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Sächsische Volkszeitung : 07.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194006073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-07
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.06.1940
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Freitag, 7. Juni 1940 SSchsische Volkszeitung Nummer 131, Sekte 2 planmäßiger Verlauf der Operationen Wichtige Flugplätze tu Mtelsrankrelch und an der Ost- und Stidküste Englands sowie der Hafen von Lherbourg von der Luftwaffe angegriffen Ler Führer verlieh fünf neue Ritterkreuze Führerhauptquartier, 7. Juni. Dor Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehls- l-abers des Heeres, Generaloberst von Brauchitfch, an folgende Ossziere das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen: Oberst Freiherr von und zu Gilsa, Kommandeur eines Infanterie-Re giments; Oberst Hans Jordan, Kommandeur eines Infanterie- Regiments; Oberstleutnant Günther Schubert Kommandeur eines Infanterie-Bataillons; Major Friedrich Filzinger, Kom mandeur einer Artillerie-Abteilung; Oberleutnant Langenstrab in einem Pionier-Bataillon. Oberst Freiherr von und zu Gilsa hat mit seinem In fanterie-Regiment bereits im polnischen Feldzug hervorragend tapfer gekämpft. Bei der groben Westossensive durchbrach das Regiment unter persönlichem Einsatz seines Kommandeurs eine wichtige feindliche Brückenkopsstellung und überschritt die Maas, wobei es gelang, durch schnellen, kühnen Vorstob die einzige noch nicht gesprengte Brüche des Abschnittes unversehrt in die Hand zu bekommen. Oberst Hans Jordan überwandt mit seinem Regiment im schweren feindlichen Feuer die Maas und tras, selbst weit vorn, die erforderlichen Mabnahmen für die Fortführung des An griffes, die den Erfolg des Tages bedeuteten. Unter seiner kalt blütigen Führung nahm das Regiment Befestigungen, deren Ausschaltung für die Durchführung der Gesamtoperationcn von grober Bedeutung mar. Oberstleutnant Schubert rih durch seinen persönlichen tap feren Einsatz sein Bataillon z» besonderen Leistungen mit, wo bei der Truppe trotz schwerer feindlicher Gegenwirkung der ent scheidende Uebergong über die Riaas gelang. Der von ihm er kämpfte Brückenkopf wurde unter seiner energischen Führung gegen aste feindlichen Gegenangriffe gehalten. Major Friedrich Filzinger, ein gebürtiger Dresdner, har sich bei der Abwehr eines Angriffes schwerer feindlicher Panzer durch sein kaltblütiges Bcrhalten und seine zmeckmätzigcn Matz nahmen besonders ausgezeichnet, so datz dis erfolgreiche Abwehr wesentlich seinem persönlichen Einsatz zuzuschreiben ist. Oberleutnant Langenstratz, dessen Tat bereits im OKW- Bericht vom 85. Mai erwähnt wurde, nahm an der Spitze seiner Pioniere ein neuzeitliches Fort bei Maubeuge, das einen Eck pfeiler dieser Festung bildete und den Weg für den entscheiden den Angriff sperrte. Tagung führender Araber in Kairo In Kairo, heute zweifellos das geistige Zentrum des Mo- hammedanertums und der Panarabiscl-en Bewegung, sand die ser Tage, nach dem Bericht einer italienischen Zeitung, eine Zusammenkunft von grösster Be-cUtung zwischen politischen Führern der arabischen Well statt. Die Konferenz beschlotz ein stimmig: 1. die islamiscl-e und besonders die arabisch Welt hält Veränderungen von grober historischer Tragweite in -er Hrge- moniestellung der Grossmächte untereinander für unmittelbar bevorstehend. 2. Im Ringen um die Erfüllung ihrer nationalen und rassischen sowie religiösen Ansprücli«. im Rahmen einer panarabischen Solidarität und einer noch zu entwickelnden po litischen Form hatten die arabischen Völker den Augenblick für gekommen, sich zum Freiheitskampf zu erheben, um das Joch -er imperialistisä>en Mächte abzuschütteln, welän's die arabische Souveränität in Aegypten, im Irak, in Syrien und Palästina beschränkt. Verräter -lngerlKtet Er spionierte im ganzen Reich Vertin, 7. Juni. „Die Iustizpressestelle beim Volksgerichts hof teilt mit: Ter vom Volksgerichtshof zum Tod« und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 32 Jahre alte Hans Johann Albert Kiel ist heute morgen hingerichtet nwrden. Der Verurteilte, -er wiederholt vorbestraft ist, hat aus Gewinnsucht Jahre lang sür den Nachrichtendienst einer fremden Macht gearbeitet und Ausspähungsreisen im Reich unternommen." Ermittlung zur Wehrmacht ein-erusener Kindesväter Berlin, 7. Juni. Mit dem Deutschen Institut sür Jugend hilfe r. V., Berlin-Wilmers-ors, wurde zur Ermittiung von zur Wehrmacht einberusenen Kindcsvätern. über deren Verbleib Unterlagen aus anderem Wege nicht beschosst werden konnten, solgendes vereinbart. Die Jugendämter wenden sich, wenn der Wohnort des einberusenen Kindesvaters bekannt ist. an die zu ständige Wehrersatzdienststelle mit der Bitte um Auskunft über den Ersatztruppenteil bzw. die Feldpostnummer des Feldtrup- penteiles. Die Wehrersatzdienststellen haben die erbetene Aus kunft zu erteilen. Besuche in der Kanzlei des Führers einschränken! Schriftlich anmelden und Bescheid abwartcn Berlin, 7. Juni. Der Ehef -er Kanzlei des Führers gibt bekannt: Infolge zahlreicher Einberufungen ist es nicht möglich, den Besucherverkchr in der Kanzlei -cs Führers der NSDAP in dem bisherigen Umsang durchzusührcn. Besucher können künftig nur in dringenden Fällen nach vorheriger schriftlicher Anmeldung angenommen werden. In jedem Falle ist jedoch die Aufforderung der Kanzlei des Führers zur Vorsp.achc abzu warten. Hinrichtung eines Volksschädiings Berlin, 7. Juni. Am 6. Juni 1940 ist der 38jährige Anton Bungert hingerichtet worden, den das Sondergericht in Frank furt a. M. als Volksschädling zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilt hat. Bungert, bereits wegen eines ähn lichen Verbrechens bestraft, hat sich an der Ehefrau eines im Felde stehenden Soldaten in ihrer Wohnung vergriffen und ihr in brutaler Weise Gemalt anzutun versucht. Sein Opfer Hai durch die Tat schwere secliscl)« Sel-äden erlitten. Autoreifen werden besohlt Neuartige Aufwertung abgefahrener Reifen Man weitz heute den Wert abgefahrener, aber gepflegter Autorcifendccken zu würdigen. Man gibt ihnen jetzt eine Ruiidcrncucrung oder aber — etwas ganz neuartiges — eine richtiggehende Besohlung. Der Luftreifen wird zunächst auf einem pneumatischen Spreizer genauestens untersucht, um Verletzungen des Gewebes oder im Drahtseil, dem auf dem Felgen ausliegenden Teil, fest zustellen. Dabei wird cittschicden, ob der Reisen überhaupt noch «rneuerungssähig ist. ob er zur Runderneuerung oder zur Be sohlung kommen soll oder vorher noch einer Reparatur im Ge webe bedarf. Bei der Runderneuerung wird der Gummi auf -er Lauffläche und den Scitenwänden bis auf das Gewebe ab geschnitten und aufgerauht. Dann erfolgt ein dreimaliges Ein streichen mit Natutkaulschuk Lösung und nach genügender Trocknung das Belegen mit Kunstkautschuk-Mischung Die so bearbeiteten Reifendecken kommen in eine entsprechende Heiz form und nach etwa 1 bis 1)4 Stunden ist dec neue Schlauch .gegossen" und zur Endkontrolle fertig. Bei der vcuartigen Reparatur der Besohlung werden die gut erhaltenen Scjten- wände des Schlauches nicht al'gckratzt, sondern nur die Lauf fläche mit speziell dafür angcferllglcr Kunstkautschuk-Mischung belegt. Ftlhrerhauptquartier, 7. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gab Donnerstag nachmittag bekannt: Di« gestern begonnenen Operationen in Frank reich verlausen ptanmätzig. Unsere Truppen haben überall nach SUdwesten Raum gewonnen. Die Zahl der Gefangenen bei Dünkirchen hat sich aus 58 000 erhöht. Die Beute an Wassen und Kriegsgerät aller Art ist unübersehbar. Di« Lu st mass, belegte am S. Juni Truppen ansammlungen und Kolonnen hinter der angegriffenen feindlichen Front mit Bomben. Sie griff ferner mehrere Bon Kriegsberichter Friedrich Schultz DNB. .... 7. Juni. (PK.) Mittwoch morgen um 4.3V Uhr ist die gewaltige -eutjche Angristswelle, die nur vorübergehend angehalten nrar, wieder in Bewegung gekommen. In den letzten Tagen schon rollte es unaushörlich und endlich vom Norden heran. Regimenter und Abteilung aller Wajjen, von den leichtesten bis zu den schwersten, von den motorisierten bis zu den in Sonnengiut und Hauch unermüdlich marschierenden Infanteristen. Trotz dieses geivaltigcn Ausmarsches, der sich dicht hinter der Front vollzog, hat der Franzose von den kommenden Ereignissen offenbar nichts bemerkt. Die deutschen Flieger sorgten dafür, datz die seindliche Lustausklärung nur wenig in das Hinterland ein sehen konnte. Das Tarnen gegen Fliegersicht hat man bei allen unseren Truppen ausgezeichnet heraus. Eine schwere Kanonade, mitunter sich bis zum Trommel feuer steigernd, lag in den beiden letzten Nächten auf den deutschen Stellungen und über den Dörfern nördlich der Somme. Als aber kein einziges deutsches Geschütz antwortete, die Front der Deutschen sich in Schweigen hüllte, beruhigte man sich drüben bald und stellte am srühen Morgen das Feuer ein, zu der gleichen Stunde also, als der deutsche Angriff schon bis in die letzte Einzelheit ausgebaut war. Schon halten Pioniere ganz vorn im Schutze der Weiden und Holzungen in der Flussniederung ihre Schlauchboote sertiggemacht und alles zum eiligen Ausbau bereitgemacht. Schon lauerte hinter Bäumen und Hecken, in Schützenlöchern geduckt, die deutsche Infanterie mit allen ihren Wasjen aus den Beseht zum Angrijf. Pünktlich nach der Uhr, morgens um 4.3V Uhr, rollte das Uhrwerk dieser gewaltigen Organisation ab. Hier zwischen Amiens und Abbeville stehen eine Anzahl aktiver Divisionen zum Angrijf bereit. Süodeutsä)e erprobte Soldaten, die zwei Jahre gedient haben, sich in Polen die Wassenersahrung holten und die langen Monate des Wartens zu strenger ernster Arbeit verwand! haben, eine gesechtsersahrene Truppe, der der Feind — das hat auch dieser Tag heute wieder gezeigt — nichts Gleichwertiges entgegenzujetzen hat. Hinter den Marschierern aber steht die deutsche Artillerie ausgebaut. Geschütz neben Ge schütz, Batterien und Abteilungen aller Kaliber, daneben Flak und die Geschützwasscn der Infanterie. Der Divisionsstab ist auf eine Waldhöhe gerückt, von der man einen weiten Rund blick hat, auf das weite Sommctal, auf das Ufer drüben, das zum Teil jäh ansteigt, auf die Wälder und Hügel, auf denen -er Feind in den letzten Tagen geschanzt hat. Als das erste Tageslicht den Blick aus die Landsäzast jreigibt, richten sich die Gläser gespannt nach rüden. Schon ist der Angriff in Fluh. Die Pioniere sind an den Flutz vorgcstürmt und haben vor den Augen des zunächst völlig überraschten Feindes ihre Brücke geschlagen. Aber dann, als sie daran gehen, sür die nachkommcnde» Kolonnen Bohlen aus den Bahnkörper hinter dem Flutz zu legen, bricht der seindliche Fcucrsturm los. Im Laufschritt kommt aber die Infanterie noch gut Uber -en Flutz. Und nun beginnt ein harter, erbitterter Häuserkampf mit dem sich zäh wehrenden Gegner. Es ist französische Infanterie und vor allem Schwarze. Neger von der Elfenbeinküste, sehnige Gestalten, brutale Messerschlächter, die den offene» Kampf meiden, aber heimtückisch aus Haustüren und Kellerlöchern, von den Bäumen und hinter Hecken auf die Infanteristen und Pioniere knallen. Uebcrall sind verdeckte 'Maschinengewchrnester, die das Vorfeld bestreichen und nun auch die Brücke unter Feuer nehmen. Zamllleimnterhalt bei Tod uiw Dienstunfähig- leit des Einberusenen Berlin, 6. Juni. Eine zweite Verordnung zur Ergänzung der Einsatz Familienunlerhaltsverordnung, die der Reichsinnen- und der Reichsfinanzminister erlassen haben, beschäftigt sich mit der Uebergangsregelung bis zum Eintritt der Versorgung bet Tod bzw. Dicnstunsühigkcit des Einberusenen. Die Verordnung, die mit Wirkung vom 1. Mürz 1940 in Kraft tritt, hat zunächst die Einspruchs, und Beschwerdesristen in Sachen des Familien unterhalts aus je einen Monat verlängert. Stirbt der Ein berufene während des Wehrdienstes oder während der Er füllung des Neichsarbeitsdienstes, so wird den berechtigten An gehörigen Familienunterhalt fortgewnhrt. Wird von dem Trup penteil oder der Reichsarbeitsdienstableilung angenommen, das) der Tod die Folge einer Beschädigung bei besonderem Einsatz oder einer Wehrdienst- oder Arbeitsdienstbeschädigung ist, so gilt folgendes: Ist der Familienunterhalt höher als die für den gleichen Zeitraum zu gewährenden Hinterbliebenenbeziige, so wird Familienunterhalt bis zum Beginn der Versorgung, mindestens aber bis zum Ablauf des 3. Monats, der auf den E' "'.nt folgt, sortgewührt. Aus -er Ewige» Stabt Rom, 7. Juni. In -er portugtesisclzen Nationalkirä)« des hl. Antonius wurde im Beisein von 13 Kardinälen. sowie der päpstlichen Unlerstaalssekretäre Prälaten Tardini und Montntt, des Diplomatiscljen Korps und zahlreiäier anderer hoher Wür denträger ein feierliches Tedeum zur 800 Jahr-Feier der portu giesischen Unabhängigkeit abgehalten. Demselben wohnte auf einer Ehrentribüne die aus dem alten srühcren portugiesischen Herrscherhaus« Braganza stammende Herzogin Marie Iosö In Bayern und ihre Schwester Prinzessin Adelgunde von Bourbon- Parma bei. Im grohen Fcstsaal des deutschen Nationalinstituts der Anima, der von Zuschauern dicht besetzt war, fand eine Vor- ührung des deutscl)en Fliegersilms D III 88 und der Wochen- ä>au über die deutsche Heeresmacht in Norwegen und Belgien tatt, die lebhaftes Interesse und allgemeinen Bestall sür den Heldenmut der dcutsrl-en Truppen erregte. <Dr. Frhr. Naitz v. Frentzj wichtige Flugplätze in Mittelsrankreich, den Kriegs und Handelshafen Cherbourg und in der Nacht zum 6. Juni zahlreiche Flugplätze an der Ost- und Süds st Küste England» mit gutem Erfolg an. Die Gesamtverluste des Gegners betrugen 14S Flugzeuge, 48 wurden im Lustkampf, 18 durch Flak abgeschossen, der Rest am Bode» zerstört. 18 deutsche Flugzeuge werden vermitzt. Der Feind wiederhol« seine Lustangrisse gegen n i cht m i l i tä r i s ch« Ziele ln der Nacht zum 6. Juni in Nord, und Westdeutschland. Wesentlicher Schaden ist nicht an gerichtet worden. Drei seindliche Flugzeuge wurden hierbei abgeschossen, davon zwei über Hamburg durch Nachtjäger, ein drittes in den Niederlanden durch Flak. In dem gleichen Augenblick aber, als die Injantcrie am Feind ist, -er Trumps des Ueberraschens damit ausgcfpielt wurde, bricht das deutsche Artillerieseuer mit verheerender Wucht los. Von allen Höhen ringsum dröhnt und blitzt cs aus. Pausenlos reihen sich die Abschüsse aneinander. Unten im Tal stehen Granatwerfer und Minenwerfer und schleudern ihre verderbenbringenden Geschosse über den Flutz. Drüben aus den steilen Höhen, an den Waldrändern und in den Ortsäzasten, wo die Stellungen des Gegners in den letzten Tagen sorg fältig erkundet wurden, steigt schwärzlich-brauner Rauch auf. Immer dichter sitzen die Einschüsse, und der erschütterte Fein weicht langsam aus seinen vorbereiteten Abwehrlinien zurück. Ganz hinten in den tiesgestafselten Reihen der deutschen Batterien stehen die schweren Kaliber und nehmen die Ar tilleriestellungen -cs Gegners und seine rückwärtigen Verbin dungen unter Feuer. Ihr Erfolg mutz ausgezeichnet sein, denn bei dem ganzen Angriff, der in breiter Front über das Sommetal geht, fällt kaum ein Schutz der französischen Bat terien. Drüben aber, In den kleinen Dörfern und In den Wald stücken jenseits des Flusses haben die Insantcrislen immer noch schwere Arbeit zu leisten. Jedes Haus mutz durchsucht, jeder Garten mit seinen Bäumen und Hecken sorgfältig durckkümmt werden; denn überall finden sich noch diese schwarzen Bestien, die das „kultivierte" Frankreich gegen uns geschickt hat. In viehischen Grcueltatcn macht sich ihr tierischer Blutdurst Lust. Mit langen verrosteten Messern versuchen sie sich in der Ver zweiflung zu wehren. Ohne Zähnefletschen greisen sie noch hinterrücks zum Gewehr, wenn sie verwundet zurückgeblieben sind. Aus den Bäumen und Hecken müssen sie einzeln abge knallt werden. Aus den Stratzen und Durchfahrten aber lauern Minen und heimtückische Fallen aus Eierhandgranaten, um den deutschen Vormarsch aufzuhalten. Aber vergeblich. Oben auf der Höhe geht bereits eine Kompanie von hinten einem Waldstück zuleibe, aus dem immer wieder MG-Feuer heraus bricht. Dann dröhnt der kurze harte Schlag der Handgranaten auf. Dort macht man restlose Arbeit. Im Höllentanz der gewaltigen Detonationen, im Lärm des Nahkampfes bricht sich der deutsche Angriff langsam, ober unaufhaltsam Bahn. In das Dröhnen der deutschen Granat einschläge mischt sich das Rattern der 'Maschinengewehre, das langsame tack, tack, tack der französischen, das rasend schnelle tack, tack, tack der deutschen. Gewehrschüsse bellen auf. Hand granaten krachen — und in diesem scheinbaren Chaos geht der Sanitäter opferbereit seiner schweren ernsten Arbeit nach. Langsam aber schon wendet sich das Bild. Der Gcsechtslärm wandert allmählich nach Süden und verklingt hinter den Höhen, die der deutsche Angriff dem immer schneller weichenden Gegner entreitzt. Zur Rechten von uns ist cs schon beinahe still geworden — dort sind die weit nach Süden sich dehnenden Höhen im schnellen Ansturm genommen —, nur zur Linken liegt noch das Feuer unserer Batterien aus Picguigny. Dort rattern immer noch französische Maschinengewehre aus ver borgenen Nestern. Sie können das Schiästal des Tages nicht mehr wenden . . . Uber die Schlauckbrücke geht es bereits in endloser Folge nach Süden: Infanterie, Kompanie auf Kom panie, Pakgeschütze, jetzt kommt schon, sechsspännig — viele Hände greisen fest ln die Speichen — die erste Haubitze her Ubergerollt, und dann Wagen aus Wagen mit Munition und Gerät. Wir sind drüben! Steigendes SoKwaffer in Jugoslawien Belgrad, 7. Juni. Die Ucberschwemmungen in «inzclnen Teilen Jugoslawiens nehmen immer gröbere Ausmatze an. In der Gegend von Grotz-Gradiska stehen 1O O0O Hektar fruchtbar sten Landes unter Wasser. Die Ueberschwemniunge» in West bosnien und Ostserbicn behalten ihren Katastrophen Umsang bei. Auch aus Südserbien werden grosse Ueberschwemmungen ge meldet. Donau und Save steigen weiter. Italienischer Dampfer in Alexandrien sestgchalten Rhodos, 7. Juni. Als nm Donnerstag «In italienischer Dampfer den Hafen von Alexandrien verlassen wollte, wurde er von den britischen Behörden zurückgehallen. Er mutzte seine ganze aus Baumwolle bestehende Ladung löschen, die jetzt von den Engländern nach „Konterbande" durchsuchl wird. Berliner Börse vom 7. Juni Harpener, di« ausschlictzlich Dividende gehandelt wurden, gaben gegen die Kassanotiz vom 25. 5. um etwa 6.68 Prozent nach. Hoesch und Vereinigte Stahlwerke verloren je )4 Und 'Mannesmann Prozent. Höher lagen Buderus und Kloeclttier um je )4 und Rheinjtahl um >4 Prozent. Von Braunkolün- iverlen ermätzigten sich Deutscl)« Erdöl um -L und RheinebPun nm 1 Prozent. Bei den Kaliaktien biitztcn Salzdetfurth )4 und Wintershall N Prozent ein. Von chemischen Papieren notierte Farben bei einem Umsatz von 60 000 NM. IlilL/s gegen 19t. Goldschmidt verloren 1 Prozent. Bei den Etektro- und Versal- gungsiverten wurden Bekula und Accuinulatoren um je )», Gesfürel um N, Siemens um 1 und Wasser Gelsenkirchen »in 3 Prozent hermstgesetzt. Von variablen Renten stellten sich Reichsaltbesitz aul 150)4 gegen 150'/« und Reichsbnhnvorzüge aus unverändert 127)!. Steuergutscheine l nannte man durchweg 90,00 bis 90,02'4 Am Geldmarkt lautete Blankolagesgeld unverändert 1)1 bis 2 Prozeni. Von Valuten errechnete sich der Schweiz« Franken mit 50,03, Haupischristteiler: Georg Winkel; Stellvertreter: Dr. Gerhard Desczyd; Verlags- und Anzeigenleller: Theodor Winkel, sömllich Dresden- Druck und Bering: Germania Bnchdruckerel u. Verlag, Dresdru, Polierstratze 17. - Preisliste Nr. 4 ist gültig. Vorwärts über die Somme! Infanterie und Pioniere voran — Der unwiderstehliche deutsche Angriff ist wieder in Fluß
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