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Dienstag, 25. Juni 194b Sächsische Volkszeitung Nummer 148, Seite ck Kammer und Senat sprechen pötatn ihr Vertrauen an- Gens, 25. Juul. Ain Montag haben sich, wie der franzö- sischc Rundfunk iniltellt, in Bordeaux die dort anwesenden Senatoren und Abgeordneten der Kammer im Saal des Thea ters AIH>'-ncs versammelt. Die Minister Laval und Marquet ergriffen das Wort. Sie unterstrichen die Notwendigkeit, daß die Volksvertreter hinter der Regierung blieben. Die Tätigkeit der Parlamentarier habe sich nun auf praktische Dinge zu er strecken. Die Versammlung stimmte diesen Aussiihrungen zu und sprach Pötain für seine letzten Erklärungen ihren Dank und ihr Vertrauen aus. Maßnahmen stir Rtiltsthnina erfaßter «ad evaluierter SollSnder den Haag, 25. Juni. Der Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete hat unter Heranziehung holländischer Stellen Maßnahmen ergriffen, um die Sammlung und Rück führung der nach Frankreich verschleppten und evakuierten hol ländischen Staatsangehörigen zu beschleunigen. „Sin Srnlk auf da-ASA-MarlnemlnItlerlum" Erklärung des ausgeschledenen Ministers Edison. Washington, 25. Juni. Der soeben aus dem Kabinett ausgeschiedene Marincministcr Edison ha' wie Associated Preß berichtet, vor Pressevertretern erklärt, auf das Marineministe rium sei ein Druck ausgeübt morden, 111 Zerstörer aus der Weltkriegszeit zu verkaufen. Es sei aber kein Zerstörer ver kauft worden. Die USA behielten alle ihre Kampsschiss« sür sich Demission des Saypttfchen Kabinetts Stockholm, 25. Juni. König Faruk von Aegypten hat am Sonntag nachmittag das Rücktrittsgcsuch des Ministerpräsi denten Ali Mäher Pascha angenommen. Zusammen mit dem Ministerpräsidenten ist auch das aesamte Kabinett zuriickget^eten. König Faruk bot dem Führer der Wasdpartei, Nahas Pascha, die Neubildung an. Englandfelndllche Unruhen in Aegypten Britisch« Soldaten schwer verlrtzt Rom, 25. Juni. Nach der erfolgreichen Vombardicruna des britischen Flottenstützpunktes von Alexandrien (Aegyptens sind nach einer Meldung aus Tetuan unter der ägyptischen Bevöl kerung schwere englandfeindliche Unruhen ausgebrochcn. Die aufs höchste erregte Volksmenge zog vor eine englische Kaserne und brach in Schmährufe auf England aus. Polizei eröffnete das Feuer auf die Demonstranten. Es kam zu einem blutigen Handgemenge. Mehrere englische Soldaten wurden schwer ver letzt. Die Zahl der Opfer unter der ägyptischen Bevölkerung ist nicht bekannt. Die Panikstimmung unter den Aegyptcrn wird Immer stärker. Man rechnet mit neuen Zusammenstötzcn zwi schen Aegyptern und Engländern. Das ägyptische Volk ist sich bewußt geworden, wer -er eigentliche Unterdrücker seiner Frei heit ist. Der Lustschutzraum für den Kina Stockholm, 25. Juni. Die Londoner, die sich allmählich auf den ersten Krieg im eigenen Lande gefaßt machen müssen, finden in ihren Zeitungen trörtl'che Schilderungen, wie für das Wohlergehen des Königs im Falle eines Lustanarisfes gesorgt ist. „Astonbladct" schildert, in wie umfassender Weise sür in« Bequemlichkeit im köniqlici-en Schutzraum gesorgt ist. Gas masken und warme Kleider liegen bereit für den Fall, daß die bösen Deutschen die hohen Herrschaften in ihrer Ruhe stören sollten. Im Schntzraum des Buckingham-Palastes gibt es einen Heid für die Zubereitung von Tee und Weisen, ein Rundfunk gerät ist vorhanden und für den König sogar ein Telephon. Einmal In der Woche wird der Raum, so heißt es in der Schil derung weiter, gründlich gelüstet, dam>I er nicht scucht ist und ältere Personen gegen Erkältung geschützt sind. Zasper „aus vrivaien Gründen" nach London ausaeriffen Eine bekannte ErschKnung der geflohenen belgischen Regierung Genf, 25. Juni. Wie Hanns von „Irgendwo in Frank reich" meldet, hat die landesflüchtige belgische Regierung fol gende Mitteilung veröffentlicht: Der Gesundheilsminister Henry Marcel Jasper verließ seinen Posten, ohne seinen Kollegen eine Mitteilung davon zu machen. Er reiste aus privaten Gründen nach London. Er ilt nicht mit einer Mission von der belgischen Regierung betraut. Im Gegenscktz zu dem ivas Jasper behauptet, ist die belgische Regierung, deren Glieder fest Zusammenhalten. In Frankreich weiter um das Schicksal ihrer Landsleute, ihrer Soldaten und Ihrer Zivilpersonen besorgt. Nachprüfung von Gnijudunasgeschästen Berlin, 25. Juni. Durch eine Verordnung des Beauftrag ten für den Vierjahresplan über die Nachprüfung von Entlud ungsgcschästen wird bestimmt, daß der Ernxr- ber oder Rechtsnachfolger zu einer Ausgleichszahlung zugunsten des Reiches hcrangezogcn werden kann, wenn er bei der nach dem 3t). Januar 1933 durchgeführten Entjudung eines Betriebes oder anderer Vermögenswerte einen unangemessenen Vcrmö- gensvorteil erlangt hat. Die Verordnung bestimmt weiter, daß auf Antrag des Schuldners und des Reichswirtschaftsminlsters eine verbindliche Regelung der aus Dienstverhältnissen her rührenden vermögensrechtlichen Ansprüche durch Entscheidung einer Schiedsstelle erfolgen kann, wenn als leitende Angestellte tm Wirtschaftsunternehmen tätige Juden vor Inkrafttreten der Verordnung zur Ausscholtung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben ausgeschicdcn sind. Erlangt der Schuldner durch die Entscheidung der Schiedsstelle einen erheblichen Vor teil. so kann ihm eine Ausalcickszahlung zugunsten des Reiches auferlcgt werden. Das gleicl-e gilt, wenn ein Unternehmer den Vorteil durch Kündigung eines jüdischen leitenden Angestellten auf Grund der Verordnung zur Ausscl-altung der Juden erlangt hat. Berliner Bfirle »om 25. Mi Am Dienstag setzten die Aktienmärkte in sest-'r Haltung ein und lagen auch im Marktverkauf« weiter erhöht. Von Montanen stiegen Rkcinstahl um Vereinigte Stahlwerke um X, Kloeckner um 1 Prozent und Buderus um 1 !4 Prozent. Am Markt der Brnunkohlenwerte gewannen Deutsche Erdöl X und Rhcinebraun 4!4 Prozent Van Kaliiverten befestigten sich Kalickemio um 1 Prozent. Von Kabel- und Drahlwerten Felten um 21< Prozent. In der chemischen Grupne zogen Rütgers um 1 und Farben um 1)4 Prozent an. Von Elektro- und Nersor- gungsweeten sind AG und Licht u. Krall mit 2)4. D-Kula mit plus 1 zu erwähnen. Größere Befestigungen erfuhren noch BMW mit plus 2. Schubert u. Salzer mit plus 1'4. Metallge- sellschait mit plus IN und Gebr. Iunghans mit plus 2V, Pro zent. Von variablen Renten notierten Reichsallbesitz unver ändert 148'/« und Reichsbahnvor.ziige 127", gegen 127N. Nm Geldmarkt blieb Blankotaaesgeld mit 1'?« bis 1»/« unverändert Bon Valuten stellte sich der Schweizer Franken mit 56,53 er neut fester. Sie Beendigung des Feldzugs in Frankreich An -er Atlantik-Küste -t- Royan vorgerückt Führerhauptquartier, 25. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feldzug in Frankreich hat nach einer Dauer von nu, k Wochen mit einem unvergleichlichen Sieg« der deutschen Waffen geendet. Seit heut« 1.35 Uhr herrscht Waffenruhe. Im Verlauf des letzten Kampftages rückten unsere Trup pen an der Atlantikküst« nach Brechung heftigen Widerstandes bis zur Linie Royan (an der vtrondemündung) — Angouldme vor. An der Rheinfront und In Lothringen verlor der Gegner weitere Festungswerke. In Donon in den Bogesen kapitulierte, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, eine Kampfgruppe von Uber 22 0 0 0 Mann, darunter ein Kommandierender General und S Divisionskommandeur«. Südwestlich von Lyon wurden St. Etienne und An nonay genommen. In Savoyen gelang es unseren Truppen unter Einsatz von Gebirgsjägern, di« zäh verteidigten Feindstellungen an mehreren Stellen zu durchbrechen. Aix- les-Bains wurde genommen. Im Zuge der bewasfneten Luftaufklärung vor der fran zösischen Atlantikküst« wurde ein britisches Transportschiff von 5 bis 8660 Tonnen erfolgreich mit Bomben angegriffen. Wei- tere Ausklärungsslüge erstreckten sich auf Teile der Nordsee. In der Nacht zum 25. Juni unternahmen deutsch« Kampfver bände einige Angrifssslllge nach England und be legten Flugplätze und Anlagen der Flugzeugindustrie mit Bom ben. Ein britisches Flugzeug flog den Flugplatz Sta vanger-Sola an. Rack Abwurf von Bomben wurde es von unse ren Jägern abgeschosten. Britische Flugzeuge setzten Ihre Einflüge nach Nord- und Westdeutschland auch in der letzten Nacht fort, ohne irgendwelchen Säwden an militärischen Anlagen anzurlchten. Der Flakartillerie unserer Kriegsmarine gelang es, an der Nordseekliste zwei englisch« Flugzeug« abzuschiehen. Der llallenlfcheWehrmachlberkcht Rom, 25. Juni. Der italienisch« Heeresbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Infolge der Unterzeichnung des Was- senstillstandsabkommen» sind heute früh 1,35 Uhr di« Feind, seligkelten zwischen Italien und Frankreich auf allen na tionalen und Ueberfeesektoren eingestellt worden. Eines unserer U-Boote hat einen seindlichen Dampfer von 8060 BRT »ersenkt. Ein anderes U-Boot, da» im Roten Meer stationiert «ar, ist nicht in seinen Heimathafen zurückgekehrt. Bei dem feindlichen Lustangrisf auf Tripoli» sind Ziele von militärischen Interessen nicht getroffen worden. Die Bom ben fielen auf Häuser des Iudenvlertels und verursachten an 20 Opfer. «in feindlicher Lustangrisf aus Cagliari, bei dem gegen 39 Bomben abgeworsen wurden, hat keinen Schaden an den Häusern angerichtet und nur wenig« Personen verletzt. Zwei Luftangriffe gegen Palermo sind von unseren Iagd- slugzeugen, die die seindlichen Flugzeuge zur Flucht zwangen, vereitelt worden. Der Krieg gegen Großbritannien geht wei» t e r und wird bis zum Siege fortgesetzt." Dle letzten Reste retten sich tn die Schweiz 1200 Franzosen mit ihrem G«neral interniert Bern, 25. Juni. In der Nacht zum Montag stellten sich um Mitternacht 1206 französische Soldaten an der Grenze am Eol des Rochcs und ersuchten um ihre Internierung in der Schweiz. Eie bildeten die letzte Verteidigungslinie im Gebiet von Morteau und Les Billers. Es waren Infanteristen mit Eamions und vielem Material. Um 6 Uhr morgens mar ihr Grenzübertritt abgeschlossen. Als letzter überschritt der franzö sische General Huet dle Grenze. Diese Soldaten wurden vorläu fig in Le Locle untergebracht, wo sie den Abtransport ins Lan desinnere abwarten. Rückkehr in die geräumten Gebiete Führerhauptquartier, 25. Juni. De, Führer hat folgenden Ausruf erlassen: Im September 1939 entstand durch di« englisch-französisch« Kriegserklärung die Notwendigkeit, Teile der an der Westfront angrenzenden Gebiete von der deutschen Zivilbevölkerung zu räumen. Hunderttausende von Volksgenossen wurden von die ser Maßnahme betroffen. Die Räumung selbst geschah nach einem genau vorberei teten Plan. Trotzdem mußte sie viele Härten mit sich bringen. Alle Betroffenen haben aber in vorbildlicher Weise der Anfor derung des Krieges genügt. Nun ist dle Stunde der Rückkehr in dl« hei matlichen Städte und Dörfer gekommen. Die Anweisungen für ihrer» reibungslosen Verlauf werden unmittelbar gegeben. Die Durchführung des Rücktransportes übernehmen die gleichen Instanzen, die die Räumung im September und Okto ber des vergangenen Jahres geleitet haben. Soweit dle Orte und Wohnstätten an der Front durch das Feuer der Artillerie oder durch andere Einwirkungen des Krie ges leiden mußten, wird ihr Wiederaufbau und ihre Wiederher st ellung unverzüglich veranlaßt werden. Was den einzelnen während seiner Abwesenheit an Schaden zugesügt worden ist, wird ersetzt. Partei- und Staatsbehörden sind verantwortlich, dastir zu sorgen, daß den Rückgeführten in kürzester Zeit die Hilfe zuteil wird, die zu beanspruchen sie berechtigt sind. Führerhauptquartier, den 25. 6. 1946. gez. Adolf Hitler. Das deutsche Volk voll tiefer Dankbarkeit um den Führer und seine Wehrmacht vereint Ein Telegramm Rudolf Heß' an den Führer Berlin, 25. 6. Der Stellvertreter des Führers Reichs minister Rudolf H « tz hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „An den Führer und Obersten Befehlshaber d«r Wehr macht, Führerhauptquartier. Den Kampf des jungen nailonalsozialistischen Dolksheeres gegen Frankreich haben Sie, mein Führer, mit dem glorreichsten Siege der Geschichte gekrönt. Zugleich haben Sie damit dem opferoollen, jahrelangen Ringen der deutschen Frontsoldaten des Weltkrieges seinen Sinn gegeben. Ihr Glaube und Ihr Mut haben Deutschland zu neuer Größe geführt. In unsagbarem Stolz und voll tiefer Dankbarkeit ist das deutsch« Volk um Sie und Ihre Wehrmacht vereint. In der Nacht der Waffenruhe mit Frankreich Rudolf Heft." Waffenflreckuna in den Vogesen 22 666 Gefangene Führerhauptquartier, 25. Juni. Montag mittag hat der am Donon in den Vogesen umfchlossen« Feind die Waffen gestreckt, lieber 22 666 Gefangene, dabei ein Kom mandierender General eines Armeekorps, drei Divisionskom mandeur« und rund 1600 Offiziere, und 12 ganze Artillerie abteilungen, darunter sechs motorisierte, sielen neben einer riesigen Beut« in unsere Hand. Kapitanleuinant Virnbacher mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Berlin, 25. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag -es Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Großadmiral Dr. h. c. Racder das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen dem Kapitänleutnant Virnbacher, Chef einer Schncllbootslottille. llreeheverliche Seraussorderungen spanischer Behörden Gewaltakte einer englischen Grubengesellschaft gegen die einheimische Arbeltrrschast Madrid, 25. Juni. In der Nähe von Bilbao liegt die Ort schaft Arbolcda, wo sich bedeutende Erzgruben befinden, die einer cngliscl-en Gesellschaft Ortonera gehören. Diese britischen Kapitalisten haben jetzt in einer geradezu unerhörten Weise die einheimische Bevölkerung und die spanischen Behörden heraus gefordert. Um Platz 'Ur neue Grubenanlagen zu gewinnen, hatte die Zechenverwaltung zahlreiche auf ihrem Gelände liegende Häuser srcimachen und Niederreißen lassen. Eine große Zahl spanischer Arbeiterfamilien wurde durch diese engliscl-e Riick- sichtslostakeit obdachlos, da schon bisher in der Umgebung starke Wohnungsnot herrschte. Die zuständigen spanisch» Be hörden legten bei der Gesellschaft sofort energischen Protest ein. Die Engländer antworteten iedoch mit einem neuen Gewalt akt: sie ließen, um ihre Desitzrechte zu demonstrieren, einlach. weitere Häuser Niederreißen. Als nun die spanische Distrikts behörde den Einsatz von Polizei anordnete, um den Engländern zu zeigen, wem Spanien gehört, kam es zu einem ungcheuer- lickren Uebergrisf, der die ganze Brutalität dieser britischen Plutokraten zeigt. Die Engländer brachten tm Grubenqelände riesige Svrengladungen zur Explosion, die beträchtliche Ver heerungen in der Umgebung anrichleten und Schuttmasfen mit ten hinein in die Ortschaft Arboleda schlenderten. Der Zivil gouverneur sab sich dadurch zu strengen Maßnahmen gezwun gen. nm den Machlgelüstcn der Engländer Einhalt zu gebieten. Der spanischen Bevölkerung Kat sich ungeheuere Empö rung b.'mächligt. beweist der Vorfall doch die ganze Arroganz und Bedenkenlosigkeit der britischen Räuber, die sich selbst In de,ß A-igenblick, da sich die Vergeltung ihrem Inselversteck naht, unverschämte Herausforderungen unbeteiligter Länder leisten zu können glauben. Französische Flüchttlnge kehren zurück Bern, 25. Juni. Gewissenlose Hetze Ubßr angebliche Un menschlichkeit der deutschen Soldaten hatte in der sranzösifcken Bevölkerung eine wilde Panik entfesselt und auch an der Schweizer Grenze viele Franzosen veranlaß», in die nahe gelegene Schmelz zu flüchten. Nacl)dcm aber aus Frankreich die Wahrheit über die disziplinierte und hilfsbereite Haltung der deutschen Truppen zu -en Flüchtlingen gedrungen ist, wird unter ihnen -er dringende Wunsch laut, wieder in die Heimat zurückkehren zu könne». Vielfach konnte diesen Wünschen be reits entsprochen werden. Frauen und Kinder sind zum größten Teil schon wieder im französischen Grenzgebiet eingctrossen. Ein organisierter Rückzug der internierten Zivilbevölkerung hat jedoch noch nicht eingesetzt. „Deutsch-sowjetisches FreundschastSverhältutS unerschütterlich" Moskau, 24. Juni. Im Zusammenhang mit der Zurück weisung von Gerüchten, die auf eine Störung der deutsch-sow jetischen Freundschaftsbeziehungcn abzielen, veröffentlicht die Moskauer Presse am Montag an hervorragender Stelle in einer Berliner Tatz-Meldung eine Erklärung, in der auch von deut scher Seite auf die Hoffnungslosigkeit dieser Manöver hinge wiesen wird sowie auf die Unerschütterlichkeit des deutsch-sow jetischen Freundscl)aftsverhältnisies, das sowohl auf wirtschast« sichern wie auf politischem Gebiet den beiderseitigen Interessen und natürlichen Bedürfnissen entspricht. In einer weiteren Berliner Taß-Meldung wird betont, daß von unterrichteter Seite verlautet, daft die Ausweisung der beiden amerikanischen Korrespondenten des „New Aork Herold Tribüne". Hill und Barnes, aus Deutschland durch Liigenmeldungen über die deutsch-sow jetischen Beziehungen verursacht sei, die beide Korrespondenten verbreitet hätten. Wiederherstellung de- Sauptvortals der Münchener Liedfraireirkirche Das schöne gotische Hauptportal des Licbsrauendomes in München und der von dem berühmten Bildhauer Ignaz Günther um 1770 geschaffene holzgeschnitzte Türflügel des Portals sind in letzter Zeit gründlich gesäubert worden. Wie die Architektur der Theattnerkirche und die Portalfront der Heiligengetstklrche in München, war auch dieses Portal von den vielen Tauben sehr verunreinigt worden. Man hat in allen drei Fällen dle durch dle Tauben gefährdeten Architekturteile mit einem eng maschigen Drahtgitter überzogen, das aus weiterer Entfernung kaum gesehen wird. Die alt« Barockkanzel de« Stendaler Dams, -le bei der „Stilreintgung" der achtziger Jahre entfernt worden war, aber glücklicherweise im Heimatmuseum aufbewahrt wurde, ist wieder tm Dom aufgestellt worden. Die Kanzel stammte aus dem Jahre 1744 und ivar in Ueberetnstlmmuna mit dem damaligen Innen anstrich des Domes hell gehalten. Da heute das Backsteinmouer« werk unverputzt ist, mutzte der Kanzel ein dunkler Grundton gegeben werden.