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Nummer 11k—W.Iastrg Dienslag, 21. Mai 1949 I» Fall, °<m HSHeiu »««alt. ««-bei. «Iitt.K»»«, «*M«d» ft-wng«» hat d«, «»« lU» «nl,,llch«, f-ll, «i« g«Uun, t» krtchilnti«« Um,««». -»> IpSiri oder nicht «rlchttnt. «, t111«»,»»«» «I v»»»d,» LK-«I»i I «I »Schtntltch. «»«UN»« ««pigumi» »«ch IiSg« etnschl. *> Vs». b»»- <0 Vs«. Trig<>l--n 170; »mch »I» V«ß 1.7V «InschNtllNch p»!tlll>«lw«lsun,»g<bll-r, «jll»Nch « Vs«. V«ft-V<k!ell»«ld. LI»»«l-7lr. II Vs», Sonnab«!». ,n» 8«kta»»Nr. 15 Vs», «bbestellun^n «vis«, I»St«ft«n, «l»« wo», «Ilans »« v<zug«i«II schilstNch t«I« v«'lo« «ing«g<i»,i» f«I» Uns«,« rin,,« »iq«, ul« «rrqullmi»«» «»>,«,«»»«-««». v«Ua,«»U Vr««»««. «njtlgtnp,«!!,! dl« lspalttg« v «« >n«It« g«ll« 1 Vits sl, 8<n»lN«nan»«l»«« » VI» I», Vl°»«llnl--« an»«» »t, Ulm V«ivsl-« UP«». LüchlWe volksMuns SchitstUttnn»: vk«*»«»-8„ Poitirstvch« 17, 8«nn«s «Ml ». «LU »,schlft»»«a«, Drn« «M V«U»,: V«r»a»U v»chdm»<r«i «» 0«rln» l-. »M «. wl»k»I, V»N«rsk--« 17, »«km«, UV«, pEch««: U«. va»1: tzt-dtbaM Vm«d«, »kr M7V7 KanaWe von den deutschen Truppen erreicht Belgisch-französische Armeen in Aordsrankreich abgeschniiien — Britische Truppen fliehen von -er Luftwaffe verfolgt nach England Franz. Armeesührer mit Stab gefangen Fllhrerhauptquartier, 21. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die größte Angrtffsoperation aller Zeiten im Westen sinket nach einer Reih« großer taktischer Einzel, erfolge ihre erst« operative Auswirkung. Die französische S. Armee, die an der Maas zwischen Namur und Sedan die Verbindung zwischen der starken seindiichen Ope rationsgruppe in Belgien und der Maginot-Linl« südlich Sedan herzustellen und zu halten hatte, ist zerschlagen und in der Auflösung begriffen. Der Armee stab und der bisherige Oberbefehlshaber der französischen 7. Armee, General Gi. raud, der den Befehl über dl« 9. Arme« übernommen hatte, sind gefangen. In die durch den deutschen Angriffsschwung geschlagen« Bresche ergießen sich unsere Divisionen. An ihrer Spitze haben Panzerkorps und motorisiert« Truppen Arras, Amiens und Abbeville genommen und damit die Ab- driingung aller noch nördlich der Somme befindlichen franzö sischen, «nglifchen und belgischen Armeen gegen die Kanalküste eingeleitet. In Belgien grelfen unsere Truppen den Feind an, der sich ostwärts Gent und weiter südlich an der Schelde erneut zum Kampf gestellt hat. Versuche de» Feindes, sich aus dem Raum Valeneiennes einen Ausweg nach Süden zu bahnen sind gescheitert. Am SUdflügel unseres Angriffes nahmen deutsche Truppen, wie schon durch Sondermeldung bekannt gegeben, Laon und stürmten über den Ehemin des Dames bis an den A i s n e —O i s e - K a na l vor. Bei der Abwehr französischer Gegenangrisse wurden hier zahlreiche Panzerwagen vernichtet. Die Stadt Rethel, in der sich Teile des Feindes noch behaupteten, ist genommen. An diesem Stegeszug des deutschen Heeres hat die Luft- wafse hervorragenden Anteil. Durch die völlige Beherrschung des Luftraumes, durch die Zerstörung von Flußübergängen und Verkehrsanlagen, durch ihre Angriffe auf Marsch- und Trans portkolonnen hat sie die Auflösung der französischen 9. Armee beschleunigt und alle bisherigen Versuche, die Flanken unseres Durchbruches zu bedrohen, im Keime erstickt. Bei der Seeaukläruna vor der französischen Küste sind «in französischer Zerstörer, der französische Marlnetanker „Niger" von 5482 Tonnen, der französische Frachter „Pavon" und zwei weitere Frachter schwer beschädigt worden. In der Nacht zum 21. Mai wurden in der Straß« Dover — Calais k Transportschifse und Tanker mit einer Tonnage von 49 999 Tonnen durch Bomben versenkt, 4 weitere Schiff« mit insgesamt etwa 18 999 Tonnen schwer be schädigt. Die Gesamtverlust« des Gegners in der Lust betrugen gestern 47 Flugzeuge. 15 deutsch« Flugzeuge werden vermißt. Der Einsatz der Frontarbelter Sie folgen de« Truppe unmittelbar Berlin, 21. Mai. In Erfüllung ihrer Ausgabe, den Front soldaten zur Seite zu stehen, wurden Frontarbeiteremheiten der „Organisation Todt" von: ersten Tage der Offensive an verschiedenen Stells im nenbesetzten Gebiet in Belgien und Holland eingesetzt. Sie folgen unmittelbar der kämpfenden Truppe zur Wiederherstellung von Straßen und Brücken, zur Freilegung von Bahnkörpern und zu Wiederaufräumungs arbeiten aller Art. Unter den eingesetzten Verbänden der „Or ganisation Todt" sind besonders die Straßen- und Brückenbau trupps zu erwähnen, die bereits ivertvolle Arbeit leisten konnten. Vadogllo herMete dem Duce seine West- Vesichtlgungen Rom, 2l. Mal. Der Dure hat einer amtlichen Verlaut barung zufolge den Guneralstabsches d«r italienischen Wehr macht, Marschall Badoglio, empfangen, der ihm über seine Inspektionsreise an die italienische Westgrenze berichtete. ,/Italien marschiert, wenn der <?uce befiehlt" Mailand, 21. Mai. Zur Rede des Grasen Ciano schreibt der „Corriere della Sera", das faschistische Italien sei gewohnt, allein durch das Handeln zu sprechen. Es werde ein überlegter und aus gearbeiteter Plan des Duce sein, nach dem Italien sein zukünftiges Schicksal forme. Geschichtliche Notwendigkeiten würden die Forderungen des Duce bestimmen. Bislang seien die Ansprüche und Interessen Italiens mißachtet worden. Ver gebens suchte man nun im Augenblick höchster Gefahr mit Si- rcnenklängen eine Zeit gewesener Zusammenarbeit ins Gedächt nis zu rufen, die im übrigen nur von Enttäuschungen erfüllt war. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, die Differenzen mit den Westmächten zu erledigen, und sie müßten erledigt werden, sobald es gehe. Die „Stampa" erklärt, ein teilnahmsloses und neutrales Italien vertrüge sich nicht mit seiner Stellung als imperiale Großmacht. Italien müsse im künftige» Sckicksal Europas und der Welt eine Hauptrolle spielen. Vor allem handele es sich darum die Beschränkungen, die man ihm als einem sou veränen Staat auferlegen walle, unmöglich zu machen. In zweiter Linie müsse Italien seine natürlichen Ansprüäie ver wirklichen. Die geschichtlich-völkischen und wirtschaftlichen Un gerechtigkeiten müßten beseitigt werden. Die Ziele seien klar und bestimmt. Es gebe Keinen Italiener, der sie nicht verstehe. Unerbittlich werde das italienische Volk seinen Marsch an treten, wenn der Duce ihn befehle. Infarlteriesturrrr auf Höhe 311 Die gewaltigen Sturmlaufe deuWer Infanteristen auf die Mglnot-Stellungen DNB ... 21. Mai (PK.f Unaufhörlich tackern di« französischen Maschinengenrehre aus den Schuß-Schneisen, die sich der Franzose in die dichten Wälder geschlagen hat und aus denen heraus er den deutschen Vorstoß auf die Stellungen der Maginot-Linte aufhalten will. Seit Stunden kämpft die Infanterie um jeden Meter in diesen weiten, nahezu undurchdringlichen Wäldern. Das Ziel des Kampfes ist die Höhe 311, die di« Sicht auf alle Höhen zwischen Maas und Thiers sichert und darüber hinaus gegen Montmddy die Einsicht freigibt. Der Franzose will dies« Höhe nicht preis geben. Kämpfen! Koste es, was es wolle. Er schon» seine eige nen Soldaten nicht: wenn es den deutschen Infanteristen ge lingt, au/' der Höhe Fuß zu fassen, dann trommelt er mit sei nen schweren Festungsgeschiltzen unaufhörlich auf die Fläche, gleichgültig ob er damit seine eigenen Truppen faßt. Das groß« flankierende Panzerwerk 595 ist durch den Pionierstoßtrupp Germer schon genommen. Der linke Flügel ist ruhig: kaum wird dock geschossen. Im Mittelfeld des Angriffes aber, in einem dichten Wald, der wie eine Faust In die deutsc-e Hauptkampflinie eingreift, da sitz» der Franzose und wehrt sich mit der tapferen Zähigkeit, die ihn auszelchnet, wenn er sich zum Kampfe stelbt. Don den Bäumen hat er die Wipfel k>eruntergesägt und sie Im Wald zu dichtem Unterholz gestapelt und nur Schußschneisen osfengelas- sen, aus denen er flankierend schießt. Nun hat es der deutsch Soldat, der auch etnms voin Waldkampf versteht, begrissen, um was es hier geht und greift seinerseits von rückwärts die sran- zösischen Waldstellungen an. Erbittert wird seit vielen Stunden schon gefochten. Im wechselseittlgen hin und her geht der Kampf In diesem dichten Wald, in dem der Gezner, jeden auch noch so kleinen Weg kennend, sich überall den deutschen In fanteristen entgegenstellt. Iminer wieder anlansend, kann die Infanterie diesen Wald stellenweise umgehen. Dann liegt sie wieder sest; die freie Höhe 811 müssen sie erst stürmen, und dann, sich gegen den Wald wendend, diesen von rückwärts nehmen. Im Grund des Tales liegt ein Dorf. Nur die Ruinen stehen noch — schwelend brennen noch einige Hausreste. Dieses Dars ist vom Gegner besetzt. Hier schießt er wie aus dem Wald mbt Schußschneisen, die er sich durch die Gärien gezoaeu hat. Eine Aufklärungs abteilung. Reiier und Radfahrer, »stak und Geschütze stellen sich zum Angriff bereit. Sie sollen ein Infantericbataillon ablösen, da» in heftigem Kampf seit dem Morgen gegen die Höhe an sprengte und durch das hef'ige gegnerische Gcschützleuer nicht vorankommen konnte. Da kommt der Rus durch: „Panzer von rechts!" Schon kurze Zeit vorher ha/tten die im Kampfe liegenden Männer, am Boden gepicht, einen gegnerischen Feuerüberfall über sich ergehen lassend, gemerkt wie die deuttchen schweren Mörser heftig eine weiter zurückliegende Höhe beschossen. Nun Kimmen dis Panzer heran. Zwölf araße Kanoncnpanzer. Sic schießen aus ihrs,, 7.5- bis 4,7-ZentimeIer.Kanonen. Ihre MG s rasseln: da schießt auch schon die deutsche Pak dazwifchen. Acht .>o>, den zwölf französischen Panzern werden al-geschossen. Sie drehen auf der Raupe und weichen mieser zurück Es sind nicht die größten Panzer der Franzosen, die hier den Insanteriesturm Zivilisation gegen Barbarei Man hat uns schon im Weltkrieg Barbaren, Hunnen und „Schweine" genannt und die Welt glauben inacl-en wollen, das deutsche Volk sei eine Millionenhorde, kubturloser. von wilden Instinkten beherrschter Menschen minderen Wertes. Wenn man die Karikaturen und Plakate studiert, die damals nicht nur in den Ländern der Alliierten, sondern auch in den entferntesten Winkeln dec Welt aufgehängt wurden: wenn man die Zei tungsartikel und Büct-er liest, die gegen uns geschrieben worden sind; wenn man die Reden der verantwortlichen Staatsmänner im Wortlaut vornimmt: welche Flut von böswilligsten Ver leumdungen und niedrigsten Beschimpfungen ergoß sich über die Erde, ausschließlich mit dem einen Zweck, uns als die Bar baren der Neuzei», als die Schänder von Kultur und Zivilisa tion hinzustellen und gegen uns alle guten Kräfte in der Welt mobil zu macl>en. Erst lange nach den Frlcdcnsdiktaten haben die Erfinder dieser Hctzpropagaiida, die Lenker des Kulturkrieges zugegeben, daß sie mit Bewußtsein einen riesengroßen Schwindel insze niert hatten. Unzählig« Selbstzeugnisse der maßgebenden Hetzer von damals liegen dafür vor; nach dem Siege brüstöte man sich noch überlaut mit diesen vergifteten Mafien, deren Anwen dung schließlich den Sieg brachte, der mit ehrlichen Mitteln nicht zu erzielen gewesen war. So wirksam ivar infolge eines fakt absoluten Monopols in der Nachrichtenpolitik die Methodik der Herabwürdigung und Diffamierung des deutschen Volkes gewesen, daß noch viele Jahre später längst durch Gelchichts- forschung und Tatsachenmaterial widerlegte Greuel oft für tar« Münze genommen und dcni Deutschtum immer aufs neue der Vorwurf der Barbarei gemacht wurde. Was den Deutschen dabei immer van neuem aufs tiefste eibitlert. das ist die verbrecherische Ueberheblichkeit. mit wel cher Angelsachsen und Franzosen die von ihnen selbst erfunde nen Greuelgefchichten dazu benutzen, ibren eigenen Ruhm als „zivilisierte Nationen!" erstrahlen zu lassen und die dunklen Flecken auf ihrer eigenen Ehre zu übertünchen. Auch heute wieder sind sic dabei, die alten Phrasen neu aufzuputzen. Die sprechen von den barbarischen deutschen Konzentrationslagern und verschweigen dabei, daß es sich um eine englische- Erfindung bandelt, die mit dem Herzblut Hunderttansender unschuldiger Opfer britischer Kolonialpolitik getränkt ist. Sie sprechen von dcnitscker Aggression und übergeben selbstverständlich die erwie sene Tatsache. daß sie selbst ihre Politik der letzten Monate ausschließlich auf den Versuch alxzestest! baben. immer neue An griffsflächen gegen das Reich zu finden. Sie beschweren sich über die Härte der deutschen Kriegführung und haben doch die Hungerblockade geaen Greise, Frauen und Kinder nicht nur im Weltkrieg gegen Deutschland, sondern genau so später in In dien. in Mrika und in Irland zu ihrer Hauptwaffe gemacht. Unzählig sind die Beweise sür den Barbarismus der fran zösisch n und der englischen Truppen in den besetzten Gebieten des Rheiirknndes und an der Ruhr, die Schändungen irischer Trauen und zahllose andere Grausamkeiten. Man kann zahllose Beispiele mif allen Gebieten für diese lmrbarische Gesinnung und eine entsprechende Handlungsweise gerade bei den Englän dern finden. Dm Parole vom Kampf der Zivilisation gegen die ütgrbarei den England und Trankreich angeblich gegen Deutsch land im Namen der Welt führen, ist nichts als eine Lüge, die bald niemand mehr glauben wird. gpshatten sollten und von unserer Panzerabwehr zusammenge schossen wurden. Ueber dem Angriff der Panzer ist es Nacht geworden. In ihren Schützenlöchern, die sich die Insanteristen und die Reiter gegraben haben, warten sie auf die Nacht, tue sich kühl und voller Mondschein auf sie senkt. Der Franzose ver sucht, sie mit seinem Geschiihfeuer zu fassen. Es gelingt ihm nicht. Deuttsche schwere Mörser krack-en lange und scheinbar sehr sicher in die gegnerischen Geschützstellungen: sie schweigen. Im Dämmern des Tages greifen sie an. Artillerievorbe reitung, Leuchtkugeln. Sturm — und als sie eben auf der Höhe sind, da schießt der Franzose aus allen Rohren nick zwingt uas zum Weichen. Ununterbrochen trommelt der Poilu wohkgezleltes Feuer, das manchen Tapferen zu Boden wirft. Im Gegenkampf greift die deutsche Artillerie mit harten Fingern In die französische Stellung: drüben schiveiqt man und wiederum stürmen die Infanteristen vor. um nun die Stellung auf 811 endgültig zu nehmen und sich dort oben einzurichten. Das heftige und durchdringeiide Abivehrfeuer des Gegner» bleibt unwirksam: der deutsche Infanterist läßt nicht mehr frei, ivas er besitzt. In den Wäldern aber, da Kämpfen sie noch, ob wohl der Franzose nun hinter der deutschen Stellung liegt, bis in die tiefe Nacht. Die Baumschützen der Pollus feuern und er- bititert geht der Kampf Mann gegen Mann, wo sich auch immer zwei Gegner troffen. Nach den rasä-en Vormarschsiegen der ersten Tage haben wir tief in der Maginot-Linie nunmehr vor den schwersten Merken erbitterte Kämpfe erlebt. Der deutsche Infanterist be setzte die Ihm befohlenen Stellungen und im Kamps« gleich! er wieder jene» tapferen Infanteristen des Stellungskamvfes des nrrgangenen Krieges, de>- trotz unerhörten ewigen Trommel feuers seine Sicllnng hielt bis zum letzten Schuß und stürmte, bis der Gegner sich ergab. So ist cs auch beute wieder. Dr. Joachim Fischer.