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Sächsische Volkszeitung : 07.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194006073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-07
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.06.1940
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Freitag, 7. Juni 1S4V Söchslsche Volkszeitung Nummer 181, Seite I den Zentimeter genau, trotz der langen, rasenden Fahrt, kam mir das immer vor wie ein Wunder. Es ist lange her, datz ich den Bahnhof als großes Erlebnis entdeckte. Ich habe seit dieser Zeit keinen Zug mehr bestiegen, aber den Bahnhof besuche ich trotzdem nach wie vor täglich. Es sind zivar immer dieselben Züge, die ankommen und ab fahren, in immer gleichen Richtungen, aber die Menschen, die kommen und verschwinden, sind immer andere. Hier im Bahn hof sieht man mit Sicherheit fremde Gesichter. Immer neue Möglichkeiten der Beobachtung erwarten mich, den Zuschauer. Ich seh« Tränen und Küsse, schöne Frauengesichter, umhaucht vom Reiseschlcier, bizarr gekleidete Gestalten, Gesichter, aus denen die Freude strahlt und andere, die schwere Trauer ge zeichnet hat, aber auch solche, die unheimliche Gedanken erregen. Die Erinnerungen stehen auf und tanzen im grotzen gläsernen Raum. Ich lese die Städtenamen auf den hochgezogenen Rich tungsschildern, und die Straßen steigen vor mir aus, die ich in jenen Städten entlangging, die Küsten, wo das uralte Meer di« Strandsteine rund schliff, die südlichen Wälder, wo die glitzernden Vögel sich auf Palmenzweigen wiegen, das Tal zwischen den Alpenbergen, wo die Hirten in den glühenden Abendhimmel bliesen, als sei die Welt so einfach wie das kleine Alphabet — und da packt sie mir ins Herz, die tolle, wilde Luft, die Sehnsucht, auch wieder einmal in einen Zug -u steigen wie alle diese anderen Menschen hier: aber die Fochrkarte, die man vorzeigen mutz, ist nicht in meiner Täsche. Das ist aber der große Trost, wenigstens in einer Stadt zu wohnen, die einen solchen Bahnhof hat, der grotz mH bedeu- wnd ist, so datz er die Sehnsucht besänftigen und das Blut wachhalten kann. Denn eines Tage« wird man ja auch wieder einmal in einen Zug steigen und dahtnfahren wie so viele, eines Tages, und wenn dann das Herz noch wach und lebendig ist, dann ist es das Verdienst des Heimatbahnhoss, der Erinnerung, Phantasie und Wunsch ernährt und erhält. Ein neuer Hilferuf Reynauds Verzweifelter Appell an -le französische Einigkeit Genf, 7. Juni Der französische Ministerpräsident Rey- naud hat am Donnerstagabend, offensichtlich unter dem Ein druck des neuen deutschen Vormarsches und der durch die Re gierungsumbildung zutage getretenen innerpolitischen Schwie rigkeiten wieder einmal eine Rundfunkrede gehalten. Der wahrhaft klägliche Hilferuf Reynauds begann mit der vielsagenden Feststellung, daß er innerhalb von 14 Tagen zum dritten Male im französischen Rundfunk spreche und daß er „immer schlechte Nachrichten" habe. Nach der er neuten Beteuerung, daß die Lage „sehr ernst" sei, versuchte er sich hinter General Weygand zu verschanzen, der angeblich seine Zufriedenheit über die Art, wie die neue Schlacht begonnen habe und wie seine Befehle ausgeführt wurden, geäußert habe. Damit dürfte dann gleich der nächste Sllndenbock für die neuen zu erwartenden N'-d"rlagen gefunden sein Nickt recht verständlich ist es, weshalb Weygand sich über die angebliche Brutalität der deutschen Offensive aufregte, denn unserer Ansicht nach war es viel brutaler, Deutschland diesen Krieg aufzuzwingen und es durch Blockade vernichten zu wollen. Herr Reynaud irrt, wenn er behauptet, die Deutschen berfuchten mit ihrem Luftangriff die „Moral von Paris^ zu brechen. Die Moral der Franzosen ist uns völlig gleichgültig. Unser Ziel ist es lediglich gewesen, Flugplätze zu zerstören, uno das ist uns auch in vollem Ausmaß gelungen. Wirklich weise ist die Feststellung Reynauds, datz Adolf Hitler in der großen Offensive alle Kräfte zusammennehme. Wie gern würde Frankreich das wohl auch tun, wenn es diese Kräfte noch hätte. Ein wesentlicher Teil davon befindet sich aber eben bereits in deutscher Hand. Wenn der Ministerprä- sident beklagte, daß er in 14 Tagen bereits zum dritten Male und immer mit schlechten Nachrichten sprechen müsse, so erlauben wir uno, die Hoffnung zu äußern, daß sich das Tempo seiner Reden noch verstärken wird. Unsere Wehrmacht wird ihr Möglichstes tun, damit es ihm an Stoff für seine schlechten Nachrichten niemals fehlt. Reynaud kam dann natürlich auch wieder mit der alten Phrase, Frankreich verteidige das Interesse aller Länder Eu ropas. Die Ruinen von Warschau, von Rotterdam und die von Apern sowie die Millionen von Flüchtlingen, die die Länder durchstreifen, legen das beste Zeugnis dafür ab, wie diese Ver teidigung in Wahrheit aussieht. Es gibt kein Land in Europa mehr, das sich nicht für diese Art von Interessenvertretung händeringend bedankt. Herr Reynaud sollte endlich eingestehen, daß nicht die Interessen Europas, sondern die der englischen und französischen PlutokraUen gemeint sind. Den Schluß der Rundfunkrede Reynauds bildete ein ver zweifelter Appell an die französische Einigkeit. In pathetischen Worten fordert er zur Rettung Frankreichs auf und wiederholt die nicht mehr ganz neue Feststellung, daß „da« Vaterland in Gefahr" sei. Die Demokratien hätten die Idee des Vaterlandes vernachlässigt, jammerte der Beauftragte der Londoner Eity, aber setzt müsse man mit „wilder Energie' ar beiten und aste Uneinigkeit beiseite lassen. Frankreich sei ruhig und stolz wie sein Verbündeter — eine Behauptung, die schließ- lieh durch die von hysterischer Angst erfüllten Ergüsse Reynaud« selbst am besten widerlegt wird. Kleins Okronilc Herzltch« Unterredung des Duee mit Reichsminister Darr« Mussolini hat am Donnerstag den Reichs',inister für Landwirtschaft und Ernährung R. Walther DarrS m Anwesen heit von Minister Tassinart empfangen und mit Ihm eine herz liche Unterredung gehabt. Anschließend hat Reichsminister Darrö dem italienischen Außenminister Grafen Eiano im Pa lazzo Chigt einen Besuch abgestattet. Belange der Seeschiffahrt in einem Sreschisfahrtsamt zusam- mengefatzt. Im Zuge der kürzlich gemeldeten organisatorischen Ver änderungen sind dem Reichsverkehrsministerium die Belange der Seeschiffahrt In einem Seeschiffahrtsamt zusammengefaßt worden. Mit seiner Leitung hat der Führer den Vizeadmiral z. B. Wülfing von Ditten unter gleichzeitiger Verleihung der Amtsbezeichnung Unterstaatssekretär betraut. Wachsende Nervosität in Paris. Die Pariser Militärbehörden haben veranlaßt, daß In breiten Straßen und auf Plätzen in Paris Autobusse und Last wagen quergestestt wurden, um Barrikaden zu schassen. Innenminister Anderson über di« Verhaftungswelle in England. Der englische Innenminister Sir John Anderson gab in Beantwortung einer Anfrage Im Unterhaus bekannt, daß bis zum Abend des 8. Juni insgesamt 815 Personen, darunter auch Mitglieder des Parlaments, auf Grund der Reglerungsvollmach- ten verhaftet worden seien. Verfassungsfeier in Dänemark. Der dänische Rundfunk sandte am Mittwoch, dem 25. Jahrestag des Inkrafttretens der Verfassung von 1915, ein Festprogramm. Dabei sprach auch Staatsminister Stauning. Er schloß seine Rede mit dem Ausdruck seiner Ueberzeugung, daß das gute Verhältnis, in dem die dänische Nation zu anderen Nationen und besonders zu der stehe, die ihr am nächsten sei, Dänemarks Unabhängigkeit und Integrität auch in Zukunft sichern werde. Dampferdienst Malta — Syrakus unterbrochen. Der regelmäßige Dampfcrdienst zwischen Malta und Syra kus (Sizilien) soll unterbrochen sein. Reise des litauischen Ministerpräsidenten nach Moskau. Wie die litauische Telegraphcn-Agentur meldet, begab sich Ministerpräsident Mcrkys, einer Einladung des Vorsitzenden der Volkskommissare Molotow folgend, nach Moskau. Auch ein neuer Handelominister in Paris ernannt. Wie nachträglich aus Claris gemeldet wird, hat Reynaud die Umbildung seiner Regierung im Laufe des Dannerstagvor- mittag vervollständigt und den Abgeordneten Chichery zum Handclsminister gemacht. Kvrrv Eine Zdrg« fraß di« Kleiderkart« Paderborn, 7. Juni Aus dem kleinen Sintiielddorf Wün nenberg wird «ine ergötzlich Geschichte von einer Z'ege er zählt. Frau I hatte eingekavft. Das vollgepackte Warennetz hing am Fahrrad, das sie beiseite gestellt hatte, um einen klei nen Plausch mit einem Nachbarn zu halten. Dies« eifrige Ab lenkung der Frau nutzte die Geis aus. um an das Netz l-eran- zukommen. Der gesamte Inhalt siel der Gefräßigkeit der Ziege zum Opfer, und zum völligen Leidweisen der Frau auch die ganze Bezuqscheintasä)«, angefangen von der Brotkarte bis zur Kleiderkarte. Die Frage, was nun essen und womit sich kleiden, wurde aber bald mit vollem Verständnis der Behörde gelöst, liidem der Frau die nachweisbar auf diese seltsame Weise ver lorengegangenen wertvollen Karten ersetzt wurden. Zehnjähriger wollt« sich den Westwall ansehen. Aschaffenburg, 7. Juni. Ein zehnjähriger Junge aus Aschaffenburg wurde von den Bahnpolizei in Neunkirchen/Saar als blinder Passagier eines elnlaufenden Zuges aufgegriffen und ins städtische Fürsorgeamt gebracht. Nach dem Grund seines Unternehmens befragt, erklärte er, er hbe sich einmal den Westwall ansehen wollen. Die telefonisch verständigte Mut ter holte den Jungen wieder ab. Einen ganzen Schuhladen zusammengehamstert. Rostock, 7 Juni. Einen geradezu unglaublichen Verstoß gegen die Bestimmungen der Kriegswirtschgft leistete sich ein junges Mädchen in Bad Segeberg, die laut Vordruck für sich ein Paar Schuhe beantragte. Eine Nachprüfung bei der An tragstellerin förderte nicht weniger als zehn Paar Schube zu tage, die sofort bis auf zwei Paar eingezogen wurden. Gegen die Schuhhamstcrin wurde Anzeige erstattet, so daß sie sich we gen ihres verräterischen Verhaltens gegenüber der Volksgemein schaft noch vor Gericht zu verantworten haben wird. Benzin statt Branntwein getrunken. Lötzen (Ostpr), 7. Juni. Ein Unfall, der als warnendes Beispiel dafür dienen sollte, daß man mit dem Aufbewahren von Flüssigkeiten In Flaschen vorsichtig sein soll, ereignete sich in Lotzen. Die 72 Jahre alte Auguste Nikolai hatte mit ihrem Mann aus einer Flasche Branntwein getrunken und die Flasch« dann wieder fortgestellt. Da ihr Durst aber scheinbar noch nicht gestillt wir, griff sie nach kurzer Zeit abermals nach der Flasche. Sie ergrisf aber diesesmal die falsche, nämlich die Benzinflasche,' und trank daraus. Diese Verwechslung mußte die Frau mit d«m Tode bezahlen, denn ärztliche Hilfe war vergeblich. Zielten- KiistengewLffer zur Gefahrenzone erklärt Sirenensignal« ab sofort verboten. Rom, 7. Juni. Durch amtliche Mitteilung wird soeben bckanntgegeben, daß mit sofortiger Wirkung die Küsten gewässer Italiens Albaniens, des Imperiums und der italienischen Kolonien uno Besitzungen in einer Breite von 12 Meilen zur Gefahrenzone erklärt werden. Die Schiff fahrt wird aufgesordert, bei der Ansteuerung der Häfen sich rechtzeitig im voraus init den italienischen Konsulats- oder Mi litärbehörden in Verbindung zu setzen. In einer zweiten amt lichen Mitteilung wird erklärt, datz Sirenensignale vom heu tigen Tage an nur noch den Sinn von Fliegeralarm haben und alle anderen Sirenensignale sofort eingestellt werden müssen. Agenzla Stefan! über den Veltrag ZtalienS während der ersten neun Krieasmonate Rom, 7. Juni. Der diplomatische Mitarbeiter der Agenzla Stcäaui gibt fotzende zusammensassende Darstellung der Aktion, die Italien in den ersten neun Kriegsmonaten auf militäri schem. diplomatischem und wirtschaftlichem Gebiet entsaltet hat: Das faschistische Italien konnte den Vorgängen in Europa, an denen cs direkt und lebenswichtig interessiert ist, nicht fern bleiben. Bereits seit dem September 1939 haben seine poli tische Haltung und das Gewicht seiner Streit- Kräfte in dem "Gesamtbild des Kampfes einen entscheidenden Einfluß gehabt Um für die italienische Mobilmachung auf dem einheimisch» Boden, in Libyen, im Dodekanes und in Ost afrika ein Gegengewicht zu schalsten, hat Frankreich eine große Anzahl von Divisionen an der Westgrenze, in Nordafrika und in Syrien binden müssen, während England andere Divisionen in Aegypten, im Sudan, in Kenya und Palästina zurückgehal ten hat. Die Gesamtstärke dieser Kräfte hat im Lause der ersten neun Kriegsmonate zwischen 6N und 60 Divisionen geschwankt. Schätzungsweise hat die Ankunft von Verstärkungen aus Austra lien, Neuseeland und Rhodesien in Aegypten und Palästina die Wegnahme von einigen nicht sehr zahlreichen Kontingenten aus Narüafrika ausgeglichen. Italien hat also in den Alpen und im Mittelmeer wenigstens 50 Divisionen gebunden, die den Westmächten in der Entscheidungsphase des Kampfes fehlen. Ferner waren Frankreich und England genötigt, auf verschiedenen Abschnitten van den Alpen bis nach Syrien einen bedeutenden Teil ihrer Luftstreitkräste cinzusetzen. während im Mittelmeer ein großer ^eil ihrer Flottenstrcitkräft« zurückge halten wird. Auch auf diplomatischem Gebiet war Ita lien gegenwärtig und aktiv tätig. Indem es mit seiner Haltung verhinderte, daß der Konflikt sich auf den Balkan ausdehnte, was Deutschland die Möalichkeit gab. seine Bezüge an Lebens mitteln und Rohstoffen aus diesem Raum sortzusetzen. Das erste Urteil ln der Rlckman Affäre Der englische Agent deponierte die Sprengstoffe in fremden Häusern. Stockholm, 7 Juni. In dem sensationellen Sprengstoff- und Sabotageprozeß gegen den englischen Agenten Nickman und seine Helfershelfer wurde am Mittwoch nach dreiwöchiger Verhandlung vom Stockholmer Stadtgericht das erste Urteil verkündet. Der Mitangeklagte Harry Walter Gill, der als Vertreter seiner ausländischen Firma tätig ist, wurde zu 300 Kronen Geldstrafe verurteilt, da ihm der Besitz von Sprengstoffen nach gewiesen werden konnte. Nickman hatte bei ihm einen Koffer mit Sprengstoffen deponiert. Gill erklärte, über den Inhalt nicht unterrichtet gewesen zu sein. Aeue Botschafter Englands und Frankreichs tn Moskau Moskau, 7. Juni. Wie amtlich verlautet, suchte d«r englische Geschäftsträger in Moskau. Rougetel, den Außen kommissar Molotow auf, und teilte mit, datz die englische Re gierung beabsichtige, ihren bisherigen Botschafter tn Moskau, Secds, durch Sir Stafford Cripps zu ersetzen und zwar al» gewöhnlichen Botschafter ohne außerordentliche Funktion. Mo lotow teilte dem englischen Geschäftsträger mit, daß seitens der Moskauer Regierung Keine Einwände dagegen bestehen. Ferner erschien in» Lause -cs Tages der französische Ge schäftsträger Payart bei Molotow, um ihm mitzuteilen, daß die französische Regierung ihren bisherigen Botschafter in Mos kau, Naggiar, durch La banne zu ersetzen wünsche. Außen- Kommissar Molotow erklärte dem französischen Gesclmftsträ-, ger, er sehe keine Einwände dagegen und iverde am 5. Juns' der französischen Regierung eine Antwort erteilen. - - - i „Die Lösung der Krise nur binausaeslboben" Rom, 7. Juni. Ueber die französische Regierungsumbil dung veröiffentlicht die Agenzla Stefan! eine interessant«, au» Lausanne datierte Darstellung, in der es u. a. heißt: „Staatspräsident Lebrun hsprach sich in der Nacht zum Donnerstag mit Laval und anscheinend auch mit anderen frühe ren Ministerpräsidenten. Herr Reynaild hat es aber verstanden, die Lösung der Krise, wenn nicht zu vermelden, so zum mindesten hinauszu schieben. indem er sich bereit erklärte, den Außenminister Da- ladier auszubootcn, der das Symbol der verhängnisvollen Polksfrontpolitik -arstellte Die Tatsache aber. daß. nachdem Daladier aus der Regierung geschieden ist. Herr Reynaud den früheren Außenminister des Kabinetts B!nm. Delbos. auf einen Pasten berufen hat, berechtigt zu der Annahme, daß >vie ge wöhnlich Ueberlegungen eines parlamentarischen Gleicl»gewlch- tes auch jetzt wieder gegenüber der realistischen Einlclmtzuikgj der nationalen Erfordernisse die Oberhand behalten haben." Genthiner Elsenbahnunalück vor Gericht Drei Jahre Gefängnis für den schuldigen Lokomotivführer Genthin, 7. Juni. Vor der 6. Magdeburger Strafkammer, die im Genthiner Amtsgerichtsgebäude tagte, fand am Don nerstag di« folgenschivere Eisenbahnkatastrophe, die sich am 22. Dezember v. I. auf den» Bahnhof in Genthin ereignet« und un sägliches Leid über viele deutsch Familien brockte, ihr gericht liches Nachspiel. Wegen fahrlässiger Eisenbahnbetriebsgefähr- dung, fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung hatten sich der 52jährige Lokomotivführer RudoU Wedekind aus Magdeburg, der 45 Jahre alte Rescrvclokomotivsührer Ru dolf N. aus Magdeburg und der 56jährigc Weichenwärter Fried rich S. aus Genthin zu verantworten. Die Hauptschuld an dem furchtbaren Unglück, das 187 Todesopfer und 100 Verletzte forderte, trifft nach den Ergebnissen der Voruntersuchung und der Beweisaufnahme den angeklagten Lokomotivführer Wedekind, der in überaus leicht fertiger Weise zunächst das Halt zeigende Signal bei Block Belick« übeyfahren, dann die Notsignale des Schrankenwärter« und schließlich auch das auf Halt gebrachte Einfahrtsignal vom Bahnhof Genthin sowie die entsprechenden, in Warnstellung stehenden Vorsignale bci Block Belicke und Genthin unbeachtet gelassen hatte. Das Gericht bejahte die Schuldfrage hinsichtlich dieses An« geklagten und venirteilte ihn unter Ahmägung des Umstande», daß «r bisher ein tadelfreies Leben geführt, aber andererseits tn dem vorliegenden Falle grob fahrlässig gehandelt hatte, zu drei Jahren Gefängnis. Der Reservelokomotivführer N. untj der Angeklagte S. wurden freigesprochen. Ein treues Mutt«rh«rz ha« aufgehört zu Magen Dienstag, am 4. Juni 1040, rief Gottes Barmherzigkeit meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Tochter, Frau Marga Straube geb. Engelmann im Alter von 34 Jahren nach schwerem Leiden zu sich in feto himmlisches Reich. Dresden-A. 20, Zwinglistr. 20 E Dresden-N. 6, Frih-Reuter-Str. 8,1. In stiller Trauer im Namen aller Hinterbliebenen. Karl Straub« und Kinder Bruno Engelmann. Die Beerdigung erfolgt Montag, am 10. Juni, nachm. 2 Uhr, auf dem Inneren kath. Friedhof, Friedrichstraße 54. Dresdner Theater (Ohne Gewähr) Opernhaus Sonnabend Der Zigeunerbaron (7) Central-Theater Sonnabend Der Vetter aus Dingsda (8) Komödienhaus Sonnabend Karl Hl. u. Anna v. Oesterreich (8) Schauspielhaus Sonnabeich Gyges und sein Ring (7.SV) Theater des Volke» Sonnabend Wo die Lerch« singt ... (8) Dresdner Lichtspiele UT: Wo. 3.45, 6.10, 8.85: Casanova heiratet. Universum: Wo. 3.30, 6, 8.30, So. 1.45, 4, 8.15, 8.45: Verwandte sind auch Menschen. Capitol: Täglich 3, 6.50, 8.45: Irrwege der Liebe. Prinzeß: Wo. 3.45, 6.15, 8.45: Stern von Rio. Ufa-Palast: Wo. 3.30, 5.45, 8.10, So. 1.48, 8.45, S, 8,15: Donauschlffer. Zentrum: Täglich 3.30, 6, 8.30: Die unheimlichen Wünsche. Ufa am Postplatz: Täglich 11, 1, 3.80, 6, 8.30: Der Postmeister. Freib. Pl.: 3.30, 6, 8.30: Der Fuchs von Glenarvan. " Fü-Lt: 6, 8.30: Der Weg zu Isabel. Gloria: 8, 8.30: Der Postmeister. Kosmos: 8.15, 8.30: Frau nach Maß. LI-Mu: 8.16, 8.30: Der Postmeister. National: Der Postmeister. Olympia: 6, 8.30: Der Postmeister. Ost-LI.: 6.18, 8.30: Maria Ilona. Park-Yi.: 6, 8.30: Der Fuchs von Glenarvon. Scala: 3.30, 6, 8.30: Befreite Hände. Stephenson-LI.: 6.30, 8.45: Der Postmeister. Amtliche Bekanntmachungen Kamenz DI« Mätterderatun««» finden statt in Crostwitz »m IS. Juni, 14 Uhr In der Schul«, in Horka am IS. Juni, 15.15 Uhr Im Kasthos tzeduschk«, tn Räckel witz am IS. Juni, 16 Uhr in d«r Schule. «tsatl. «esundhett»»»«
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