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Sächsische Volkszeitung : 21.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194006211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-21
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.06.1940
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Frettag, 91. Juni 1940 SSchfifche Volkszeitung Nummer 148, Seit« 9 Stukas bombardieren die Maginotlinie Stärlste Sunler ln Trümmerhaufen verwandelt - Anaufhalifamer Vormarsch durch die dresche Französisches Waffenstillstanösgesuch auch an Italien Rom, 2t. Juni. Die sranzösische Regierung Hut, wie Don- nerstag abend amtlich bekanntgegeben wind, an die italie nische Regierung durch Bermiltlung der spanischen Regierung ein Wassenslillstandsgesuch gerichtet. Die amtliche italienische Mitteilung vom 20. 0. lautet: „Die sranzösische Regierung hat sich heut« vormittag über die spanische Regierung an die italienische Regierung gewandt und um Verhandlungen mit Italien über einen Wassenstillstand nachgesucht. Die italienisch« Regierung hat Uber den gleichen Weg in der gleichen Form wie die Re>cl»sregi«rung geantwortet, d. h., daß sie die Bekanntgabe der Siemen der sranzösischen Bevollmächtigten erwartet, für die dann Ort und Datum der Begegnung festgesetzt werden." Ver italienische Heeresbericht vom Donnerstag meldet zahlreich« Angriffe der Italienischen Luftwaffe aus feindliche Land- und Seeslugstützpunkte, 1>ie Versenkung eines französischen Torpedobootsägero, Fortsetzung der Operationen an der Lyrenaika-Grenze sowie feindliche Einflüge Uber Ligu- ren und Sardinien. Zn der Präfektur t)n Bordeaux Madrid, 2l. Juni. In einer spanischen Zeitung gibt ein Korrespondent des Blattes aus Bordeaux einen aussiihrlichen Bericht über die politischen Ereignisse, die sich am Samstag und Sonntag der vergangenen Woche dort abgespielt haben. Am Samstagnachmitlag um 3.30 Uhr sei in dem Gebäude der Präfektur von Bordeaux die sranzösische Regierung unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik zu einem Minister- rat zusammengetrcten. Zu dieser Sitzung sei der Ministerpräsident Reynand aus Nantes erschienen, wo er mit dem britischen Premierminister Churchill eine Unterredung füber die eilig und in letzter Stunde erwogenen Pläne für eine Britisch-Französische Union) gehabt habe. Die Antwort Roosevelts aus den letzten Appell Reynauds sei zu dieser Zeit den Ministern bereits bekannt gewesen, und man habe beratschlagt, was nun zu tun sei. Reynaud habe den Kampf nicht ausgeben wollen. Auch andere Mitglieder der Regierung, unter ihnen der Innenminister Man del als der „Schüler Clemenccaus", hätten sich sür eine Fort setzung des Widerstandes ausgesprochen und seien bereit ge wesen, bei einer weiteren Verschlechterung der militärischen Lage den Sitz der Regierung in Bordeaux (nach der Etappe in Tours) erneut aufzugeben und nach Algier zu verlegen. Die Meinungen seien im Kreise der Regierung geteilt gewesen und zuweilen scharf aufeinandcrgcprallt. Die Legende legt dem General Wcygand bei einer dieser Auseinandersetzungen, als der Minister der Kriegsmarine, Campinchi, mit dramatischen Worten zu weiterem Widerstand aufgefordert habe, die erregte Antwort in den Mund: „Schwei gen Sie, Gänse haben nur einmal das Kapitol gerettet!" Der Präsident der Republik, Lebrun, habe sich geweigert, der Auf forderung des Ministerpräsidenten Reynaud, nutzer Landes zu gehen, zu folgen. Ta der Marschall Petain die peinliche Aus einandersetzung zwischen Lebrun und Reynaud nicht länger habe mit ansehcn können, habe er seinen Rücktritt eingcrcicht. Damit sei jedoch für Reynaud der Zwang entstanden, die Führung der Regicrungsgcschäslc niederzulcgcn. Der Minister Mandel habe noch Widerstand geleistet, sei dann aber ebensalls unter Drohungen aus dem Bcratungszimmer gegangen. Um 10 Uhr am Abend habe der Marschall Pötaln ein neues Kabinett gebildet. Zweifel und Verwirrung hätten ge herrscht: so sei Laval zunächst zum Mitglied des Kabinetts er nannt. dann wieder von der Liste der Minister gestrichen wor den, General Weygand zunächst zum stellvertretenden Minister präsidenten bestimmt und später dann zum Minister für die nationale Verteidigung ernannt worden. Um 12.15 Uhr in der Nacht von Samstag zum Sonntag sei cs so weit gewesen, daß der Marschall Petain seine Ansicht, man solle einen so fortigen Waffenstillstand nnchsuchen, habe durchsetzen können. Dabei habe ihn General Meygand unterstützt. Der neu ernannte Autzenminiltcr. Baudoin. habe mit eigener Hand auf einem Kanzleiblat». das den Stempel der Präfektur Bordeaux getragen habe das entsprechende Schreiben aufgesetzt und cs mit seinem Namen unterzeichnet, ohne den Titel des Auften- ministers hinzuzusctzen. Beunruhigung in der Türkei über das Schicksal der gecharterten türkischen Schiffe Istanbul, 21. Juni. Die türkische Oeffcnllichkeit, beson ders die Reederkrcise, sind stark beunruhigt über das Schicksal -er von den Engländern und den Franzosen gecharterten türki schen Schisse. Die Charterverträge wurden „infolge höherer Gewalt" für ungültig erklärt. Wie das türkische Konsulat in Marseille mittcilt, könnten die Kapitäne in die Türkei zurück kehren. Am Mittwoch traf die Nachricht ein. die sranzösische Re gierung habe alle ausländilcl>cn Dampfer jiir Transporte nach Afrika beschlagnahmt, darunter auch die türkischen Schisse. In dem Augenblick, in dem unsere Truppen die Festung Metz eingenommen haben, gewinnt eine Untersuchung der Ge schichte des Metzer Domes, die Heinrich W. Mangold in der volkslumspolitiscl-en Monatsschrist „Deutsche Arbeit" oerös- sentlicht, ein besonderes Interesse. Die Tcutschheit dieses Bau werkes klarzustellen, erscheint um so wichtiger, als man ost die Behauptung anlrefsen kann, das Straßburger Münster drücke stärker deutsches, der Metzer Tom dagegen sranzösisches Wesen aus. Bei beiden Bauwerken ist der Emslutz „sränkisch-sranzösi- scher" Gotik vorhanden, jedoch ist die Anlehnung der Metzer Kathedrale an die lranzösischen Vorbilder, besonders an Reims, keineswegs ko grotz, datz dem Metzer Tom nicht etwas durcl)- aus Einmaliges, Perlönlicl)es wie den anderen grotzen Mün- sterbauten des Rheinlnndes eigen wäre. Die deutschen Meister hatten den Geist der Gotik Nordfrankrcichs, der als norüisch- germanisehcr Geist ja auch der ihre war, ganz ui sich ausgenom men und ihm unter besonderer Betonung ihrer deutschen Art in ihren Domen sichtbaren Ausdruck gegeben. Die Grundlage des heutigen Doms in Metz bildete ein romanischer Bau, den der Metzer Bischof Theoderich l. <065 bis 084) mit Unlerstützung der Kaiser Otto l. und ll. errichten lieft und von dem noch viele Reste vorhanden sind. Der gotische Dom wurde 1250 begonnen, wobei das Miltelschifs nach dem Niederreitzen des Thcoöcrichbaucs genau der Breite des roma nischen Baues folgte und auch das Querschisf sich stark an den Grundritz des ersten anlchnte. Als selbständiger Bau zwischen der Kathedrale und dem Bischosspalast stand eine Marienkirche, die ebensalls neu gebaut wurde, und zwar so, datz sie eine un mittelbare Fortsetzung des Domlanghauscg nach Westen bildete. Im heutigen Dom sind somit zwei K>rcl)en miteinander ocr- «tretstt. Eine Mauer, die beide Kirchen trennte, wurde im 18. Von Kriegsberichter Eduard Am pH leit DNB... 21. Juni (PK.) Die Unbezwingbarkeit ihrer Maginotlinie war der un erschütterliche militärische Glaubenssatz aller Franzosen. Hinter dieser Mauer aus Beton und Stahl fühlten sie sich sicher un glaubten daraufhin, es sich leisten zu können. Deutschland den Krieg zu erklären. Datz die Maginotlinie einnral zu einer Mausefalle für Hunderttausende französischer Soldaten werden werde, das hat sich Frankreich niemals träumen lassen. Wie war dieses Durchbruchswunder möglich? Mit unseren vorgcl)«nden Truppen fahren wir in die geschlagene Bresche. Die Wege sind in guter Ordnung, man sieht aber überall die Spuren erbitterter Kämpfe: Tanksperren sind gesprengt, zerstörte Brücken durch Pioniere aufgebaut, überall am Rande liegen umgeschlagene Bäume, die als Hindernisse verwandt wurden und rechts und links sieht man zerschossene Bunker. Aber alles bisher Gesehene war nur das Vorfeld der eigentlichen Maginot linie und erst jetzt kommen wir an die eigentliche Befestigung. Das Verteidigungssystem ist raffiniert angelegt und es erscheint tatsächlich als ein Wunder, datz diese Besestigungslinie in Stunden zerschlagen und überrannt wurde. Das ganze Ge lände ist versumpft und mit moorigen Seen durchsetzt. Oben aus den Höhen sieht inan allein von diesem Punkt aus über 20 geivaltige Betonbunker, die mit MG.s und Kanonen gespickt sind. Jetzt sind diese Bunker allerdings nur noch Trümmer haufen. An einer Waldecke treffen wir einen Hauptmann, der aus einem Fesselballon den Durchbruch genau verfolgen konnte und uns den Kampf schilderte: Der Angriff begann in den frühen Morgenstunden und wurde durch Artillerie- feuer und zahlreiche Stuka-Angriffe eingeleitet. Unaufhörlich detonierten die genau gezielten Granaten und ge waltigen Bomben, und ein Bunker »ach dem anderen stürzte zusammen. Nach dem Stuka-Angriff gingen die Pioniere und die Infanterie vor, um mit der blanken Waffe den letzten Wi derstand zu brechen. Die Maginotlinie ist hier in gro tz e r Breite und in ihrer ganzen Tiefe durch st otzen, und jetzt ergietzt sich der Strom unserer Truppen unaufhaltsam hinter das sranzösische Verteidigungssystcm. Roosevelt nimmt zwei Republikaner ins Kabinett auf Washington, 21. Juni. Präsident Roosevelt unternahm am Donnersiag, Associated Pretz zufolge, Schritte zur Bildung eines Koalitionskabinetts, indem er dem Senat die Ernennung des Republikaners Knox zum M a r i ne m i n i sie r und die Ernennung von Etimson zum K r i eg s m i n i ste r zur Bestätigung zusandle. Knox war republikanischer Vizcpräsident- schastskandidat im Jahre 1936 und Stimson Autzenminister unter Präsident Hoover. Großseiier ln Tokio durch Blitzschlag Tokio, 21. Juni Bei schwerstem Gewitter Uber Tokio zündete am Donnerslag ein Blitzschlag in einem Gebäuüekom- plex, in der zahlreiche Behörden unterqebracht sind. Haupt sächlich wurden das Planungsamt, das Steueramt. das Kultur amt sowie das Finanz- und das Wohlsahrtsministerium betrof fen. Tie in Tokio herrschende Wassernot verhinderte die Lösch- uiid Rettungsarbeiten. Ueber Tokio stehen gewaltige Nauch- mossen und ein weithin leuchtender Feuerschein. Das lst Englands Hilfe Frankreich hat Deutschland den Krieg erklärt lm Ver trauen auf die Hilseversprechungcn der Engländer. Wie wenig die Londoner Regierung ihre Versprechungen gegenüber dem von ihr ins Unglück gestürzten Frankreich gehalten hat, zeigt erneut deutlich ein Satz aus einer neuerlichen Rede des Marschalls Petain an das französische Volk. Marschall Petain erklärte wörtlich: ,I.n Mai 1918 standen uns 85 eng lische Divisionen, im Mai 1910 doch nur 10 zur Verfügung". Man sicht wieder: ivcr sich aus England verlädt, ist verlassen. Statt Hilfe hat Frankreich von der Londoner Plutokraten regierung Fußtritte hinnehmen müssen, als es nicht mehr in der Lage war, sür deren Interessen sich völlig aufzureiben. Vrlllsitzc Piraten am Werl »Danke« Clipper" in Bermuda erneut beraubt. Newyork, 21. Juni. „Journal American" zufolge wurden durch die Engländer wieder 817 Pfund Post von dem ameri kanischen Flugboot .,Danke« Clipper", das am Donnerstag in Richtung Amerika wegen starker Gegenwinde auf Bermuda zwifchenlanden muhte, heruntergeholt und beschlagnahmt. Jahrhundert entfernt. Von den beiden Türmen ragt der nörd liche nur wenig über das Langhausdach hinaus, während der „Multer"-Turm aus der Südseite, nach seiner grotzen Glocke so genannt, mit seinem reich durch Matziverk verzierten Ober« geschah und Helm die Gesamtanlage des Baues beherrscht. Unter den beiden Türmen besolden sich die Zugänge zum Dom; einen besonderen Zugang zur ehemaligen Marienkirche ver mittelt das Marienportal aus der Südseite. Die vollständig ser« tiggestellte Kathedrale wurde 1546 geweiht. Ueber den Meister, der den kühnen und geistvollen Plan des Metzer Domes entwarf, geben die Quellen keine sichere Auskunft. Spätere Namen, die genannt werden, sind ein Be weis dafür, dah deutsche Bauleute am Dom tätig waren. Der Strahburger Meister Valentin Busch schus die herrlichen Fen- ster. Die Skulpturen im Marienportal erinnern in ihrem groh- artigen Faltenspiel und in ihrer rcicl)«n Bewegtheit an den Naumburger Meister, während andere Motive wieder aus den Oberrhein uiid Niederrhein Hinweisen. Die berühmten Glas fenster, die der Metzer Kathedrale einen besonderen Rang unter den gotischen Kirchen einräumen, sind von deutschen Meister händen gescl)asscn. Hermann von Münster in Westfalen schuf in Metz von 1385 ab das herrliche grotze Westfenster des Doms; er wurde nach seinem Tode unter seinem Werk im Dome beige- sctzt. Valentin Busch, der die Glasmalerei im Chor und im Südguerschiss in fast 20jälsriger Arbeit für den Dom schuf, kann als der grüßte Künstler, der an dem Bau tätig war, bezeichnet werden. Einzelheiten verraten starken Einsluft Grünwaids, be sonders seines Isenheimer Altars. Als weiterer Künstler der Glasmalerei im Metzer Dom ist der Lothringer Theobald von Lixheim zu nennen. Diese deutschen Meister jclmsen im Metzer Dom das einzigartige Licht, das reicher und farbiger als in anderen Kathedralen das Geäst des Mähwerkes durchslutet. Die anschauliche Schilderung hat uns mit dem Gelände vertraut gemacht, uiid wir dringen über Notbrücken und Stege tief in die durchschlagene Maginotlinie hinein. In der Ferne härt man das Artilleriefeuer, und man sieht überall, datz hier noch vor wenigen Stunden heftig gekämpft wurde. Rund her um liegen Gefallen« und mancher trägt eine verstaubte deutsche Uniform, denn der Durchbruch der Maginotlinie mar kein Spaziergang. In einem Graben sehen wir vier gefallene Pio niere, ihr zerschossenes Schlauchboot liegt neben ihnen und ihre Hände umkrallen Handgranaten, mit denen sie ohne Zaudern gegen eine der stärksten Befestigungsanlagen der Welt vorge gangen sind. Ihr Einsatz hat diesen historischen Durchbruch er- zivuiigen. Neben einem zertrümmerten Bunker liegt ein halb verbrannter deutscher Stuka. Wir erfahren, datz es das Flugzeug des Gruppenkommandeurs ist, das beim Angriff ab stürzte. Der Funker, ein Feidwebel, wird von deutschen Infanteristen in einem Soldatengrab bei gesetzt, während vier Flieger, die mit einem Auto angekonnnen sind, auf dem weiten Feld unter den herumlicgenden Toten ihren Kommandeur sucl)«n, der nicht neben dem Flugzeug lag. Der Tod ihres Kommandeurs geht den jungen Fliegern sehr nahe, und sie können sich mit diesem Gedanken nicht vertraut machen und hoffen aus ein Wunder. Tann klettern wir in die furchtbar zugerichteten Bunker. Tote Franzosen liegen unter den Schießscharten und überall herrscht eine furchtbar« Verwüstung. Verschiedene Bunker sind von oben von Stuka-Bomben durchschlagen und vernichtet wor den. Neben einem Bunker liegen zwei tote Soldaten in polni scher Uniform, die sich wahrscl-einlich aus der Weichsclschlacht gerettet haben, um nun hier ein furchtbares Ende zu sinden. In einer anderen Stellung sinden nur lange Turbantücher. Hier müssen Eingeborenentruppen gelegen l)aben, die aus Afrika geholt wurden, um den Untergang Frankrcicl>s zu ver hindern. Jetzt sind sie gefangen, wenn sie nicht im letzten Mo ment ausgerissen sind. Stunde um Stunde ivandern wir durch dieses Ruinenfeld, das ehemals als eine unüberwindlicin: Verteidigungsanlage galt. Deutsche Flieger haben sie in ivenlgen Stunden zertrüm mert und deutsche Soldaten sind durch die geschlagene Bresche unaufhaltsam hinter der Maginotlinie durchgcürunaen. Bereits über 40000 Mnn aus Schweizer Gebiet übergetreten D«r Zustrom dauert an Bern, 21. Juni. Amtlich wird mitgeteilt, datz in der Nacht zum Donnerstag in der Gegend St. Ursanne alliierte Truppen in Stärke von 28 000 Mann — 16 000 Polen und 12 000 Franzosen mit 7800 Pferden in die Schweiz übertraten. Die Truppen, die entivassnet wurden, werden im Landes- innern interniert. Nach einer später eingelaufenen Meldung haben nach vor läufigen Scl)gtzungen rund 40 000 Alan» verschiedenster Trup penkörper von Frankreich l-er die Schweizer Grenze über schritten. — Der Zustrom dauert noch an. Aus Scherz wurde Ernst Bad Warmbrunn, 21. Juni. Der 15jährige Tischlerlehrling Hans Irmer erlitt beim Baden einen Herzschlag. Inner, der ein guter Schwimmer mar, hatte sich mit Kameraden aus einem Holzstoß getummelt. Er hatte beim Abspringen ins Wasser die leidige Angewohnheit, immer um Hilfe zu schreien. So machte er es auch diesmal. Als nach längerer Zeit Irmer nicht gesehen wurde, da inan auf seinen Rus wieder nicht achtete, forschte mair im Wasser nach. An der Stelle, an der er untergctaucht war, lag er zusammcngckrümmt mit dem Kopf auf den Knien. Mit Unterstützung der Rettungsschwimmer wurde der Verun glückte voin Bademeister geborgen. Jegliche Wiederbelebungs versuche blieben trotz Eingreifens eines Arztes vergeblich. Die leidige Unsitte aus Spatz um „Hilfe zu schreien" kann — wie der hier berichtete Fall beweist — im Ernstfall böse Folgen haben. VestiaMer Mrd an einem lOjähriaen Mölken Danzig, 21. Juni. Am 5. Juni war im Walde bei Gncwau Im Kreise Neustadt das 10jährige Töchterchen Marie der Arbei terfamilie Gehler aus Wicspon ermordet aufgefunden worden. Der Danziger Kriminalpolizei ist es nunmehr in verhältnis- mätzig kurzer Zeit gelungen, diesen scheutzlicl-en Mord aufzu klären und als Täter den am 8. November 1913 in Zemplau, Kreis Neustadt, geborenen August Hinz zu ermitteln. Der Ver haftete gestand unter der Last des znsammengctragenen Ve- weismalcrialg, das kleine Müdciien, das in der Schule beson ders beliebi und als slelftig bekannt war. ermordet zu haben und zwar lediglich, um einen Betrag von 3,50 NM. zu erbeuten. Meldungen aus Sachsen Dresdner Polizelbericht Rasierapparat« aus Schaukasten gestohlen. Auf der Wall- strafte wurde unlängst ein Schaukosten ausgcbrochen. Hierbei erlangten die Täter einen elchirischen Rasierapparat aus wei- ftem Werkstoff mit schwarzer Schnur und Stecker; drei ver chromte Rasierapparate in einer Hülle aus Sasfianlcder mit Roiftvevschluh (außen rot — innen schwarz bzw. innen rot — außen schwarz); einen Rasierapparat (verchromt) in einer Hülle aus Schlangenleder. Wer vermag hierzu sacljdienliche Angaben zu machen? Diebstahl aus Kraftwagen. Auf einem Parkplatz an der Goüefsroystratze wurden unlängst von noch unbekannten Täbrss an zwei aligestelltcn Krastivagen die Verdecks zerschnitten und aus den Wagen zwei Akkumulatoren, Sclieinwerserglähbirnen, Polsterbezüge aus grauem Plüsch und grauem Mancl-ester u. a. m, entwendet. Wer hierzu saclHienliche Wahrnehmungen gemacht hat oder über den Verbleib der Diebcsbente Angaben machen kann, wird gebeten, sich zu melden. Fünfjähriger vom Tode des Ertrinkens gerettet Grimma, 21. Juni. Im benachbarten Haubltz versuchten Kinder aus einem Teich Kaulquappen zu siscl>en. Dabei siel ein 5>4jähriger Junge in das zwei Meter tiefe Wasser. Die achtjäh rige Schwester holte sofort Hilfe aus einem benachbarten Haufe. Einer Frau gelang es unter eigenem Lebenseinsatz, das Kind zu retten. Dessen Mutter war abwesend, um der im Wehrdienst befindlichen Vater zu besuchen. Berliner Vörie vom 21. Zuni Am Montanmarkt lagen Harpcner um 0,25 Prozent ge bessert. Vereinigte Stahlwerke büßten andererseits 0,50, Rhein stahl fünf achtel, Buderus 0,75 und Mannesman n 1,25 Prozent ein. Von Braunl ohlenwcrten gaben Deutsche Erdöl 1 ein achtel und Bubiag 1,50 Prozent her. Bel drn Kaliwerten er mäßigten sich Wintershall um 1,75 Prozent. Am Markt der chemischen Papiere notierten Farben bei einem Umsatz von ca, 75 000 RM. 185,50 gegen 186 ein achtel. Goldschmidt und Dö ring verloren je 6 75 und vr< H-yden 1 Prozent. Bei den Elektro und Versorgungsweran sind Siemens und EW-Schle- sien mit je minus 1, AEG, Lahmeyer und Dessauer Gas mit je n.lnus 1 50 Prozent zu erwähnen. RWE verloren 2.50 Proz. Die deutsche Aachedrale in Aletz
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