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Lm«7N Mckl ikrvn V»I«r I»»»» re» Avg»rtt» k»«dailrlcki IS. Fortsetzung. Ferleiten löste sie ln der Nacht für einige Stunden ab, damit sie nicht von Kräften kam. Mö die vierte Nacht heran war, verschlimmerte sich der Zu stand des Kindes so, daß an keine Rettung mehr zu denken war. Das erste Frühlicht, das sich fahl durch daü Fenster stahl, beschien ein blasses Gesicht, in dem sich die Augen für immer geschlossen hatten. Am Abend schon senkten Matrosen die kleine Leiche, in ein Bahrtuch gehüllt, hinab in das Meer, das Susi so geliebt hatte. Nur die Eltern, Amaryll und der Arzt mit seiner Gattin nahmen den zarten Kinderleib ln ihre Arme und trugen ihn hinab ln die Tiefe. Der Schmerz um das liebenswürdige, lebhafte Kind war groß. Alle Mitreisenden trauerten darum. Als sich die Stürme auSgetobt hatten und die Sonne wieder warm und tröstend auf daö Deck schien, da fehlte das fröhliche Lachen und Fragen Susis. Aber auch Amaryll vermißte man. Sie mußte noch tagelang in der Kabine bleiben, wegen An steckungsgefahr. So sah sie nichts von der Fahrt durch den Panamakanal, nur gerade soviel, als sie von ihrer Luke aus entdecken konnte. Diese ihr auferlegte Verbannung betrübte sie nicht. Noch war der Schmerz um das Kind, daö sie sehr in ihr Herz ge schlossen hatte, so frisch, daß sie gern auf die Unterhaltung mit dm Gästen an Bord verzichtete. Nur die Sonne vermißte sie und die wunderbare Seeluft, die sie mit Wonne ausgenommen hatte. Die Eltern ihres verstorbenen Pfleglings vergruben sich ganz in ihrem Leid. Man sah sie fast nie auf Deck. Als Amaryll ihr« Kabine wieder verlassen durste, war sie deshalb fast ständig um Holtmanns, die ihr für jedes liebe und tröstende Wort dankbar warm. Die Reise näherte sich ihrem Ende. Schon fuhren sie die Küste Südamerikas entlang. Je näher sie nach Valparaiso kamen, desto mehr bedrückte Amaryll der Gedanke, wie sie mm von dort aus welterkam. Ihre Barschaft war nicht groß. Viel konnte sie jedenfalls damit nicht unternehmen. Und bei Holtmanns bleiben, wie sie es ihr liebenswürdigerweise angeboten hatten, wollte sie doch nicht. Ihr Posten bei ihnen hatte seinen Sinn verloren. Sie aber wollte arbeiten und dabei jede Gelegenheit wahr nehmen, die sie auf die Spur ihres Vaterö bringen könnte. Sofort nach der Landung mußte sie versuchen, in einem Arbeitsamt eine Stelle zu erhalten. Vielleicht nützte auch eine Anzeige. Ob sie nicht doch bei Ferleiten um Auskunft und Rat bat? ES war vielleicht besser als ln einem fremden Land nur auf sich allein angewiesen zu sein. Kurz, ehe der Hafen von Valparaiso kn Sicht kam, offen barte sie dem Arzt den eigentlichen Zweck ihrer Reise. Sie lagen im Lteaestubl auf Deck. Der südliche Limmel leuchtete ln einem tiefen Blau. Wie ein schmaler Strich wirkte die Küste, die sie jetzt entlangfuhren. Schon tauchten die grünen Hügel der Hafenstadt in den Blick des Schiffes. „Meine zweite Hekmat", Ferleiten deutete hinüber. „ES ist ein schönes und glückliches Land, Fräulein Lingg. Sie werden rS liebgewinnen wie ich. Freilich, die Sehnsucht nach der Heimat wird man nie los. Deshalb fahren meine Frau und ich alle paar Jahre für einige Monate nach Deutschland. Aber wir freuen unö stets wieder hieher zurück. Sicher hat auch Ihr Herr Vater in diesem Land Wurzel gefaßt. Allerdings viel weiter im Süden. Ich nehme an, daß er in Corral landete. Corral liegt nahe bei Valdivia, einer blühenden Handels stadt, die immer mehr Entwicklung verspricht. Sie liegt in Westpatagonien und ist daö Einfalltor für die vielen deutschen Siedlungen dort an den Seen und Bergen. Kilometerweit steht da noch der Urwald. Ungeheurer Fleiß und zähe Wider standskraft und Ausdauer gehören dazu, immer tiefer in das Dickicht zu dringen und das Land urbar zu machen. Wir Deutsche können das. Haben Geduld und Kraft. Vor allem aber auch Liebe zu dem jungfräulichen Boden. Am besten wäre es, wenn wir für Sie im Süden Chiles etwas finden könnten. Ich werde sogleich, wenn wir erst wieder den Fuß auf Land gesetzt haben, Schritte für Sie unternehmen. Inzwischen aber sind Sie mein Gast." „Keine Widerrede", lachte er, als daö Mädchen seine Für sorge nicht annehmen wollte. „Am liebsten würden meine Frau und ich Sie ganz bei unö behalten, aber daö geht na türlich nicht, wenn Sie zu einem solchen Zweck nach Chile gekommen sind. Wir haben uns nämlich immer eine Tochter gewünscht und Sie haben sich schon fest in unseren Herzen eingenistet. Jedenfalls steht Ihnen mein HauS jederzeit zur Verfügung. Es kann sein, daß Ihre Suche vergeblich ist. Dann kommen Sie bestimmt zu uns!" Amaryll, gerührt über die Güte Ferlettenü, sagte zu. Eü war ihr ein beruhigender Gedanke, wenigstens einen Menschen zu wissen, an den sie sich im Notfall wenden konnte. Holt manns kamen dafür nicht in Frage, da sie keinen bleibenden Wohnsitz kn Chile aufzuschlagen gedachten. „Sehen Sie, die Mövenl Wie bei unö schtvärmen sie kn Scharen in der Nähe des Hafens, um Beute zu erjagen. Aber dort oben, die Vögel, die jetzt so ruhig ihre Kreise ziehen, daö sind Pelikane. Sie spähe», ebenfalls auf Raub auü. Eü ist Zeit, Fräulein Lingg. Machen Sie sich fertig! Und verabschieden Sie sich, bitte, gleich von Holtmanns. Die beiden werden Sie auch schwer vermissen. Nun spricht niemand mehr mit ihnen von der kleinen Susi. War ein wonniges, kluges Geschöpfchen. Nun ruht sie in der Tiefe des Meeres. „Die Klippen von Valparaiso. Jetzt geht eö in die Bucht. Auf Wiedersehen bis nachher, Fräulein Linggl" Amarnll ging von Deck hinab zu ibrer Kabine, verpackte noch die letzten Gegenstände in ihren Koffer. Dann richtete sie das Gepäck für den Träger zurecht. Ein wenig später klopfte sie bei Holtmanns. ES war ein kurzer, aber sehr schmerzlicher Abschied. Als sie noch einmal durch die Schiffsräume ging, tönte oie Sirene. Schnell stieg sie wieder hinauf, um die Einfahrt in den Hafen nicht zu versäumen. Eö war ein wundervolles Bild, das sich ihr bot. Blau wie der Himmel lachte daö Meer. Ozcanrkesen und kleine leichte Boote ruhten hier von ihrer Fahrt. Dunkel heben sich die Kiefer»,Wälder vo», den weißrn Häusern ab. Die Möven tauchten und schossen wieder pfeil schnell empor aus dem Silber des Wasserö. Langsam näherte sich der Dampfer der Landestelle. Als die Formalitäten geregelt waren, durften die Reisenden von Bord, Ferkelten mit seiner Gattin und seiner Schutzbe fohlenen waren die ersten, die daö Schiff verließen. „Wieder daheim", lachte er und dehnte die breite Brust. „Willkommen auf chilenischcm Boden!" Er hob Amaryll von der Planke herab und stellte sie fest auf die Erde. Sie hatte geschwankt. Daö Schaukel», des Dampfers lag ihr noch in den Glieder»,. Dann rief er einen Träger herbei. „Eine Droschke, bitte!" Der Angerufene packte sogleich einen Teil der Koffern und stürmte auf einen Wagen zu, verstaute daö Gepäck und holte dann die übrigen Stücke. Ferleitenö stiegen ein mit Amaryll. „Ah, unser alter Freund." Der Arzt begrüßte den Kutscher, der vor Freude, Ferleiten wieder zu sehen, über daö ganz« Gesicht grinste. Sie kannten ih», fast alle, den freundlichen, hilfsbereiten Mann, der oft in, Hafenviertel zu sehen war. „Wieder in, Lande, daö ist schön!" Dann gab er dein Pferd leicht die Peitsche und fuhr los. Auf einem der grünen Hügel, von dem aus »na», eine pracht volle Sicht hatte, lag daö Hauü des deucschcn Arztes. ES wirkte i», seinen« Stil nicht anders als Amaryll eö gewohnt war. So ein richtiges Landhäusel war eö, sehr schmuck, hell und gediegen. „Unsere alte Lena wird schauen, wenn wir gleich einen Gast mitbrlngen." Frau Ferleiten drückte dem jungen Mädchen an ihrer Seite die Hand. „Sie wissen gar nicht, Fräulein Lingg, wie »vir unö freuen, daß Sie mit unö kommen. Heimlich wünsche ich nur, daß Sie so schnell keine Stelle finden, damit »vir Sie nicht bald wieder hergeben müssen. Eö ist schön, ein Töchterchen zu haben." „Und so hübsch und frisch", scherzte der Arzt und sah in das liebliche Gesicht. „Nur nicht gleich rot werden, wenn ma», eine Schmeichelei sagt, die ehrlich gemein» ist! Ich darf daö schon, bin alt genug." Der Wagen hielt. „So, da wären wir. Tag, Lena'." In der Türe, stand eine kleine runvliche Frau und winkte mit beiden Hä»,den. Blitzblank wie da» HauS wirkte sie mit der großen weißen Schürze und dein Häubchen auf dem Kopf. .Zorlicgung lolgt, Fragen hinter der Wand / piML"" Englands Raubpolittk lm IS. Jahrhundert P. D. in D. — „Ist es richtig, das; Englands Kolonial besitz in der Hauptsache erst im IS. Jahrhundert gcivonnen wor den ist?- — Englaiw als Kolonialmacht stand im Zeitalter der Ent deckungen »veit hinter Portugal und Spanien, später auch hinter Frankreich und Holland zurück. Seine wichtigsten Kolonien lagen zunächst an der amerikanischen Ostkiiste. Gerade diese Kolo nien aber gingen ihm im amerikanischen Unabhängigkeits kriege verloren. Es suchte und fand Ersatz für den Verlust in Indien, »vo cs inzwischen Portugal und Frankreich den Rang abgelaufcn hatte. Den Seeweg nach Indien zu sichern »var die Absicht, die zum Enverb von Häfen in Afrika führte. 1788 erfolgte in der Botany-Bay in Australien die erste Siedlung von Engländern in diesem Kontinent — es »var eine Kolonie von Sträflingen! — Nach dem Siege von Trafalgar, der Ver nichtung der letzten ebenbürtigen Seemacht in Europa, hat England durch eine beispiellose Raubpolttik den um 1800 noch sehr bescheidenen Stand seines Kolonialbesitzes zum grössten Kolonialreich der Erde erweitert. In Indien wurde das gesamte Territorium Vorderindiens und ein guter Teil von Hinter indien unter englische Botmätzigkett gebracht. In Afrika legten die Briten Beschlag auf das Hinterland der von ihnen besetzten Häfen. Die Besetzung Aegyptens ,1882) führte zur Eroberung -es Sudans, die von Cecil Rhodes geprägte Formel Kap—Kairo wurde nach dem Weltkrieg Wirklichkeit. In Australien wurde aus der ehemaligen Sträflingskolonie ein Dominion, das heute den ganzen Kontinent umfaßt. Unvergessen sind die Greuel und Geivaittaten, mit denen die Engländer in Indien, in Süd afrika (Burenkricge!) und in vielen andere», Fällen ihre Herr schaft begründet haben. Das britische Empire ist sonach kein ehrwürdig altes, sondern ein sehr junges, innerlich aus völlig verschiedenartigen Teilen bestehendes Gebilde, das keineswegs die innere Festigkeit hat, die die Engländer selbst Ihm wün schen möchten. Stand der Landwirtschaft, sanden, erwiesen sich auch als ge lehrige und dann sehr geschickte Handwerker. Eine wohlo,io nisierte, mit Kanonen ausgerüstete Armee verteidigte das Ge biet erfolgreich gegen die Portugiese». Die Vertreibung der Gesellschaft Jesu aus den spanische», Landen (1780) machte die ser Kultnrblüte ein Ende. Die Leistung der Jesuiten in Para guay ist selbst von ihren Gegnern anerkannt worden, sogar Voltaire hat diesen einzigartigen Versuch als einen „Triumph der Menschlichkeit" bezeichnet. Des Epimenides Erivachen R. S. in L. „Ist cs richtig, das, Goethe ein Bewunderer Napoleons »var und deshalb dem Erleben der Freiheitskriege sreind gegenübergestandcn hat?" — So ist es nicht ganz richtig. Ma», mutz die Menschen einer Zeit aus dieser Zeit heraus verstehen. Die großen Wortführer der machtvollen patriotischen Bewegung, die damals durch das deutsche Volk ging — ein Stein, ein Arndt, ein Scharnhorst —, haben Verständnis dafür gehabt, daß Goethe sich von den Ereig nissen sernhielt und sind deshalb an ihm nicht irre geworden. Nicht Goethes Verhältnis zu Napoleon war für seine Einstel lung zu de», Ereignissen von.1818/1-1 maßgebend. Sondern Goethes ganze Einstellung zur Welt, die dem Politischen keine entscheidende Rolle zubilligen »vollle. Das Staatlici-e war für Goethe nur ei», menschliches Phänomen. In Napoleon bewun derte er den großen Menschen, nicht den Kaiser der Franzosen. Auch die Freiheitskriege haben für Goethe keine epochemachende seelische Erschütterung bedeutet — genau so wenig wie die Französische Revolution vorher. Das Spiel „Des Epimenides Erwachen", In dem Goethe den Sieg über Napoleon feiert, ist auftragsgemäß hergestellt worden. Es ist die opernartig auf geputzte Glossierung eines weltgeschichtlichen Lreig »isscs durch einen innerlich Unbeteiligten. — Man mag das bedauern, aber man wird bei Kenntnis der ganzen seelischen Voraussetzungen, die Goethe aus seinen» Entwicklungsgänge mitbrachte, zugeben müssen, daß der Dichterfürst seiner ganzen Geistigkeit nach sich nicht anders verhalten konnte. Das haben auch Männer wie Stein und Arndt eingcsehen und ihren Glauben an die Bedeutung Goethes für die deutsche Kultur bewahr» trotzdem die passive Haltung des Dichters zu den vo», ihnen leidenscimst- lich umkämpften Entscheidungen des Tages gerade sie bitter enttäuschen mußte. Kleine Räder an Kinderwagen M. S. in T. — „Gefallen Dir die kleinen Räder an den modernen Kinderwagen?" — Ob sie mir gefallen, darauf kommt es wohl sehr wenig an. Entscheidend ist die Frage, ob sie praktisch sind, lind da schei ne», einige Gründe für die kleinen Räder zu sprechen. Vor allem ist der Transport der Wagen über Treppen — eine bedauerliche Notwendigkeit in unseren Stockwerkhäusern — wesentlich erleichtert. Auch innerhalb der Wohnung hat der Kinderwagen bei kleineren Rädern eine größere Standfestig keit und Verwendungsmöglichkeit. Allo braucht man die klei nen Räder doch wohl nicht von vornherein völlig abzulehncn. Auch wenn sie uns, die »vir aus früheren Jahren Kinderwagen mit großen Rädern gewohnt sind, als kühne Neuerung anmuten. „Kotzen wie eine Gerbersau" E. A. in P. — „Was hat man unter einer G rbersau zu verstehen? Z. B. in dem Ausdruck: ,Er kotzt wie eine Gerber sau?" — Das Wort Gerbersau ist ganz »vörtiich -u verstehen: Die Sau, die ein Gerber hält. Die Redewendung ..kotzen wie eine Gerbersau" hat sich vor allem im Schlesischen erhalten, in anderen Gegenden sagt man lieber „wie ein Gerberhund". So heißt es im „Narrcnschiss": „Wann er lick aesült hat gleich wie daz fasz, speie» er gleich wie ein gerberckundt." Worum aber speien Hund und Sau beim Gerber in so ausfallender Weise, daß daraus ein Sprichwort werden konnte? Weil man ihnen — wenigstens früher, wie die Redensart bcweikt — die von den zur Verarbeitung kommenden Häuten ab..-schabten Fleischreste zu fressen gab. Daß diese Kost selbst für einen Sau magen manchmal unverdaulich gewesen ist, wird man begreifen. Marabu. Soldatengeist / Der „Iesuitenstaat" in Südamerika M. A. in D. — „Kannst Du mir etwas über den Jesuiten staat sagen, der im 18. Iahrhuüdert in Südamerika bestanden haben soll?" — Du meinst das Missionsgeblet, das die Jesuiten in, 17. und 18. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Paraguay ent wickelt hatten. Ein „Staat" war dieses Gebiet nicht, es unter stand der spanischen Oberhoheit. Doch hatte König Philipp III. von Spanien ein Patent erlassen, das der Gesellschaft Jesu erlaubte, das MIsstonsgebtet unter den Guarant-Indianern selb- stäicktg zu verwalten und die Weihen davon fernzuhalten. Die Missionare waren zu diesem Vorschlag gekommen, weil das schlechte Beispiel der Europäer die Indianer immer wieder an steckte und so die Früchte jahrelanger Arbeit zunichte machte. Hach Erlaß des königlichen Patents verstanden es die Patres In geradezu bewundernswerter Weise, ihr Missionsgeblet zu organisieren. In großen Dörfern („Reduktionen") faßten sie stets mehrere tauseist» Indiane, zusammen. Es herrschten Ge meinbesitz und Tauschwirtschaft, Geld gab es nicht. Die Indolenz ter Indianer wurde überwunden durch ihre Vorliebe für Musik; alle Arbeiten wurden unter Gesang und mit Musikbegleitung verrichtet. Die anfängliche Unfähigkeit der Guaranis, Vorrats wirtschaft zu treiben, machten die Patres unschädlich dadurch, baß sie selbst die Vorratswirtschaft in die Hand nahmen und stets zu gegebener Zeit Brotgetreide, Saatgut usf. ausgaben. Unter dieser „Diktatur der Milde" gelangte das Missionvgebiet tu hoher Blüte. Die Indianer erreichten nicht nur einen hohen Erst da» H«rz General Falkenhayn beobachtet« eines Tages eine Kaval lerieabteilung, di« einen breiten Graben überspringen sollte. Alle Reiter kamen glücklich hinüber, nur zwei Mann nicht. Sie zögerten. Da ritt Falkenhayn l>cran, gab seinem Tier die Sporen und setzt« Uber das unangenehm; Hindernis. Die beiden Kavalleristen versuchten nun ihrerseits, den gefürchteten Graben zu nehmen. Nach etlichen Ansätzen gelang es Ihnen auch. Falkenhayn, der wohl das Zaudern der beiden Leute ge sehen hatte, sprach ihnen freundlich zu und meinte: „Jungens, das merkt euch: will es einmal vor einem anscheinend schöneren Hindernis nicht weiter gehen, oder glaubt ihr. über lügend etwas nicht hlnmegkommcn zu können, dann gibt eg nur «ins: erst das Herz rüberschmeißen, das andere kommt dann wohl von selbst hinter her!" Der Seekadett nnd seine Tante Diese lustig« Geschichte ist tatsächlich passiert und noch viele Jahre hiniterhcr an» Wiener Hose herzlich belacht worden: Es war beim Boxerausstand in China. Anekdoten um streitbare Männer Sturm der europäischen Truppen aus die stark bcsestigten Taku-Forts. Unter den Angreifern befand sich auch ein kleines Häuf lein österreichischer Matrosen unter dein Beschl eines See kadetten. Nach der Einnahme der Festungswerke marschierte die Abtciluiu; zum Hafen zurück. Da kamen die Oesterreicher an einem brennenden chinesi schen Hause vorbei, aus dem das ängstliche Geschrei eines klei nen Singvogels zu vernehmen ivar. „Retten wir ihn?" frarßte einer der Matrosen. Der Kadett gab seine Zustimmung. Selbstverständlich wurde das arme, hilflose Tierchen in Sicherheit gebracht! Der Matrose, der gefragt hatte, stieg nun unter eigener Lebenogefahr in das brennende Haus und holte den Käsig auch üatfttchUch heraus. Dao Bauer mit dem gestöberten Insassen wurde über ein Vqjonvtt gehängt, und die kleine Abteilung setzte den Marsch Da Karnen höhere und äußerst elegante sranzösiscl-c Offi- »1»»« de« Weges, seihen den „erbeuteten" Vogelkäfig und stell- i»n den d»e Abteilung führenden Kadcltten ziemlich hochnäsig