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Nummer ISS—ZS.Iahrg «4 «nur ««miNch« t«q Trtlqrr «kchh » Vtz. Dr7g«lo-» 1.70; d«ch »i» P°ß Postüb«ao«tfmlg»g«bL-r, plzllglich » Vst- riortl-rrr. 1H M., s-nnalxid. m» s«stt SbbtKilliMgc «Iljs,, fpiuit«— ck- vioch« v«zugq«U IchrMch d«I» «lngegaig m-ft Hülse» ted» Itteßeü»»-«» Monlag. 17. Juni 1840 SchchUewmgr Deerde».«^ Polleistratze 17. genmls «Ml ». SeschLst^tell«, vmk roch v«laq: Scnxnrta Buchdneckerel «cd Berla, Th. «ch 0. M»k»I. P-N«rstiatz» 17. S-rines voll. Postscheck: »kr. IE vaicki Stadtta» Deeede» 7K. »47S7 Im F-ll, von HSHerer S-woll. «erbot. «IiMeleaber «otrkb» PSwngea hat »er »«»!«-« oder Welbmigtrelbei»« Kd» «nspillche, f-ll, die gelt«», d, beschilnttem Umsa»g«, »«- spStet ober nicht erscheint. «rfllll«n,,ort ll vroovo». Die Schweizer Grenze erreicht Ring um die feindlichen Truppen in Lothringen und im Elsaß geschloffen Zurückfluten -er zusammengebrochenen französischen Armeen Zügiges Vorgehen unserer Truppen in Richtung aus den Rhein-Marne-Kanal Filhrerhauptquartler, 17. Iunl. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt Schnelle Truppen haben heute bei Pontarller südostwärts Besancon die Schweizer Grenze erreicht. Damit ist der Ring um die feindlichen Kräfte in Lothringen und im Elsaß geschlossen. Orleans unversehrt in deutscher Sand Führerhauptquartier, 17. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die zusammengebrochenen französischen Armeen fluten in der Masse, unter starken Auf» lösungserscheinungen. scharf verfolgt von unse ren Truppen, nach Süden und SUdivesten zurück. Dort, wo Teilkräfte sich noch zu geordnetem Widerstand auf rafften, wurden sie unter schweren Berlusten geworfen. Durch kühnen Zugriff einer beweglichen Abteilung, dis durch den Divisionskommandeur persönlich geführt wurde, gelang es, Orleans und einen dortigen Loireübergang unversehrt in Besitz zu nehmen. Gegen die zurückgehenden feindlichen Kolonnen setzte die Luftwaffe ihr Bernichtungswerk sort. Zahlreiche Loire-Brücken wurden getroffen. Dichte Ko- können, die sich vor diesen Brücken stauten, wurden mit Bomben und Maschinengewehren angegriffen. Di« in Burgund und über Langres vorbrechenden schnellen Truppen haben weit nach Süden Raum ge wonnen. Zwei Flugplätze mit 39 startbereiten und mit Bom ben beladenen Flugzeugen wurden hier genommen. Südöstlich Besancon wurde die Schweizer Grenze erreicht und damit der Ring um die aus Lothringen und aus dem Elsaß weichenden französischen Kräfte geschlossen. Im nördlichen Lothringen nähern sich unsere Truppen vom Nordwesten der Stadt St. Mihtel. In Ausnutzung des Durchbruches durch die Maginot- linie südlich Saarbrücken sind unsere Divisionen dort trotz stellenweisen hartnäckigen Widerstandes des Feindes in zügi gem Vorgehen gegen den Rhein - Marne - Kanal. Chateau-Salins, Dieuze und Saarburg sind genom m « n. Auch auf dem Westufer des Oberrheins ist unser An griff über den Rhein-Rhone-Kanal auf die Vogesen zu im sieg reichen Fortschrciten. Im Elsah unterstützten Kampf- und Sturzkampsverbände sowie Flakartillerie das Heer wirksam im Erdkampf. Befestigungswerke und Bunker wurden mit Bomben schwersten Kalibers angegriffen. Die Verluste des Feindes in der Luft betrugen insgesamt 8 Flugzeuge, davon wurden 5 im Luftkampf, 3 durch Flak ab geschossen; 3 eigene Flugzeuge werden vermißt. Die deutsche Untersecbootwasse versenkte in den letzten Tagen über IM 090 Tonnen. Ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Frauenheim meldet die Versenkung von 4l 509 BRT Schiffs raum, darunter den britischen Dampfer „Wellington Star" von 1l 4M BRT. Ein zweites U-Boot unter der Führung von Ober- lentnant zur See Endratz meldet 53 990 BRT als vernichtet, darunter den britischen Hilfskreuzer „Car in thia" von 22 399 BRT. Einem weiteren U-Boot gelang es, Im Moray-FIrth einen britischen Hilfskreuzer von rund 9999 BRT zu ver senken. Beim Rheinübergang zeichnete sich der Masor eines Pionier bataillons, Gantke, durch tapferen persönlichen Einsatz be sonders aus. Erste Sitzung des Kabinetts Main Prüfung der Lage unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik - Lhautemps Vizepräsident - Weygand Minister für nationale Verteidigung - Reynaud zurückgetreten Ministerpräsident: Marschall Pötaln; Staats- Minister und Vizepräsident: Chautemps: Mini st er für nationale Verteidigung: General Weygand; Justiz: FrSmicourt; Kriegsminister: General Coulson; Kriegs marine und Handelsslotte: Admiral Darlan; Luftfahrt: General Pugeot; Aeutzeres: Baudoin; Inneres: Pommaret; Finanzen und Handel: Bouthillier; Kolonien: Rivii-re; Er ziehung: Rlgueaud; Oessentliche Unternehmungen: Jrossard; Landwirtschaft und Ernährung: LHIchery; Arbeit: FSvrier; Pensionen: Abarnegaray Unmittelbar nach seiner Bildung trat das Kabinett Pötatn zu seiner ersten Sitzung zusammen, in der der Präsident der Republik den Vorsitz führte, um die militärische und diplomatische Lage zu erörtern. * Furchtbares Erwachen tn Frankreich Reynaud als der Hauptverantwortliche erkannt. Rom, 17. Juni. Der Genfer Vertreter der Agentur Stefani berichtet über die Stimmung in Frankreich, die schließlich zu der iiizwischcn erfolgten Neubildung der französischen Regie rung führte, einige bemerkenswerte Einzelheiten. Er gibt zunächst der Ansicht Ausdruck, datz man auf fran zösischer Seite die Aussichten auf eine Hilfe von auswärts negativ beurteile. Die öffentliche Meinung in Frankreich orientiere sich tn diesem Augenblick nach Marschall P6- taln hin, der als Gegenspieler Reynands betrachtet werde. Reynaud gelte andererseits als der Hauptvcrantwort- liche für die Unterordnung Frankreichs unter die britischen Interesse». Die anti englische Welle tn Frankreich habe ein bedenkliches Ausmaß angenommen. Man glaube sogar, daß die sehr schwachen englischen Truppeneinheilcn, die am linken Flügel der sogenannten französischen Front operierten, eher eine Belastung denn eine Hilfe dakstelltcn. Man halte es keineswegs für ausgeschlossen, daß die Engländer recht bald nicht nur von feiten des französischen Heeres, sondern auch von selten einzelner französischer Truppcnverbändc in Gefahr geraten könnten, da der England haß unter den fran zösischen Soldaten ungeheure Fortschritte mache. Die Soldaten seien davon überzeugt, daß sic von der englischen Re gierung als völlig unnützes Opfer preisgegebcn worden seien. Das Heer, das sich tapfer geschlagen habe, sei über die Hal tung Reynaudo gegenüber d e nv G e n e r a l st a b ge radezu empört. Man erinnere sich daran, daß Reynaud in seinen Radioansprachen und in seinen Reden vor dem Senat aste Schuld über die Niederlagen des französischen Heeres dem Gencralstab zugeschrirben habe, während doch die größt- Ver antwortung an der Lage, in der sich heute Frankreich befinde, ausschließlich jener Klasse von Politikern zuzuschreibcn sei. der Reynaud selbst anaehöre und die sich heute einfach in einen sickeren Schlupfwinkel zuriickgezo,zen hätte. Auch dürfe man. um die feindselige Haltung des Heeres gegenülrer Reynaud zu verstehen, nicht vergesse», daß Rennaud tapfere und nicht mehr als andere schuldige Generale wie Gamelin und Korap habe verschwinden lasten. Reichskriegsflagge über Kirkenes Besuch deg Neichskommissars Terboven Tromsö, 17. Juni. Von Tromsö und Narvik kommend traf Rcichskoinmissar Terboven am Sonntag mit mehreren Herren seines Stabes in Kirkenes ein. Nach eingehender Besichtigung der Stadt hatte er mit den Vertreter» der norwegische» Ver waltungsbehörden und dem Oocringeiiicur der großen Eisen hütte längere Besprechungen über die kommende Arbeit. Vom Kommandeur der Grenzsichcrungstruppcn ließ er sich genaue stens über die Lage unterrichten. Im Anschluß darau besichtigte Reichskommissar Terboven die Eisenhütte in Kirkenes und flog gegen Abend in Richtung Nordkap und Hammerscst zurück nach Tromsö. Seit Sonntag früh weht über Kirkenes die deutsche Reichskriegsflagge. Anordnung über das Verbot der Durchfuhr von Waren Der Ncichswirtschaftsminister, der Reichsministcr für Er nährung und Landwirtschaft und der Reichssorstmcister haben auf Grund der Verordnung über Durchfuhrverbote vom I I. Mat 1949 (RGBl. I. S. 786) eine Anordnung unter dem 10. 6. 49 erlassen, die im Rcichsanzeiger Nr. 138 vom 15. 6. 40 sowie im Ministerialblatt des Reichswirtschastsministcriums Nr. 17 ver öffentlicht worden ist. Diese Anordnung macht die Durchfuhr einiger Waren durch Deutschland von der Erteilung einer Durchfuhrbewilligung des Reichskommissars für Aus-.und Ein fuhrbewilligung abhängig. Sie tritt am 1. Juli 1940 in Kraft. Durchprüfung der Vetriebe nach Arbeits kräften für die Rüstungsindustrie Planmäßige Steigerung des Fraueneinsatzes Berlin, 17. Juni. Reichsarbeitsminister Sc lö te hat in einem Erlaß über Maßnahmen zur Deckung des Kräslcbedarfs der Rüstungsindustrie die nochmalige sofortige Uebcrprüfung aller Möglichkeiten angeordnet, die zu einer Entspanung der Arbeitseinsatzlage führen können. So werden z. B. von Be trieben der V e rb r a u ch sg ü t e r i n d u st r i c trotz Schrump- sung ihrer Aufgaben häusig in nicht vertretbarer Weise Facl^- arbeitcr zurückgehalten. Ferner ist durch die Entwicklung der Fertigungsverfahren auch in Rüstungsbetricben häusig aus selb ständiger Facharbcit letzt Angelerntcnarbeit geworden, so daß heute zwangsläufig zahlreiche Facharbeiter der eisen- und me tallverarbeitenden Industrie mit Angelerntenarbei: beschäftigt werden. In all diesen Betrieben ist, wie der Minister bestimmt, der Einsatz der Facharbeiter sofort zu überprüfen. Soweit sie nicht bei Fachaufgaben benötigt werden, müssen sie Betrieben mit vordringlichem Facharbe-^rbedars zugesührt werden. Der Bedarf an Angelernten, an iisschlossern. Hilfs drehern usw. soll durch Verstärkung der Anlernmaßnahmen be friedigt werden. Für Rüstungsausgaben besteht auch ein vordringlicher Be darf an Hilfsarbeitern, Unabhängig von den Stillegungsmaß- nahmen der Bezirkswirtschastsämter werden nunmehr, ivie Oberregiernngsrat Dr. Hildebrandt vom Reicksarbeilsministe- rium im „Reichsarbeitsblatt" kommentierend zu der neuen An weisung des Musters bemerkt, zweckmäßig Betrieb aller Wirtschaftszweige, z. B. der holzverarbeitenden Industrie- Glasindustrie. Papier-, Zellstoff. Holzstoffcrzeuguna. Pavier- vcrarbcilung, Druck, Leder. Tertil. Nahrungs- und Genußmii- telherstellung usw, daraus zu überprüsen sein, wie nvii Kräfte für kriegswichtige Angaben freigestellt werden können. Der angespannte Arbeitseinsatz rechtfertigt auch einen Abzug von Kräften für eine begrenzte Zeit. Die Dienstverpstichlung vor übergehend frei gestellter Kräfte hat dann mit der Auslage zu erfolgen, daß üe bei Bedarf, den alten Betrieben wieder zur Verfügung stehen müssen. Zur Unterstützung der Arbeitsämter bei dielen BetriebsdurchpriUungen sollen in großem Umsamze Kommissionen eingesetzt werden, und zwar im Bezirk jedes Arbeitsamtes für die kleineren, jedes Landesarl'eilsamtes für die größeren Betriebe von 000 und mehr Kräften sowie eine Reihe von Reichskommisi'ionen für die ganz großen Betriebe, mit der gleichzeitigen Aufgabe der Durchleuchtung ganzer Wirt- schastsräume unter den Gesichtspunkten des Arbeitseinsatzes. Arbeitskräfte die den Arbeitsplatz wechseln, sind nach Maßgabe ihrer Eignung ausschließlich bei kriegs wirtschaftlich vordringlichen Ausgaben einzu setzen. Vor allein aber ist eine V e r st ä r k u n g d e s Fr a u e n- einsatzes vorgesehen. Dabei soll der Ersatz männlicher Ar- beitskräsie durch Frauen t>etrieben werden, damit die so frei gestellten Männer bei Arbeiten eingesetzt werden können, für die Frauen nicht in Betracht kommen.