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Ser Kehrmachlbericht vom Dienstag Führerhauptquartier, 1». Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gab Dienstag be- knnnt: Der militärische Zusammenbruch Frank» reich» schreitet unter dem Truck unserer rastlosen Verfolgung rusch vorwärts. Zwischen Caen und Le Mans ist die Orne an mehreren Stellen Überschritten, die Loire auswärts Orleans bis Nevers und südöstlich davon erreich«. Wie schon durch Sonder. Meldung bekanntgegeben, haben schnelle Truppen das franzö sisch« Rüstungszentrum Le Creusot und die Festung Bel fort genommen. Die Festung Dijon ist kampstos ge- sallen. Einer kühn vorstoßenden beweglichen deutschen Abtei, lung hat sich auch die Festung Metz ergeben. Bon dort aus wurden nunmehr die noch verteidigten Ab schnitte der Maginotlinie beiderseits Dieben- Hosen auch von rückwärts angegriffen. Ter Durchbruch durch die Maginotlinie südlich Saar brücken wurde dis an den Rhein-Marne-Kanal erweitert. Am Oberrhein schreitet der Angriss gegen die Bogesen vorwärts. Colmar ist genommen. Allein am gestrigen Tage sind weit über 1 0 9 0 0 0 (gefangene ein gebracht worden. Die Beute umfaßt die gesamte Ausstattung zahlreicher sranzösischer Divisionen und mehrerer Festungen. Die Lustwasse setzte den Vecsolgungskamps gegen den zwischen der attantischen Küste und der oberen Loire zurück- slutenden Gegner sort. Besonders erfolgreich wär ein Luft angriff aus den mit Transport-, Munitions- und Betriebsstoss zügen überfüllten Bahnhof Rennes. Mit gewaltigen Explosio nen flogen ganze Züge in die Lust unter den Truppen brach eine ungeheure Panik aus. In der Loiremündung gelang es, die bisher größte Angrissswirkung aus feind lich« Transportschiffe zu erzielen. Gewaltiger Schiffs raum wurde vernichtet oder schwer beschädigt. Unter den getrossenen, zum Teil als beladen erkannten Schissen befanden sich zwei Transporter von je 30 000 Tonnen, zwei Transporter von je 25 009 Tonnen, ein Transporter von 20 000 Tonnen, vier Transporter von je über 19 009 Tonnen und mehrere klei nere Kriegs- und Handelsschiffe. 8 Schisse sind gesunken, andere unter Explosionserfcheinungen teils vollständig ausgebrannt, teils gekentert. In der Nacht zum 18. Juni nahmen englische Flugzeuge Ihr« Angriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Nord- und West deutschland wieder aus. Die Gesamtverluste des Gegners in der Lust betrugen gestern 5 Flugzeuge, ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Durch entschlossenen persönlichen Einsatz haben der Kom mandeur eines Schützenregiments, Major Zimmermann, der Oberleutnant eines Panzerregiments, Malguth, und der Leut nant einer Beobachtungsabteilung, Dann, die Sprengung wich tiger Brücken durch den Feind im letzten Augenblick verhindert. !t)er am 17. 0. bekanntgegebene Erfolg eines U-Bootes gegen einen britischen Hilfskreuzer im Moray-Firth ist durch ganz besonders tapferen und vollen Einsatz des Bootes unter Führung von Kapitänleutnant Kuppisch erzielt worden. AanMKer Nurchbruchsversuch gescheitert 100 Panzerwagen bei Nevers erbeutet Berlin, 19. Juni. Borgestern machte ein Teil der im Elsaß und in Lothringen eingeschlossenen fran zösischen Truppen einen verzweifelten Durchbruchs versuch bei Vescoul in Richtung aus das Plateau von Lang- res. Der Angriss wurde unter schwersten Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. 2 0 llllv Gefangene blieben in deutscher Hand. Die deutschen Truppen haben, wie gemeldet, die Lo're auswärts Orleans bis Nevers und südostwärts davon erreicht. Unter dem Kriegsmaterial, das von uns erbeutet wurde, be fanden sich bei Nevers über 199 Panzerkrastwagen, darunter sechs überschwere Panzerwagen im Gewicht von 70 Tonnen. Diese Wagen traten hier zum ersten und gleichzeitig zum letztenmal in den Kamps. Weitere Aufrüstung der KriegsmarineLl5A Washington, 19. Juni. In den Marineausschiissen beider Häuser wurden am Montag im Einverständnis mit der Bun desregierung zwei gleichlautende Vorlagen eingebracht, die den Bau weiterer 84 Kriegsschiffe unter einem Kostenausmand von 1,2 Milliarden Dollar vorsehen, darunter drei Flugzeugmutter schiffe, 12 Kreuzer, 41 Zerstörer und 28 U-Boote. Tonnagemäßig bedeutet dies eine Aufrüstung um weitere 22 v. H., nachdem erst die kürzlich beschlossene Ilprozentige Vermehrung durch Roosevelts Unterschrift Gesetzeskraft erhalten hat. Der Vor sitzende des Marineausschusses des Abgeordnetenhauses. Vinson, begründete die neue Vorlage mit der Weltlage. Tie Verwirk lichung des Programms werde der amerikaniscl>en Flotte 618 Fahrzeuge, d. h. weit mehr geben, als die britische Flotte zur Zeit besitzt, die in Bau befindlichen Schisse nicht eingerechnet Der Vorsitzende des Senatsausschusses Walsh bezeichnete die Bill als Beginn einer amerikanischen Doppelslotte. d. h. Schaf fung je einer unabhängig voneinander operierende,, Flotte im Atlantik bzw. Pazifik. Aelgabe des Vrennholzöellauss Berlin, 19. Juni. Den Kohleneinzclhändlern wird der Brennholzverkauf ab sofort wieder sreigegeben. Beim Brcnn- holzgroßhandel bleibt das Verbot des Verkaufs an Verbraucher bestehen. Die Freigabe erfolgt mit der Maßgabe, daß bis zur endgültigen Neuregelung der Brennholzabgabe als Höchstmenge abgegeben werden darf: 1. An Haushalte mit Ofenheizung eine Bank Kastenholz und ein Bündel Anzündeholz je Haushalt: 2. an Warmwasscr- versorgungsanlagen ein Kasten mit zwei Bündel Anzündeholz je Anlage: 3. an Behörden sinngemäß wie zu Ziffer 1 und 2; an gewerblici)e Betriebe eine Teilmenge entsprechend deren früheren Bezügen. Ueber die Abgabe von Brennholz an den Verbraucher muß vom Berkäuser ein Nachweis geführt werden, aus dem der Empfänger und die Menge ersichtlich ist. Auch bei der Al<gabe von Brennholz vom Großhandel an den Einzelhan del muß vom Großl-andel ein solä>er Nachweis geführt werden. Meldungen aus Sachsen Glimpflich ausgegangen ^.udcbeul, 19. Juni. Aus der Meißner Straße brach die Achse eines Lastkraftwagens. Das schwere Fahrzeug fuhr mit großer Wucht i» ein Gartengrundstück, legte einen Baum und einen Zaun um und streifte überdies einen Lieferwagen. Eine Frau konnte sich mit ihrem Kind durch rasches Bciseitespringen vor dem umstürzendcn Baum in Sicherheit bringen. Der Fahrer des Lastzuges kam mit dem Schrecken davon, Unvorsichitgcr Umgang mit der Schußwaffe Chemnitz. 19. Juni. In einem Gang des Gasthauses Rei- chcnbranü in Siegmar-Schönau wurde «in 19 Jahre alter Ma schinenschlosser mit einer Schußverletzung im Kops bewußtlos ausgesunden. Die polizeilichen Erörterungen Haven ergeben, daß der 'Maschinenschlosser mit zwei gleicl-altrigen Freunden mit zwei Pistolen hantiert hatte. Einer der Freunde hatte aus Scherz mit der Schußwasse auf den Verunglückten gezielt. Hier bei hatte sich ein Schuß gelöst und war diesem in den Kops ge drungen. Sein Zustand ist bedenklich. Der Fall gibt Veranlassung, wieder daraus hinzuweisen, Erinnerung an Compiegne Wle -le deutschen Unterhändler im Kerbst 1918 von -en Franzosen behandelt wurden Ueber die Art, wie die deutsche Wassenstillstandsdelegation unter Führung Erzbergers in Compiögne im Jahre 1918 behan delt wurde, gibt der Bericht eines deutschen Osfiziers aus dem Jahre 1922 Ausschluß. Der Bericht verdient in diesen Tagen besondere Beachtung. Es heißt darin u. a.: „Die vier deutschen Bevollmächtigten mit ihrer Begleitung schritten zu Fuß, die Offiziere mit umgeschnalltem Seitengewehr zum Zuge Fachs hinüber. Vor der Türe des Arbeitsivagens erivartele sie General Weygand, grüßte militärisch und geleitete die Deutschen in den Wagen, wo an einem großen T>sch 'Marschall Fach, General Weygand, Admiral Wemytz und Admiral Hope Platz nahmen. Ihnen gegenüber setzten sich die vier deutschen Bevollmächtigten. Außerdem befanden sich eine geringe Anzahl anderer Teilnehmer im Abteil. Irgend welche Begrüßung außer kurzer förmlicher Verbeugung sand nicht statt. Worte wurden nicht gewechselt. Nach einer kleinen Weile srostigen Schweigens fragte Ge neral Fach, halb zu seinem Generalstabsches, General Weygand, oewandt: „Que desirent ces Messieurs?" Daraus entspann sich eine kurze Debatte in ziemlich schlossen Formen, ob die Deut schen gekommen seien, um zu verhandeln, oder nur, um die Bedingungen entgegenzunehmen. Es war eine ebenso peinliche wie unvornehme Szene. Der Sieger legte offenbar Werl darauf, Sem am Boden Liegenden noch einen Tritt zu versetzen, das Wort „Verhandlung" mußte von nun an sorgfältig vermieden werden. Schließlich kam man aber doch so weit, daß General Wey gand auf Anweisung Fachs die bekannten Bedingungen vor lesen konnte. Sie wurden Sah sür Satz verdeutscht. Ter Eindruck war niederschmetternd. Insbesondere die kurze Frist von 72 Stunden sür Annahme oder Ablehnung wurde als ungeheuer schloss empfunden. Erzberger sagte nach Schluß der Verlesung mit kurzen Worten, die Deutschen wünschten sich zurückzuziehen, um die Bedingungen genauer zu prüfen. Sie baten um jede mögliche Erleichterung für den Verkehr mit der deutschen Obersten Hee resleitung und Regierung. Dies wurde zugesagt, soweit eine Kurierverbindung gewünscht wnrde. Weitergabe der Bedingun gen durch Funkspruch wurde abgelehnt. Auch eine Fristverlän gerung, um die im Hinblick aus die umständliche Verbindung gebeten wurde, lehnte Fach schroff ab. Die deutschen hatten gehasst, im Interesse der Mensch lichkeit wenigstens eine sofortige Waffenruhe herbeiführcn zu können. Bei den gegebenen Verhältnissen schien dies nun aus sichtslos. General v. Winterseldt glaubte trotzdem — nicht aus militärischen Gründen, sondern im Interesse der Menfchlichkeit — zu dem Versuche verpflichtet zu sein, ein sofortiges Aufhörcn des Blutvergießens vorzuschlagcn. Der in ruhiger und höflicher, aber dringlicher Form vorgebrachte Vorschlag wurde kalt und ohne Begründung abgclehnt." Aus der Darstellung Erzbergers verdient noch folgendes Hervorhebung: „Marschall Fach saß mit steinerner Ruhe am Tisch, manch mal zupfte er energisch seinen Schnurrbart. Während der gan zen Verlesung wurden keinerlei Bemerkungen gemacht. Die Jristver!^ 'gerung wurde abgelchnt, gleichfalls mein Ersuchen, wenigstens eine vorläufige Waffenruhe sür die Zeit der Priie sung der Bedingungen gewähren zu wollen. Fach fügte bei, daß er in allem durch Verabredung mit den alliierten Heeresleitun gen und alliierten Regierungen gebunden sei; er erklärte ganz bestimmt, daß Verhandlungen über die Bedingungen unter' gar keinen Umständen zugelassen würden; Deutschland könne sie annehmen oder ablehnen, ein Drittes gebe es nicht." Weiteren Darstellungen über die Lage am 8. und 11. No vember ist noch folgendes zu entnehmen: Am Nachmittag des 8. November gelang es, eine Brücke zwischen beiden Lagern herzustellcn. General Weyganü erklärte sich bereit, den Grasen Oberndorfs zu empfangen. Gras Obern dorfs äußerte die Ansicht, daß die Verbündeten den Waffenstill stand gar nicht wollten, so schwer, ja unmöglich seien die Bedin gungen. General Weygand widersprach. Im Verlause des Zwie gesprächs gab schließlich General Weygand nach und äußerte: „Schreiben Sie auf, was Sie für unmöglich halten." Auch General Winterseldt hatte «ine Unterredung mit General Wcygand, in der er versuchte, als Offizier zum Offi zier den General Weygand von der Undurchsührbarkeit der Be- dingungen zu überzeugen. Auch aus die Gefahr des drohenden Bolschewismus bsj Erzwingung dieser mörderischen Bedingun gen und das Uebergreisen des Bolschewismus aus das sranzö- sische Heer deutete General von Winterseldt hin. Aber General Weygand hatte daraus nur die überlegene Antwort: „Der Sie ger hat nichts zu besiirchte» . . ." Aehnlich war es in einer Unterhaltung gegangen, die sich mit den Engländern angesponnen hatte. Selbst am 11. November vormittags ging die brutale Hal tung Fachs noch weiter: die Delegationen hallen bis zum Mor gengrauen um Einzelpunkte gerungen. Am Morgen des 11. Nornmbcr, gegen ü Uhr, trat Mar schall Foch in den Verhandlungsraum des Salonwagens ses waren die Verhandlungen mit General von Winterfeld» ein mit der Frage: „Sind Sie noch immer nicht fertig?" Und er fuhr sort: „Wenn Sie es in einer Viertelstunde nicht sind, komme ich wieder und garantiere Ihnen, daß wir in fünf Mi nuten fertig sind." Das war das Zeichen zum Schluß. Nach wenigen Minuten wurden die Verhandlungen beendet, und Erzbcrgcr teilte der deutscl-en Obersten Heeresleitung sofort durch Funksprnch den Abschluß des Waffenstillstandes mit. Dann folgte die Unter zeichnung. Es war genau ü Uhr 20 Minuten morgens. T^n beiden tapferen Offizieren General von Winterseldt und Kapi tän Vanselow standen — wie Erzberger schildert — die Tränen in den Augen, als sie unter hartem Zwang zur Feder griffen. Zum Schluß gab Erzbergcr noch eine Erklärung ab mit der Versicherung, daß wir ehrlich bemüht sein würden, die auf erlegten Verpflichtungen durchzusühren. „Ich nahm nochmals Bezug auf unsere Gegenbemerkungen zu den Wassenstillstands- bcdingllngen und wirs darauf hin, daß manche Verpflichtungen undurchführbar feien." Seine Erklärung schloß mit den Worten: „Ein Volk von 79 Millionen leidet, aber es stirbt nicht." Marschall Foch hatte darauf nur die trockene Bemerkung: „Trio bien" — „Schon gut." England wollte ganz Krankreich verschlucken Frankreich sollte seine Eigenstaatlichkeit aufgeben und britisches Dominion werden Berlin, 19. Juni. Wie Reuter amtlich bekannt gibt, hat England »och in letzter Minute versucht, den zusammengebroche- ncn französischen Bundesgenossen nicht nur zu iveiterem Wi derstand, sondern sogar zu der Annahme eines Borschlages zu überreden, wonach Frankreich aushören sollte, als selbständiger Staat zu bestehen, und daher die hohe Ehre haben durste, bri- iiscl>es Dominion zu werden. Der englische Botscl-asler hat die sen bodenlos frechen, in der ganzen Weltgeschichte einzig da- stel)enden Plan am Sonntag der lranzösiscl-en Regierung in Bordeaux allen Ernstes zu unterbreiten gewagt. In der britischen Regierungserklärung Uber diesen „feier lichen Unionspakt" wurde, laut Reuter, vorgcschlagcn: „Die beiden Regierungen erklären, daß Frankreich und Großbritan nien nicht länger zwei Nationen, sondern eine französisch britische Union sein werden. Die Verfassung dieser Union wird dafür Sorge tragen, daß die Organe der Landesverteidi gung zusammengelegt und eine gemeinsame äußere, finanzielle und wirischastliche Politik betrieben werden. Jeder französische Bürger wird unverzüglich die britisä-e Bürgerschaft erwerben, ebenso wie jeder britische Untertan Bürger von Frankreich wer den wird. Während des Krieges soll es nur ein einziges Kriegs Kabinett geben, und alle Streitkräfte Großbritan niens und Frankreichs, zu Lande, zu Wasser und in der Lutf, werden unter die Leitung dieser Regierung gestellt. Diese Re gierung wird dort arbeiten, wo sie es am besten kann. Die beiden tslarlamentc werden förmlich „assoziiert" werden. Frank reich wird seine verfügbaren StreUkräjte im Felde, zu Wasser und in der Lust zur Verfügung stellen." Tas heißt mit anderen Worten: Frankreich sollte politisch, wirt'chaitlich und staatsrechtlich im britischen Empire vollkom men aufgehcn, nur noch ein Anhängsel der Londoner Pluto- kratic sein! Man greift sich an den Kopf. Man ist versucht, die sen ungchcuerliclien Plan als. Ausgeburt eines krankhaften Ge hirns anszufassen. Weit gefehlt! Hinter diesem Ucberrumpe- lungsvcrsuch verbarg sich eiskalte Berechnung: man wollte, wenn schon Frankreichs Armee zerbrach, wenigstens Frank reichs Flotte und Frankreichs Kolonien erben! Also gemeinste, niederträchtigste Leichenfledderei! Unsere Soldaten an der Front geben in Gewaltmärschen ihr Letztes. Und du? Danke ihnen durch eine ausreichend,: Spende zur ersten Straßensammlung am 22. und 23. Juni 1949. un Umgang mit Schußwaffen die äußerste Vorsicht walten zu lassen. Keinessalls gehören Schußwaffen in die Hände unersah- rener Personen. Karbid und Wasser. — Ein Auge eingeblißt Wittgensdors, 19. Juni. In einem Steinbruch spielten mehrere Jungen und wollten leichlsinnigerweise eine Spren gung probieren. Sic füllten ein« Flasche mit Karbid und Wasser und verschlossen sie. Plötzlich explodierte die Flascl)«. Ein Glas splitter drang eurem 12jährigen Schüler ins Auge. Da der Junge die Verletzung nicht gleich seinen Eltern sagte, verschlim merte sich der Zustand. Dem Kind konnte das linke Auge nicht mehr erhalten werden. D«r gefälschte Butterbezuqschein G<ra, 19. Juni. Äor der Strafkammer des Lair.,;erw)!s wurde die 4üjührige Geschäftsinhaberin Emma Bect>ert aus Frössen bei Lobenstein zu sechs Monaten Gefängnis verurteil^. Sie hatte im November v. I. aus einen Butterbezugscl)ein durch Ausradieren eine Fälschung begangen und damit versucht, die Volksernährung zu eigennützigen Zwecken zu schädigen. Die Fälschung war sofort erkannt worden. Veutsch-ltallenlsche KrlegSwlrtschastSsraaen geregelt Die Vorsitzenden des deutschen uzrd italienischen Negie rungsausschusses für die Regelung der deutsch-italienischen Wirtschaftsbeziehungen haben In den letzten Tage» eine Zusam menkunft gehabt, um eine Reihe die Kriegswirtschaft betref fenden Fragen zu erörtern. Ein Protokoll Uber das Ergebnis der Besprechungen ist gestern unterzeichnet worden. Einheitliches Versichemngsrecht Im Groß- deutschen Reich Durch die Verordnung zur Vereinheitlichung des Rechts der Vertragsvcrsici-crung vom 19. Dezember 1919 (RGBl. I S. 2443) ist das Privatversici-erungsrecht im Aroßdcutschen Reich vereinheitlicht worden. Das neue Recht sollte zum 1. Juli d. I. in Kraft treten. Nunmehr ivird durch Verordnung vom 13. 6. 1940 (RGBl. 1 S. 872) bestimmt, daß das neue Recht erst zum 1. Oktober -. I. in Kraft tritt. Eine Ausnahme gilt nur für die Krastfahrtversicherung. bezüglich deren das neue Recht, zusammen mit den Vorschriften über die Einführung der Pflicht versicherung der Krastsahrzeughalter, bereits am 1. Juli d. I. in Kraft tritt. DmkelheitspasslersKcin sür berufstätige Jugendliche Berlin, 19. Juni. Mit Rücksicht darauf, -aß nach der Po« llzeiverordnung zum Schutze der Jugend Jugendliche sich nach 21 Uhr im allgemeinen nicht mehr auf der Straße aushalten -Ursen, empfiehlt das Jugendamt der DAF den Betrieben, sol chen Jugendlichen eine besondere Bescheinigung auszuhändigen, deren Arbeitszeit den Heimweg nach 21 Uhr erforderlich macht. In der Vatikanstadt haben letzthin und ebenso nach dem Eintritt Italiens m den Krieg Vorkehrungen stattgefunden. um die Zahl der Besucher des päpstliclsen Hoheitsgebietes mit Aus nahme der Audienzteilnehmer möglichst zu vermindern. So sind u. a. das Vatikamscl)e Archiv und die Bibliothek nur noch -em Beamtenpersonal und den Angestellten zugänglich. Es ist durch aus möglich, daß je nach der Entwicklung der Ereignisse künftig auch während des Krieges die päpstlichen Museen und Galerien einer gleicl-en Behandlung unterworfen werden. LuUschutzmah- nahmen sind inzwischen auch aus dem päpstlichen Terrilorium getrossrn worden. Indessen hat der Papst die ihm gemachten Vorschläge siir einen besonderen Schutz seiner Person hierbei entschieden abgrlehnt. Verllner Vörse vom 19. Zmil Am Montanmarkt stiegen Buderus um '/« und Mannes mann um '/« Proz. Andererseits ivarcn Vereinigte Stahlwerke um '/«, Harpener um '/« und Stolberger Zink um 1 Proz. rück gängig. Bon Braunkohlenwerten büßten Deutsche Erdöl 1>l, Ilse Genußschenie und Rheinebraun je 2 Proz. ein. Am Kali- aktlenmarkt wurden Salzdctsurth um 1'/« Proz. heraufgeseht, hingegen schwächten sich Wintershall um Proz. ab. Von che mischen Papieren gaben Farben auf 186)4 gegen 187'/- nach. RUtgers wurden um 2'/» Proz. herabgesetzt. Goldschmidt be festigten sich jedoch um 2 Proz. Bei den Elektro- und Versor- gnngswertcn stellten sich Licht <K Kraft und Siemens um je '/«, Bekula um 1 und Dessauer Gas um 1'/« Proz. niedriger. Von variablen Renten notierten Rcichsaltbesttz 147)4 gegen 147Vi und Rcichsbahnvorziige 127'/» gegen 128. Steuergutscheine I nannte man durchiveg 99,9214. Am Geldmarkt ermäßlglc sich Blankotageggeld um '/» Proz. auf 1'/« bi« 2 Proz. Bon Valuten errechnete sich der Schweizer Franken mit bv.Sü.