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Ktrrrin auf den Wald Avsconvt Geschichte der Befestigungen von ^)aris sortschrei- cs erst ein paarmal mitae- sehr takt« behagliche für seinen Stadt lao mies den Havis und seine Umgebung Die Dämmerung bricht rasch herein. Es hecht, die letzten Hellen Minuten nützen Ueberall fieberhaftes Arbeiten. Wo es geht, werden die französischen Stellungen zur Verteidigung der entgegengesetzten Seite eingerichtet. Die Gräben, die zum Feind hinübersühren, werden abgedämm«. Sandsäcke werden gefüllt, Maschinengewehre eingebaut. Und dabei geht das Feuer »061 hin uud her. Jetzt knattert es lebhaft am Eüdrand des Waldes auf. Ein Gegenangriff. Leuchtkugeln steigen in buntem Durckzeinander als Signale gen Himmel. Der Wald ist noch nicht ganz sauber. Die Hinteren Sturm« wellen sind noch an der Arbeit. Da wehrt sich noch eine ab« geschnittene Grnbcnbesatzung. Dort feuert noch ein Vlnchhaus, Handgranaten hinein! Oder einen Strahl aus den tragbaren Flammenwerfern! — Da kommen schon die Blaumäntcl mis erhobenen Armen. Der Feind ist uns »och immer weit überlegen — der ganze Wald steckt ja voll —, aber seine Kräfte sind verzettelt, ohne Leitung, deprimiert und geschlagen. Auch bei uns kann bei dem Gewirr von Busch und Strauch von einheitlicher Führung keine Rede mehr sein. Alles stürmt vor. ivic es gerade traf, einzeln oder in kleinen Gruppen. Es ist schon fast dunkel. Wo steht der Feind? Wer küm mert sich ängstlich darum. Bor! Wo noch Widerstand ist. ivird er leicht überwunden. Wenige nehmen ein Vielfaches von Geg nern gefangen. Es ist ein Wunderbares um den Geist bei einer siegreichen Eturmtruppe. Jedesmal nimmt er einen von neuem gefangen, reiszt einen mit. Jubel, Eelbstbewusztsein. Tollkühnheit. Opfer mut, alles klingt da durcheinander. Es ist eine Stimmung, um mit Tod und Teufel anzubandeln. Es ist wie ein Klingen im Waide, über de» noch immer die Granaten heulen, die uns weiter rückwärts suchen. Und In diesem Hochgefühl richten sich die Leute in ihren flachen Gräben und rasch ausgehobencn Schützenlöchern für die Nacht ein. Sie wissen alle, datz ihnen das Schwerste noch bevorsteht: ein tage langes Ausharren im schwersten Feuer und geaenüber wüten den Gegenangriffen. Sie wissen es alle, aber keinen drückt es nieder, keinen ängstigt cs. Froh und stark sind sie. Tragen! sie cs doch im Herzen wie ein Palladium: Sieg! Flugplätze und Anlagen der französischen Luftwaffe um Pa ris wurden, wie berichtet, am 8. Juni durch deutsche Lust- eschivadcr erfolgreich angegrif- :n. Die Flugplätze Le Bourget, ff», Les Moullncaux, Villa- coublan und Orly, die Ziele des Angriffes bildeten, find auf un serer Karte unterstrichen. (Heincke, Kartendienst E. Zander, M.) Wenn nach dem erfolgreichen Angriff der deutschen Luft waffe auf Paris von einem Teil der feindlichen Presse versucht ivird, Paris als unverteidigte Stadt hinzustellen. so mutz vor allen Dingen daraus verwiesen werden, datz von der franzö sischen Regierung selbst ein solcher Anspruch nie erhoben worden ist. Abgesehen dsvon. datz Paris wegen seiner Lufthäfen. seiner Flugzeug und Munitionsfabriken durchaus als militärisches Objekt angesehen werden kann und die französische Negierung erst im vorigen Monat Paris als Kriegszone erklärt hat, besitzt die Stadt seit hundert Fahren einen gut ausgebaulc» Be festig u n g s g ü r t e l. der jeweils dein Stand der tenden Technik nnoepatzt wurde. Vis vor hundert Fahren ist Paris eine offene wesen Der stolze Geist der französischen Könige Gedanken weit von sich, datz es je zu einer Bedrohung der fran zösischen Hauntsladt durch Feinde kommen könnte, und Napo leon erschien es erst recht als eine unmögliche Vorstellung, datz er, der die Massen zum Angriff durch die ganze Welt getragen, in die Lage kommen könnte, sich vor dem Vordringen seiner Feinde nach Paris zurückziehcn zu müssen. Selbst als die Verbündeten bereits siegreich über den Nhein vordrangen, konnte er sich noch nicht zu einer stärkeren Befestigung ent- schlietzen. und da ohne seine Genehmigung kein Spatenstich getan werden durste, so wurden beim Herannahen der Feinde 181 l nur ganz geringe Vorkehrungen getroffen Die cinfacke niedrige Maner, die im 18. Fahrbundert für die Zollkontrolle angelegt worden war und keine Verteidigung darstellte, wurde notdürftig ausgebessert, die Tore wurden verfperrt Fmmcrhin war die Laae von Paris auch ohne Festungswerke für die Ver- tcidiaung sehr günstig, und als Napoleon nach der Rückkehr von Elba 1815 von neuem den Kampf gegen Europa aufnahm, versäumte er nicht, seine Hauptstadt nunmehr durch Befesti gungsanlagen zu schützen. die allerdings nicht als Dauer- befesliaunaen angesehen werden konnten, vielmehr nur provi sorischen Eborikwr trugen Der Korse, der auch in diesen Dingen ein Me-ster war, ließ die Umgebung der Stadt auf der Nordseite verschanzen und machte aus St Denis, sowie aus den Höhen von Montmartre, La Vilctte, Bcllevillc und Romain- ville starke Stellungen. Seit diesen vrovisoriscken Anlagen kam der Gedanke einer Befestigung aon Paris nicht mehr zur Rvbe. Schon noch der Rückkehr der Bourbonen drängte der Wiederhersteller des Heerwesens Marschall Gouvion Et. Cvr darauf. Doch erst nach der Thronbesteiaunn des Büraerkönigs Louis Philinve wurde die Frage immer dringender. Und zwar tollten die Bcsestigun gen nickt nur zum Schutze gegen äntzere Bedrohungen, sondern vor allem auch geaen den ..inneren Feind" dienen, den man damals besonders fürchtete Die Königstrcucn und die Kon servativen verlangten eine Befestigung, um die aufrührerischen unteren Klassen au bändigen. Ein Streit, der fast zehn Fabre dauerte, erhob sich über die Art dieser Fcslungsanlagen. Die einen wollten die Errichtung eines fortlaufenden Walles mit Gräben rings um die Stadt, die anderen befürworteten in einem den Feind. Und hinter den Gluten, durch die Gluten bricht schon die erste Sturmwclle vor. Trotz aller Gewöhnung durch mehr als ein halbes hundert Sturmangriffe pocht in solchen Augenblicken das Herz. Wird es gelingen? — Man sieht nichts In dem dichten Unterholz, das zusammen mit den niedergebrochencn Stämmen eine schier undurchdring liche Wand bildet. — Ein paar bange Sekunden. Die Fran zosen schietzen aus den anstoßenden Gräben von links herüber. Man sieht das Aufstäuben der einschlagenden Kugeln. Einzelne Leute laufen in den Wald hinüber. — Fetzt Gewehrfetter da und dort. — Ein Maschinengewehr: Tack. tack. tack. — Schon ist es still Da müssen Kolben an der Arbeit sein. Unser schweres Feuer liegt nun auf der zweiten feindlichen Stellung und rückt dann vlanmätzig durch den ganzen Wald vor. Die Franzosen legen Sperrfeuer auf unsere Ausgangs stellung. Alle Drähte sind abaeschossen, alle Verbindungen gestört. Zwischen den beiden Eperrfeuerzonen kämpft nun. von der Außenwelt abgeschlossen, wie durch wabernde Lohe die Fnfanterie ihren Kampf. Einen ehrlichen Kampf wie aus alter Zeit, Mann gegen Mann. Äug' in Äug'. Die Franzosen schietzen viel zu weit rückwärts. Fhrc Ar- tillerielcitung mutz ohne Nachricht und Verbindung sein. Un sere Reserven sind grösstenteils unter dem Sperrfeuer schon durch. Und während vorn noch gekämpft wird, bguen sie schon on gedeckten Verbindungen mit der neuen Stellung. Ein panr Bohrsprcngungen sind geglückt Das sind Sprengungen, die die Erde vom eigenen bis zum feindlichen Soppenkopf metertief ausreiszen und so Gräben bilden, die von der eigenen zur feind- licken Stellung führen. Die werden jetzt vertieft und aus gebgut Neue Sapven werden noraetrieben Züge kommen mit Brettern und Bniken, mit Sandsäcken und Stghlschilden. Schon werden die Maschinengewehre vorgebracht, und da kom men bereits die ersten Gefangenen. Der höfliche Portier. In Paris hat ein bekannter Nachtklub eine» . , vollen Portier angcstellt, der de» Gästen, die nicht mehr ganz im Gleichgewicht sind, beim Verlasse» des Hauses folgende An- ivcisung gibt: „Lieber Heer — draußen an der Ecke finden Eie zivci Autos, die auf Eie warten. Nehmen Sie das Auto, da gleich vor Ihnen steht. Denn das andere ist nicht dal" weiteren Umkreise die Anlegung einzelner fester Punkte. Der berühmte Naturforscher Arago suchte damals den gelehrten Nachweis zu führen, datz solche ..Forts" der guten Stadt Paris viel gefährlicher sein würden als einem auswärtigen Feinde, der die Stadt belagere. Tenn wen» der Gegner die Forts erst eingciwmme» habe, da»» werde er einfach aus ihnen auf die Stadt schietzen. Das Fahr 1810 endlich, das den Krieg in so unmittelbar drohende Nähe rückte, brachte dann doch den Bau der ersten Dauerbefestigungcn, wobei eine einheitliche Um» Wallung und zugleich Forts angelegt wurden. Die ganze folgende Generation hat an diesen Be'-'üigv"- gcn gearbeitet. 1870 waren die Bauten in ihrer inneren Kreis linie wie In dem nutzeren Gürtel von 15 Forts vollendet. Tie nach Deutschland hin aus der Ostseite von Paris gelegenen Be festigungen bildeten den Mittelpunkt und stärksten Teil des Ganzen. Ob diese Befestigungen freilich einen wirksamen Schutz für Paris bildeten, mutz man rach den Erfahrungen der Belagerung von 1870 bezweifeln. Jedenfalls lag es nicht an ihnen, wenn die französische Hauptstadt er>t nack länaer als vier Monaten zur Uebergabe gezwungen wurde Der General GotUebcn. der berühmte Verteidiger von Sebastopol. der nach Besichtigung der Forts fragte: .Fit das alles?" dürfie recht gehabt haben, wenn er sagte: .18 Sl»"d»n nachdem Fbr den ersten preutzische Helm zu Gesicht bekommen habt, wird sich Paris ergeben müssen." Es waren andere Momente, die die Deutschen damals an der sofortigen Erstürmung von Paris ver hinderten. Seit diesen Ersghrnngcn ist mon sieberhgs! tätig gewesen, Pnris zu einer Riesensestung noch den modernsten Geüchts- punkten nuszugestolten. Die Kernumwgllung halte nun an Bedeutung verloren, dafür wurden die Forts so weit hinaus geschoben. datz die Stadt nach damaligen Burnussen vor der Be schießung gesichert mar. Diesen neuen Festunasanlaaen Koben die Franzosen die Form von drei mächtigen verschanzten Lagern gegeben und die Hauptkampflinie bis zu 125 Kilometer aus gedehnt. Damit war ein Gebiet abgeschlossen, das groß, genug schien, um guck während einer Einschließung einen regelmäßigen landwirtschaftlichen Betrieb zur Verpsleguua der Riesenstadt zu sichern. Jedes Lager wurde in mehrere selbständige Gruppen und Sperrforts gcalicdert uud die Zwischenräume rum Kampf feld vorbereitet. Bei dem deutschen Vormarsch 1011 lab Paris die Dtznvährungsprobe seiner Beseitigungen unmittelbar vor Augen, die ihm damals freilich im letzten Augenblick erspart wurde. wann lacht -er Znsckauer? Hat da ein junger Dramatiker eine Komödie geschrieben und sie nach bestem Können mit Witzen gespickt. Die Zuschauer sollten' lachen, aber sie laten es dureizaus nicht immer dann, wenn er cs erwartete, sondern oft bei ganz andere» Sielten. Noch merkwürdiger aber war es. daß sic an den verschiedenen Tagen der Woche, an der die Vorstellungen slattsauden. ver schieden lachten und sonnabends am meisten. Das Lachen hat ihm, wie er selbst erzählte, schon viel Kopfzerbrechen bereitet. Stellen, an denen am Montag und Dienstag nur ein leises Kicizern zu hören ist, werden am Freitag oder Sonnabend mit dröhnendem Gelächter begrüßt Denn an jedem Abend ist die Stimmung des Hauses verschieden. Nm verschiedensten aber ist das Lachen. Daß die Zuschauer bei gewissen nie versagenden Situationen lachen, ist nicht verwunderlich. Aber da gibt cs so manches «feinere Witzwort, von dem man nie wissen kann, ob es cinschlägt Worüber das Publikum lacken ivird. davon haben weder der Verfasser, noch Direktor, noch Schauspieler die ge ringste Ahnung, bevor die Uraufführung slattgesuuden hat. Fragt man sie: „Wir wissen nichts darülier. das Publikum wird Ihnen sckzon bei der Ausführung erzählen, was es davon denkt. Bis dahin . . ." An dem großen Abend, wenn man voll Stolz und Ver zweiflung. voll Hoffnung und Furcht hinter den Kulissen war tet. da bricht dann plötzlich das Gelächter aus bei Sätzen, die man nie und nimmer für humoristisch gehalten hätte und viel leicht dröhnt die lauteste Lachsalve gerade bei einer Aeuszerung. die man noch im letzten Augenblick streichen wollte. Einige Witze, die der Autor kür reckt gut hielt, gingen unter eisigem Schweigen vorüber. Während man niemals sicher sein kann, wann das Publikum lachen wird, muß man an gewissen Stellen ganz sicher sein, datz es nicht lachen wird. Denn ein Gelächter in einem tragischen oder auch uur ernsthasten Augenblick kann das ganze Stück zu Fall bringen Lautes Lache» »st Verhältnis- mäßig leicht zu erzielen Aber lehr viel schwerer ist cs. aus den Gesichtern der Zuschauer das leise Lächeln und das Schmunzeln hervor,zuzaubern, in denen sich der Sinn Humor äußert. Eins der packendsten Kriegsbücher, die in letzter Zeit erschienen sind, ist das Buch „Vier Jahre am Feind" von dem bekannten Weitrcisenden Colin Roß. Der Verfasser tat Dienst bei der Infanterie und bei der Artillerie, als Bataillons- wie als Abteilungs-Adjutant, als Ordonnanz offizier bei Regiment und Brigade, begleitete als Verbin dungsoffizier die Infanterie auf Sturmangriffen und als Erkundungsofsizicr die Kavallerie bei Patrouillen. So tut sich eine Fülle Kriegerischer Taten auf, in die man sich nicht gezwungen zu vertiefen braucht, denn die Ereignisse haben i-Ktnen unwiderstehlichen Sog. und ehe man sichs versieht. „Wird man In den Strudel der Kämpfe in Belgien und Frankreich hineingerissen. Wir entnehmen dem Werk mit freundlicher Erlaubnis des Verlages F. A. Brockhaus. Leip zig, eine besonders anschauliche Schilderung, die uns auch eine Vorstellung von den jetzigen Kämpfen in Nord frankreich geben kann. Denn wenn auch heute ganz andere Waffen eingesetzt werden als im Weltkrieg, eines ist dock) gleich geblieben damals und heute: der Mensch. Der Wald zerstäubt. Wenn die gelben und schwarzen Rauchwolken der schweren Einschläge sich einen Augenblick ver ziehen, sieht man nur mehr Stiimvfc: zersplitterte Stümpfe ohne Aeste und Zweige, lind alles ist grau übcrpndcrt von dem hochgcschleuderten zerstäubten Erdreich. Schauerlich ragen diese grauen, öden Stümpfe aus den wehenden Rauchfetzen der Gra- natgasc. Nur für Sekunden sieht man sie. Dann hüllt ein Dutzend einander mit vernichtender rasender Wucht folgender neuer Einschläge wieder alles in Rauch und Staub Um 8 Uhr früh begann das Trommelfeuer auf den Wald von Avocourt, und prompt nahm die französische Artillerie die Beschießung auf Der Feind wußte, daß wir angreifen werden. Nun zerwühlen und zermahlen die beiderseitigen schweren Batterien die Stellungen, daß man glauben möchte, in dieser Zone des Todes sel keine Seele mehr am Leben. Aber unsere Sturmtruppcn sitzen ganz vorne in den Sappen, wohin die feindlichen schweren Kaliber mit Rücksicht auf die eigene Fn fanterie nicht schießen können, und die Reserven sind geborgen in metertiefen Stollen Ucber ihnen heult und brüllt und kracht der Tod. Die Vorstellung, datz unter dieser tosenden Hölle die maulwurfsartig von Gängen und Gräben durchzogene Erde tausendfältiges Leben birgt, hat etwas Grauenhaftes. Vom Nachbarabschnitt aus gesehen, scheint sich der Wald völlig in Rauch und Staub auflösen zu wollen. Wcltcnende! Ein Stück Erdoberfläche verschwindet. Hier ist es noch verhältnismäßig ruhig. Dock je näher man dem Walde kommt, desto schwerer wird das Feuer. Genau wissen die Franzosen doch nicht, trotz aller Flicaertätigkeit d-r letzten Tage, wo der Einbruch geplant Ist: und so befunkcn sie alle Gräben von Malancourt bis Avocourt. Bald geht cs nur mehr sprungweise. Eine Reibe von Volltreffern liegt im Grabe». Brustwehr und Sckulterwekr lind eingccbnct. Man mutz über nicdcrgcbrochene Faschinen. Balken und Eisenträger klettern. Gerade hier konzentriert sich jetzt das schwerste Feuer. Gott sei Dank! Es ist nicht mehr lange bis zum Sturm. Die Mannschaft hockt in Ihren Stollen, ruhig, gleichmütig, ohne jede Aufregung. In den Eingängen ducken sich die Posten, die von Zeit zu Zeit für Sekunden an die Brustwehr springen, um nack dem Feinde zu sehen. Wie sich doch der Mensch an alles gewöhnt! Da hocken wir nun in dem engen Raum Mann an Mann In schlechter, stickiger Luft. Ununterbrochen schläat es in nächster Räbe ein. Die Erde zittert. Bis In den letzten Nerv pflanzt sich das Beben fort, und auf die Ohren legt es sich mit dumpfem, schwerem Druck. Und dennoch, wenn man . macht hat. kann man es ganz gut aushalten, kann dabei ruhig plaudern und schlafen. Seit Tagen liegen die Leute vorn im Graben, Hausen in den Stollen, zwanzig und dreißig Mann beieinander, enger als Tiere in ihren Höhlen. Auf engstem Raum zusammengepß'rckt leben sic da. essen, schlafen. Fni Silzen: denn der Raum is« zu eng, um sich legen zu können! Und dennoch keine Müdigkeit, kein Ucberdruß Menn ihr Tag da ist. werden sic Härmen. Wahrlich das Größte von allem ist der Mensch! W»' aus zähem, knorrigem Holz geschnikt sind unsere Leute. Und je schwerer der Krieg wird, desto härter werden sie nur. Halb vier! — Ein Viertel vor vier! — Das seindlicke Feuer wird schwächer. Entweder wähnen die seindlicke» Ba'o>- ricn die Gefahr vorbei, oder unsere langen Kanonen haben Oe fetzt in Arbeit. Die letzten Minuten vor dem Sturm! Die Sturmtruppe tritt an. Die erste Welle liegt vorn in den Sappenköpfen: das Gewehr uniaehnngt. .<5andgranate» am Koppel und wurfbereit In den Händen. Sie lauern spru»g- bercit wie graue Panther. Von ihrem Schneid hänat ja all-s ab. Auf die Sekunde müssen sie losbrechen, und dann gilt nur eine Parole für sie: Vor! Vor! Vor! Vor. ohne Rücksickt auf den Nebenmann und die Nachfolgenden Vor durck olle feindlichen Linien In einem Lauf, daß der Feind Im Rückwn gefaßt ist, ehe er sich noch besinnen kann und Keine Keil mehr hat, die forgfältig vorbereiteten zweiten und dritten Stellungen zu befetzen. 4 Uhr! — Nun springen die Minen. Mer ihr Kracken geht verloren in dem allgemeinen Getöse des nun aufs höchste gesteigerten Artillerie- und Minenwerferfencrs. 4 Uhr! — Nun werfen die Flammenwerfer ihr Feuer aus