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Nummer 189—Z9.Iahrg v»> ShrM-MoMI P1»«ch»ch< K, ßeum» Mit ». ALS Montag, 22. In» 1949 8» Fall, »»« hgb«r«r »««all. V«kbM, v«tti«d» ßr««r«« Hot d«r 8<tleh«r Mn worku^-tb«», keim «»lptllch«, soll, dto gottim, t» dolchrlnv«« llmso»-«. M» sp»t«i od«r eicht «ych«IM. t» v » « ed » «, vqtzck» 9 —> «MaW»«» v«p»»pr«i, muh vlg« edych 4» M. V3a»rl»v» 470-, nach »I« Po» PsstlUxaooifiMg-g'bll-r. pqlt^lch « Vs«. VlszE. 1» V!«. S«n»-d<»>- «» S<w «bbeft-llim», «llls«, IpLUst«» «im W-ch« ««zugMelt MMH MIA v-l«, «dM'I-M ktitzu mq« kl», «tMsMiMM 40 WO MT aus Geleitzug Versen« Wettere englische Verluste bei -em Seegefecht im westlichen Mittelmeer Aeue erfolgreiche Lustangnsse aus England Wieder ein deutsches Seenotflugzeug durch Engländer heimtückisch abgeschoffen B-rltn, LS. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Kampfflugzeug« griffen erneut Flugplätze, Hafen-, Tank, und Fabrikanlagen in England an. Explosionen und starke Brände sind beobachtet worden. Bei Angriffen gegen «inen Geleitzug im «anal gelang es, «inen Tanker und 4 Handelsschiff« mit einem Gesamt fassungsvermögen von etwa 49 999 BRL durch Bombentref fer zu versenken. Feindliche Einflüge ln der Nacht zum SS. Juli in Nord- und Westdeutschland sowie in die besetzten Gebiete richteten durch Bombenabwurf nur Sachschaden an. Ein Flugzeug ist durch Flakartillerie, ein weiteres Flug zeug durch Nachtjäger abgeschossen worden. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 8 Flugzeuge, darunter ein Sunderland-Flugboot durch Abschlutz bei Drontheim. 4 eigene Flugzeuge kehrten nicht zu- rück, darunter «in Seenotslugzeug, das Uber der Nordsee durch di« Engländer abgeschossen wurde. London albt Verlust eines Ll-Vooles zu L«ssabon, rr. Jul». Di« britische Admiralität bedauert, Mitteilen zu müssen, datz das U - Boot „Salmo n" auf Grund grotzer BerspAtung als verloren betrachtet werden müsse. Oer italienische Heeresbericht An» ein SchleAWlff der »Dars»Ii»-'-Klasie «ad r Krame durch UaNenWe Minden schwer beschädigt Rom, SS. Juli. Der italienisch« Wehrmachtsbericht hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Aus sicheren Informationen ergibt sich, datz bei den See- und Luftkämpfen zwischen dem 8. und 13. Juli autzer einem Flugzeugträger und dem Schlachtschiff „Hood" auch ein Schlacht- schiff von der „Warspite-K lasse" (31999 Tonnen) und die Kreuzer „Gloucester" (19999 Tonnen) und „Ar«t- hufa" (5S99 Tonnen) schwere Schäden erlitten haben. Ferner haben die feindlichen Schlffsbasen empfindliche Verluste erlitten. Ein feindliches Flugzeug, das bei den Rettungsoperationen eines unserer Flugzeuge, das wegen Motorschaden wassern mutzt«, den Versuch gemacht hatte, die Besatzung unter Maschi nengewehrfeuer zu nehmen, ist von unseren Jagdfliegern bren nend abgeschossen worden. Sin Offizier der englischen Besatzung, der mit Fallschirm aus das Meer niedergegangen war, wurde gereitet und von einem unserer Wasserslug.,euge gefangengenommen. In Nordafrika sind die feindlichen Stützpunkte Sidt Barrani und Marsa Matruk stark und wirkungsvoll mit Bom ben belegt worden. In Ostafrika sind bei den Stützpunkten Buna und Ltzajir, wo «in englisches Jagdflugzeug abgeschossen worden ist, englische Flugzeuge und englische Truppen mit Bomben und Maschinengewehrs«»«» angegriffen worden. Alle unsere Flug zeuge sind zurllckgekehrt. Feindlich« Luftangriff« auf Asmara haben weder Opfer noch Schaden hervorgerufen. Kanonendonner bei Gibraltar La Lln « a, LS. Juli. Am Sonnabend mittag wurde ein« Stund« lang in der Näh« Gibraltars ln Richtung Mittelmeer Kanonendonner gehSrt. In Gibraltar trafen neue Militärtransporte ein. Indische Kaufleute, welche in Gibraltar Geschäfte betreiben, er hielten den Befehl, sofort die Festung zu verlassen. Alle Ge bäude in Gibraltar, welche sich in der Näl>e von Batterien be finden, sollen abgetragen werden, um das Schutzfeld zu ver- grötzern. Der Amtsanzeiger von Gibraltar veröffentlicht eine Äerordnung, wonach alle Frauen, mit Ausnahme von Kranken schwestern, evakuiert werden sollen. Ein weiterer grotzer Dampfer verlieh Sonnabend Gibraltar mit über 1090 Evakuierten, welche zur wohlhabenden Bevölke rung gehören, die sich auf eigene Kosten nach Madeira begeben. Ein anderer Dampfer brachte eine grotze Zahl von Evakuierten nach Tanger Ueber Gibraltar fliegen ständig cnglisci-c Flug zeuge Sperre. Siebzehn norwegische Schiffe seit 9. April verloren Sie standen unter englischer Kontrolle Oslo, 22 Juli. Wie das Norwegische Telegrammbiiro mel det, veröffentlichen die norwegischen Cchifssreedcr eine Liste der feit dem 9. April 1949 verlorenen Tonnage. Diese umfasse 17 norwegische Handelsschiffe, mit insgesamt 68 699 BRT. Da bei handele es sich nm sclche norwegische Schiefe, die unter eng lischer Kontrolle standen. Von den Besatzungen kamen üb Mann ums Leben. Washington. 22. April. Roosevelt unterzeichnete ein De kret. das die für die potitiscl>e Betätigung von Arbeitern und Angestellten im Bnndessitz bereits geltenden Einschränkungen auf viele tausend Angestellte im Dienst der Einzelstaaten uns Kommunalvermaltungen erweitert. Das neue Gesetz betrifkt alle Personen, die an auch nur teilweise von Vundcsmiiteln finanzierten Bauprojekten arbeiten und denen künftig verbo ten ist, sich aktiv an politischen Kampaonen zu beteiligen oder ihre Stellung zur Beeinflussung einer Wahl auszunutzen. Oran den notwendigen Anschauungsunterricht geben. Weiter liest man In diesem Blatt: „Diejenigen, die in Großbritannien nicht an die Unbesiegbarkeit Deutschlands glauben, weil sic die ses Bewutztsein durch Erfahrung erworben haben, sind die Ar mee, die Marine und die Luftwaffe." Man Kat nur noch hinzuzufügen vergessen, datz diese Er fahrungen in Dünkirchen, Anoalsnes und Narvik gesammelt wurden. GrSßier Eindruck der Führerrede ln Moskau Genugtuung über ble Ausführungen zum Verhältnis Deutschland — Russland, Die Rede des Führers hat ln maßgeblichen Moskauer Kreisen allergrötztes Interesse hervorgerufen. Der grandiose Rückblick auf die militärischen Operationen, die Auszeichnung der verdientesten militärischen und politischen Persönlichkeiten des Reiches sowie vor allem die letzte Mahnung an England zur Vernunft haben in Moskau größten Eindruck hinterlassen. Mit Genugtuung verzeichnet man die Aeußerungen des Führers über das Verhältnis Deutschlands zur Sowjetunion. Oie Kriegshetze wird fortgesetzt Londons Preise erklärt, Großbritannien werde den Krieg weiterfahren Stockholm, 22. Juli. Auf Befehl der plutokratischen Kriegshetzer fährt die Londoner Press« am Sonntag sort, den Führer ln der gemelnsten Weis« zu verleumden und hochmütig zu erklä ren, Großbritannien werd« den Kampf weiter führen bi» zu einem Frieden, dessen Bedingungen von Lon don diktiert würden. Diese krankhafte Ueberhebltchkeit wird von der bekannten widerlichen Heuchelel begleitet, dl« beut« («doch k«in«n Dumm«n m«hr findet und nur noch «in mitleidige» Lächeln erweckt. „Es ist unmöglich, daran zu denken, mit Hitler zu verhan deln", schreibt „Sunday Erpreß", und „Reynolds News" siigt aufgeblasen hinzu: „Wir sind entschlossen, Widerstand zu keilten". .In der „Sunday Times, macht sich ein Phrasendrescher vreit, dessen Ergüssen folgende Kostproben entnommen sind: „Wir Kämpfen, weil es keine ander« Alternative für die Sach« gibt, die wir als das Teuerste in der Welt betrachten, nämlich Frei heit, Gerechtigkeit und Fortschritt der Zivilisation. Schlagen wir jetzt also die Schlacht für die Humanität und jeder Freund der Humanität weiß, daß wir sie scklagenl" Da hat also einer die alten LUgenparoten wieder aus der Tasche geholt, zu denen Versailles, Irland, Indien, Palästina, Tonern, Aegopten und der Mordüberfall auf den ehemaligen britischen Verbündeten in Abkehr von der Vernunft? Das Presseecho, das von der großen Führer« rededes 19. Juli aus aller Welt zurückschallt, ist vielartig wie die Einstellung der Völker selber. Nur eine englische Stimme behauptet, die Ausführungen Adolf Hillers seien in haltsarm gewesen. Die gesamte übrige Welt ist sich darüber einig, daß ein großer Staatsmann und Feldherr nicht nur einen dramatischen Rückblick auf die politischen und militärischen Ereignisse der letzten Zeit gegeben, sondern auch eine sehr objektive und treffende Schilderung der gegenwärtigen Lage geliefert hat. Es ist selbstverständlich, daß man in den ein zelnen Ländern den verschiedenen Abschnitten der Führerrede verschiedenes Gewicht beilegt. Im verbündeten Italien erkennt man mit besonderer Dankbarkeit an, welch warmen Nachruf Hitler und Göring dem gefallenen Lustmarschall Balbo gewidmet haben. Wie wenig man sich in Italien Hoffnung macht, datz man in Großbritannien aus die Stimme der Ver nunft hören wird, kommt in den Ueberlchristen der stihrendeN Blätter zum Ausdruck. Eine der großen Schlagzeile» lautet „Die Front der Achse gegen England". In Schweden ist man besonders stark von den ausführlichen Darlegungen Adolf Hitlers über die deutsch-sowjetrussischen Beziehungen beein druckt. Daneben empfindet man den Abschnitt der Hitlerschen Rede, der sich an England unmittelbar wendet, als „ernste Warnung" an das Land, das nunmehr allein dem Angriff zweier mächtiger kontinentaleuropüischer Staaten aus kurze Entfernung gegenüberstcht. Innerhalb der angelsächsischen Welt findet man zwei einander sehr ähnliche Reaktionen: in einem Teil der englischen und auch In der kanadischen Presse will inan die Bedeutung -es Appells vom 19. Juli herabsctzen. In sehr ähn licher Weise behauptet das Reuterbiiro. daß die Rede im Augenblick kaum irgendeiner amtlichen Erwiderung wert sei, während aus Kanada verlautet, daß das Empire die Rede des führenden deutschen Staatsmannes nicht in Betracht zu ziehen brauche. Noch ablehnender sind jene Kommentare aus Groß britannien und aus den Ländern jenseits des Atlantischen Ozeans, die jede ernsthafte Erörterung der Hitlerschen An regung von vornherein ausschließen möchten. Hierzu liefert selbst das amtliche englische Reuterbiiro einen charakteristischen Beitrag. Wenige Stunden nacist>em Hitler seinen.Appell an die Vernunft erlassen hatte, wiederholte das Reuterbiiro jene Sätze aus der Churchill-Rede vom 14. Juli, die jede Möglichkeit von Verhandlungen auf das entschiedenste abstrcitet und hinzu fügt. daß Großbritannien keine Bedingungen zulasscn werde. Der „Daily Telegraph" weiß zu der Rede Adolf Hitlers nichts anderes zu sagen, als daß sie nichts an der unüberwindlichen Entschlossenheit Englands ändere, den Krieg zu gewinnen. Es ist seltsam, daß man gerade in England, wo der zehnmonatige Krieg bisher eine ununterbrochene Kette von „erfolgreichen Rückzügen" gewesen ist. das Lob. das der deut sche Staatsmann und Feldherr der Wehrmacht des Reiches spendete, als „übertrieben" bezeichnet. Wenn am 19. Juli in Deutschland 12 hervorragend bewährte Generäle zu Feldmar schällen befördert worden sind, und wenn eine große Zahl weiterer Beförderungen ausgesprochen worden ist, so werden damit Erfolge belohnt, die von keinem vernünftigen und gerecht denkenden Menschen beschritten werden können. Wenn aber am gleichen Tage der Hold der erfolgreichen englischen Rückzüge, General Ironside, gleichfalls zum Rang eines Feldmarschalls erhoben und damit auf gleiche Stufe mit seinem siegreichen Regner General von Brauchitsch gestellt wird, so findet man eine solche Ernennung, die im allerbesten Falle den Charakter von Vorschußlorbeeren trägt, offenbar ganz in Ordnung. Iron side ist zum Oberbefehlshaber -er britische Landesverteidigung ernannt worden. Man weiß in Deutschland genau, daß es in der britischen Wehrmacht Eifersüchteleien und Rivalitäten zwi schen den Führern der drei Wehrmachtstcile (Heer. Marine und Luftwaffe) gegeben hat und kann In der Ernennung Iron- sidcs nur den Versuch erblicken, die mangelnde Kooperation In der britischen Wehrmacht zu verbessern. Im Gegensatz zu der ermähnten englischen Pressestimme sind die deutschen Be förderungen vom 19. Juli echte und berechtigte Anerkennungen, die Rangerhöhung Ironsides dagegen eines jener bekannten englischen Mittel gewesen, durch feierliche Worte und durch Ernennungen die Autorität der führenden Männer zu erhöhen und die aus -en Tiefen des Volkes immer deutlicher hervor klingende Kritik zu beschwichtigen. Man weiß in England seit dem 19. Juli, datz Deutschland zum entscheidenden Schlag gegen das Inselreich fähig und entschlossen ist. Greuellüge Wer Rotterdam zusammen gebrochen V«rl»n, 22. Juli. Nach Newyorker Meldungen gab -le holländische Gesandtschaft in Washington in einer „Erklärung" die kürzlich von London verbreitete Behauptung wieder, daß bei einem deutschen Bombenangriff auf die unverteidigte Stadt Rotterdam 30 990 Personen getötet und 73 000 verletzt cdex verstümmelt worden seien. Diese faustdicken Lügen der feindliclzen Agitation, die der Weltöffentlichkeit noch durch den Zusatz schmackhaft gemacht werden sollten, die Bombardierung Rotterdams sei erst nach dem holländischen Kapitulationsangebot erfolgt, werden nun mehr durch die holländische Zeitung „Hct Vaterland" restlos aufgeklärt. Nach einer Amsterdamer Meldung dieses Blattes sind laut amtlicher Statistik der Standesämter von Rotterdam inssiesamt 6l9 Zivilpcrscnen infolge der Kriegshandlungcn während des Monats Akai in Rotterdam ums Lebe» gekommen.