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Dienstag, >. IuN 1848 Sllchslsche Volkszeitung Nummer 158, Seite 6 Das kann man nicht vergessen! So warden unsere Soldaten In sranMcher Sesanaeaschaft dehaadeltl Kleine Ckrenile DI« Goethe-Medaill« für Hanns Iahst. Der Führer hat dem Präsidenten der Reichsschrifttuniskam mer, Hanns Iahst, aus Anlaß der Vollendung seines 50. Le- benssahrcs in Würdigung seiner Verdienste um das deutsche Schrifttum die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Abschluß der Weimar-Festspiele der Jugend. Die Weimar-Festspiele der deutschen Jugend, die auch im Krtegsjahr 1940 durchgefiihrt werden konnten, fanden am Mon tagabend mit Beendigung der 4. Reihe ihren Abschluss. Freilassung von Hast- und Strafgefangenen In Frankreich. Zwischen der deutschen Wafsenstillstandskommission und der französischen Abordnung wurde ein Uebereinkommen ge troffen, wonach alle Haft- und Strafgefangenen, die wegen einer Tat zugunsten des Deutschen Reiches von den Franzosen fest genommen oder verurteilt wurden, auf freien Fuss zu sehen sind. Churchill verlangt «ine Milliarde Pfund Kriegskredit. Wie der Londoner Nachrichtendienst mittetlt, soll das Unterhaus demnächst eine neue Summe zu Kriegszwecken be willigen. Diesmal werde Churchill eine Milliarde Pfund ver langen. Keinerlei militärische Ziele getroffen. Die amerikanischen Korrespondenten, die an einer Rund fahrt durch das Ruhrgebiet und das Rheinland teilgenommen haben, um die durch englische Luftangriffe angerichteten Schä den zu besichtigen, stellten durchweg fest, sie hätten keinerlei Anzeichen gesehen, dass militärische Ziele getroffen wurden. Uebler Schwindel Duff Coopers entlarvt. Reuter meldet aus Newyork, der amerikanische Zerstörer „Barry" sinke 400 Meilen von der spanischen Küste entfernt nach einem Schuss durch ein deutsches U-Boot Einige Zett später teilte die amerikanische Marinelcitung mit, der Zerstörer „Barry- liege friedlich Im Hafen vor Anker. Martinique ständig von der Außenwelt abgeschnltten. Der französische Nachrichtendienst teilt aus Washinatan mit, dass die Insel Martinique tatsächlich von aller Verbin dung mit der Außenwelt abgeschnitten sei durch die britische Flotte. An französischen Flotteneinheiten befinden sich in den dortigen Häfen noch einige Unterseeboote. Immer neue Friedensforderungen in Südafrika. Der Moderator der niederländischen reformierten Kirche in Südafrika richtete im Auftrag seiner Synode ein Telegramm an General Smuts. In dem er sich gegen die Kriegserklärung an Deutschland aussprach und die Regierung ersuchte, unverzüg lich Frieden zu schließen. Oran bedeutete vorsätzlichen Word Eine neue französisch« Stellungnahme zu den britischen Lügen Bern. 0. Juli. In einer Meldung aus Vichy, dem Sitze der französischen Regierung, nimmt Havas Stellung zur letzten Rede Churchills, der sich ebenso wie die britistt-e Propaganda überhaupt, bemühe, mit allen Mitteln den Uebcrfall von Oran und die weiteren Attentate gegen die französische Flotte zu rechtfertigen In französischen unterrichteten Kreisen wird gegenüber der verlogenen englischen Darstellung festgcstellt, daß die in Oran bcsindlichen französischen Flotteneinheiten in der Ab rüstung begriffen waren. Die Feuer in den Kesseln seien ge löscht gewesen und ein Teil der Besatzung habe sick bereits an Land befunden. Die Munition sei gerade ansgeschisft worden. Weiler sei eine Reihe von Geschiitzverschliissen bereits entfernt gewesen. Die Marine sei also tatsächlich im Begriff gewesen, diese Schilfe verwendungsunsähig zu machen. Somit war Eng land die Gewähr gegeben, die es wünschte. Und doch seien die Engländer, so betont die französische Auslassung, gegen eine Flotte in diesem Zustand unter Miß achtung der militärischen Ehre vargegangen: sie hätten Matro sen. die sick nickt verteidigen konnten, ermordet und — mit die sem ersten Morde nicht genug — seien sie über dos noch zuk- kendc Opfer noch einmol hergesnllen und hätte,, die Matrosen die In den Booten Zuflucht suchten, mit Maschinengewehren beschaffen. Mit Reckt habe also eine amcrikaniscl>e Zeitung von einem vorsätzlichen Mord gesprochen. Dle Zusammensetzung der neu umgebildeten dänischen Regierung Kopenhagen, 0 Juli. Die Umbildung der dänischen Regie rung hat am Montogmittag mit der Unterzeichnung der frag lichen Verabschiedung!)- und Ernennungsdekretc durch de„ Kö nig ihren Abschluß gesunden. Die neue Regierung hat nunmehr folgende Zusammensetzung: Swuning, Staatsmiinstcr (Regie rungschef): Erik Scavenius, Außenminister: Knud Kristcnsen, Innenminister: Vrorsen, Wehrminister: Harold Pcterlen. Iu- stlzmmister; Gunnar Larsen. Minister für össentliche Arbeiten: Fibiger, Kirchenminister: Kjärböl, Arbcits- und Sozialminister: Christinas Möller. Minister für Handel. Industrie und Schiff fahrt: Buhl, Finanzministcr: Vording. Landwirtstt-astsminister: Jörgen Jürgensen, Unterrichtsminister. Hauplschriftletter: Georg Winkel: Stellvertreter: Dr. Gerhard Desezyk; Verlags- und Anzeigenletter: Theodor Winkel, sämtlich Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! u. Verlag, Dresden, Pollerstrab- 17. - Preisliste Nr. 4 lsl gültig. DNB. « . 9. Juli. (PK.) Deutsche Offiziere berichten: Wir fahren zum Flugplatz Bordeaux. Ein seltsames Bild bietet der Flughafen mit seinen riesigen Hallen und dem Roll feld, auf dem einträchtig deutsche und französische Kampfflug zeuge aller Typen beisammenliegen. Auf der Terrasse des Restaurants treffen wir etwa 120 deutsche Offiziere der Luft waffe und des Heeres. Sie schauen nach jeder Iu 52 aus. die hier landet: eine Innere Bewegtheit ist in Ihnen und nach wenigen Worten -es Gespräches erfahren wir: Hier ivartcn deutsche Offiziere, die seit zivei Tagen aus der Kriegsgefangen schaft. befreit sind, darauf, in die Heimat zu fliegen, um zu neuem Kampfe antreten zu können. Hier sind 120 deutsche Offiziere, die meisten seit dem 10. Mai an verschiedenen Stellen der Front in französische Kriegsgefangenschaft geraten, hier sind 120 verschiedene Erleb nisse und doch nur ein einziges: Bodenlose, an Grausamkeit sich sättigende Gemeinheit französischer Soldaten und Zivilisten gegenüber wehrlosen deutschen Gefangenen. Wie anders soll man es bezeichnen, wenn deutsche Offiziere zu zweien anein- ondergcbunden, ihrer Kleider beraubt, nackt im Freien über nachten müssen. Was sind das für Berichte! Stammen sie wirklich aus unserer Zeit; sind Menschen fähig, das zu tun? „Wir fuhren stundenlang im Etsenbahnzug und während der ganzen Zeit lösten sich auf den Trittbrettern Soldaten ab, um uns ins Gesicht zu spucken. Da uns der ganze Inhalt unserer Tastt-en abgenommen war, hatten wir auch kein Ta schentuch, um uns wenigstens das Gesicht abzuwischen." „Wir waren acht Tage lang in einem Kuhstall elngeschlossen und jede Nacht spritzten französische Soldaten etwa zehn Zentimeter hoch Wasser in den Stall, um uns das Liegen unmöglich zu machen. Leutnant H. geriet in Gefangenschaft, als er eben einen Erkundungsflug erfolgreich beendet und die Anfrage: „Wann landen Sic?" beantworten wollte. Ein Evd-MG zerschlug seinen Benzintank. Des Brennstoffes beraubt, mußte er notlanden. Eine Stunde lang beschoß ein ganzes französisches Bataillon mit MGs die vier Mann starke Besatzung, ohne zu treffen. „Ich bin der einzige Lieser vier Mann, der aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist, und auch Ich hatte mit all meinen Kameraden, die Sie hier sehen, nicht mehr zu hoffen, in die Heimat zurückzukchren." Nur langsam, in kurzen Sätzen, erzählt Leutnant L. uns auf unsere Bitte von seinen Erlebnissen. „Acht Tage lang mit mehreren Kameraden In einem R e s e r v e la z a r e t t bei St. Sier et »gesperrt, in dem sich nur geschlechts kranke Neger befanden. Eine Woche lang in einem Zuchthaus In Einzelzelle bei verdunkeltem Zimmer mit -er einzigen Unterbrechung des täglichen viertelstündigen Spazierganges unter Bewachung im Znchthaushof. Tagelange Fahrt in einem Eiscnbahnwaggon sViehwagen), dessen Türen nicht geöffnet werden durften, so daß ein Gummi stiefel den Dienst des WC erfüllen mußte. Wie überhaupt die Eisenbahntransporte Höhepunkte der Mißhandlung darstellten. Bon zwei Seiten her stachen Soldaten und Flüchtlinge. Frauen und Kinder nicht ausgenommen, durch die Fensteröffnungen auf die wehrlosen Gefangenen, spiehen sie an, warfen Steine auf sie. Bei Tage konnte man sich noch durch Ausweichen helfen, aber in der Nacht traf die entmenschte Meute ihr Ziel." Wenn nun diese Kriegsgefangenen deutschen Offiziere Kreuzworträtsel zum Appell antreten, dann fehlen In ihren Reihen viele, die mit ihnen in Gesangenstt-ast gerieten. Wer weiß, welches Schick, sal Ihnen bereitet wurde! / Auf der Terrasse des Flugrestaurantg blühen Heckenrosen, friedlich wölbt sich der blaue südliche Himmel Uber dem weiten Feld, in der Ferne flutet wie im Frieden der Verkehr einer lebensfrohen französischen Großstadt. Die Blicke der Soldaten gehen in die Ferne. „Es ist gut.^ daß man all das Schlimme wieder vergißt. Man kann es ja gar nicht sagen." ' ' Aber wir werden nicht vergessen. A. Haas. Starke Nervosität tn London Vor Rekrutierung der gesamten männlichen Bevölkerung Eng« land» — Eisenbahngitter müssen fallen — Churchill läßt in England krampfhaft nach Erdöl bohren Berlin, 9. I»li. Die englische Bevölkerung ist am vergangenen Wochen ende durch mehrere A l a r in m e ld u n g e n in größte Unruhe verseht worden. Zunächst wurde bekannt, daß neben sämtlichem Kartenmaterial, Baedecker und Cook-Reiseführern nun auch alle Schulatlanten beschlagnhamt werden sollen. Selbst die An schaffung und der Verkauf von Karten kleinerer Maßstäbe ist verboten und unter Strafe gestellt. Noch größere Beunruhigung verursacht das Verbot, ausländische Rundsunkstationen abzu hören. Weiterhin berichtet „News Chroniclc", daß die Rekru tierung der gesamten männlichen Bevölke rung Englands für die Verteidigung des Landes unmittel bar bevor st ehe. Die Arbeitskräfte würde» für den Bau von Schützengräben und Verteidigunganlagcn eingesetzt werden, da die Truppen, die bisher diese Arbeiten ausführten, jetzt für rein militärische Zwecke verwendet werden sollen. Wie weit die Entwicklung bereits vorgeschritten ist, er kennt man aus einem Bericht von „Astonbladct" aus London, wonach bereits Tausende von Londoner Bürgern für den Bau von Schützengräben verpflichtet worden sind. In den Straßen von London drängen sich die Mcnschenmassen, die mit Aexten und Spaten ausgerüstet worden sind. Alle diese Maßnahmen, die von der Nervosität der amtlichen englischen Stellen zeugen, sind nicht gerade dazu angetan, zur Beruhigung der englischen Oeffentlichkeit beizutragen. Nachdem die städtischen öffentlichen Parks, voran in Lon don, aber auch in allen anderen Städten, ihre eisernen Ein friedigungen hergegeben haben, sind nun die Eisenbahnen dran. Die Eisenbahnen in England sind Privatunternehmungen un sotten als solche ein gutes Beispiel für die anderen Privat besitzer von eisernen Gittern geben. An den Stationen, de» Giiterbahnhöfen, den Materialdepots, überall müssen die Eisen--' bahngesellschaften die eisernen Zäune als Altmetall der Ver«' schrottung ausliefern. Ferner fallen infolge der Holzknappheit alle Bäume auf bahneigenem Besitz. Mit einer schon nahezu krampfhaften Wut stürzt sich Eng land auf seine eigenen mutmaßlichen Erdölschätze. Die Churchill- Regierung läßt erneut eine ganze Reihe von Bohrgenehmigun gen durch die D'Arcy-Bohrgesellftt-aft ausführen. Die Gesell« schäft verspricht die sofortige Aufnahme von Bohrungen in de»' Grafschaften Lancaster, Chester, Flint Denbigh, Leicester, Not« tingham und Rutford. Waagerecht: 1. Halmgewächs, 4. Papiermaß, 7. Fluß in Hinterpommcrn, 8. Strom zur Nordsee, 9. Singvogel, 11, Schwur, 18. Nähfaden, 1b. Lasttier, 17. Milchprodukt, 19. Zah^ 21. germanische Gottheit, 22. betagter Mann, 24. Schwermetall, 25. Germane, 20. ethischer Begrifs, 27. Saugwurm. Senkrecht: 1. nordischer Komponist, 2. türkischer Titel. 8. Keimträger, 4. Schifssankerplatz. 5. Nebenfluß des Rheins, 6. Schiffsteil, 10. Kaltspcise, 12. italienische Hafenstadt, 14. Wild, 16. Gewässer, 17,. deutscher Romanschriftsteller t°, 18. Mädchenname, 19. Rest im Glas. 20. Metallstist, 22. Wurf spieß, 23. Meeresströmung. Silbensuchrätsel Quintessenz — Oboist — Vereinbarung — Maulesel — Nildelta — Dingwort — Umbrien — Einbruch — Algebra — Wissen« schast — Busento — Leonidas — Besichtigung — Letchtmetall — angeregt Aus jedem der vorstehenden Wörter ist eine Silbe zu ent nehmen. Richtig gefunden, ergeben die Silben, aneinander«' gereiht, einen Ausspruch von Raabe. Auflösungen aus der vorletzten Dienstag-Nummer Zitat käst en: Höre viel! Laß -ich belehren! — Aber wenig re-e nur — Hast zwei Ohren ja zum Hören, — Einen Mund zum Re-en nur. Gttterätsel: 1. Separat, 2. Absinth, 3. RisottH, 4. Leibniz, 5. Bariton, 6. Kantate. i Hierdurch sieben wlr die schmerzliche Mitteilung bekannt, daß mein lieber, unver geßlicher Mann, mein treusorgender Vater, unser lieber Großvater und Onkel, Chemnitz/Haselünne/Osnabriick Miillerstraße 1V. Im Namen der Hinterbliebenen Margarete Keil geb. Berentzen Georg Keil Maria Keil geb. Schnellen - am 1. Juli 1910 in einem Sanatorium zu Preßburg (Slowakei), wo er von seinem Leiden Genesung erhoffte, im Alter von 79 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, plötzlich sanft entschlafen ist. Auf Wunsch des lieben Verstorbenen geben wir dieses nach erfolgter Beisetzung zu Chemnitz-Altendorf bekannt. Herr Großkaufmann Friedrich Keil Dresdner Theater (Ohne Gewähr) Opernhaus Geschlossen Schauspielhaus Dienstag Die Räuber (7) Mittwoch Ein Windstoß (7.80) Tentral-Iheater Dienstag Lisa, benimm dich! (8) Mittwoch Lisa, benimm -ich! (8) Theater des Volkes Dienstag Der arme Jonathan (8) Mittwoch Der arme Jonathan (8) Komödlenhaus Geschloßen Felsenbühne Kurort Rathen Der Schatz im Silbersee Dresdner Lichtspiele Universum: Täglich 3.30, 0, 8.30: Lauter Liebe. Capitol: Wo. u. So. 8.15, 6, 8.45: Rakoczy-Marsch. Prinzeß: Wo. 8.45, 6.15, 8.45: Stern von Rio. UT: Täglich 3.30, 6,^40: Soldaten — Kameraden. Ufa-Palast: Wo. u. So. 3, 5.30, 8: Der Sündenbock. Zentrum: Täglich 3.30, 6, 8.30: Der rettende Engel. Ufa am Postplatz: Wo. u. So. 11, 1, 3.80, 6, 8.30: Zwei Welten. Freiberger Pl.: 3.45, 6, 8.80: Das Recht auf Liebe. Fü-Li: 0, 8.30: Opernball. Gloria: Geschlossen. Kosmos: 6.15, 8.30: . . . heute abend bei mir. Li-Mu: 6.15, 8.30: Krambambuli. National: Geschlossen. Olympia: 6, 8.30: Das jüngste Gericht. , Ost-Li: 6.15, 8.30: Die Reise nach Tilsit. isiark-Lt: 6, 8.30: Schneider Wibbcl. Reittier Li: 6.15, 8.30: Petersburger Nächte. Scala: 3.30, 6, 8.30: Die blonde Christi. Stephenson-Li: 6.30, 8.45- Roman eines Arztes. Amtliche Bekanntmachungen Kamenz Besitzer von bewlnkelten Kraftfahrzeugen haben tn jedem Falle bis 15. Juli 1010 bei mir dl« Ausstellung einer Reisenkart« zu beantragen. Anlragsvordrucke lie gen zur Entnahme bei mir aus Ausgenommen sind Kleinkrafträder mit der Relsengröfte 20X2,25. Der Landrat.