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Sächsische Volkszeitung : 22.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194005228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400522
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-22
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.05.1940
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vrssclsn : Arbeitstagung de» Landesernährungsamte» Sachsen. Unter dem Vorsitz des obersten Leiters des Landesernährungs- amtes Sachsen, Wirtschastsminister Lenk, fand am Dienstag eme Arbeitstagung statt, die der Unterrichtung der obersten Leiter und Leiter der Ernährungsämter im Gau Sachsen über die Versorgungslage aus dem gesamten Ernährungsgebiet diente. Staatsminister Lenk erösfnete die Tagung mit einer An sprache. Der Leiter des Landesernährungsamtes, Landesobmann Erdmann, führte sodann aus. datz der von Reichsbauern führer R. Walther Darrü geschaffene Reichsnährstand seine Be währungsprobe bestanden habe. Einen Kurzvortrag über die Versorgungsregelung hielt der Leiter des Landescrnährungs- amtes, Abteilung B, Oberregierungsrat Ren sch. Der Landes hauptabteilungsleiter III der Landesbauernschaft Sachsen, Bauer Busch, beschäftigte sich mit der Marktordnung, deren Haupt bedeutung er dahin kennzeichnete, datz sie die Voraussetzung nicht nur für die Erzeugungsschlacht, sondern auch für die ge samte Ernährungswirtschaft sei. Zum Schlutz berichteten die Geschäftsführer der Wirtschaftsverbände über die Versorgungs lage auf den verschiedenen Lebensmittelgebieten. Aus ihren Ausführungen ging eindeutig hervor, datz unsere Versor gungslage auch für die Zukunft gesichert ist. : Luftschutzlehrgang für Arbeitsdienstführerinnen. Der Not wendigkeit, die gesamte Landbevölkerung über Matznahmen und Fragen des Luftschutzes aufzuklären, dient ein Luftschutz lehrgang für Lagerfiihrerinnen des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend, der vom 23. bis 29. Mai 1940 in der Landes- gruppen-Luftschutzschule Hosterwth durchgefiihrt wird. An dem Lehrgang nehmen 50 Führerinnen des Reichsarbcitsdienstes teil. : 80 SA-Wehrabzeichen wurden im Rahmen eines Stan dartenappells der Standarten 100 und S 108 verliehen. Der Appell fand im Vereinshaus statt. : Der Abschiutz der Hansastratze nahe dem St.-Pauli-Fried- hos ist gärtnerisch schmuck ausgestaltet worden. Auch die Endhalte stelle der Stratzenbahnlinie 13 ist in das Baugelände der Hansa- stratzc einbezogen worden, so datz sie auf der Marienhosstratze künftig nicht mehr den Verkehr einengt. : Rot-Kreuz-Veranstaltung des BDM-Werkes. Der Ober gau Sachsen bietet mit seinem BDM-Werk am kommenden Sonntag Lieder, Streichmusik und Gymnastik im Komödien haus zugunsten des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz. Karten für die öffentliche Veranstaltung (Beginn 10.30 Uhr) sind bei den Einheiten des BDM-Werkes erhältlich. : Die Ausstellung von Kennkarten betrifft eine Bekannt machung des Polizeipräsidiums im amtlichen Teil dieser Aus gabe. : Säumniszuschläge bei Gemeindesteuern sind sofort zu ent richten, wenn der Steuerbetrag nicht am Fälligkeitstage ein geht. Siehe die heutige Bekanntmachung im amtlichen Teil! d. Meitzen. Die Mütterschule bezog am 20. Mai ihr neues Heim in Meitzen, Burgstratze 20, da das alte zu eng geworden war. In dem neu vorgerichteten Hause gibt es z. B. ein Zimmer für Kinder. Dort können Kursusteilnehmerinnen ihre Jungen und Mädel während der Unterrichtsstunden in sicherer Hut zurücklassen. Jeder Frau wird sogar ermöglicht, ihre Kinder an Großkampftagen des Haushaltes, bei Wäsche. Reinemachen, Einkochen usw. in der Mütterschule zur Betreuung abzuliefern. Aus den Gerlchtssalen Geldhamsterer vor dem Sondergericht Ist es schon in Friedenszeiten ein törichtes Unterfangen, die Ersparnisse nicht auf der Bank oder Sparkasse anzulegen, sondern zu Hause im Sparstrumpf aufzubeivahren. so ist in der jetzigen Zeit ein solches engstirniges Verhalten scharf zu verurteilen. Das Geld ist heute mehr denn je dazu bestimmt, im Umlauf zu sein und den Zwecken der Wirtschaft zu dienen. Diejenigen, die heute Ersparnisse zu Hause behalten, handeln gegen das Wohl des Volkes; sie trifft nach den Bestimmungen der gleich zu Beginn des Krieges erlassenen Kriegswirtschafts verordnung sclpvere Strafe. — Das Sondergericht Dresden ver urteilte jetzt einen Dresdener Geschäftsmann, der seit dem Jahre 1932 laufend grötzere Sparbeträge von seinem Bankkonto abhob, nach und nach 15 000 RM. angesammelt hatte und dieses Geld zu Hause ausbewahrte. Endlich, im Frühjahr 1940, er mannte sich der Angeklagte, gelegentlich einer Steuerprüsung das Vorhandensein der 15 000 RM. zu offenbaren. Diese Reue kam spät und schützte den Geldhamsterer nicht mehr vor Strafe, doch fiel sie mit Rücksicht auf das tadelsfreie Vorleben -es Angeklagten noch glimpflich aus. An Stelle einer verwirkten Gcsängnissirase von zwei Monaten erkannte das Sondergericht auf 6000 RM. Geldstrafe. Aus dem Dresdner Kunstleben Beethoven-Tage. Der gestrige Beginn der Beet hoven-Tage der Dresdner Philharmonie bewies durch Ueberfüllung des Gewerbelnmses, datz das Unternehmen wieder ganz besonders begrützt wird. Es ist nun schon jahrelang das gleiche Ergebnis, Beethovens Musik wird stets als bedeut same Entspannung gesucht, im Winter, im Sommer, im Frieden und nun im Krieg. Der im Leben und in seiner Kunst grotze Kämpfer gegen Schicksalsgewalten bleibt ewig modern. Corio- lan-Ouvertiire und Eroica-Sinfonie, Inmitten das Violinkonzert (in der höchsten Qualität nachschassenden Musizierens durch Jan Dahm en geboten): das ivar ein tröstender Dreiklang. Jeder weitere Abend verheitzt einen gleichen. Dr. Kurt Kreiser. Die Caspar-Davld-Frledrlch-Ausstellung in der Neuen Ga lerie auf der Brühlschcn Terrasse wurde in den zwei ersten Wochen seit ihrer Eröffnung von nahezu 5000 Personen besich tigt. Um allen Volksgenossen den Besuch zu ermöglichen, ist die Ausstellung während der nächsten Monate jeden Sonnabend von 14 bis 18 Uhr, an den übrigen Wochentagen und sonntags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. I. Vautzen. Gauobmann Peitsch besichtigte am Dienstagnachmittag den Betrieb der Waggonfabrik Bautzen. In einer Betriebsversammlung in der Feierabendhalle sprach der Gauobmann in dessen Begleitung sich Kreioobmann Lorenz befand, zu den Arbeitskameraden. l. Vautze». Zu seinem 25jährigen D I e n st j u b > l ä u m wurde dem Reichsbahnsekretär Bruno Bergmann bei einer Be- niebsseier das Treudienstchrenzeichen in Silber nebst einem Dankschreiben der Deutsclpm Reichsbahn überreicht. l. Löbau. Am Muttertag-Sonntag wurden In einer Morgenfeier der Ortsgruppe der NSDAV Im Festsaale dec Oberschule insgesamt 350 Ehrenzeichen in Gold. Silber und Bronze an kinderreiche Mütter überreicht. l. Oberoderwitz. An dem Vezirkstreffen von Ver einen des Oberlausitzer Heimotverbandes am Sonntag, dem 26. Mai. um 15 Uhr auf dem Oderwitzer Stützberge, werden teil nehmen dis Humboldt-, Heimat- und Verkehrsvereine von Eibou. Leutersdorf. Neugersdorf. Oberoderwitz. Seifhenners dorf. Svihkunnersdorf und Walddorf. l. Sleugersdors. Im Aiter von 96 Jahre» starb der älteste Einwohner unserer Stadt der Rentner Julius Halang. Er ivar Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71 und zugleich der älteste Frontsoldat des Weltkrieges. Mit 73 Jahren meldete er sich da mals noch als Kriegsfreiwilliger an die russische Front. l. Neugersdorf. Im Betit erstickt aufgefunden wurde am Sonnabendnachmittag das fünf Monate alte Töchterchen des Arbeiters Erich Schwinge, Leutersdorfer Stratze wohnhaft Das Kind hatte im Schlaf erbrochen; dabei dürfte ein Fremd körper In die Luftröhre gekommen sein. l. Neschwitz. Nachtreiher im Teich gebt et. Im Hol- schaer Teichgebiet wurden von der Vogelschutzwarte Neschwitz Nachtreiher zur Ansiedlung ausgesetzt. Es wird darauf auf merksam gemacht, datz diese Vögel gesetzlich geschützt sind. Sie müssen unter allen Umständen geschont und dürfen nicht ge schossen werden. l. Görlitz. Vom Zuge tödlich überfahren wurde am Freitag der Reichsbahnrottenmeister Robert Fiedler. Der Ver unglückte stand im 52. Lebensjahre. Isiprig ) Ehrung Leipziger Gelehrter. Prof. Dr. Rille, em. Dl- vektor der Universitätsklinik für Hautkrankheiten in Leipzig, wurde anläßlich der in Breslau stattqefundenen 50-Iahr-Feier der Deutschen Dermatologisä)en Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt. — Praf. Dr. Karl H. Bauer. Direktor der pharma zeutischen Abteilung des Laboratoriums für angewandte Che mie, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Fettforschung durch Verleihung der Wilhelm-Normann-Gedächtnismünze aus gezeichnet. ) Kinderfest im Leipziger Zoo. Heute wir- im Leipziger Zoologischen Garte» wieder ein Kinderfest abgehaiten. Viele aligerichtete Tiere — Affen, Ziegen, Gänse usw. — werden da bei vorgeliihrt. ) Einbruch und Diebstahl. Im Johannisthal erbrachen un bekannte Diebe eine Gartenlaube und entwendeten Einrich tungsgegenstände sowie Bekleidungsstücke, darunter eine» dun kelblauen französischen Artillcriewasfenrock. — Vor einige» Tagen verschwand von einem Wagenplatz im Giöterbahnhof an der Tauchaer Stratze ein Rollwagen mit blau gestrichenen Rä dern und dem Firmenschild „Herbert Siegemund, Leipzig- Stünz". 5ücs>vest-5c>cftssn Ser Gaii'eiter sprach zur Zugeud h. Zwickau. Vor fast 5000 schaffenden Mädeln und Jun gen aus allen Zwickauer Betrieben und vor Führern und Füh rerinnen -er HI und des BDM sprach am Dienstagnachmittag Gauleiter Martin Mutschmann in einer der großen Werks hallen des Werkes .Audi" der Auto-Unnion AG. in Zwickau. In seinen mitreitzeuden Ausführungen zeichnete Gauleiter Mutschmann ein Bild des gewaltigen Erlebens unserer Tage, >n denen sich der Führer nicht nur als ein glänzender, über legener Staatsmann, sondern auch als ein genialer Feldherr erweise. Stelle Opfer waren die Grundlage der aus dem Nichts heraus geschaffenen gewaltigen deutschen Wehrmacht, vor der jetzt die Plutokraten der Westmächte erzittern. „Wir erkennen daran", so sagte der Gauleiter, „was ein einiges Volk leisten kann, wenn Kampf und Leistung nicht nur Lebensinhalt einzel ner, sondern des gesamten Volkes sind". Die Ausführungen des Gauleiters wurden mit stiinmschem Jubel ausgenommen. tz. Chemnitz. Zuchthaus und Sicherungsver wahrung für V o l k s s chä d l i n g e. Von Ende Dezember 1939 bis Anfang März 1940 führte der bereits mit Zuchthaus vorbestrafte 23jährige Gerhard Franz Czapp mit dem erst 17 Jahre alten Arno Horst Schlegel in Chemnitz eine große An zahl von Einbrüchen aus. wöbet sie nennenswerte Geldbeiträge sowie andere Gegenstände stahlen. Schlegel hatte das Diebes werkzeug angefertigt. Von der Chemnitzer 21. Strafkammer wurden die Angeklagten als gefährliche Gewohnheitsverbrecher wegen gemeinschaftlich begangenen schweren vollendeten Dieb stahls unter Anwendung der Volksschädlingsverordnung verur teilt, und zwar Czapp zu sieben Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Sicherungsverwahrung, der jugendliche Schlegel zu drei Jahre» Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. tz. Chemnitz. Jubiläum einer Kriegerkame- rad schäft. Am Sonntag beging die hiesige Kriegerkamerad- schaft Kavallerie und motorisierte Truppen die 50. Wiederkehr ihres Gründungstages. tz. Chemnitz. Tödlicher Betriebsunfall. In einer Gießerei an der Lessinqstraße ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. Als ein 57 Jahre alter Arbeiter aus Griina unter einem auf zivei Blöcken ruhenden sckiver-en Modellkasten beschäftigt war, kam dieser plötzlich ins Rutscl-en und begrub den Arbeiter unter sich. Der Verunglückte war auf der Stelle tot. h. Reichenbach. Ueber 1000 Mutter-Ehren- kre uze verliehen. Nm diesjährigen Muttertag konnten kie-- durch -en Stellve'-tr-ter des Orlsgruppenleiters wieder 292 hiesige Mütter durch Ueberreichung des vom Führer gestif ¬ teten Mutter-Lhrenkreuzes geehrt werden. Bürgermeister Dr. Langbein gab bekannt, daß bis jetzt hier insgesamt 1077 dieser lHrenzeichen ausgehändigt worden sind. tz. Radiumbad Brambach. Das ehemalige Zollkommissa riatsgebäude wurde durch die NSDAP zum Kindergarten umgestaltet. Es werden Kinder von 3 bis 6 Jahren und von 7 bis 12 Jahren in zwei Abteilungen ausgenommen. LäcksisckvL Vodenbenutzungeerhebung 1940. Auf Anordnung des Reichem!- Nisters für Ernährung und Landwirtschaft ist im Mai 1940 «ine Boden benutzungserhebung bnrchzusühren. Dazu ist es nötig, die landwirt schaftlichen Betriebe, Forst-, Weinbau- und Gartenbaubetriebe zu er mitteln und ihre selb st bewirtschafteten Gesamtflächen sowie ihre Anbauflächen festzustellen. In der Zeit vom 24. bis 25. Mai 1940 erhält jeder Betrieb mit einer Bodensläche von 0,50 und mehr Hektar — Erwerbsgartenbaubetriebe auch unter 0,50 Hektar — vom Bürgermeister zwei Vordrucke, und zwar eine Betriebs karte (Vordruck 8) und «inen braunen Betrtebsbogen (Druck sache Nr. 1). Die Beiriebskarte und der Betriebsbogen sind sorg fältig auszusiillen und spätestens am 31. Mai 1940 an den Bür germeister zuriickzugeben. Betriebsinhaber, die am 25. Mai 1940 di« Vordrucke noch nicht erhalten haben, müssen sie vom Bürgermeister sofort anfordern. Alle an der Erhebung beteiligten Personen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Bodenbenuhungserhebung bildet Vie Grundlage sllr alle Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung des deutschen Volkes. Es wird deshalb erwartet, datz alle Beteilig ten ihre Betriebskarten und Betriebsbogen wahrheitsgemäh und sorg fältig aussiillen und pünktlich an den Bürgermeister zurückgeben. Zählung der Schweine. Schafe, Färsen und Milchkühe am 8. Juni 1940. Aus Anordnung des Rcichsministers für Ernährung und Land wirtschaft findet am 3. Juni 1940 wieder eine Zählung der Schweine, Schafe, Färsen und Milchkühe statt. In Sachsen liegt nach der Ver ordnung des Sächsischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit die Zählung den Gemeindebehörden für ihren Gemeindebezirk ob. Don den Bürgermeistern bestimmte Zähler gehen mit den Ortslisten der Zählung von Haus zu Haus und zählen das Vieh sowohl durch Be fragen der Viehbesiher als auch durch eigenen Augenschein. I» Ge meinden, die In einem wegen Maul- und Klauenseuche gel -ten Sperrbezirk, Beobachtungsgebiet oder einer Schutzzone liegen, dürfen die Zähler Gehöfte nicht betreten, In denen Klauenvieh steht. Teil ergebnisse der Zählung dürfen nicht veröffentlicht werden. Die Zäh lung dient nur statistischen und volkswirtschaftlichen Zwecken. All« an der Zählung beteiligten Stellen sind zur Verschwiegenheit über die ihnen zur Kenntnis gelangenden Angaben der Tierbestände, Ein richtungen und Betriebsverhältnisse der einzelnen Tierhalter ver- pslichtet. Zlollarbeiter polnischen Volkstum«. Aus Grund einer Verord nung oes sächsischen Ministeriums des Inner» ist es den Zivilarbeitern polnischen Volkstums verboten, sich außerhalb der bebauten Teile Ihres Unterkunstsortes aufzuhalten. Es ist ihnen ferner verboten, während der Stunden von 21 bis 5 Uhr ihre Unterkunft zu verlassen. Auch sonst sind Ihnen Einschränkungen hinsichtlich der Benutzung öf fentlicher Verkehrsmittel, des Besuchs von Gaststätten usw. auferlegt. 10 neue Molkereien In Sachsen. Im Zuge der Milcherzeugungs schlacht ist, so teilt der Reichsnährstand mit, nach Einsparung von Vollmilch im Landhaushalt und bei der Kälberaufzucht in Zukunft mlt einer beträchtlichen Milchmehrablieferung an die Molkereien zu rechnen. Um eine ordnungsgemäße Erfassung sicherzustellen, wird das Gebiet der Landesbauernschaft Sachsen, von dem etwa zwei Drittel molkereimätzig erfaßt sind, durch Neubau von weiteren 10 Molkereien und den Ausbau bereits bestehender kleiner Molkereien in Pflicht« ablieferungsgebiete aufgeteilt. Lediglich entlang der sudetendeutschen Grenze bleibt ein Gebielsstreifen auch in Zukunst von der Milchmarkt regelung unberührt, da sich bei den dortigen Betriebsverhältnissen auf den Höhenlagen eine molkereimätzlge Erfassung der Milch nicht lohnt. Durch eine bessere Transportmittelgestaltung werden die Molkereien in die Lage versetzt, den Mehranfall von Milch ohne Schwierigkeiten zu verarbeiten. Aufgabe der Landwirtschaft ist es, durch Leistungs fütterung und Einschränkungen im Vollmilchverbrauch alles zu tun, die Mehrablieferungen sicherzustellen. Vle „ylanlzlerstanae" Ein Seiltänzer zeigst vor dichtgedrängtem Publikum sein« Künste. . . . Mit Staunen betrachtet -er kleine Hans den Mann auf dem Seil in der Höhe. Plötzlich sagt er: „Vata, sag mal, was hatt'n der Mann da for'ne Stange?* „Junge, det Is 'ne Blankzierstange!" „Was is dett?? 'ne Blankzierstange?? Wozu hat er denn die??" „Na. da hält er sich dran fest«, Junge!" „Wat, der hält sich an wat feste? Ich denke, der sooft so!" „Schafskopp, der muß sich doch an wat festlsalten, sonst fällt er doch runter!" „Na, Vata, wenn nu aber die Blankzierstanqe runter fällt?" „Junge, du frächst ooch zu demltch, die kann doch «ich runttafalln, er hält ihr doch feste!" (Schluß des redaktionellen Teils.) Amtliche Sekanntmachungen Themnltz Frelbanksleischverkauf. Donnerstag, den 23. Mai 1940, 7 bis 9 Uhr blaue 4101 bis 4200; Freitag, den 24. Ma« 1940, 7 bis 9 Uhr blaue 4201 bis 4300; Sonnabend, den 25. Mai 1946, 7 bis 9 Uhr blaue 4301 bis 4400. (Weitere amtliche Bekanntmachungen auf Seite 6.) Zur Galeere verdammt (Ur.) Mailand, Mitte Mai 1940. Durch zahlreiche internationale Uebereinkommen ist beute das Leben der Kriegsgefangenen geregelt. Die Vertreter der neutralen Staaten sehen sich dafür ein, daß die Mächte diese Abmachungen «Inhalten. Einst aber war das Dasein der Kriegsgefangenen trostlos, bis end lich im 17. Jahrhundert Aktionen eingeleitet wurden, um eine Besserung zu erreichen. Auf di« Galeere. Der wichtigste Zug In der Behandlung der Kriegsgefange nen von einst war der Umstand, daß Schwerverbrecher und Kriegsgefangene auf eine Stufe gestellt wurden. Natürlich gab cs auch hier Ausnahmen. Aber diese bezoaen sich meist nur auf hohe politische Gefangene, die sich gewisse Vorteile sichern konnten. Aber diese waren ihnen auch nur solange zugänglich, als sie Geld zur Verfügung hatten, um dafür zu bezahlen. Alle anderen aber sanken In die Hölle der Galeere. Jedenfalls waren Jahrhunderte hindurch die Kriegsgefangenen ein belieb tes Handelsobjekt für die Galeeren. Die Galeeren dienten (auch wenn man sie als Kriegsschiffe bezeichnete) nicht so sehr dem eigentlichen Kampf, sondern wurden eingesetzt, um ent weder Munition und andere Vorräte an die Kriegsschiffe zu bringen oder auf Piraten Jagd zu machen. An die Ruder gebunden. Derartige Galeeren hatten meist 25 bis 50 mächtige Ruder, wobei an jedem Ruder drei bis lünf Männer saßen. Das Schiff hatte eine Länge von 40 big 50 Metern und verfügte auch noch über einige dreieckige Segel. An Deck waren fünf oder sechs Geschütze aufaebaut. Ferner befanden sich dort auch die Ka binen der Offiziere. Gleich unter Deck waren die Soldaten untergebracht — in der Regel 80 bis 120 Mann. Noch tiefer folgte der eigentliche Ruderraum, In dem auf schmalen Bänken die Ruderer hockten. Man hatte sie meist an die Ruder ge bunden. Zwischen den Ruderbänken befanden sich Gänge. Ein Offizier der jeweilige Offizier vom Dienst, schritt durch den Gang — bewaffnet mit einer Peitsche und einer Pfeife. Mit der Pfeife dirigiert« er den Rhythmus. Mit der Peitsche sorgt« er dafür, daß dieser Rhythmus eingehalten wurde. Zwieback in Wein getaucht. Meist lagen die Galeeren den Äinter über in den Häfen. Den Sommer hindurch machte man auf Feinde oder Piraten Jagd. Da blieben die Ruderer oft 24 Stunden an der Arbeit. Um sie bet Kräften zu erhalten, ohne daß ihre Rudertätigkett auszusetzen brauchte, fütterte man sie mit Zwieback, den man in Wein getaucht hatte. Man schob ihnen diese merkwürdig« Mahlzeit in den Mund, so daß sie nicht einmal die Hände von den Rudern zu heben brauchten. Eine Flucht von einer Galeere war sehr schwer. Denn man schnitt den Galeerensträflingen und den Kriegsgefangenen die Kopfhaare und den Bart ab und rasierte ihnen sogar die Augenbrauen. Nur oben auf dem Kopf ließ man einen kleinen Haarfleck stehen. Ferner aber ließ man den Schnurrbart wachsen. Dieser Vart entwickelt« sich zu ungeheurer Läng« und war schon an sich ein Kenn zeichen. Darüber hinaus aber schnitt man den Gefangenen oft Ohren und Nasen ab und setzte ihnen eine rote Mütze auf. In dieser Maskierung konnte niemand fliehen. Um den Hal» trugen sie meist eine Schnur, an der ein Stück Kork hing. Wenn einmal in dunkler Nacht eine Annäherung an einen Geg ner versucht wurde, durfte kein Laut den Ruderern der Ga leere entweichen. Es wurde ein Signal gegeben: „Kork in den Mund" und dann mußten die armen Teufel mit diesem Kork im Mund auch die schlimmsten Schmerzensschrele unterdrücken, wenn Ihnen der Offizier vom Dienst -Zur Erhöhung des Tempo« mit der Peitsche über den Rücken knallt«. Für Nachschub wurde gesorgt. Der Kapitän wußte um die Vorgänge in der Tiefe de» Schiffes nichts. Er hatte eine Liste mit den Namen der T<G leeren-Sträflinge und war nur darauf bedacht, daß die Zahl nicht unter ein lrestimmtes Minimum sank. Die Richter mach ten es sich zur Ehre, betrachteten es geradezu als Pflicht, viel« Verbrecher zur Galeere zu verurteilen, während die Generale Ihre Gefangenen zur Galeere ablieferten. Türkische Galeeren sträflinge wurden auf dem Markt verkauft. Es dauerte lang«, bis die Menschheit daran dachte, das Lo» der Kriegsgefangenen erträglicher zu gestalten.
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