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Sächsische Volkszeitung : 17.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194006171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400617
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-17
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.06.1940
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Montag. 17. Juni ISIS SLchflsche vvW«-zettims Nummer ISS. Sette S Ser Wehrmachtberlchl vom Sonntag Tav Plateau Langer» überschritten — Maginotllnie von St. Aveld und Saaralben durchbrochen — Oberrhein überschritten Fahrerhauptquartier, 17. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gab Sonntag bekannt: Die gesamte Front vom Kanal bis zur Schweizer Grenz« ist in siegreichem Vorwärts stürme n. Bei der Verfolgung de» geschlagenen Feindes ans die Loire zu wetteisern motorisiert« und nichtmotorifierte Ver bände in gewaltigen Marschleistungen und Überholen vielfach den flüchtenden und erschöpften Feind. Dl« Zahl der Gelan gen«» ist ständig im Steigen. Rollende Angrisse der Lustwass« richteten sich mit starker Wirkung gegen die aus Bahnen und Strotzen aus di« Loire zurackgehenden Teil« de» Feinde». Südostwärts von Pari» und an der oberen Marne find starke Panzer- und motorisierte Verbände tm rastlosen Vorstoß nach Süden. Das Plateau von Lang««» ist überschritten. Die Rückzugslinira der von Saar und Rhein zurückweichenden sran- z »fischen Kräfte sind damit durchstoßen. Tie Festung Berdun mit allen ihren Forts ist erobert. Auch di« starken Beseitigungen in der Gegend von Longuyon sind genommen. An der Saarsront ist die Maginotllnie zwischen St. Avold und Saaralbcn durchbrochen. Der Oberrheln ist östlich Colmar in breiter Front Im Angriff überschritten. Kampsstieger- und Flak verbände unterstützten hier erfolgreich das Vorgehen des Heeres. Kamps-, Stuka- und Iagdverbände «rissen im übrigen an der ganzen Front die rückwärtigen Verbindungen de» Geg ner, in großem Umfange an. An zahlreichen Stellen wurden Marschkolonnen zersprengt und lkisenbahnstrccken durch Bom ben unterbrochen. Etwa 3« Züge wurden getrosfen, mehrer« Munitionszüge slogen in die Lust. Die Gesamtoerluste des Gegners in der Lust betrugen gestern 40 Flugzeuge, davon wurden 12 im Lustkampf, 9 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 7 eigen« Flugzeuge werden oermiht. Die deutsche Unterseebootwaffe hat zwei neue Erfolge zu verzeichnen. Ein zurückkehrendes Unter seeboot meldet die Versenkung eines vollbesetzten Truppen transporters von 12 00Ü BRT am 3ü. Mai. Ein anderes Unter, seeboot hat einen britischen Hilfskreuzer von rund 14 VW VRT torpediert. Beim Durchbruch durch die Maginotllnie an der Saar front hat sich der schon einmal genannt« Oberleutnant eines Infanterieregimentes, Otto Schulz, durch besondere Tapfer keit erneut ausgezeichnet. Ser ttallenlsche Seeresberlcht vom Sonntag Rom, 17. Juni. Der italienische Wehrmachts- bericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: An der Alpengrenze entwickeln sich unsere Ausklärungs- aklionen überall jenseits der Grenze. Der Feiird, der sich ihnen vergeblich widersetzt, hat Gefangene und aulomatiscl)e Wajseu M unseren Händen gelassen. Im Miltelmeer führen Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und vcrspre- chenderen Ergebnissen fort. Während der englische Nun-sunk offiziell den Verlust des engliscl-en Kreuzers „Calipso", der bereits im Heeresbericht Nummer 2 gemeldet wurde, bestätigte, haben unsere Torpedoboote in einer weiteren siegreiäjen Aktion gegen feindliche U-Boote eines davon versenkt. Gleichzeitig hat unsere Lustwasse ihren Angriffsgeist be tätigt und überall die Initiative ergr'ssen. Mit sicherem Erfolg ind zahlreiche Bombardierungen gegen französische Flugzeug- tützpunkte und gegen die Haienanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Burmula sMaltaj sowie eine großangelegte Offensivaktion unter Teilnahme von 70 Ia^slugzeugen gegen die Flughäfen von Lannet des Maurcs und Cuert-Pierreseu in Südsrankeeich durcl>gcsührt worden. 40 feindliche Flugzeuge sind, teils In heftigen Lustkämv- sen, teils am Boden, vernichtet morde». Ein großes Munitions lager wurde in die Lust gesprengt und zahlreiche Brände wur de» hervorgerusc». Die feindliche Abwehr war bemerkenswert: Fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zu rückgekehrt. In Nordafrika sind heftige Aktionen gegen von zahlrei chen Tanks unterstützte englische Streitkräfte im Gang, die einen Angriff in Richtung Sidi-Azcis versucht hallen. Im Ostafrika haben Einheiten unserer Lustwasse die Luft- slottenstützpunkte von Berbern und Mandern bombardiert, lieber Masfaua wurden zwei cngliscl-e Flugzeuge bei einem Einslugsvcrsuch abgeschossen. In der Nacht zum 15 hat der Feind die übliche» Cinslüge über das italieniscl-e Gebiet forlgesührt. lieber Genua such einige Bomben abgcivorfen worden, die wenig Schade» anrich teten, aber denen einige Zivilpersonen zum Opfer gefallen sind. Vier feindliche Flugzeuge sind von der Flakartillerie Genua abgeschossen worden. Der italienische Wchrmachtbericht vom Sonnabend meldete außer einem Erfolg der itasicniscl)en Flotte an der ligurischen Küste und der Versenkung eines feindlichen Zer störers die Besetzung einiger Ortschaften an der Alpengrenze und einen erfolgreichen Fliegerangriff auf den Flotten- und Luftflottenstützpunkt Aden. Sie „Washington" unterwegs nach Aewyork Zürich, 17. Juni. Wie Reuter aus Washington meldet, hat die Regierung der Vereinigten Staaten den kriegführenden europäischen Regierungen mitgetcilt, daß sie darauf zähle, daß der amerikanische Dampfer „Washington", der amerika nische Staatsbürger an Bord habe, auf seiner Fahrt nach den Vereinigten Staaten weder ausgehaltcn noch von Scestreit- krästen belästigt werde. Die „Washington" hat Galwai) fIr- landj am Samstag früh mit 2000 Personen an Bord, wobei die Besatzung Inbegriffen ist. verlassen. Blumen für unsere Soldaten Die erste Reichsstraßensammlung des Kriegshilsswerkes für das Deutsche Rote Kreuz Von 42 250 Verwundeten sprach der Bericht des Ober kommandos der Wehrmacht in seinem zusammensassendcn Be richt nach der Vernichlungsschlacht in Flandern und im Artois. Wie ein stiller Trost für die deutschen Mütter stand diese Zahl neben dem stolzesten Sieg der deutschen Geschichte, der deni Feinde MUlionenverlusle bcibrachte. Kein Volk auf der Erde hat das Recht, stolzer und dankbarer zu sein als wir. Und so vergaß keiner in der Heimat, daß jeder dieser verwundeten Soldaten und ihrer 10 000 gefallenen Kameraden erst durch sein schweres Blutopser den Sieg in der Entsci-eidungsschlacht hcrbeigeführt hat. Uni so größer erwächst die Forderung an die Heimat, sich der Tapferen der Flandernschlacht. der Stürmer van Verdun und der Bezwinger der Maginotlinie würdig zu erweisen. Am koinmcndcn Sonnabend und Soiintag wird er die Gelegenheit haben, dieser Forderung zu entsprechen. Die Kämpfer des Weltkriegs, die Männer der NSKOB, die jungen Soldaten von morgen, die Jungen der HI und die Männer und Frauen des Deutsclien Noten Kreuzes iverden in diesen Tagen mit Blumen für die Erste Reichsstraßensammlung des Kriegshilsswerkes für das Deutsche Note Kreuz aus die Straße gehen. Das deutsch-amerikanische Verhältnis Adolf Sttler: „Amerika den Amerikanern, Europa den Snropüern" Beeil«, 17. Joni. Der Führer empfing im Weste« de» amerikanischen Korresvondenten Karl von Wiegand und beantwortete Ihm für di« amerikanische Bresse eine Reih« von Fragen über das deutsch-amertkanischeVerhält- nis. Ueber die Einstellung Deutschlands zu Amerika er klärte der Führer, daß Deutschland eine der wenigen Staaten sei, die sich bisher von jeder Einmischung in ameri kanische Verhältnisse zurückgehalten hätten. „Deutschland hat territoriale oder politische Interessen auf dem amerikanischen Kontinent weder früher gehabt noch besitzt cs solche heute. Wer das Gegenteil behauptet, lügt aus irgend welchen Gründen vorsätzlich. Wie sich der amerikanische Kon tinent daher sein Leben gestaltet", so betonte der Führer, „interessiert uns nicht. Dies gilt nicht nur für Nordamerika, sondern ebenso für Südamerika." Zu der Monroe-Doktrin bemerkte der Führer: „Ich glaube nicht, daß eine Doktrin, wie sie Monroe prokla miert hat, als eine einseitige Inanspruchnahme der Nichtein mischung ausgcfatzt werden konnte oder kann; denn der Zweck der Monroe-Doktrin bestand nicht darin, zu verhindern, daß europäische Staaten sich in amerikanische Dinge einmischen — was übrigens England, das selbst ungeheure territoriale und politische Interessen in Amerika besitzt, fortgesetzt tut — son dern, daß ebenso Amerika sich nicht in europäische Angelegenheiten ei »mengt. Die Tatsache, daß George Washington selbst eine derartige Warnung an das amerikanische Volk ergehen ließ, bestätigt die Logik und Ver nünftigkeit dieser Auslegung. Ich sage daher: „Amerika den Amerikanern, Europa den Europäern!" Nach Deutschlands Haltung z» dem von Präsident Roose velt angekündigten A u f r ü st » n g s p r o g r a m m Ameri kas gefragt, erwiderte der Führer: „Ich halte mich an die Monroe-Doktrin auch bei der Beantwortung dieser Frage. Ich beurteile auch das Rüstungsprogramm der USA nicht, es inter essiert mich auch nicht. Ich arbeite selber gezwungenermaßen seit Jahren am größten Rüstungsprogramm der Welt und kann daher vor allem phantasievolle Schwützereien von den realen Möglichkeiten des praktischen Lebens sehr gut unterscheiden. Es scheinen über diesen Punkt sehr phantasievolle Anschauungen zu herrschen." Zu der Frage der Intervention Amerikas durch Lieferungen von Flugzeugen und Kriegsmaterial antwortete der Führer: „Die Intervention Amerikas mit Massenliescrun- gen von Flugzeugen und Kriegsmaterial kann den Aus gang dieses Krieges nicht ändern. Gründe dafür brauche ich nicht anzugeben. Die Wirklichkeit wird darüber entscheiden." Seine Auffassung zu den in Amerika so weitverbreiteten Nachrichten und Meldungen über eine angebliche deutsche Fünfte Kolonne faßte der Führer folgendermaßen zusam men: „Ich kann mir unter der sogenannten Fünften Kolonne gar nichts denken, weil diese Kolonne außer tn den Gehirnen von Phantasten oder als ein von gewissenloser Propaganda für durchsichtige Zwecke erfundenes Schreckgespenst nicht existiert. Wenn unfähige Regierungen ihre Völker erst in den Krieg Hetzen und dann einen jammervollen Zusammenbruch erleben, ist es verständlich, daß sie die Schuld lieber aus andere abschieben wollen. Der Hauptzweck dieses Schlagwortes aber ist, einen Sammelbegriff zu scl)assen für die natürlich in allen Ländern vorhandene innere Opposition. Diese Opposition hat mit Deutschland gar nichts zu tun. Eher im Gegenteil! Es sind dies entweder radikalste Nationalisten oder international orientierte Kommunisten, oder Paztsisten und andere Kriegsgegner. Allein, weil es diese Politiker nicht zu wege bringen, mit ihrer eigenen Opposition auf anständigem Weg fertig zu werden, Klagen sie diese Elemente des Landes verrates an uird versuchen so, rechtswidrigen Methoden ein patriotisches Mäntelchen umzuhängen und sie vor den Augen der Welt durch die Erfindung des gruseligen Begriffes „Fünfte Kolonne" moralisch zu motivieren. Unsere Gegner iverden diesen Krieg verlieren, nicht, weil sie eine fünfte Kolonne, sondern weil sie korrupte, gewissenlose oder geistig beschränkte Poli tiker haben. Sie werden ihn verlieren, weil ihre militärische Organisation schlecht, Ihre Kriegführung wahrhaft miserabel Ist. Deutschland wird diesen Krieg gewinnen, weil das deutsche Volk weiß, daß seine Sache gerecht ist, weil die deutsche militärische Organisation und Führung die bessere ist und weil wir die beste Armee und die beste Ausrüstung haben. Es war nie meine Absicht oder mein Ziel, so er klärte der Führer weiter, das britische Weltreich zu vernichten. Ich habe im Gegenteil noch vor Ausbruch des Krieges, -er von England un- Frankreich angezettelt wurde, der englischen Regierung Vorschläge unterbreitet, in denen ich so weit ging, Großbritannien die Hilfe des Reiches für die Existenz des Empire anzubicten. Ich hatte von England nichts weiter verlangt, als daß Deutschland als gleichberech tigt angesehen und behandelt werden sollte, daß England die deutsche Küste schütze» sollte, falls Deutschland in einen Krieg verwickelt würde und schließlich, daß man mir die deutschen Kolonien zur ück geben sollte. Und ich werde sie auch bekommen! Man erklärte und schrieb dagegen in London in aller Oeffentlichkcit, daß der Nationalsozialismus vernichtet werden müsse, daß Deutschland ausgetcilt und vollständig ent waffnet un- machtlos gemacht werden müsse. Niemals habe ich gleichartige Ziele und Absichten gegenüber England geäußert. Als aber England Schlacht um Schlacht verlor, flehten die Macht haber in London mit Tränen in den Augen Amerika an und er klärten, daß Deutschland das britische Weltreich bedrohe und zu zerschlagen suche. In diesem Krieg wird allerdings etwas ver nichtet werden, nämlich eine kapitalistische Clique, die für ihre niederträchtigen persönlichen Interessen bereit war und ist, Millionen von Menschen vernichten zu lassen. Aber dies wird — davon bin ich überzeugt — gar nicht von uns, sondern von ihren eigenen Völkern getan werden." Einzug -er deutschen Truppen in Paris Von Kriegsberichter Frank Götz DNB ... 17. Juni sPK.) Deutsche Truppen sind am 14. Juni 1940 um 8.15 Uhr deutscher Zeit in Poris e t n m a rs chi e r t. Während der Vormittagsstunden nahmen der Oberbefehlshaber der Hee resgruppe, zwei Kommandierende Generale sowie zwei Divi sionskommandeure den Vorbeimarsch am Place Etoile, im Schallen des mächtigen Arc de Triomphe ab. Paris wischte sich noch den Schlaf aus den Augen, als am Morgen des 14. Juni um 17 Uhr die deutschen Truppen 10 Kilometer vor der sranzösiscl-en Hauptstadt standen. Hatte die deutsche ifianzerausklärung noch am Vorabend mit schwachen scindliche» Kräfte» Zusammenstöße, so waren es am 14. Juni nur einige Straßensperren, die den deutschen Vormarsch auf halten sollten. Die Pioniere packten noch einmal zu, dann war die letzte Schranke gesallen, der Weg nach Paris ist frei. Auf dem Place Etoile steht der Kommandierende General eines AK. nut seinen beiden Divisionskommandeuren. Der General ist an der Spitze seiner Division in Paris eingerückt. Nun schreitet er zum Grabmal des Unbekannten Soldaten im Arc de Triomphe. Grüh.mü ehrt er die Wechcstäite. Um 12.30 Uhr beginnt der historische Vorbeimarsch -eutscl-er Regimenter und Divisionen auf dem Place Etoile in Paris. Strahlenförmig lausen die breiten Straßen vom Place Etoile auseinander. Aus ihnen marschieren seit den Morgen stunden die deutschen Truppenverbände. Stunde um Stunde fahren nun schon die motorisierte» Kolonnen an den Generälen vorbei. Nicht ende» will das stählerne Band der Fahrzeuge. Deulscl>e Marschmusik klingt auf, als die Infanterie mit straf fem Schritt vorbcimarschicrt. Sie alle, die hier beim Einmarsch in Paris dabei sind, sind sich dieser historiscl-en Stunde voll be wußt, jener Stunde, für die sie seit Wochen gekämpft haben, für die mancher Kamerad den Heldentod starb. Es mar nicht umsonst gewesen Der deutsche Soldat darf mit ernstem Stolz diese Stunde erleben, in -er der Kommandierende General der Heeresgruppe die Parade seiner Kämpfer abnimmt. Abschluß »er Verhandlungen zwischen Moskau und Kowno Moskau, 17. Juni. Verhandlungen zwischen der Sowjet union und Litauen, die durch Zwiscl>enfälle und Entführungen in Litauen befindlicher sowjetischer Militärangehöriger hervor gerufen worden waren, sind dahingehend zum Abschluß gekom men, daß der litauische Innenminister Skucas und der Polizet- ches Powelaitis als die Schuldigen zur Verantwortung gezogen iverden und daß Sowjettruppen wichtige Zentren in Litauen besetzen, um die Möglichkeit der Durchführung -cs Beistands paktes zu gcwährleisten un- allen Zwisci-ensällen vorzubeugcn. Sowjetunion an Lettland imd Estland Moskau, 17. Juni. Wie amtlich verlautet, hat die Sow- jctregierung an die Regierungen von Lettland und Est land gleichlautende Noten gerichtet, in denen ähnliche For derungen vorgebracht werden, wie die bereits von Litauen an genommenen. In den Noten an Lettland und Estland stellt die Sowjet regierung fest, daß diese beiden Staaten die sogenannte bal tische Allianz nach der Unterzeichnung der Beistandspakte mit der Sowjetunion nicht aufgehoben, sondern im Gegenteil ver stärkt hätten durch "die Einbeziehung Litauens in dieses Vünd- nissiistcin und durch den Versuch, auch Finnland zur baltischen Allianz hinzuzuziehen. Die Sowjetregierung könne dieser Po litik die dem im Herbst v. I. abgeschlossenen Beistandspakt zuwidcrlaufe, nicht unbeteiligt zuschauen, um so mehr, als sie selbst ihre aus den Beistandspakten resultierenden Verpflich tungen auf das genaueste eingehalten habe. Die Sowjetrcgie« rung sehe in der baltischen Allianz nicht nur eine Gefahr, son dern auch eine direkte Bedrohung gegen die sowjetrussischcn Grenzen. Infolgedessen erachte die Sowjetregicrung folgende For derungen als absolut notwendig: 1. die Bildung einer neuen Regierung in Lettland und Estland, die fähig und willen«» seien, die Bedingungen der Beistandspakte ehrlich durchzusiih» ren; 2. den freien Einzug für die sowjetischen Truppen nach Lettland und Estland zur Besetzung der wichtigsten Punkte der beiden Länder, um die Durchführung der Beistandspakte zu garantieren. Sonntag abend haben, wie weiter milgcteilt wird, die Gesandten Lettlands und Estlands dem Regierungschef und Außenkommisfar Molotow das Einverständnis ihrer Re gierungen zu den Forderungen der Sowjctregie« rung mitgeteilt. Dresdner Lichtspiele Capitol: „Stürm« Uber Morreale" Ein großangelcgter historischer Film italienischer Produkt tion, -er -as Erwachen -es italienischen Nationaigesühls im 18. Jahrhundert verherrlicht. Spanier und Franzosen itrittcn sich damals um Italien. Die Franzosen glauben das von ihnen verheerte Land und sein Volk auch noch verachten zu können. Bei den Kämpfen um die Burg Morreale, die durch Verrat in französische Hände fällt, stellen ein Dutzend italienischer Riiter die Ehre ihres Landes wieder her, indem sic ein Dutzend fran zösischer Ritter im scharfen Turnier besiegen. Unter Spielleitung von Alessandro Blasetti ist dies Geschehen in wil-bewegten Szenen gestaltet worden, die ost an Massenwirkung Unerhörtes leisten. Bewegte Reiterschlachten, Massenausmärsche, der Prunk des Riesenturniers — mit einem Ausgebot von mehreren tau send Mitwirkenden ist -as in erstaunlicher Weise bewältigt worden. Beste italienische Spieler wie Elisa Cegani, Gino Cervi, Mario Ferrari sind sür das Spiel eingesetzt worden; auch für die deutsche Fassung geben hervorragende Sprecher wie Claus Clausen, Alfred Haase und Werner Scharf ihre Stimmen. — Im Beiprogramm die packende» Erlebnisberichte von der Front im Westen. Dr. Gerhard Dcsczyk. Aus dem Sudetengau s. Karlsbad. Der Bäderzug Wien —Marien bad t a l wurde ab 18. Juni während der Dauer der Kriegszcit für die Aufnahme von Kurgästen vorübergehend geschlossen und wir-, wie im Weltkriege, für -ie Ausnahme -er Kriegsteilneh mer Vorbehalten. — Die kathol. Kreuzschwestern, die seit 48 Jahren mit -er Betreuung der Kranken betrau: waren, über siedeln endgültig in ihr Mutterhaus nach Eger (Sudctengau), l. Karlsbad. Der Bäderzug W i e n — M a r i e n b ad Karlsbad wurde ab 15. Juni wieder als direkte Verbindung Wien—Budweis—Pilsen—Marienbnd—Eger—Karlsbad einge- ijchrt. Durch das Protektorat lausen Sperrwagcn. Der Zug führt auch einen Speisewagen. Seit 1. Juni verkehrt auch ein direkter Wagen Bersin—Karlsbad, so daß ein Umsteigen nicht mehr erforderlich «st. Diese Kurswagen werden In de» D-Zug Berlin-Leipzig—Plauen—Eger eingereiht, die auf -en D-Zug Eger—Karlsbad—Reichenberg übergehen. — Damit ist einem langgehegten Wunsclje der Reisenden Rechnung getragen worden. Berliner Börse vom 17. Zunl Am Montanmarkt fielen Harpener durch eine Steigerung um 2 Prozent auf. Andererseits gaben Kloeckner um V», Ver einigte Stahlwerke um 1'/», Hoesch und Mannesmann um je 2X und Buderus um 2 Prozent »ach. Von Braunkohlenwerten ermäßigten sich Deutsche Erdöl um 2)4. von Kaliwerten Salz detfurth um 2)4 Prozent. I n der chemische» Gruppe wurden Farben bei einem Umsatz von 60 000 RM. mit 188V» gegen 190 bewertet. Goldschmidt wurden um 2 Prozent herabgesetzt. Von Elektro- und Dersorgungswertcn hatten Licht u. Kraft und Dessauer Gas mit je min. 1)4, Gessürel mit inin. 1)4. AEG mit min. 2, Accumulatoren und Siemens mit je min. 2)4 Prozent, die größten Abschläge. Bei de» Kabel- und Drahtwerten ver, loren Felten 1)4, bei -en Autowerten BMW 2)4 Prozent.
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