Kurtaxe wird nicht erhoben. Das Gleiche gilt für Angehörige der Reichspolizei, sowie für die der Wehrmacht unterstellten Einheiten der SS und für Formationen des Arbeitsdienste- während der Dauer eines Einsatzes tm Rahmen der Wehrmacht, verwundete oder kranke Wehrmachtanqehörige, di« als Laza rettinsassen in Heilbädern untergebracht sind, erhalten Kur taxe n s r« t h« > t und 28 Prozent Srmätztgung auf die natürlichen Heilmittel. Stichwort zu dem Geschehenen erscheinen sieben. Ebensowenig Glauben werden die Verlustmeldungen deutscher Flugzeuge fin den. Reuter ergeht sich dabei in den kühnsten Rechenexempeln. Ein solch tosier Irrsinn, von 118 abgeschossenen Maschinen zu sprechen, während vorher von 58 eingesetzten deutschen Flug zeugen die Rede war, kann eben nur passieren, wenn man so skrupellos darauslosschwindelt, wie der Londoner Nachrichten dienst es tut. Di« frechen Zauberkunststücke Reuters werden ergänz» durch blumenreiche Berichte von „Augenzeugen", in denen auch des abgenutzte Mittel wieder gebraucht wird mit sentimentalen, tränenrührei-den Erfindungen, den albernen Meldungen einen ei-enso geschmacklosen Rahmen zu geben. So weih Reu:er mit Ach und Oh von Kindern zu erzählen, die bei einem Luftangriff dem Gottesdienst beiwohnten und Kirchenlieder sangen, als sie hinter einer Mauer Schutz suchten. Mit solchen papierenen Erfolgen gewinnt man keinen Krieg. Die englischen „Siege" werden auch dadurch nicht glaub hafter, datz Churchill dem Lustsahrtnsimster «in Glückwunsch telegramm fiir 68 abgeschossene Flugzeuge schickte. Solch« albern« Mätzchen sind nur ein« Wiederholung der Begrüßung „siegreicher Flandernkämpser". Die Tatsachen sprechen eine härtere Sprache. Sie werden auch hier wieder nach der endgül tigen Abrechnung Churchill das Geständnis abpressen. — um- sonst gelogen! werden, ivas sich dort drüben über der englischen Küste noch alles tut. Wie sich im einzelnen aber diese Lustkämpse abspielen, zeigen beispielhaft die beiden Einsätze einer Iagdgruppe, der es gelang, acht englische Jäger und acht Sperrvatto-r» abzu- schießen. Der Einsatzbefehl lautete: „Die Uber dem Hafrn Dover stehenden Sperrballone herunterzuholen und anschließend auf freie Jagd zu gehen." Zu spät haben die Engländer die Gefahr erkannt. Deutsche Jäger greisen die Sperrballone über dem Hasen an. Auch das Einsetzen der Flak kann nichts ändern. Schon brennen die beiden ersten Ballone, eine schwarze Rauch wolke, dann ein -unkelroter Feuerball, der gröber und gröber wird, zusammenfällt, erlischt. So nterden acht dieser gefürchteten „Hindernisse" In wenigen Augenblicken in ein Nichts verwan delt. Flatternde Fetzen sind die Ueberreste. Hoch Uber ihnen tauchen sechs englische Jäger aus, befinden sich in bester Schuh position. Aber auch dieser Vorteil hilft ihnen nichts. Zwei von ihnen müssen dran glauben. Das am Vormittag. Erst am Nach mittag gelingt es der Gruppe wieder, einen erneuten Einsatz zu bekommen. In der Zwischenzeit waren die anderen Ver bände am Feind, stellten die englischen Jäger. Diesmal soll die Iagdgruppe als Schutz eines Stukavcrbandcs fliegen, -er auf Schisse an der südlichen Ostküste Englands eingesetzt ist. Nörd lich von Ramsgate sott dieser Geleitzug stehen. Inzwischen hoben sich die einzelnen Haufenwolken ver dichtet, so -ab der Anflug äußerst erschwert ist. Sämtliche Jagd« Maschinen stürzen durch die Wolken und mitten hinein in einen Verband von englischen Jägern, der über dem Gelettzug Sperre fliegt. Sofort beginnt der Kampf, das Schieben au» allen Rohren. Fast mit -en Stukabomben zusammen fällt -le erste Hurrikane hinunter, ihr folgen noch vier weitere und eine Spitfire. Hauptmann T. kann dabei eine Doublette schieben, 18. und 14. Lustsieg. Als einen kleinen Ausschnitt aus dieser groben Luftschlacht kann man diese Erfolge jener Iagdgruppe ansehen. Mit hartem Griff hat die deutsche Iagd- fliegerwasfe der Royal Air Force den falschen Ruhm entrissen, die besten Jäger der Welt zu haben. Die kommenden Tage und Wochen werden beweisen, was von der englischen Lyftwafse übrigbleib». wenn erst die deutsche Luftwaffe zum groben Schlag ausholcn wird. Frankreichs MliSrherrschast an der Ruhr Berlin, 13. August. Ein gewaltiger Unterschied besteht zwischen dem Compiegne von 1848 mit seiner ehrenvollen Be- kandlung des Feindes und dem LompiSgne von 1918 mit der schmachvollen und würdelosen Behandlung Deutschlands. Dem Großmut und der Hilfsbereitschaft Deutschlands gegenüber der französischen Bevölkerung im Jahre 1948 stand 1918 die un- menschliche Absicht Frankreichs gegenüber, das deutsche Volk auch nach dem Kriege noch dem Hungertode auszuliekern. Und als dann der Schmach- und Schandvertrag von Versailles den Franzosen die Rheingrcnze nicht bracht«, hoffte man durch die Besetzung des Industriegebiete» an der Ruhr doch noch zum Ziele zu kommen. So nahm dann im Januar 1923, mitten tm Frieden, der französtsck-e Raubzug ins Ruhr gebiet mit all seinen Schrecken seinen Anfang. Nachdem die französischen Ingenieure an dem passiven Widerstand der Ruhr bevölkerung. angefangen vom Zechenbesitzer bis zum Arbeiter, gescheitert waren, griff man zur Gewalt und besohl den Krieg gegen die wehrlose Ruhrbevölkerung. Was sich damals, 4 Jahr« nach Beendigung des Krieges, im Industriegebiet abspielte, ist heute im deutschen Volke nicht mehr genügend bekannt. Uns liegt darüber ein Bericht von W. Hoerster-Dortmund vor, aus dem wir die wichtigsten Stellen zitieren: Es begann «irr Menschenfang im Ruhrgebiet, wie man ihn aus der sranzösischen Kolonialgeschichte kennt. Die Fran zosen hielten sich eigens für die Jagd auf Menschen ein großes Heer von Spionen, Spitzeln und Gendarmen, die nichts anderes zu tun hatten, als „Verdächtige" aufzuspüren. Man griff wäh rend der Haft oder bei der Verhaftung zu Mißhandlungen und schweren sadistischen Quälereien. Eines Tages trabten 5 be rittene Franzosen quer durch Dortmund von einem Bahnhof zum anderen, jeder von ihnen hatte einen Menschen an der Kett«, der neben dem Pferde im gleichen Tempo hertraben mußte. Aas Spione und Bendarme auf ihren Pirschgängen nicht entdeckten, wurde ihnen von gedungenen Verrätern und sonstigem käuflichen Gesindel in die Arme getrieben. Es ver ging kein Tag, an dem nicht die Häscher dem Herrn „Staats anwalt" in Castrop neue Opfer zur „Bearbeitung" zusührten. Teils wurden sie in einem Hochwandtgen völlig geschlossenen Kälberkarren herangebracht, wie ihn die Metzger gebrauchen, teils wurden sie wie Bären an der Kett« geführt. In den meisten Fällen waren diese Ruhrbewohner zwar noch mit keinem Franzosen in Berührung gekommen, aber sie standen in der List« irgendeines vaterländischen Vereines. Die Kriminalisten hatten dann für das nötige Anklagematerial zu sorgen. Diese Quälereien ereigneten sich täglich tausendfach tm Ruhrgebiet. Zügelloser ist die militärisch« Gewalt mitten im Frieden gegen wehrlose Menschen nie mißbraucht worden. Besonders verfolgt wurden die Beamten. Es gab kaum «inen leitenden Beamten der Verwaltungen, der Polizei und Verkehrsinstiiut«, der nicht ausgewiefen oder eingefperrt wurde. „propagandaablellung" des japanischen Kabinett- roki«^ 13. August. Die bisherige Presse- und Informa- ftonsfbelle -es japanischen Kabinetts wir- in «ine „Prcpaganda- und Nachrichtenabteilung" erweitert. Sie wird von einem Ministerialdirektor geleitet wer-en, der an den Kabinettsfltzun- gen teilnehmen soll. Der Ministerialdirektor dieser neuen Ab heilung wir- dem Präsidenten, des -em Kabinett ungegliederten Priisungsamtes. dem Generalsekretär des Kabinetts und dem Direktor der juristischen Abteilung im Range gleichgestellt. Die bisher bestehenden Informationsbüros beim Kriegs- und Ma rineministerium sowie beim Auhenamt gehen in dis Propa ganda- und Nachrichtenabteilung des Kabinetts als Unterabtei lungen über. Die neue Abteilung hat Press«, Buch, Film und Rundfunk zu kontrollieren. „Von so deutschen Nuazeugen lio abgeschoffen^ Reuters Schwindeleien überstürzen sich Berlin, 13. August. Je größer die Niederlage, um so eifri ger und frecher wird in London gelogen. Was Reuter jetzt über „Verlult« der deutschen Lustwafse" und „Unerheblichkeit" ihrer «ngrtftsersolge -usammenschwindelt* ist in feiner Art nichts Neues. Nach der bekannten Churchillmethode, den Verlust eines kleines Schisses zuzugeben, wenn durch die Versenkung eines größeren der britischen Flott« eine empfindliche Schlappe ent- standen ist, spricht Reuter auch nach der vorgestrigen Luftschlacht wieder von „unerheblichen Schäden", die England durch di deutsche Luftwaffe erlitten habe. In Portland seien nur ein paar zivile Häuser getrosscn worden. Zwei Kriegsschifse hätten „leichte Beschädigungen" da vongetragen. Der angegriffene Geleizug „sei ruhig auf seiner Bahn weitergezogen". Sperrballone seien überhaupt nicht ab geschossen worden. Die Welt weih, was sie von diesen Bagatellisierungs- verfuchen zu halten hat, nachdem die felgenden Ereignisse den vorsichtigen uick zurückhasieiüen deutschen Tatsachenberichten im bisherigen Verlause des Krieges nicht nur recht gaben, son dern in ihrem Ausmaß di« Knappen OKW-Meldungen nur als Große Luftschlacht über England Me -er romm- von unseren Zagdfllegern rugertchtet wurde Bon Kriegsberichter Mittler DNB. . . ., 13, 8. (PK.) Sondermeldungen des Drahtlosen Dienstes haben bereit» dem deutschen Volke mit Stolz verkundet, daß am vergangenen Sonntag in mehreren größeren Luftgefechten zwischen englischen Jägern und angrelsenden deutschen Iagdveickänden beispiellose Erfolge erzielt werden konnten. 89 englische Jagdflugzeuge vom Typ Hurrikane und Spitfire wurden dabei von unseren kampf erprobten Flugzeugmustern Me 18S uick Me 118 abgeschossen. Während unsere eigenen Verluste im Verlauf der gesamten Kämpfe als gering anzusehen sind, kann doch die Royal Air Force diesen Sonntag als Dies Ater (Schwarzen Tag — die Schrift!.) buchen. Irgendwo an der nordfranzäsischen Küste siege ich hinter einem Scherenfernrohr. Klar und h-ll ist dieser Sonn tagmorgen. Einzelne Haufenwolken hängen am blauen Som merhimmel. Hier liege ich an diesem Sonntag von morgens früh bis spät abends. Kaum merke ich die schwindenden Stunden, so bin ich gepackt von diesem Erlebnis, das dieser Tag mir bietet. Nicht eine Minute ist der Luftraum über dem Kanal und Süd- england frei von unseren Flugzeugen. Jäger, Stukas, Aufklärer, dauernd wechselt das Bild und jedesmal, wenn von drüben die englischen Jäger aufttetgen, kaum Höhe gewonnen haben, fängt der Tanz an. Der Tanz des Verderbens — des Todes. Dann kippen die Me's nach unten, stoßen in die feindlichen Schwärme, picken sich «inen nach dem andern dieser Engländer heraus. Einige werden von den Wolkenfetzen verschluckt, sind verschwunden, blitzschnell. Ein neuer Iagdoerband kommt heran, sechs Stuka», die lohnende Ziele der englischen Flotte deharken wollen. Wieder preschen die Jagdflieger nach unten» Kurven in minutenlangen Kämpfen mit den Hurricanes und Spitfires herum. Nur an nähernd kann das Scherensernrohr vermitteln, was sich im Verlause dieser mit Lustkämpse» angefüllten Stunde alles dort droben abspielt. Neben mir liegen deutsche Infanteristen, Ostmärker, die haben ihre Ellenbogen in den Sand gesteck»? starren in die Luft, folgen den Flugbewegungen, lassen Vermutungen laut
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