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Nummer 141—SS. Iahrg «II »MM > «M »««««'4. «MM»« vepiMMW Wach »llg« WMch a Vk rrilgils-, 1.1V; Mkch M» Vch» VofttUxmxffml^gidL-r, pyligliq >» VH. «lMAr. U> Ps», Samab«». «» S«ßt vb»«Mu»s— »üff«» spiUtst«»» «tm kvoch« vegnavU sch'lfwch bei, v«rll>« <b>ge»a», Schchtl»tt»gi vr«!x»«., Volkrstrad« 17. 8,aaM «711 «. «Le» »fjchilfchkll«, VW» «d «<üa,: ««maM v»chdr»a««t «M Veck^ «. «» «. VUMU, P«ll«chr<ch, 17. S«««< V01K, MschUkr M. «ch V-M, «Mba» Dk"d— »d. »"« Millwoch, IS. Juni 1S4V Lm galt, o«» -Sd«i«r »«wall, «trrdst, «nUktlnidn V«Ut«d» PSrungk» hat der pepth«, ad«r llkibungttetixi». t«tm «nlplüch«, ,all» vl» g«Uung w d«fhignll«m llmsang«, »«- lpät«i oder nicht «rlchrliü. »rtllliaagoort t fl v « » » r « » Llebereinstimmung in München Festlegung -er Stellungnahme zu dem französischen Waffenstlllstandsgesuch München. 19. Juni. Der Führer und der Duee haben sich gestern in einer Besprechung in München über die Stellung nahme der beiden verbündeten Regierungen zu dem französischen Wasfenstillstandsgesuch geeinigt. Der Führer und der Duee haben nach Beendigung der Besprechungen München wieder verlassen. Um 16 Uhr begab sich der Duce, begleitet von Reichs minister des Auswärtigen von Ribbentrop, vom Palais Prinz Karl zum Führerbau am Königlichen Platz. Der Führer begrützte am Portal des Führerhauses den Duce und Autzenminister Graf Ciano.. Unmittelbar darauf begannen im Arbeitszimmer des Füh rers die Besprechungen. Nach Abschluss der Besprechungen im Führerbau traten der Führer und der Duce auf den Balkon des Führcrbaues. Mit unbeschreiblicher Begeisterung und minutenlangen tosenden Heilrufcn grützten die Tausende und aber Tausende auf dem Königlichen Platz den Duce und den Führer, die nebeneinander auf dem Balkon des monumentalen Baues standen. Der denkwürdige Tag, der die Zusammenkunft Adolf Hitlers mit Benito Mussolini in München gebracht hat, nahm einen dem Ernst der Stunde und der Grötze des Ereignisses ent sprechenden würdigen Abschlutz. Die Abfahrt des Duce gestaltete sich noch einmal zu einer eindrucksvollen und herzlichen Kundgebung der Mün chener Bevölkerung, die trotz der vorgerückten Stunde den Staatsmännern der beiden grotzen Nationen durch einen Massenaufmarsch aufs neue ihre unverbrüchliche Gefolgschafts treue bezeugte. Der Führer geleitete vom Prinz-Karl-Palais aus seinen hohen Gast zum Hauptbahnhof. Noch einmal schritten die beiden grotzen Führer der verbündeten Bölker die auf dem Bahnhofs vorplatz angetrctenen Ehrenkompanien ab, noch einmal wandten sie sich an die Münchener Frauen und Männer, um sie symbo lisch für das ganze deutsche Bolk mit erhobener Rechten zu be- grützen, Ein letzter Grutz der Blassen, ein letztes Rusen, ein letztes Winken. Vor dem Sonderzug verabschiedete sich der Führer vom Duce mit einem langen festen Händedruck. Dann bestieg Musso lini den Wagen. Die wenigen Minuten bis zum Abgang des Zuges benutzte er noch zu einem angeregten Gespräch mit Adolf Hitler. Inzwischen hatte sich der Neichsautzenminister von Rib bentrop vom italienischen Autzenminister Graf Ciano herzlich und freundschaftlich verabschiedet. Dann setzte sich -er Sonderzug des Duce In Bewegung. Wenige Minuten später verlieh auch -er Sonder zug des Führers die Haupt st adt der Bewegung. Langsam leerte sich das Bahnhofsgebäude, das selbstverständlich entsprechend den Notwendigkeiten der Kriegszeit auch heute vorschriftsmässig verdunkelt war. Ein historischer Tag, der für Immer In der Erinnerung der Münchener Bevölkerung weiterleben wird, b^tte damit sein Ende erreicht. Lieber -en Rhein nach Colmar Bon Kriegsberichter Detig. DNA..... 19. Juni. (P. K.) Gegenüber der Ruine Limburgs, unweit des oberrhei nischen Ortes Sasbach, lag bis zum 18. Juni der Abschnitt „Limburg-Süd" der französischen Maginot-Linie. Heute, kaum 48 Stunden später, nach dem tollkühnen Uebecgang unserer Pioniere mit Sturmbooten über den Rhein, liegt bereits wohl verankert in den rauschenden Fluten des von starken Regen fällen angeschwollcnen Stromes eine für schwerste Lasten ge baute Pontonbrücke, über die lückenlos die Truppen aller Waffengattungen des Heeres sich ins Elsatz crgictzen. Im stürmischen Vorwärtsdringen ist bereits am ersten Tag der Rhetn-Rhonc-Kanal überschritten und nach hartem Kampf tags darauf das leicht zu verteidigende schmierige Sumpfgelände der III erreicht worden. Auch hier wurde der sich teilweise hartnäckig wehrende Feind bald geworfen, und am Nachmittag des 17. Juni hat die Spitze schon Colmar, die alte deutsche Stadt, erreicht. Die Truppen, die seit vielen Monaten mit grosser Un geduld den Tag des Befehles zum Angriff erwartete», haben seit dem 10. Mai der Stunde ihres Einsatzes cntgegengesiebcrt und bei den Siegesnachrichtcn aus Holland, Belgien und Nord- rankrcich nur eine Sorge gekannt, datz sie für grotze Ent- cheidungen zu spät kommen könnten, datz bis zu ihrem Ein- iretfen den Armeen des Feindes bereits das Rückgrat gc- irochen sei. Ein Wunderwerk an fein eingespielter vrgani- ation lieh die über das herrlich Badener Land verteilten Ein- >elten die Bergstrassen des Schwarzwaldes hcrniederrollen in die Rheinebcne, um sich dort zum Angriff bereitzustcllcn. Der Ucbergang über den Rhein mit Sturmbooten im Angesicht der mächtigen Befestigungen und Bunker des Feindes war ein tollkühnes Husarenstück unserer Pioniere und der sie unter stützenden leichten und schweren Waffen, das sich ebenbürtig neben die wagemutigsten Taten dieses Krieges stellen darf. Während am 17. Juni die Brücken über die III geschlagen werden, und dadurch der Vormarsch um wenige Stunden auf gehalten wird, unternehmen wir einen Gang durch die Bun kerlinie gegenüber der Ruine Limburg. Zwischen den doppel ten Drahtverhauen führt ein schmaler Weg stromabwärts zu einem riesigen Betonwerk, aus dessen Schictzscharten noch Rauch aus der Tiefe guillt, während bereits auf dem oberen Sockel ein Flakgeschütz zum Schutz des Nachschubes in Stel lung gegangen ist. Dor Zustand des Bunkers verkündet das Heldentum jenes Stotztrupps, der ihn gestürmt hat. Dio meterdicke Stirnwand ist im direkten Schutz In etwa zwei Bieter Breite völlig zertrümmert worden. Treppe liegt neben Treppe, und die dicken Eiscnstäbe ragen verbogen wie schwacher Draht aus den Durchbrüchen. Die 3 Zentimeter starke, von innen festverschraubte Eiscntür wurde durch eine ungeheure Sprengladung in Fetzen zerrissen, und im Innern bietet sich uns ein chaotisches Bild. Tclefonlcitungen hängen wirr durcheinander, die Rohre der Lüstungsanlagc sind durch löchert und durch den Luftdruck von den Wänden gerissen, denn in einem Raum nebenan ist ein Munitionslager in die Luft gegangen. Durch die geborstene Decke tropft Regenwasicr ins Innere. Es ist so heitz. datz wir zuerst erschrocken die Hand zuriickziehen. 30 Stunden dauerte es. bis der Bunker ausgebrannt war. und bis.heute ist der glühend heitz gewor dene Beton noch nicht wieder ausgekühlt. Als der Abend an diesem regcnschweren Iunitag vor zeitig hcreinbricht, sind die Brücken über die III fertiggestcllt und wieder folgt die Oberrhein-Armcc dem mürbe gewordenen Gegner in nunmehr immer zügigerem Vormarsch, lieber auf geweichte Feldwege und durch tiefe Regenlöcher springt die Infanterie den Vogesen zu, deren nahe Berge heute von tiefen Wolken verhangen sind Der strömende Regen rinnt vom Stahlhelm über bie umgchängte Zeltplane, aber kein Unwetter, keine Müdigkeit und keine Strapaze vermag den unwidersteh lichen Drang nach vorn aufzuhalten. Riesige Zusammenballung do» Flüchtlingen an der spanischen Grenze Der französische Senatspräsident nach Lissabon ausgerissen Madrid, 10. Juni. An der spanisch-französischen Grenze nimmt der Zustrom von Flüchtlingen aus ganz Frankreich im mer größere Ansmatze an. In den französisel)en Grenzorten hat die riesige Zusammenballung von Mcnsckum bereits zu einer empfindlichen Lelnmonsittelknappheit geführt. Der Präsident des französischen Senats. Ieanneneq, hat bei Irun die spanische Grenz« überschritten und sein« Reise nach Lissabon fortgesetzt. pariser Unanzsnde Baron Rothschild nach Spanlen geflohen Madrid, 19. Juni. Unter -en in San Sebastian eingctrof- fenen Flüchtlingen ans Frankreich lrefinüet sich auch der be kannte Pariser Finanzjude Baron Rothschild. Bevorstehender Regierungswechsel in Rumänien Unter dem Eindruck der politischen Entwickelung hat Kö nig Carol mit seinen politischen Beratern die Lage besprochen. Sämtliche Minister hoben ihre Demission ohne An gabe das Datums bereits eingcrcicht. Der König kann daher jederzeit die Kabinettsumbildung vornehmen, lieber die Mit glieder der neuen Regierung verlautet noch nichts. Snnderttansende beantragten „Kraulen ernährung" Berlin, 19. Juni. Im Rahmen unserer Ernährungswirt- . schast während der Kriegszeit ist auch die Krankcnernährung in -er erforderlichen Weise geordnet worden. Aus Grund der bisher gewonnenen Erfahrungen nimmt Chefarzt Dozent Dr. Schenck vom Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP zu diesem wichtigen Tlzema in der Zeitschrift „Die Gesundheits führung" ausführlich Stellung. Der Arzt, der einem Kranken ein Attest ausstcllen soll, ist danach in jedem Fall zugleich der Anwalt seines Kranken wie auch Beauftragter des Reiches. Nur das kann an Zulagen gewährt werden, >vas notwendig ist, aber nichts darüber hinaus. In den ersten Kriegsmonaten sind im Reich täglich etwa öOOOO bis 60 000 neu einlmiscnde An träge auf Krankenernährnng zu bearbeiten geivcsen. Fände hier keine sorgfältig Prüfung statt, dann würde mit Sicher heit eine grotze Nahrungsmittelmenge aus den Borräten über flüssig herausgcgebcn iverden müssen. Entweder - oder Schlußfolgerungen aus dem französischen Zusammenbruch. Während die Augen der ganzen Welt sich aus die welt geschichtliche Münchener Zusammenkunft richteten, nimmt der Z u s a m m e n br u ch d e r g e s ch l a ge n e n fran zösischen Armee immer katastrophalere Formen an. Eine Festung nach der anderen säsit in die Hände der rastlos vor- würtsstürmenden deutschen Divisionen. Gewaltig ist der Raumgewinn, der in den letzten Stunden erzielt wurde, riesen- grotz sind die Gefangcnenzahlen, während sich die Beute an Kriegsgerät und Material überhaupt nicht übersehen lätzt. Frankreich ist restlos geschlagen. Zu diesem cHplwM'ckns sich auch der neue französische Ministerpräsident Marschall Petain bequemt, als er sich zu der Mitteilung entschlotz, daß Frankreich die Waffen niederlegon müsse. Wenn sick) trotzdem noch hier und da der Feind zur Wehr setzt, so werden unsere Truppen auch diese Widerstandsnester auszuräumen wissen. Gänzlich unverständlich aber ist es, wenn sich auch heute noch französische Zeitungen erdreisten, die Flucht der geschlagenen französischen Armeen als einen „geordneten Rückzug" hinzustellen oder wenn Krampshaste 'Versuche gemacht werden, es so darzustellen, als ob Frankreich nur zu Lande zusammengebrochen sei, aber noch seine Flotte und seine Luft waffe besitze. So meint der neue sranzosische Autzenminister Baudoin in einer Rundfunkansprache, datz Frankreich noch nicht die Waffen niedergelegt habe. Frankreich sei. so versichert er, auch nicht bereit, alle Bedingungen anzunchmcn. Er leistet sich schließlich sogar einen Rückfall in den alten Optimismus der plutokratischen Kriegsverbrecher, indem er behauptet, datz England immer noch die Herrschaft über die Meere besitze und über eine wunderbare Luftwaffe verfüge. Man mutz sich fragen, was Frankreich eigentlich mist. Die Franzosen sind selbst zu der Ueberzeugung gekommen, daß weiterer Widerstand zwecklos ist. Selbst Churchill hat dem erledigten Frankreich bereits eine» Fußtritt versetzt, indem er beteuert, datz die Engländer jetzt die .einzigen Bersecher der Sache der Welt" seien. Die Franzosen wissen also sehr wohl, ivas die Glocke geschlagen hat. Sie missen auch, datz sie in diesen Krieg gezogen sind, um zusammen mit England dem deutschen Volke den Garaus zu mache». Ihre weißen und schwarzen Soldaten sollten das Deutsche Reick endgültig er ledigen und die hungernden Deutschen sollten sich gezwungen sehen, vor französischen Feldküchen — so hat die Pariser Presse den französischen Sieg ausgemalt — nm etwas Essen zu bet teln. Für uns gibt es nach dem Zusammenbruch Frankreichs nur eins: Entweder die Franzosen kapitulieren und unterwerfen sich damit auf Gnade oder Unonade. oder sie setzen den Kampf bis zur völligen Vernichtung und Zer trümmerung Frankreichs fort. Wenn die Franzosen'glauben, nur über die Bedingungen für einen Wassenstillstand verhan deln zu können, dann befinden sie sick in einem gewaltigen Irrtum. Die heute in Frankreich maßgebenden Männer misten sehr wohl, datz ein Wassenstillstand nicht von heute aus mor gen abzuschlictzen ist. Wenn sie also die Abstckt haben, den Kampf zu beenden, so werden sie schon die Kapitulation wäh len müssen. Im übrigen ist auch die Ungeduld gewisser Kreise völlig unangebracht, die sich jetzt schon darüber wundern, datz die deutschen Bedingungen noch nicht bekannt geworden seien. Wie war cs denn im Jahre 1918? Damals haben uns Sie Franzosen und die Engländer 5 Wochen lang aus den Wassenstillstand ivar- ten lassen. Die erste deutsche Friedensnote ging in der Nacht zum 4. Oktober an den damaligen amerikanischen Prästdenten Wilson ab. Diese Note schloß mit den Worten: ..Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, ersucht die deutsche Regierung, den sofortigen Abschlutz eines Waffenstillstandes zu Lande, zu Wastcr ui^ in der Lust berbeizustihren. Erst am 9. Oktober ging die erste Antwort Wilsons ein. Aber cs mar nur eine ausweichende Antwort. Erst nach langem Hm und H.: kam dann Anfang November von Wilson der Bc'ckcid. daß D-cutlch- land eine Wa'fcnsriststandsdclegat.on entsenden konnte Die diese Waffcnstiststandsdclcgarion behandelt wunde, ist mehrfach geschildert worden. Die Deutschen wurden ' : Verbreche: behan delt. wie lästige Bittsteller, denen man am liebsten wieder den Stuhl vor die Tür geletzt hätte. In den langen Wochen aber, in denen Deutschland sich um Waffenstillstand bemühte, ging der blutige Kampf an der Front weiter, forderte jeder Tag neue Opfer, nicht nur auf den Schlachtfeldern, sondern auch in der Heimat, da ja auch die Hungerblockade fortgesetzt wurde. Diese Hungerblockade ist damals sogar bis in den Sommer 1919 hinein ausgedehnt worden. Der Waffenstillstand selbst kam dann erst am IO November 1918 zustande. Frankreich hat ost genug Gelegenheit gehabt, deutsche Bor schläge in den letzten Jahren anzunchmen. Alle Angebote des Führers aber wurden mit hohnlachender Ueberhcblichkcit zurück gewiesen. Man wollte die Vernichtung des Reiches. Noch am 11 Mai 1940 hieß es in dem Blatt der sranzösischcn Armee „La France Militatre", daß ein Friedcnsvcrtrag mit Deutsch land für Frankreich niemals in Frage kommen werde. „Man diskutiert nicht mit Gangstern, man setzt ihnen das Messer an die Kehle." Das hatten die französischen'Militärs -cm deutschen Volke zugebacht. Sie werden jetzt die Antwort darauf erhaltens Adlergeschlvader an dem erfolgreichen . »griff an der Loire-Mündung entscheidend beteiligt Berlin, 19. Juni. Der gestrige OKW Bericht gab bedeutende Erfolg« der deutschen Luftwaffe gegen feindliche Iransportschisse an d«r Loiremündung bekannt. Wie wir hierzu erfahren, ist an diesen außergewöhnlichen Erfolgen des l7. 8. das bekannt« Adlergeschwader unter Führung de» Oberstleutnants Loebel ent- scheidend beteiligt gewesen.