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Sächsische Volkszeitung : 24.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194007242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400724
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-07
- Tag 1940-07-24
-
Monat
1940-07
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.07.1940
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Mittwoch. 24. Juli 1S4Ü SLchflsche Volkszeitung Sr»n,n»er 171, Seit« 2 H«»m» «ruhver». di« junge Dresdner Sopranistin, dl« während der diesjährigen Eoinmerspirlzeit am Theater der Stadt Karlsbad engagiert ist, sang unter der Stabjuhrung des Komponisten mit gro ßem Erfolg die Partie der „Werci" in Ernst Richters „Taras Bulba-. Vegrmvärtig singt sie die „Fiamrtta- in Supp«« „voeearcio'. „Schont die Konserven" Minister Wootton rät dringend .. . Genf, 24, Juli, Der englische Ernährungsminister General Scheloff in Reuilly Berlin, 24. Juli. Der bulgarische General Schckojf, Ober kommandierender der bulgarischen Armee im Weltkriege, wunde in Neuilly vom Militärbesehlshctbcr lsiaris begrüßt. Vor dem Rathaus war eine Ehrenkompanie mit Musik angetrcten. Als besondere Aufmerksamkeit gegenüber dem Weltkriegs generalissimus wehte vom Rathaus die bulgarische Flagge. Im Saal, wo der Vertrag von Reuilly unterzeichne« worden war, schrieb sich General Schekosf in das Goldene Buuch ein. Lord Wootton, der einst den Mund nicht voll genug nehmen konnte über die „drohende Hungersnot in Deutschland-, erläßt seht dringende Warnungen zur Schonung von Kcnserven, Jede Büchse könne in Notzeiten einmal von höchster Bedeutung wer den. Er müsse dringend raten, sich mit dem „bescheidenen Ange bot" an srisck-cm Gemüse zu begnügen. Gleichzeitig ersucht« der Minister um Verständnis sür die Notwendigkeit, „möglichst viele" Frisck-gcmüse und Obst der Verivcrtungslndustrie zuzu leiten. SesSiWt» sür rücksichtslose Simveliebhaberin Greisin von wütend:« Doggen zerfleischt Berlin, 24. Juli. Ihre Liebhaberei sür Hunde wurde oer b2jührigen Frau Elisabeth Seidel, die in Berlin-Grunewald dret Altersheime mit etwa 230 Hausinsasten unterhält, zum Ver hängnis. Obwohl sich schon mehrfach unangenehme Zwisckwn- fälle mit den gefährlichen Tieren ereignet halten, wollte sie von »hrer Liebhaberei nicht lassen, und dachte nicht daran, ihre sechs Doggen abzuschassen. Im Dezember v. I. wurde di« Hausgc- hilsin eines Nachborgrundstückres, die den Hund ihrer Dienst herrschaft ausfiihrte, auf offener Straße von den frei herum laufenden Deggen der Angeklagten angesallen und nicht un erheblich gebissen. Wenige Wochen später sielen die Tiere über eine Frau her, die ihren im Heim wohnenden Onkel besuchen ivollte. Selbst dies« beiden recht ernsten Zwischenfälle veranlaß- len die rücksichtslose Hundeliebhaberin zu keinerlei Vorsichts maßregeln. So fand am 8. Februar durch ihre Schuld eine 71- jährige Heiminsassin den Tod. Die alte Frau lief in einer augenblicklichen geistigen Verwirrung achtlos in -en Garten hinaus, stürzte hier und schrie auf. Dieser Schrei alarmierte die Doggen der Angeklagten, die nun -i« Bedauernswerte regel recht zerfleischten. Mit 33 Bissen wurde sie Ins Krankenhaus ringeliesert, wo sie bald darauf an den Folgen der erlittenen Verletzungen starb. Mit Rücksicht auf die schweren Folgen, die das grob fahr lässige Verholten der Angeklagten trotz wiederholter Warnun gen sür das Leben und die Gesundheit ihrer Mitmenschen her ausbeschworen hatte, hielt das Gericht eine empfindliche Straf« für ersorderlich und erkannte wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in 2 Fällen aus eine Gcsanitstrate von 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis bei sofortiger Verhaf tung der Angeklagten im Gerichtssaal. Amtliche Velaimtmachrmgen Lehnt« Adg»d« vsn Eiern. Auf den Bestellschein tz der Reichs eierkarte werden weiter« - w «i Lier, und zwar auf Abschnitt e ausgeged«». Der vkerkiirgtrmrifle». Halifax' heuchlerischer Sermon Berlin, 24. Juli. Zu Beginn seiner Rundfunkrede, auf di« wir an anderer Stell« dieser Ausgabe ausführlich «ingeyen, behauptet« der englische Außenminister Lord Halifax, die ein zigen Argumente des Führers seien „Drohungen" gewesen. Da bei weiß jedermann, der die Rede hörte, daß sich der Führer jeder Drohung enthalten und lediglich di« harten Folgen einer Fortsetzung des Krieges angedeutet hat. „Infolge des Gegen satzes in den Auffassungen", so fuhr der Kriegsverbreci)«r fort, .chleiben wir durch Drohungen unberührt. In jedem Teile Britanniens herrscht ein unerschütterlicher Geist der Ent schlossenheit". Genau so haben sich einst Herr Beck und Herr Rydz-Smigly in die Brust geworfei Teil der Internierten — also Juden und anderen Emigranten — verspricht England sich wirksame Hilfe! Wenigstens behanv- tet Ede», man schätze ihre Unterstützung „sehr hoch" ein. Man kann Ihn nur beglückwünschen zu diesem seltsam ge mischten Zuwachs -er englischen Armee, der den Heckenschützcn- balaillonvn würdig an die Seite tritt. Hauptsache aber bleibt sür Kriegsstifter wie Eden immer, daß sie mit solchen Mätzchen -em englischen Volk eme imaginäre Hilfe vorgaukeln können — bis das grausame Erwackren eintritt, fach«, daß Hitler es ist, der sie anordnet. Das ist die funda mentale Herausforderung des Antichristen, die wir als Christen mit allen in unserer Macht stehenden Mitteln bekämpfen müs sen. All« Völker des britischen Reick;«» zusammen mit all de nen, die Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit lieben, werden nie die neu« Welt Hitlers onnehmcn." Hier bewegt sich Ha lifax in typisch englischen GedankrngSngen. Man sagt Christus und meint Politik. Von der gleichen echt englischen Heuchelei und Unaufrich tigkeit sind auch die Schlußsätze der Rede erfüllt: „Wohin wird Gott uns führen? Sicherlich nicht auf leich ten und angenehmen Pfaden. -Was er aber tun wird, ist, daß er denjenigen, die demütig darum bitten, einen Geist verleiht, der durch keine Gefahren gestört werden kann. Diejenigen von uns, die nicht bet den Truppen dienen können, müssen in anderer Weise ihr Bestes tun, um unseren Streitkräften zu helfen. Es gibt ein Ding, das sich vielleicht als viel mächtiger erweisen wird, als wir denken, und das ist das Gebet. Ich hörte neulich von einem Dorf Uorkshire, wo. nach all den Ge rüchten über «ine „fünfte Kolonne" die Leute übereingekom- men sind, eine „sechste Kolonne" zu bilden, und sich verpslich- teten, jeden Tag einige Minuten zum Gebet im Gotteshaus zu verweilen. Dieses also ist der Geist, in dem wir zusammen in diesem Kreuzzug für die Christenheit marschieren. Wir und di« großen Dominien über S«e stehen und werden auch weiter hin standhaft stehen gegen die Mächte des Bösen". Der Führer hat im Namen des deutschen Volkes alles versucht, unnötige Opfer zu vermeiden. Er hat an die Ver nunft appelliert, aber Herr Halifax hat «s vermieden, aus dieses Thema auch nur irgendwie clnzugehen. Die Machthaber in London wollen den Krieg mit all seinen Folgen, vor denen sie gewarnt wurden. Ihnen ist das Schicksal des englischen Volkes gleichgültig. Sie haben ihr Gold, ihr« Famiile» und Ncnn- vferde nach Kanada in Sicherheit gebracht. Sie werden, sobald die Sache schief geh», ihr eigenes Bold mit der gleichen Skru pellosigkeit im Stiche lasten, mit der sie das polnische, das nor- wegifcl)e, das holländische, belgische und das französische Volk verraten haben. Das Weltgericht wird furchtbar sein. , n, als sie aus dem sicheren Rumänien das polnische Bolk zum Aushalten aufriesen. „Wir werden", meinte Halifax weiter, „den Kampf durch führen, auch wenn er uns alles kosten mag. Es hat niemand irgendivelche Zweifel darüber, daß, wenn Hitler Erfolg haben wurde, dies das Ende für viele bedeuten würde von allen den jenigen Dingen, die das Leben lebenswert machen". Hier hat Lord Halifax in gewisser Hinsicht recht. Denn di« Art von Le bensauffassung. wie sie die engliscl)en Plutokraten haben, wird jetzt ihr Ende finden. „Was meinen wir nun", so geht es weiter, „wenn wir sagen, daß mir sür die Freiheit Kämpfen? Wir wünscl)cn unser Leben leben zu könne», wie wir es leben wollen. Wir wollen einen Gottesdienst und eine Verehrung von Gott, wie cs uns beliebt, und diese religiöse Freiheit basiert auf gutem Gewissen. Gewissen ist nicht etwas, was Sie jedem Beliebigen sonst weiter geben können. Aber in Deutschland haben die Deutschen ihr Gewissen an Hitler übergeben, und so ist das Volk zur Ma schinerie geworden, die nur die Befehl« aussührt, ohne zu er wägen, ob sie recht oder unrecht sind". Das also ist die Vor stellung, die diese Plutokratenclique vom deutsä)en Arbeiter und Soldaten hat. Die deutschen Soldaten, stolz, einem großen und innerlich einigen Volk anzugehören, iverden den Engländern schon beweisen, ob sie die traurigen „gewissenlosen" Sklaven sind, für die Herr Halifax sie augenscheinlich hält. Nach Angriffen auf Mussolini und Italien wird der Füh rer von Halifax auf das übelste beleidigt: „Schlechter Glaube, Grausamkeit und Verbrechen werden zum Recht durch die Tat- llngchemer Nachrlchtcnhunger Sin Seneral „besetzte" di« Zeitungen. — Musikspritze erleichtert den Marsch. Von Kriegsberichter Herbert Scharkowski NDZ ,24. Juli. <P. K.s Wir hatten nach langer Kolonnenfahrt gerade eine Marsch pause eingelegt. Längs der Landstraße, inmitten zwischen blühenden und reifenden Feldern, die in nichts verrieten, daß hier der Kampf vorübergetobt war, standen die Wagen in langer Reihe. Sck;on hatte sich das gewohnte Bild einer Rast nach glühend heißer Fahrt entfaltet. Plötzlich aber wurde es an der Spitze der Kolonne unruhig, wir sahen Kameraden aus den Wagen springen und nach vorne laufen, und das steckt allemal an. Auch wir liefen also mit, es ivar eine muntere Hetze, bet der es an anscucrnden Zurufen ebensowenig wie an höhnischen Worten über die Phlegmatiker fehlte. Schließlich wurde der Grund der Aufregung sichtbar: Die Eiligsten kehrten geruhsam, triumphierend eine Zeitung unter dem Arm, an Ihre Plätze zurück. Wer nicht das Tempo des Krieges, die endlosen Märsche, das unaufhörliche Vorwärts miterlebt hat, kann sich kaum einen Begriff machen von der Bedeutung, dl« die Zeitung für den Soldaten gewonnen hat. Und so ist cs geblieben, denn die Kolonnen rollen iveiter, wenn auch der Kamps im Westen beendet ist. Nickst überall sind glückliche Besitzer eines Kofferempfängers auszutreiben und der Nachrichtenhungcr ist ungeheuer. Mal sickert «ine Meldung durch und wird weitergegeben, aber was ist das alles gegen das Glücksgeschenk, das eine Zeitung bedeutet. Man kann sich ab seits setzen und ganz sür sich mit aller Aufmerksamkeit, in aller Muße lesen, was an Neuem geschehen ist, während man selbst seinen begrenzten Einsahkreis erfüllte Wie wertvoll so ein Zeitungspacken ist, erhellt am besten ein Erlebnis, das die Fah rer eines Zeitungswagens während des Vormarsches hatten: Gin General beschlagnahmte kurzerhand die beiden letzten Pakete, die sich im Wagen befanden, um sie für seine Soldaten sicherzu st eilen, ließ sie in seinen Wogen stellen und setzte sich selbst darauf, sicher ist sicher. Er wußte, womit er seinen Leuten die größte Freude machen konnte. — So vertieften auch wir uns in die Blätter, im Grase langgestreckt, an einen Baum gelehnt oder im Wagen sitzend. Und dann kam die zweite Ueberraschung. lieber Straße und Felder hinweg sck-allte schmissige Marschmusik, Soldatenlieder und Volksweisen wechselten in fröhlichem Durcheinander. Der Wagen, der mit den Zeitungen gekommen war, hatte auch noch Musik mitgebracht. Bald wurden aus den andächtigen Zuhö rern auch Zuschauer - in dichtem Kreis scharten sich unsere Männer um das musikalische Gefährt. Es mar der Wagen eines Propagandazugcs. Ein Händedruck mit den Kameraden, die uns hier so überraschend auf zweifache Weise erfreuten. „Wo kommt Ihr her?" — „Müßt Ihr bald weiter?" Wir sind ihnen schon einmal begegnet an einem Brückenkopf, wo sie den langen Infanteriekolonnen mit den rhythmischen Klängen deut scher Armcemärschc neuen Schwung in die Beine und die aller beste Stimmung brachten. Nun hören wir von den Männern des Propagandazuges mehr über ihren vielgestaltigen Wirkungs kreis. Sie Kathedrale von Lhartres unversehrt Berlin, 24 Juli. Wie der „Petit Douphinois" soeben aus Clermont-Ferrand melde«, hat die sranzäsisck^ Kathedrale von Thartres, obwohl sie mitten im Kampfgebiet liegt, bei dem Bombardement Mitte Juni d. I. keinerlei Sckmdcn erlitten. So verhalten sich also deutsche Soldaten Gotteshüusern gegenüber. Und die Engländer? Erst am 2g. Juli meldete der deutsche Wchr- mackstsbericht, daß Flugzeuge der Royal Air« Force bei «inem ihrer nächtlichen Angriffe aus nichtmitttärische Ziele eine Dors- Kirch« durch Bcmdenangrifse beschädigt haben. Und da wagt Herr Halifax in seiner letzten Rundsunk- ansprach« heuchlerisch zu behaupten, die christliche Lehr« und ter Glaube an Gott seien -le Grundlage des britischen Weltreichest AwaiMelmten an der Seite der SeckenWtzen „Ausländer-Formationen" solle» England tzils« bringen, — «In echt Edenscher Vorschlag Lissabon, 24. Juli. Die Engländer können sich noch immer nicht mit -em Gedanken absinden, daß sie im letzten entschei denden Stadium des Kampfes auf sich ganz allein angewiesen sind. Die unangenehme Notwendigkeit, ohne Hilfsvöllrer und fremdes Kanonenfutter auskommen zu mästen, sucht Kriegs- minlster Eden nun durch einen geistreichen Vorschlag in den Augen der breiten Volksmasten etwas zu verbrämen. Vor dem Unterhaus kündigte er die Bildung einer Fremdenlegion an, von der er sich offenbar noch größeren Erfolg verspricht als von seinen bramabarslerenden Zahlenangaben über das angebliche Millionenheer der englischen Voscnstielrekruten. Gute Fort schritte seien bereits zu verzeichnen, so behauptet er. „in der Organisation einzelner Formationen von auswärtigen Staats angehörigen". Um welche Ausländer es sich dabei handelt, verrät er ebenfalls: Es sind die Staatsangehörigen aller jener Länder, die durch Englands Schuld in den Krieg gegen Deutschland gr- trieben wurden und nun di« Folg«» der falschen Ori«ntt«rung ihrer Politiker zu trogrn haben. Die Unglücklichen, di« bet Kriegsausbruch in England ansässig waren, sollen nun mit echt . britischer Brutalität und Unverfrorenheit gegen ihren Willen ,n di« Reihen d«r Fremdenlegtcn gepreßt werden, während ihr« Heimot sich längst der durch vroßdeutschland» Waffen gesicher ten Ruhe erfreut. Do» diesen Zwangsrekruten und sogar einem Geschenk des Führers an -en Duce Uebergabe eine« Sisenbahn-Jlakzuges Rom, 24. Juli. Der Duce hat, wie die Agenzia Stesani meldet, am Montag einen Eisen bahn-Flakzug besich tigt, -er ihm vom Führer zum Geschenk gemacht worden ist. Er wohnte anschließend einigen Hebungen bet, die die außerordentliche Feuerkraft des Zuges zeigte. Die Besichtigung sand an der tyrrhenischen Küste unweit Roms statt. Der Duce, der die Uniform des Ersten Marschall» des Imperiums trug, befand sich in Begleitung des Staats sekretärs im Kriegsministerium, General Soddu. Nachdem der Duce die Front der Ehrenkompanie abge schritten hatte, ersolgte im Namen des Führers die Uebergabe des Zuges durch General Ritter von Pohl mit folgender Ansprache: „Exzellenz! Ich hab« die große Ehre, Ihnen zwei Spezial- Eisenbahn-Flakwage» mit ihrer deutschen Besatzung vorzusüh- ren. Der Führer hat Euer Exzellenz diese Flakbatterie zum Geschenk machen wollen, die Sie in Zukunft aus ihren Reisen begleiten soll, um Ihr Leben, das für das italienische Volk und die deutsche Nation so wertvoll ist, zu schützen. Die deutsche Luftwaffe mit dem Reichsmarschall an der Spitze ist stolz, Eurer Exzellenz eine solche Eisenbahn-Flakbatterie zu übergeben. Mit ihren 1« modernsten Geschützen, mit ihren mächtigen Feuerkraft und dank ihrer Beweglichkeit stellt sie eine außerordentlich wirksame Angriffs- und Verteidigungswaffe dar. Von tapferen italienischen Soldaten bedient, möge sie, wenn nötig, im Dienste des Duce glänzende Erfolge bei allen ihr gestellten Ausgaben erfüllen. Mit diesem herzlichen Wunsch übergebe ich im Namen des Führers und im Auftrage von Reichsmarschall Göring diese Waffe Eurer Exzellenz/ Hierauf antwortete der Duce: „Ich habe bereits dem Führer gedankt und danke nunmehr Ihnen, Herr General, für diese» Geschenk, das ein neues Zeichen der unverbrüchlichen Waffenbrüderschaft ist, die Großdeutschlanü und Italien im Frieden wie Im Kriege verbindet." Anschließend besichtigte der Duce alle Einrichtungen des Flakzuges und schritt die Reihen der deutschen Besatzung wie der italienischen Artilleristen ab, die die Bedienung des Zuges übernehmen werden. Sodann beobachteten der Duce und seine Begleitung von einer Tribüne aus einige Ziel- und Schießübun gen, in deren Verlauf schon bei der ersten Salve eine Ziel scheibe wenige Meter über dem Meeresuser getroffen wurde. Bei weiteren Schießübungen, die mit Leuchtspurmunition durch geführt wurden, zeigte sich die ungeheure Treffsicherheit der deutschen Flakgeschütze und ihre überraschende Reichweite. Nach Abschluß der interessanten Uebung wurde der Jlakzug der italienischen Mannschaft übergeben. Veilluer VSrse vom 24. Zult Der Abbröckelungsprozeß setzte sich an den Aktienmärkten auch zu Beginn der Mittwochbörse fort. Am Montanmarkt er- mäßigten sich Rheinstahl um '/», Vereinigt« Stahlwerke um X, Buderus um X, Mannesmann um und Harpener um 1 Pro zent. Kloeckner büßten IX Prozent ein. Von Braunkohlcnivcr- ten sielen Rheinebraun gegen die letzte variable Nctiz durch em«n Verlust um 4X Prozent aus. Deutsche Erdöl gaben Prozent her. Kaliaktien erhielten durchweg eine Str'.chnotiz. Am Markt der chemischen Papiere wurden Schering um X, von Heyden um X und Farben uin IX Prozent herabgesetzt. Für Elektro- und Bersorgungswerte waren die Meinungen geteilt« AEG und HEW geivanncn je '/», Deutsche Atlanten X, EW- Schlesien X und Licht u. Krast 1'/. Prozent. Dem gegenüber büßten Gessürel, Bekula je X. RWE und Destauer Gas je Schlesische Ga» IX und Aceumulatoren 2X Prozent ein. (Schluß des redaktionellen Teil») Ser Alihrer »ei seinen Gäste« in Vatzrenth Bayreuth, 24. Juli. Die Bayreuther Vühnenfestsviele er reichten am Dienstag ihren Höhepunkt mit dem Besuch Adolf Hitlers im Festspielhaus. Inmitten der Re präsentanten des kämpfenden und schaffenden Volkes wohnte der Führer einer überwältigenden Aufführung der „Götter dämmerung" bei. Wie die Bayreuther Festspiele dieses Kriegsjahres eine in der Welt einzig dastehende Kulturtat bedeuten, so wirkte dieser einmalige Besuch Adolf Hitlers bei seinen Gästen wie ein Sinnbild für die unlösliche Gemeinschaft zwischen Führer und Volk in Kampf, Arbeit und Freude. Di« Perwundeten und Urlauber der Front, die Soldaten aller Wehrmachtsteile und der Wasfen-SS, die Arbeiter der Organisation Todt, die Männer und Maiden des Arbeitsdienstes und die vielen na menlos Sck-affenden aus den verschiedenen Rüstungswerken statteten aus überglücklichem Herzen ihrem Führer durch Kund gebungen bei seiner Anfahrt und während der Pause den Dank der säst 20 000 Volksgenossen ab, denen durch den Willen und das Geschenk des Führers in diesem Krtegsjahr der Besuch der Festspiele ermöglicht worden ist. Die Kunde von der Teilnahme des Führers an der Vor stellung der „Götterdämmerung" hatte in wenigen Stunden ganz Bayreuth in eine gehobene Stimmung versetzt. Die ein heimische Bevölkerung und tausende aus der Umgebung berei teten dem Führer bei seiner Fahrt vom Haus Wahnfried zum Festspielhügel begeisterte Kundgebungen der Freude und der Dankbarkeit. Am Portal des Festspielhauses empfingen die Hüterin des Wagnerschen Vermächtnisses, Frau Winifred Wag ner, Reichsleiter Dr. Ley und Frau Ley den Führer. Als er in der Mittelloge Platz nahm, begrüßte ihn die innerlich be wegte Kunstgemeindc getreu den Ueberlieferungen des Festspiel hauses schweigend mit erhobener Rechten. «SA-Mosche «us de? Savimoa-stonseren, „Kollektive Schirmherrschaft" über europäische Besitzungen i« Amerika Havanna, 24. Ipli. Am Montag sand die erste formelle Sitzung der Havanna-Konferenz statt. Nachdem der kubanische Außenminister Campa als Stimme seines Herrn die Gefahren der sünsten Kolonne ausgemalt und der Außenminister Pana mas, Garay, ihn dabei nach Kräften unterstützt hatte, wies der mexikanische Jinanzminister Suarez daraus hin, daß ein interamerikanischer Plan nicht die Isolierung Amerikas be deuten dürfe, da Amerika die Welt und die Welt Amerika brauche. Der USA-Außenminister Hüll brteuerte in einer längeren Rede zunächst, daß man srei vom Geiste der Feindschaft gegen irgendeine 'Nation sei und daß es nicht in der Absicht der USA liege, natürlichen Handelsbeziehungen mit Europa irgend welche Hindernisse entgegenzustellen. Dann aber sprach er in der altbekannten Art von dunklen Krästen, die innerhalb Amerikas am Werke seien, um cs ausländischen Zwecken ge fügig zu machen. Vor dieser Kulisse einer erzeugten Angst psychose entwickelte er danach ein Programm von „Abwehr maßnahmen" auf wirtschaftlichem Gebiet, hinter dem sich höchst eindeutige Protektoratsbestrebungen der USA Uber die süd amerikanische Wirtschaft verbergen, und schnitt auch zum ersten mal offiziell die Frage einer „kollektiven Schirmherr schaft" über europäische Besitzungen in Ame rika an.
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