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ImsrM Müll Uirvn Vslvr So»»» von kaetmckrlck In den Strassen der alten Innstadt herrschte fröhliches Maökcntreidrn. Rote, gelbe, blaue Papierschlangen flogen hoch im Bogen durch die ruft. Manch lachender Mund verschloß sich jäh, weil er plötzlich voll Konfetti steckte, daö ihm eine über mütige Maske zugeworfen hatte. Je näher der Abend kam, um so toller wurde das Treiben. Mühsam bahnte sich der Laternenanzünder seinen Weg durch die Menge. Unmutig schüttelte er den Kopf. Daß dir Leute an solchem Mummenschanz Spaß finden konnten, ging ihm nicht in den Sinn. Dennoch konnte er es nicht verhindern, mitten in diesen Wirbel hlnelngerissen zu werden. Wie sah er bloß aus, als er sich später am Laternenpfahl wiederfand. Er spiegelte in allen Farben. Die Luftschlangen wehten wie zer fetzte Fahnenstreifen an dem Stock, den er jetzt hochhob, um, wie es seines Amtes war, die Lampen anzuzünden. Cs schneite. Lustig tanzten die Schneeflocken und hüllten Stadt und Landschaft in ihren dichten weißen Mantel. Der Mond schob sich langsam aus den Wolken und zeichnete silberne Kringel an Giebel und Häuser. Am meisten strömten die Menschen am Marktplatz zusam men. Ruhig und gemessen schaute das Rathaus, sich seiner jahrhundertealten Würde bewußt, auf die Menge. Neugierige umstanden das Portal, das sich alle Augenblicke öffnete, um wieder einen der geladenen Gäste, die an diesem Abend an dem alljährlich hier stattfindenden Ball trilnehmen wollten, riinulassen. In dem großen strahlend erleuchteten Saal hatte sich schon eine Anzahl der Geladenen eingefunden. ES duftete nach Tan nengrün. Die Wände waren reich mit Girlanden geschmückt. Wunderten sich die Ritter und Edeldamen, die aus ihren Rahmen auf daö Mrnschenaewoge herabsckauten? O nein, sie lächelten, ein klein wenig schelmisch, ein klein wenig traurig, wohl, weil sie gern aus ihrem Rahmen herausgetreten wären, um sich unter die Fröhlichen zu mischen. Der Bann, der in der ersten Stunde des Beisammenseins meist aus den Menschen liegt, schien bereits gebrochen. Lachen und Scherzen mengte sich in daö Gemurmel der übrigen Summen. „Wo nur Lingg bleibt? Er hat mir versprochen, bestimmt hierberzukommen und auch seine Frau mitzubringen." Frontal wandte sich mit diesen Worten an seine Nachbarin, ein sungcö Mädchen, dessen Augen suchend über den Saal blickten. Eö war Silvia Hallstein, die Tochter eines Gutsbesitzers der Umgebung. Er und Frontal waren eng befreundet. Silvia war eine reizvolle Erscheinung. Doch überraschte bei ihrer Jugend der schwermütige Ausdruck des Gesichtö. Jetzt huschte ein Lächeln über ihre Züge. „Linggö haben zugesagt? Ich hatte schon Sorge, sie würden nicht kommen. Frau Annerose liebt die kleinstädtischen Feste nicht." „Als ich ihn gestern traf, sagte er eö mir." Frontal hatte kaum ausgesprochen, da öffnete der Diener die Saaltüre, um neue Gäste einzulassen. Es waren die Erwarteten. Sogleich erhob sich Frontal und eilte ihnen entgegen. Auch andere Anwesende umringten Lingg im Nu und begrüßten ibn herzlich. Seiner Frau begegneten sie mit höflicher Zurück haltung. Die beiden nahmen gegenüber von Frontal und Silvia Platz. Lingg reichte dem jungen Mädchen freundschaftlich ver traut die.Hand. Da auch er oft zu .Hallstein nach .Holzenbagen kam, hatte er sie seit Jahren heranwachsen und erblühen sehen. „Schön, daß Sie meinem Freund Frontal gefolgt und hierhekgekommen sind. .Hoffentlich gefällt es Ihnen." Er ver neigte sich liebenswürdig vor Silvia. Kurz darauf war er mit Frontal in ein Gespräch über die wirtschaftlichen Ver hältnisse auf den Gütern vertieft. Seine Frau hatte dem jungen Mädchen nur kühl zugenlckt und unterhielt sich jetzt mit einem Offizier, der ihr zur Seite saß- Nun hatte Silvia Muße, sich daö Gesicht Friedrich Linggs genau zu betrachten. Sie hatte eö schon io ost getan, obwohl sie es Zug für Zuq im Gedächtnis hatte. Immer wieder ertappte sie sich dabei, daß sie in seinem Antlitz zu lesen versuchte. ES war edel geschnitten, verriet Klugheit und Güte. Die Augen leuchteten in einem warmen Blau, der Blick war klar und zwingend. Ja, dieser Blick hatte es ihr angetan. Sie spürte nicht, wie selbstvergessen sie Lingg ansah. Aber wohl Frau Annerose. Denn plötzlich unterbrach sie die Unter haltung mit ihrem Nachbar und wandte sich Silvia zu. Sie war eifersüchtig, die schöne Frau, und quälte damit sich und ihren Mann. Bis jetzt hatte sie daö junge Mädchen, daö selten eine Geselligkeit mitmachte, nicht beachtet. Aber nun mußte sie sehen, daß Silvia, die Tochter des Gutönachbarn, wohl ein Männerauge entzücken konnte. Sofort mußte sie hier eingreifen, aber wie? Ihr kam ein Gedanke „Nun, Fräulein Hallstein, wie geht eö zu Hause? ' Silvia hob erschrocken den Kopf. WaS sollte sie antworten? ' „Es scheint", fuhr Frau Annerose fort, „der Mörder Ihres Onkels hat sich noch immer nicht gefunden?" „Nein, gnädige Frau I Alle Nachforschungen waren vergeblich." Das Gesicht des jungen Mädchens brannte, als es diese Auskunft gab. „Merkwürdig", lächelte Frau Annerose ironisch. Dann horchte sie auf daS Gespräch der Männer. Was sie bezweckte, war ihr gelungen. Silvia wagte den Kopf vor Scham nicht mehr zu heben. Eine schwere Last drückte den Vater und sie. Der Verdacht des Brudermordes lag auf ihm. Er war rin alter Mann geworden, seit man ihn mangels an Beweisen aus der Haft entlassen hatte. Ihm »var, als trüge er das Kainsmal auf der Stirn. Was hieß es schon: Freigesprochen, aber nur, well die Beweise der Schuld fehlten? Es ließ jede Vermutung zu und drückte ihn schwerer, als wenn er unschuldig im Zucht haus gesessen hätte. Auch Silvia, die vordem ein fröhliches harmloses Kind gewesen war, hatte das Vertrauen n« den Menschen seit diesem Erlebnis verloren. Scheu ging sie ihnen aus dem Weg. Nur Frontals gütigem Zureden war eü gelungen, daß sie sicb entschlossen hatte, daö Fest zu besuchen. Und als Lingg gekommen war, brannte die Freude in ihr. Nun aber war alles wieder dunkel. Wäre sie nur nicht auf diesen Ball gegangen. Was tat sie hier? Schob sich nicht eine Mauer zwischen sie und die fröhlichen Menschen? Lingg hatte die Worte seiner Frau wohl gehört, aber er glaubte, besser daran zu tun, sich nicht in das Gespräch zu mischen. Als er jedoch Silvias blutübergossrneö Gesicht sah, versuchte er, tröstend auf sie einzureden. Das Mädchen antwortete nur einsilbig und wäre ain lieb sten aus dem Saal geflohen, wenn er nicht daö Aufsehen gefürchtet hätte. Nach einer Ansprache des Bürgermeisters setzte Musik mit einem flotten Walzer ein. Frontal bot Frau Annerose den Arm. Lingg verneigte sich vor Silvia. Sicher führte er sie durch die tanzenden Paare. . —.. — —. Silvia spürte die Kraft, die von ihrem Partner auöglng, und sie lehnte sich schutzsuchend an seine Schulter. Großes Vertrauen zu diesem Mann erfüllte sie. Lingg war merkwürdig zu Mute. Zum erstenmal hielt er die Tochter seines Freundes Hallstein, die ihm bisher immer wie ein liebes sinniges Kind erschienen war, km Arm. Und eö fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Das Kind Silvia war erblüht, war Weib geworden. Und beglückt fühlte er die Wärme ihres Körpers, die frauliche Hingabe ihres WeienS. Eben tanzte Annerose mit Frontal an ihnen vorbei. Ihr Blick streifte ihn. Er aber sah sie nicht. Sein Auge hing ver träumt an dem Gesicht des Mädchens. Ihr Herz drohte stillzustehen. Nie hatte er außer ihr ein weibliches Wesen so angesehen. Als sie wieder an den beiden vorüberkam, zischte sie erregt ihrem Manne zu: „Eö tanzt sich wohl gut mit der Tochter eines Brudermörderöl" Haß und Qual entstellten daö schöne Gesicht, während Lingg sie fassungslos anblickte. Er brachte im Augenblick kein Wort hervor. Silvia aber schwankte. Rasch griff Lingg zu, um sie vor dem Fall zu schützen. Das Mädchen war sehr blaß, als eö sich einige Sekunden später aus seinem Arm löste: „Bitte, bringen Sie mich zum AuSgang. Ich kann nicht mehr hierbleiben." Ihre Lippen zuckten, sie war dem Weinen nahe. Aber sie bezivang sich. Lingg war empört über die Taktlosigkeit seiner Frau. Sie mußte Abbitte leisten. Morgen, wenn Silvia wieder ruhiger war. Jetzt galt es, das Mädchen schleunigst wegzubringen. Deshalb sagte er nur: „Meine Frau wird sich bei Ihnen entschuldigen, sie ist leider sehr heftig und ungerecht. Ich kann diesen Vorfall nicht begreifen." „Ach, solange mein Vater unter dem Verdacht steht, Onkel Michael erschossen zu haben, muß ich mir solche Anschuldigungen gefallen lassen. Eö war nicht recht, daß ich hierherkam." Lingg sah, daß jedes weitere Wort vergeblich war und die Auflegung des Mädchens, daö am ganzen Leibe zitterte, nur noch gesteigert hätte. Er brachte Silvia zum Auögang, half ihr in den Mantel und verließ mit ihr das Rathaus. „Darf ich Sic in meinem Wagen nach Hause fahren?" Und er öffnete bereits den Schlag. Aber Silvia wollte nicht fahren. „Ich komme sonst zu früh nach Hause. Vater würde sich wundern und fragen. ES ist besser, er erfährt nichts davon." „So werde ich Sie eben begleiten." Daö Schneetreiben hatte aufgehört. Am .Himmelöbogen leuch teten die Sterne. Wunderbar ruhig und klar füllte ihr Licht den Raum. Noch immer trieben sich Maökcn auf dem Marktplatz herum. Aber trotz ihres Übermutes wagten sie sich nicht an die beiden heran, die ernst und schweigsam ibren amaen. Daö schöne alte Brucktor, daö den Blick auf den Strom und daö gegenüberliegende Ufer frcigab, nahm ihren Schatten auf. Dann knarrte die Holzbrücke unter den Schritten Linggö und Silviaö. Noch immer schwiegen sie. Aber der Mann konnte die Stille zwischen ihnen nicht mehr ertragen. Immer wieder suchte sein Blick daö schmale, jetzt so verschlossene Gesicht des Mädchens. Er litt schwer unter dem Gedanken, daß Annerose es gewesen war, die diesen für ihn entwürdigenden Zustand hervorgcrufen hatte. Silvia war die Tochter seines Freundeö und er hatte sie nicht einmal vor den Schmähungen seiner eigenen Frau schittzen können. lForiletznng solgtl Nordpol besetzt! In den Akten des Weißen Hauses hat inan kürzlich ein recht interessantes oder vielmehr amüsantes Dokument entdeckt. Es stammt aus der Zeit des Franklin D. Roosevelt. Dieser Präsident wurde schon damals stark von den Antogramm-Itigern umlagert. Bei einer solchen Gelegenheit kam es nun zu einem grotesken Zwischenfall, der von der Welt vergessen, setzt aber von den Histzirikern wieder ausgcgrabcn worden ist. Ein Journalist nahm nämlich eine Menü-Karte, knickte diese geschickt um und reichte sie Roosevelt zur Anbringung «Ines Autogramms. Aber er hatte oben aus die Menü-Karte ge schrieben: „Hiermit ernenne ich Herrn Herbert N. Bratter zum Botschafter der USA am Nordpol!" Offenbar rechnete Batter damit, daß der Präsident kein« Zeit haben werd«, alle Papiere genau durchzusehen. Die Unterschrift kam denn auch prompt an Ihn zurück. Aber wer beschreibt das Erstaunen des Journa listen, als er oben auf der Karte die Anmerkung las: „Nur als Botschafter am Südpol möglich. Nordpol bereits besetzt!" Mit dem falschen Mittel geheilt Der Physiker Rau war ein leidenschaftlicher Anhänger der Homöopathie und bat Liebig, als dieser junger Professor in Gießen war, ihm chemisch rein« Metalle in Pulverform herzu steilen. Liebig war gern dazu bereit, und Rau erhielt sein Pul ver. Einige Monate später kam er freudestrahlend in das Labo ratorium. Bald aber hörten die Studenten in Liebigs Zimmer «Inen heftigen Wortwechsel. Dann ging die Tür auf: Rau sckzoß wütend wie «In Pfeil heraus, und hinter ihm erschien Liebig, aus vollem Haise lachend. Was war geschehen? Es hatte sich herausgestellt, daß sämtliche Etiketten verwechselt worden ivaren und daß Rau statt Gold Kupfer, statt Antimon Wismuth usw. verabreicht hatte. Damit hatte er aber die besten Ersolge erzielt mH war gekommen, um Liebig zu danken. Der Lufttransport der verwundeten Ueber die Fragen des Lufttransportes wir- aus Grund der ärztlichen und technischen Erfahrungen, di« im Polenfeld zug bei der Beförderung von 2600 Kranken und Verwundeten und beim Transport von Angehörigen der Legion Tondor Uber weite Strecken und große Hölzen von Spanien nach Deutschland gemacht wurden, in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" zusammenfassend berichtet. Die Art und Dauer des Rücktrans portes ist neben der ersten ärztlichen Hilfe für das Schicksal Verwundeter und Kranker von entscheidender Bedeutung. Der Lufttransport ist dabei, selbst wenn tüe Datier unberücksichtigt bleibt, schone,rder als der mit Kvankenkraftwagen oder Laza- rettzilgen. Er ist deshalb vorwiegend für Schwerstverwundete vorgesehen, sofern eine Beförderung überhaupt möglich ist. Bor ollem werden Hirnschüsse, Gesichtsschllsle, Augenverletzungen so- wie Zertriimmerungsschüsie an Wirbelsäule, Becken und Glied maßen, die langfristige Fachlxhandlung und Spezialclnrichtun- gcn erfordern, dem Lufttransport zuzusühren sein, und auch schwere Erkrankungen, besonders an Ruhr oder Typhus, kom men dafür In Betracht, da langdauernde Landtransporte schlecht vertragen werden. Grundsätzlich auszuschließen sind dagegen alle Fälle von Schockbereitschatt. Bedingt transportfähig sind schwere Anämien und Erkrankungen mit Einschränkungen der Atemsläche. Das Auftreten von Luftkrankheit hat keine wesentliche praktische Bedeutung. Entgegen den theoretischen Bedenken hat die Minde rung des atmosphärischen Drucks in den benutzten Höhen bis etiva 120U Meter keine Erhöhung der Prolapsgesahr bei Hirn- und Bauchverlctzunge» verursacht. Für den Lusttransport iverdcn normale Großflugzeug« mit 200 Kilometer Geschwindigkeit und Einrichtung liir Blind slug und Funkpeilung verwendet. In der heizbaren Kabine sind acht Tragen untergcbracht. die von einem Milteigang leicht zu gänglich sind. Beladung und Entladung mit acht Schmer- und zwei Leichtverletzten, dauern 8—16 Minuten. „Enges Zusam menarbeiten der Sanitätsdienststellen des Heeres und der Lust- ivasfc, Organisation des Zubringcrdienstes sind Voraussetzung für volle Ausnutzung der durch das Sanitätsflugzeug gegebenen Möglichkeit, durch die rasche Uebcrbrttckung großer Entfernun gen die hochentwickelten chirurgisck«en Arbeitsstätten der Hei mat In die erste und endgültige Versorgung der Verwundeten einzubeziehen." Warum so Der moderne Mensch gerät sehr leiäft in Aufregung, und «r schiebt das auf di« .dummen Nerven". Wie aber solche Er regungen zustande kommen, darüber sind sich die meisten nicht klar. Die Erregung ist ein Gelsteszustcnid, der ivedcr mit einem Eindruck noch mit einem Willensakt gleichgesetzt werden darf. Wenn ich rttvas seh« oder höre, so habe ich einen Eindruck. Wenn Ich mich am Morgen zum Aufstrhen entschließe, so voll ziehe «ch eine Willenshandlung. Aber diese geistigen Vorgänge haben nick^s mit Erregungen zu tun, wenn sie auch freilich von ihnen begleitet sein können. Wenn man aber einen wunder, vollen Somrenuntergang betrachtet, so kann der Eindruck« leicht in «ine Erregung übergehen, und wenn man eine Beet- hovensche Sinfonie hört, so kann man auch dadurch aus dem Gleichmaß heransgenssen werden. Gedanken und Erinnerungen können Erreglmgen Hervorrufen, und die Erregungen geben gleichsam die Farben, durch die andere Seelenzustände getönt werden. Aber diese Erregungen sind letzte Tatsachen des 'Be wußtseins, sie sind unveränderlich. Deshalb kann man das Auf steigen einer Erregung in einer bestimmten Lage nicht verhin dern. Alles, was der Will« tun kann, ist, «inen zu starken Aus druck dieser Bewegung zurückzudrängen. Man kann in sich selbst eine Erregung ebenso wenig auslöschen, wie man di« Sonne auslöschen kann. Auf diese Tatsache macht ein amerikanischer Psychologe aufmerksam, und er betont, daß so oft die Erregung mit Ihrem Ausdruck verwechselt wird. Bei der „Erregung" „regt sich" leicht etwas. Der Mensch ist bewegt und feine Innere Bewegung löst «ine Bewegung des Körpers aus. Infolge des geistigen Zustan des wird der Zustand eines körperlichen O^vns oder Geivebes verändert. Eine Erregung, di« gleichsam im Gehirn verschlossen bleibt und nicht in einen Teil des Körpers überströmt, ist kein« richtig« Erregung. So drängt es den Wütenden, dem Gegner aufgeregt? einen Schlag zu versetzen, der Liebende will das begehrte Wesen umarmen, der Erschreckte zittert und will ivegrcnnen ulw. Zweifellos lzaben auch die Tiere Errcgungcn, d,c sie M einer Weise ausdriicken, die wir ivohl verstehen. Der Hund wackelt in seiner Freude mit dein Sckpvanz und springt an sei nem Herrn emvor, wenn er Schläge erwartet, zieht er den Schwanz ein, läßt die Ohren lzängen und duckt sich. Alle diese Erscheinungen gehen auf die innere Auslösung einer Erregung zurück. Der Sitz der Erregung ist ein Reiz in der grauen Hirnsub stanz. Dieser Reiz löst Kräfte aus, die verschiedene Teils des Kör«»ers in Bewegung setzen, und zwar gibt es sur jede Er- regung verschiedene bezeichnende körperliche Veränderungen. Eine sckmmvolle Erregung dehnt stets die Blutgefäße aus, so daß sie stärker durchblutet werden und Im Gesicht die ckzarakteri- stische Röte und Hitze anstritt. Die Erregung der Furcht schwächt den .Herzschlag, so daß der Blutdruck abnimmt und die Blut gefäße nur unvollkommen gefüllt sind. Daher die Blässe des Gesichts. Angst trocknet auch die S««elcheldrüscn aus, so daß eine Trockenheit im Mund entsteht. Freude erhöht tue Arbeit der Gewebe, Angst setzt sie herab, und so beeinflußt der geistige Erregungszustand den Körper und seine Funktionen in zienUich dcdeutender Weise. Nichts gewonnen „Was, -eine Frau spricht seit einer Woche nicht mehr mit dir da geht's dir aber gut." ..Ach nein, sie spricht über mich nrit sich selbst, und ich muß zuhören." Hauptschriftletter: Georg Winkel: Stellvertreter: Dr. Gerhard Desczyk; Verlags- und Anzeigenleiter: Theodor Winkel, lümllich Dresden. Druck« und Verlag: Germania Buchdrucker«! u Verlag, Dresden, Polierstrab« 17. — PrelsIIsle Nr. 4 Ist giittlg