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Die Lhanrpagne Malta und seine Geschichte erkannt wurde. der ihn dann verriet, wo- in der Ortsckast Varennes verhaftet ivur- Chalons, auf Paria zu, an der Marne, zwar in der herrlichsten Weinaeaend der Mit seinen 25 000 Einwohnern, ist es der Malta, die Hauptinsel der kleinen Kruppe, die 90 Kilo meter von Sizilien. 320 Kilometer von Tunis entfernt liegt und die erste Kainpshandlung in dem nun entbrannten Krica aus dem Miltelmeer erlebt hat. ist seit der Jungsteinzeit dicht besiedelt, wie merkwürdige Heiliatümer megalithischer Bau art heute noch bezeugen. und es ist im Altertum vielumstritten gewesen es ivnrde von den Bandalcn. von den Oslgotcn, von den Byzantinern und im 9. Jahrhundert von den Arabern er obert. um diese» wieder von den Normannen entrissen zu »'erden und nun Jahrhunderte lang mit dem Königreich Si zilien verbunden zu bleiben. Seine »rohe Geschichte begann jedoch erst, als es Sih des Johanniter Ordens wurde und nun dieses Eiland, das man .die Blume der Welt" genannt hat, die Ausgestaltung erfuhr, die es im wesentlichen noch heute hat. Der Johanniter Orden, der nach dem Berlustc Palästinas seinen Sitz in Rhodus aufaeschlagen und hier durch Jahrhun derte das Bollwerk der Christenheit gebildet hatte, wurdc im Jahre 1522 von Soliman dem Prächtigen mit seiner ganzen Macht angegriffen, und nach einer siebenmonatigeii Belaoerung räumten die 6000 Berteidiger die Festung gegen freien Abzug. Da gab Kaiser Karl V iw Jahre 15:zg dein O'den die Insel Malta, und diese-' setzte seinen Kamps geae» die Türken von hier aus fort: er nannte sich seitdem auch Malteser Orden Im Jahre 1565 erschienen die Türke» mit ihrer gesamten Macht vor Malta, doch der Großmeister La Palette verteidigte die Insel gegen die zehnfache Uehennacht mit solchem Erfolg, daß sie nach vier Monaten der Belagerung mit ungeheuren Ver lusten flohen. Malta erhielt damals den Namen ..die Brust wehr der christlichen Welt", und die ruhmreiche Tat lebte so stark in der Erinnerung fort, dasz zwei Jahrhunderte später Schiller in seiner letzten Lebensperiode, aut der Höbe seiner dichterischen Entwicklung, den Plan einer Malteser Tragödie fahle, die nach den vorhandenen Skizzen zu seinen erhabensten Schöpfungen gehört habe» würde. Der Tod verhinderte die Vollendung dieser Tragödie. Nach der Belagerung wurde auf der Halbinsel, auf der St. Elmo liegt, eine neue Stadt La Palette erbaut, die noch heute die .(äauptstadt der Insel und ein einztacs grob,es Denk mal der Ordenszcit ist, deren architektonisches Gepräge sic trägt. Unter den Bauten der Ordenszeit nimmt die erste Stelle der Palast des Großmeisters rin. der jeht Sih des enalischcn Gouverneurs ist. Er bildet ein Biereck von ION Meter Seiten länge mit <ööfen, die von Arkaden umgeben sind: den einen ziert eine Nevtunstalur von Giovanni da Bologna. Der groß- artiaste Nanni ist der Thronsaal des Großmeisters, der ein Wnssensaal mit einer Sammlung von Waffen. Standarten und Trophäen des Ordens geworden ist. Der Sitzungssaal des Groszen Saales enthält prachtvolle Gobelins mit Darstellungen non Seeschlachten des Ordens. Auch die Galerien des Palastes sind mit Wandgemälden und Trophäen reich geschmückt. Die Kathedrale San Giovanni, die dem Schutzpatron des Ordens, dem hl. Johannes geweiht ist. stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Sie macht auszen. massiv und ernst ge staltet, fast einen unscheinbaren Eindruck, aber sie überrascht wachsen die besten Weinsorten. In den we>cl)en Kreidcboden sind zahllose, mächtige Weinkeller cingetrieben, die mit ihrem Gewirr von Gängen und Räumen wahre Labyrinthe darstellen und fast 250 000 Quadratmeter Vodenfläche einnehmcn. Die Stadt Epernay Ist eine Gründung der Bischöfe von Reims (20 Kilometer nördlich: auch zur Champagne gehörig), die sie im 7. Jahrhundert zu bauen begannen. Zwei gotische Kirchen stehen auch hier Höher im Norden, schon oberhalb Reims, erhebt sich an der Aisne und am Ardennen-Kanal dos 7000 Einwohner zäh lende Rethel. Dieses Städtchen bildete im Weltkrieg einen wichtigen Standort für die Leitung der deutschen Armeen, und ebenso auch das etwas kleinere, weiter slußauswärts liegende Vouziers. Viele Spinnereien und Webereien sind in diesem Teil der Champagne zu Hause, und der nahe Argonner Wald und die Ausläufer der südlichen Ardennen liefern das Holz für die vielen Sägewerke, die entstanden sind. Die meisten Städte der Champagne sind klein, und oft winzig klein die Dörfer und Weiler. 200 Kilometer weit er streckt sich die Champagne von den Ardennen bis nach Süden und nimmt dabei vereinzelt eine Breite bis zu 100 Kilonieter an. Sie nmfatzt verwaltnngsmätzig heute die Departements Ardenne. Marne und Aube und aufzerdem »och benachbarte Landstriche. Ata» nennt die Ost Champagne wegen ihrer vielen Teiche. Bäche und dem tauigen feuchten Boden auch gern die „Feuchte Champagne", die aber kehr fruchtbar ist rind darum am dichtesten besiedelt wurde, während die West-Champagne wegen ihrem trockenem Kreideboden auch die ..Trockene Cham- zuigne" heiszt. die unfruchtbarer ist und weniger dicht besiedelt wurde. Dafür aber finden in den weiten, fast steppenhaften Gebieten des westlichen Teils die groszeu Sckosbnden Nahrung, die die Wolle für die vielen Textilfabriken Nordscankreichs liefern. A. Nördlich von Troyes erhebt sich die Stadt Chalons a» der Marne. Diese Stadt, mit ihren 35 000 Einwohnern, wurde stärker befestigt, und nicht weit von ihr wurde das sogenannte „Lager von Chalons" angelegt, das man zum grösztcn Manö- vcrgelände Frankreichs ausgestaltete. Auch Chalons. gleichfalls Sitz eines Bischofs, ist eine teilweise schöne Stadt, mit der alten Kathedrale und der 4türmigen Notre-Dame-en-Vauxkirche. Ein sehr reger Handel mit Champagner wird hier betrieben und ebenso mit Tuchen und Wolle und mit den Landeserzeugnissen. Chalons hies; früher Catalaunum, und von Süden her, aus der Richtung von Troyes, ziehen sich die „Katalaunischen Felder" herauf, auf denen die erwähnte Schlacht zwischen den Römern (im Bunde mit Germanen) und Atilla stattfnnd. (Die Felder wurden ehedem von den Katalaunern bewohnt, deren Name soviel wie „Kamnseslustigc" bedeutet: das keltische Wort Kat Kampf.) — Oestlich von Chalons, an der Aisne, ist das kleine, nur -1000 Einwohner zählende Städtchen St. Menekould zu finden Dieser Ort wurdc in der Französischen Revolution in der ganzen Welt bekannt, weil hier der auf der Flucht sich befindende König Ludwig XVl. mit seiner Familie von dem Postmeister Drouct rauf die Flücbtiaen den. Westlich von liegt Epernay. und ganzen Champagne. Hounthandelsplalz für die roten und weihen schäumenden (nnd nicht schäumende») Champagnerweine, und in der Umgegend De* „wissenschaftliche Mitar beiter" hinter Gittern durch die Groszartigkcit ihrer iuueren Anlaae und die Schön« heit ihrer Ausstattung. Die mächtigen Pfeiler, die uüt Mar mor bekleidet und mit Reliesornamen'en geschmückt sind, tragen das mit Darstellnnaen aus der Gekchichtc des hl. Jo hannes bedeckte Tonnengewölbe. Die Katbedrale ist mit den reichsten nnd kostbarsten Denkmälern des Ordens aesüllt. der Fuszboden ist bedeckt mit Hunderten von Grabsteinen ans den herrlichsten Marmorarten. die die Wannen berükmter Ordens ritter tragen. In der Krypta unter dein Hochaltar ruhen die Reste der berühmtesten Groszmeister. der Berteidiger von Rho dus und Malta. Auch die Paläste stehen fast alle »och, in denen die Ritter ihre gemeinsamen Mahlzeiten und Versammlungen kielten, dis sogenannten ..Aubcrges" Oerberoe». in denen lmute britische Beamte und Soldaten Hausen. Für Kasernenzwecke dienen die Prachträume mit getäfelten Wänden und gemalten Decken in der „Aubergc de Castille". einem wahrhaft fürstliche» Ban auf dem höchsten Punkte der Stadt mit groszartiger Fassade gegen das Meer. Das eindrucksvollste Denkmal der Ordenszeit sind jedoch die Befestigungen von Matta, die von den Rittern acbant oder vielmehr zum grösztcn Teil ans dem lebenden Fels kcrausae- arbeitet find. Von der niit Zinnen aekröuten Bastion ..Ba- racca" Übersicht man den groszcn Hasen mit seinen fünf Ap men und dem Steingürtel, an dem drei Jahrhunderte gearbeitet haben. Aber gerade die ungeheure Ansdebnuna der Festung wurdc der Ordensherrsck.ift zum Berhänanis Als Napoleon Bonaparte im Jahre 1703 ans der Ervedition nach Aeanvten mitten im Frieden mit mächtigen Land und Seestreilkräften die Insel überfiel, reichten die vorbandencn Kräfte für die Verteidiaung bei weitem nicht ans. und mit allen Mitteln von Gewalt, List und Verrat wurde Malta von den Franzoken ein genommen. Als Napoleon die Insel bald verlieh, blieb wieder eine zu schwache Besatzung zurück, und die Franzosen reizten die Malteser durch Oiewalttaten und Plünderungen zum Auf ruhr. Sie brachte» die Festung zum Falle und wurden dabet durch eine Flotte der Engländer unterstützt Aber auch in die sem Falle ging es. wie cs immer gegangen ist wenn Euoländer schwächeren Kräften ein kailssversprechen aeaeben haben. Nach dem sic sich Maltas am 8. September 1800 bemächtigt hatten, nnd obwohl sie im Vertrag von Amiens 1802 ncrsnrachcn, Malta den Ordensrittern zuriickzugeben. lehnten die Enalän- der dies später ab. und vom Wiener Konareh wurde ihnen der Besik der Insel überlassen. Eie haben seitdem einen der stärk sten Stützpunkte der Welt daraus gemacht, der ibre Herrschaft im Mittclmcer erhalten Helsen tollte. Jetzt endlich ist die Zeit aekommcn. In der das alte Unrecht wieder gutacmacht und Malta von denen zurückaenommen werden wird, denen cs nach seiner Natur und nach seiner Bevölkerung gehört Die Champagne, die jetzt wieder zu einem Hauptkriegs- schauplah geworden Ist, ist ein eigenartiges Land und verdient unser besonderes Interesse. Sie erstreckt sich im Nordosten Frankreichs von den Ardennen unweit der belgischen Grenze vis tief Im Süden zur alten Landschaft Burgund. Sic um grenzt großzügig das mächtige Pariser Becken und umgreift vorüber hinaus den wichtigsten Teil ganz Nordfrantzreichs von Osten her. Durchflossen wird sie von den Oberläufen der gro ßen Flüsse Aisne, Marne und Seine und von zahlreichen Ne benflüssen. Der Name Champagne kommt von dem alten Campania Ebene, weil in der Mitte des Landes weite Ebenen liegen, während an den Seiten, besonders nach Osten, sich Berge erheben. An den Wasserläufen liegt sehr frucht bares Land, und Getreide. Obst und Wein wird vor allem an gebaut, und an den Westhängen des Landes wächst der be rühmte Champagnerwein. Auch Industrien sind mehrfach ent standen, darunter wieder die in ganz Nordfrankreich bedeu tende Textilindustrie, viele Schaumweinfabriken und in eini gen Gegenden große Eisenwerke. Die alte Hauptstadt der Champagne ist Troyes. Sie liegt im Süden an der Seine in einer großen und fruchtbaren Ebene, hat 70 000 Einwohner und weist manche alten Bauten auf. In ihrer Nähe wurde die große Hunnenschlacht zwischen dein rö mischen Feldherrn Aetius nnd Atilla im Jahre -151 geschlanen, wobei der erstere über Atilla siegte. Die Champagne gehörte nämlich seit Cäsars Zeiten zu Rom. und Aetius rettete noch einmal die römische Herrschaft. Später kam das Land zum fränkischen Reich nnd wurde bis in das 13. Jahrhundert von selbständigen Herzogen und Grasen regiert. 1335 siel cs dann an Frankreich und wurdc als eigenes Gouvernement bis zur Französischen Revolution weitergcsührt. woraus das ganze Land in Departements aufgeteilt wurde. In der Stadt Troyes hielt schon im 9. Jahrhundert der Papst Johann Vtll. eine Synode ab. im 12. Jahrhundert fand hier ein Kirchen- bonzil statt, und schließlich wurdc hier der Papst Urban IV., der von 1261 bis 64 regierte, als Sohn eines armen Schnh- machers geboren. (Dieser Papst, der ». a. die allaemeine Feier des Fronleichnamsfestes für die ganze Welt einsübrle, residierte fast nie In Rom, sondern in den beiden alten Bischassstädten Viterbo nnd Orvieto in Mittelitalien.) Der prächtige, sünl- schiffige Dom in Troyes (13. Jahrhundert) enthält viele kost bare Reliquien und nicht weniger schön sind die gleich alten m ehrwürdigen Kirchen St Urban nnd St. Magdalena. Tranes ist Bischofssitz. Es gibt hier auch eine große Zahl alter Pa läste und schöner Bürgerhäuser, die das Stadtbild zieren. Im Erwerbsleben spielt die Tuchsabrikation und die Färberei eine große Nolle, während anderseits ein aroßer Teil der Bevöl kerung nur vom Handel und von der Schiffahrt lebt. In der südlichen Champagne erhebt sich glich das soae- nannte Plateau von Lanares. Ans einem Beranorsprung dieses Plateaus ist in matcrischer Höhe, über der Marne und dem Marnc-Saone-Kanal, die Stadt Langres erbaut worden, die als eine Festung ersten Ranges gilt, und deren Bastionen an fast allen Stellen des Plateaus ausragen. Die Lage ist einzig artig und beherrschend: 8000 Menschen bewohnen die Stadt, die durch eine Verabahn mit dem mehrere hundert Nieter tie fer liegenden Bahnhof verbunden ist. Auch diese Stadt bestand schon s» der RömerzeU, wovon noch viele Ruinen zeugen, und sie wurde später sehr früh gleicksglls Bischoksstadt (euch heute noch) rind eiferte im Bau von Kirchen der Stgdt Troyes nach, so daß auch hier eine ganze Reibe der schönsten Gotteshäuser entstanden ist. Am bekanntesten ist die 800 Jahre alte Kathe drale von St. Mammös. Außer der Textilindustrie ist hier in neuerer Zeit sehr schnell eine große Stahlwarenindustrlc auf gekommen. Weiter liegt in der Süd-Champaane die alte Stadt Sens. 20 000 Einwohner zählend war die Stadt In alter Zeit Mittel punkt des berüchtigten Keltenstammes der Senonen, von denen ein Teil nach Italien zog. dort mit Erfolg gegen Rom kämvkte, aber später fast ganz von den Römern vernichtet wurde. Sens liegt an der Panne, einem Nebenfluß der Seine, träat noch in hohem Maße mittelalterlicken Charakter und ist Sitz des Erzbischofs van Auxerre (Die ehemalige alte Bischofsstabs Auxerre selbst lieot schon in Burgund, früher lehr berühmt, und das Bistum Auxerre Hai der Kirche allein 20 heilige Bi schöfe geschenkt.) Vier schöne Gotteshäuser stammen in Sens aus dein 11. und 12. Jahrhundert: Die Kathedrale St Etienne und die Kirchen St. Jean, St Savinien und St. Maurice. Im Jahre 1140 wurden auf der Synode zu Sens Teile der Lehre des bekannten Mönches Alaelard verdammt, eines da mals sehr gefeierten, aber ruhmbegierigen und einseitigen Theologen, der besonders durch den heiligen Bernhard von Clairvaux, den erleuchtetsten Denker nnd Gattesmann des 12. Jahrhunderts (Kreuzzugsprcdiger und Zisterzienser, der den soeben gegründeten Zisterzienserorden zur vollsten Blüte führte: nach Ihm auch Bernhardinerorden genannt) zu Fall gebracht wurde. Trotz des altertümliä)en Charakers der Stadt Sens ist auch hier die moderne Industrie eingezoaen. eine weit ver zweigte Leder- und Maschinentndustrie, und damit Hand in Hand ein lebhafter Handel. Ve» Führer mit feinem Stab im FührerhauLtquavtter sPresse-Hosfmann, M.) Ein amerikanischer Verlag, der gcgcmvärlig eine Neuaus gabe eines wissenschaftlichen Lexikons veranstaltet. Halle schon seit mehreren Monaten zu seiner Ueberraschung durch die Post Briessendungen erhalten, in denen sich sehr genaue Anmerkun gen zu dem Werk von einem unbekannten Mitarbeiter befan den. T^r Verlag nahm die wertvolle Mitarbeit gern an und verfuchte auch aus keine Weise nachzusorschen. wer der ano nyme Verfasser wäre, der so wichtige Beiträge lieferte, sondern beschränkte sich darauf, die Honorare an das Postfach zu fchik- ken, das in den Sendungen angegeben war. Als nun die Arbeit zu Ende ging, wollte man den hervorragenden Unbekannten zu dem Festessen cinladcn, das der Verlag zu Ehren aller Mitarbeiter an dem Werke veranstaltete. Jetzt forschte man »ach dem gclxnmnisvollen Schriftsteller, und man kann sich die Ueberraschung der Verleger vorstcllen, als sie beraussandcn, daß es sich um einen Mann handelte, der im Gesängnis saß. Es war ein früherer Militärarzt, der zu 15 Jahren Gefängnis wegen eines Mordes aus Eifersucht verurteilt worden war. Die Direktion der Strafanstast hatte ihm gestattet, sich wissen schaftlichen Arbeiten zu widmen. Treffende Antwort Winterfeldt, der jüngste General Friedrichs des Großen, war aus nichtigem Grunde bei seinem König In Ungnade gefal len. Seine Freunde setzten sich zwar lebhaft für ihn ein und suchten die unangenehme Angelegenheit wieder in Ordnung zu bringen, der König jedoch blieb unerbittlich. Da begegnete eines Tages Winterfeld! seinem zürnenden Herrn in Potsdam. Er grüßte ehrfürchtig. Friedrich sah ihn aber nicht an. Er drehte dem (General brüsk den Rücken zu. Das war das Signal des schlagfertigen Gcmcrals zum Angriff. Erhobener Stimme ries er dem König zu: ..Majestät, ich sehe endlich zu meiner Freude, daß Sic mir nicht mehr zürnen!" Mit einem Ruck blieb der König stehen, wandte sich um und fragte barschen Tones: „Wieso?" „Majestät haben noch niemals einem Feinde den Rücken gekehrt", sagte der General. Ein seltsames Leuchten huschte über das Antlitz des König«, dann lachte er wie besreit und reichte dem schlagfertigen Gene ral die Hand. Winterfeldt war In Gnaden wieder ausgenommen.